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 dogfood April 2001

010414, 17h41 MacOS X: Ich habe heute, etwas überraschend, wieder einen MacOS X-Tag eingelegt (unterbrochen von diversen Sporteregnissen). Eigentlich wollte ich ja MacOS X für ein paar Tage nicht mehr anfassen. Nun ist aber am Freitag Abend (dem 13ten) MacOS 10.0.1 rausgekommen.

Das Update habe ich zum Anlaß genommen auch gleich die neue Firmware aufzuspielen. Mit dieser Firmware gab es ja im Vorfeld einigen Ärger, da einige RAM-Bausteine von Drittherstellern nicht mehr vom Mac erkannt wurden. Glücklicherweise gibt es ein Programm das zuverlässig die Problem-RAMs erkennen und melden kann. Das Programm nannte sich DIMMCheck, hat aber einen anderen Namen inzwischen bekommen.

010412, 23h31 Media: Ich habe heute übrigens die Rohfassung des weiter unten erwähnten Team-Collaboration-Artikels für die SCREEN zu lesen bekommen. So einen Artikel in der Güte aber auch in der Thematik und Umsetzung (Ausgewogenheit zwischen "Philosophie" und praktischen Ansätzen/Tools) bekommt man in deutscher Sprache sonst nicht zu lesen. Das Veen-Interview ist fast komplett abgedruckt. Ausgespart wurden nur anderthalb Antworten. Die Juni-Ausgabe der SCREEN.

Und am Samstag bekomme ich sogar mein Veen-Buch wieder zurück ;-)

010412, 22h31 Web: Ich habe gestern mit einer Kollegin zu Abend gespeist. Ja, wenn man so will, eine weitere Maßnahme meines "Kommunikationsförderungsprogrammes" (wiewohl es nicht der einzige Grund war). Anyway. Und dabei ist dann auch das Gespräch auf Netzwerke gekommen. Netzwerke nicht im Sinne von Ethernet oder so, sondern von "Zusammenarbeit". Auch sie würde ein solches Modell zu schätzen wissen, auch sie sieht die Berührungsängste vieler Angestellter und Selbständiger.

Ich denke, nicht zuletzt aufgrund meiner beruflichen Situation, häufig über die Problematik nach. Ich denke ein Grund weswegen diese Netzwerk-Kultur in Deutschland weitaus weniger ausgeprägt ist, ist der Mangel an "Szene". Ich mache es an zwei Indizien fest:

1/ Die "Persönlichkeiten" der Multimediabranche in den Staaten sind häufig solche die selber noch den "Schraubenschlüssel" anfassen. Veen, Zeldman, Haughey, Doc Searls, Champeon, Hillman Curtis etc...

Und die entsprechenden deutschen Figuren? Schon mal eine Website von Herrn Neef, Kabel oder Kolb gesehen? Wie mein Formel-1-interessierter Kumpel voller Ekel sagen würde: "Alles Krawattenträger!"

Man vergleiche was ein Veen zu sagen hat, und was ein Neef nicht zu sagen hat.

Da passt es übrigens ganz gut daß sich langsam die Erkenntnis durchsetzt daß das Problem in der hiesigen Branche vielleicht nicht die Producer sind, oder die Agenturen an und für sich, sondern vielmehr die hirnlose "Mittelschicht" in Form von Projektmanager und Kundenbetreuern. Meike Jägers Resümee vom letzten Onliner-Stammtisch der ver.di: "[Es wurde] erneut über die häufig mangelhafte Qualifikation des mittleren Managements geklagt. Große Defizite wurden gerade beim Time- und Projektmanagement gesehen." Und wenn das schon den Gewerkschaften auffällt...

2/ Keinerlei Manifestation einer Szene. Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es kein adäquates Printmedium. Die SCREEN ist zu sehr "krawattig" (s.o.), die PAGE zu sehr "mikro", zu wenig "ganzheitlich". Und im Web habe ich nix vergleichbares zu MetaFilter, Dreamless oder Alistapart gesehen.

Das was dem am ehesten nahekommt, ist, nun ja, typisch deutsch: Dreamworker ist halt was für die Coder und Dr.Web ziemlich trocken. Die Dr.Web-Artikel kommen sehr technokratisch daher, Themen werden nur kurz angerissen. Schon das Design der Site kommt sehr, sehr freudlos daher.

Ich frage mich was eigentlich die ganzen Producer machen, wo die ihr Kreativpotential abreagieren. Das darf doch nicht wahr sein daß das ins Leere sickert?

Randbemerkung: So bräsig Dr.Web daherkommt, es geht auch anders. Einer der Redakteure, Sven, unterhält ein regelmäßig aufgefrischtes Weblog daß um einige Größenordnungen amüsanter daherkommt.

Und ich bin heute abend auf eine weitere interessante deutsche Site gestoßen die zeigt wo lang es gehen kann: www.hinterding.com. Richtig gute Site mit Schwerpunkt Design-Fundstücke. Und wer einen Link auf das von mir seit langem gesuchte Funkstörung-Video "Grammy Winners" von Designers Republic setzt, hat eh Steine und anderes bei mir im Brett. Wer übrigens weiß ob und wie man 'ne DVD mit dem Funkstörungskram kaufen kann, mailt mir bitte! (Update: Funktstörungs-Link aufgefrischt. Christian hat noch mehr interessante Videos. [010618])

010412, 22h28 Culture: BTW: Ich höre gerade "Clubzone" auf Sputnik, mit einer durchaus gelungenen Musikmischung. Über die Ostertage wird hr xxl nonstop die volle Palette an Tanzmusik abliefern: D'n'B, 2Step, Techno, House und was das Herz sonst noch so begehrt.

010412, 22h13 Donnerstag, spät abends. Das Büro ist inzwischen, abgesehen von meiner Wenigkeit, leer. Ein extrem hektischer Tag, vorallen in der anderen Hälfte der Bürogemeinschaft, "hajok designpartner". Zwei Präsentationen, vier Meetings und eine Übergabe. Und seitdem ich, im Versuch mich kommunikativer darzustellen, meine Funkkopfhörer zugunsten leiser gedrehter Boxen abgelegt habe, überträgt sich nun die Hektik auch auf mich.

Jetzt aber, sind alle gegangen, und ich habe vier Tage nonstop Ruhe im Büro. Abgesehen von einem kleinen letzten Besuch durch Andrea morgen früh, die noch ihre letzten Jobs ordentlich ablegen muß bevor sie gen Urlaub fährt.

Ich für meinen Teil werde aber auch nicht permanent im Büro sein. Am Samstag steht ein "Formel-1-Brunch" an: samstägliches freies Training plus Qualifikation bei'nem Freund.

Abgesehen davon: Ich habe sogar richtig volles Programm. Seit heute früh habe ich den Auftrag bis Mitte nächster Woche ein kleines Ballerspiel zu basteln. Keine große Geschichte, kein großes Volumen. Ist auch nur eine quasi firmeninterne Geschichte. Aber es ist für einen großen Konzern, und wird via Beamer auch prominent auf der Veranstaltung präsentiert! Wenn es richtig gut läuft, kann man den Fuß in eine richtig fette Tür reinbekommen, und die Aufträge hätten das Potential nicht nur finanziell attraktiv zu sein, sondern auch ästhetisch eine Größenordnung über dem zu stehen was mich andere an Screendesign umsetzen lassen.

010411, 10h57 Web: In der Juni-Ausgabe der SCREEN wird ein Artikel "Teamwork in Web Projects" erscheinen. Ich habe dem Redakteur hier und da eine Anregung gegeben. Startpunkt des ganzens ist eines der Bücher von Jeffrey Veen auf das ich in aller Ausführlichkeit zu sprechen kommen werde, wenn ich es wieder zurückbekomme und durchgelesen habe.

Veen spricht dabei Punkte an die mir derzeit sehr am Herzen liegen, und für die es auf Seiten der Agenturen hier in Deutschland derzeit Null Sensibilität gibt. Wenn ich die Punkte anspreche, und später den Raum verlasse, höre ich "Puff" und das Gespräch hinterläßt noch nicht mals Spurenelemente beim Gesprächspartner.

Bestandteil des SCREEN-Artikels wird auch ein Interview mit Jeffrey Veen sein, welches mir bereits vorliegt. Ich hoffe daß es komplett abgedruckt wird, weil er in sechs Antworten sechs Mal den Finger in (meine?) Wunden legt.

Unabgesprochen mit SCREEN und dem Autor hier zwei Auszüge aus dem Interview:

Beispiele wo die nötige Zusammenarbeit des Teams fehlschlägt: "[...] The constraint of today's browsers -- and HTML in particular -- is often something that will frustrate a talented visual designer. Many of them will simply avoid it. Instead, they'll build Web interfaces using a tool like Photoshop, which allows quick visualization of a page. That's fine, of course. But many stop there. They then send that picture of a Web page off to a more technical team member to "translate" it into HTML. Suddenly, we've lost collaboration and iteration, and are using a linear process. I prefer all team members work on all aspects of the product at all times. It takes a lot more management and communication, but makes for products that are based in the true reality of the technical limitations Web."

Eine sehr interessante Frage ist die Auswirkung von Datenbank-basierenden Websites auf eben jene Zusammenarbeit. Ich bekomme es selbst zu spüren, weil ein Projekt an dem ich sitze, eine Seitennavigation besitzt, die mit ASP erzeugt wird. Mit anderen Worten: Ich habe keinerlei Möglichkeiten eine derartige Seitennavigation zu modifizieren, weil ich sie nicht testen kann. ASP benötigt einen Windows-Server. Veen dazu: "[...] With template systems, a designer can never see exactly what their interface will look like in all instances. Everything is so intangible now. Pages are made up of dozens of distributed pieces of code, all abstracted from the final product. And the tools really haven't kept up. A few years ago, if you saw a page with an error on it, you could open that page up in a text editor, fix the error, and save it back to the server. Now, we've got million dollar content management systems that are so complex you need to hire professional services consultants just to change your interface. I think tools have a long way to go before collaboration gets any easier, unfortunately."

Also, der Artikel verspricht sehr lesenswert zu sein. Diese 12.- DM für die Juni-Ausgabe der SCREEN könnten gut investiert sein. Mehr über die Veen-Bücher auf der entsprechenden Seite bei mir (derzeit nur das ältere Buch von ihm).

010411, 10h54 Web: Eigentlich sollte seit ersten April die Site einen Tick anders aussehen. Aber eigentlich ist aus der kurzen Animation die geplant habe, ein Ding geworden, daß die Arbeitsstunden nur so verbrennt. Zwei Arbeitstage habe ich verloren weil ich irgendwann die Grenzen der Morph-Fähigkeiten von Flash aufgezeigt bekommen habe. Herauskommen wird eine Animation bei der niemand erkennen wird, wie aufwendig sie war. Diese Animation dient eigentlich inzwischen nur noch einem Zweck: Lerne deine Werkzeuge besser kennen, suche ein effizienteres Workflow.

010411, 10h43 Software: Macromedia bringt im Mai Director 8.5 raus. Was mir ziemlich auf den Magen schlägt, ist die Tatsache daß das Update ca. 850 DM kostet wird (Mac + Win) und Bugfixes enthält, die von Macromedia seit letzten Sommer verpsrochen wurden. U.a. die Kompatibilität zu Flash 5, einem Produkt das nur wenige Wochen nach Dir 8 herausgegeben wurde. Auch gab es in Director 8 einige sehr böse Bugs die ganze Projekte zum Scheitern verurteilten ("Forget" MIAW bricht Sounds ab).

An neuer Funktionalität gibt es nur die Einbindung von Real-Medien und Shockwave 3D. Wobei sich mir noch nicht ganz erschloßen hat, was ich mit dem 3D-Zeug soll. Sicher es mag hier und dort cool aussehen. Aber was das zum einen an Einarbeitungszeit in die neue Programmierung kostet, und an erhöhten Aufwand für die Produktion der entsprechenden Grafiken?! Wenn ich sehe wie sich meine Kunden jetzt schon weinend auf dem Teppich wälzen wenn ich eine Rechnung schreibe. Kein Kunde der nicht im Nebensatz fallenläßt: "Okay, eigentlich haben wir nichts an dem Projekt verdient".

010407, 13h26 Web: Und um die schlechte Stimmung angesichts des Wetters (siehe Bild unten) noch weiter zu fördern zum Abschluß der heutigen Einträge ein Rant. Die Schlachterei Pahl hat sich den Relaunch einer Website einer Multimedia-Agentur mal etwas näher angesehen. Häme? Ja, und zwar gleich kübelweise.

010407, 12h41 MacOS X: Jetzt ist erst mal Schluß mit MacOS X. MacOS X ist schlimm, sehr schlimm. Ich habe immerhin inzwischen so etwas wie Licht am Horizont gesehen. Ich habe inzwischen die sehr flexible Architektur und die geschickte Kombination MacOS/UNIX erkannt, ich habe inzwischen bemerkt das Apple auf der mitgelieferten Developer-CD sehr gute Sachen (Dokumentation, komplette Entwicklungsumgebung) mitliefert und ich habe erstmals die sehr gute Java2-Performance bewundern dürfen.

Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen das MacOS X eine Enttäuschung ist. Man muß schon etwas suchen um in dem Chor der Jubelperser von MacUp und MacWelt Leute zu finden die mit Mac-Rechnern wirklich arbeiten müssen, statt nur darüber zu berichten.

Die wohl beste weil sehr, sehr detailierte Berichterstattung zu den einzelnen MacOS X-Releases gab es von John Siracusa auf ars-technica. Seine Review ist zwar phasenweise zu technisch für die meisten Leute, aber er hat sehr wichjtiges zum Thema Benutzerinterface und Absturzsicherheit zu sagen. Sein Resumee: In beiden Aspekten bleibt MacOS X weit hinter MacOS 9 zurück. Ja, richtig gelesen: das als absturzsicher gepriesene MacOS X ist durchaus zum Abschmieren zu bringen (mir selbst ist es gestern bei der Installtion eines Treibers passiert). Darüberhinaus ist es auch mit dem häufig angeführten Multitasking nicht weit her. Sehr viele Aufgaben, sei es Netzwerkzugriffe, oder die extrem schlechte Portierung vom Microsoft Internet Explorer 5.1, blockieren den Rechner, und man bekommt den rotierenden Farbkreis zu sehen. Soviel zum Multitasking.

Wenn der Bericht von John Siracusa einen schon frustriert, dann sind die "Margin Notes" von MacFixIt so etwas wie Genickbruch. Ich weiß nicht wer den Artikel geschrieben hat, ich nehme aber an das es sich um den Gründer von MacFixIt, Ted Landau handelt.

Mit MacFixIt hat Ted Landau in Eigeninitiative seit vielen Jahren nun so etwas wie zentrale Anlaufstelle für Hard- oder Software-Probleme geschaffen. Ebenso wie John Siracusa ist also auch er ein langjähriger Beobachter der Szenerie.

Anders als Siracusa (dessen Artikel erwähnt auch er explizit erwähnt), nähert Landau sich eher von der praktischen Seite. Und Otto Normaluser muß sich mit unglaublich viel Dingen befassen die auf MacOS X plötzlich nicht mehr funktionieren. iDisk erzeugt Fehler bei Datenübertragungen, Lautstärke und Helligkeitsknöpfe an etlichen Macs funktionieren nicht mehr, ältere ATI-Grafikkarten müssen auf 32768 Farben geschaltet werden um akzeptable Performance zu bekommen, Internet via AOL funktioniert nicht, iSub funktioniert nicht, USB-Mäuse werden nur unvollständig unterstützt, keine Möglichkeit den Alarmton zu editieren, "Sleep" funktioniert auf einigen Macs nicht, einige Ethernet-Karten funktionieren nicht. Microsoft Office hat große Probleme. Das sind alles wohlgemerkt Probleme die von Apple via TechInfoLibrary inzwischen offiziell zugestanden sind. Landaus Resumee: "I'm hard pressed to find one instance where using OS X makes my day significantly easier than doing the same task in OS 9."

Weitere Zitate aus dem Bericht bringen es auf den Punkt, bzw. die Punkte: "... most Mac users do not require [inherently multi-user environment]. In fact, they will more likely find the required overhead of the environment [...] to be a source of irritation." ... "To put it blantly, for better or for worse, Mac OS X is not a personal computer OS anymore.". Zur Problematik Mac OS X/UNIX-Integration: "At least in the current version of MacOS X, it appears that common troubleshooting tasks and customization hacks that could be easily accomplished in Mac OS 9 will require Terminal in Mac OS X."..."an Apple TIL article states: '[...]Contact your network admin.' Great! I am sure most home users will be happy to discover that they have a networkd admin that they can contact in such circumstances. Too bad the message did not also include the admin's phone number."

Ich gehe jede Wette ein, das nach der Anfangseuphorie in den nächsten Wochen der große Backlash kommen wird. Mit den Freunden von der MacUp und MacWelt an vorderster Front...

010203, 12h05 MacOS X: Ich habe die "aktuelle" Berichterstattung auf der "Tag X"-Seite über Mac OS X vorläufig eingestellt, da die mit Mac OS X einhergehenden Umstellungen zu gravierend sind, als das man mit 1-2 kurzen Bemerkungen darauf eingehen könnte. Stattdessen werde ich wohl einige längere Texte schreiben, nicht zuletzt damit ich mir das Zeug auch selber aneignen kann.

Ich will es nochmals aber kurz zusammenfassen: An dieses Update sollte sich keiner ranmachen der nicht mehrere Tage erübrigen kann, sollte sich keiner machen der nicht substanziell Ahnung vom alten Mac-Betriebssystem hat, keiner der nicht genügend Festplattenplatz hat, keiner der zwingend auf seine Peripheriegeräte angewiesen ist.

Von allen meinen Gerätschaften besteht allenfalls beim Epson-Drucker der Hauch von Chance das Epson dafür noch einen Druckertreiber programmiert. Alles andere, also ISDN-Modem, Scanner, Grafiktablett, externe Festplatte, externer Brenner, ZIP-Laufwerk muß ich ersetzen. Macht schlanke 3-5.000 DM.

Apple hat es versäumt eine schnelle Akzeptanz von MacOS X zu erreichen indem man eine ganze Serie von Treibern mitgliefert, ähnlich wie es Microsoft tut. Stattdessen ist man auf das Goodwill der Hardware-Hersteller angewiesen, und wie das bei den derzeitigen Marktverhältnissen aussieht, ist klar. MacOS X ist kein neues Betriebssystem, sondern ein Hardware-Absatzförderungsprogramm.

MacOS X ist derzeit wirklich nur Hardcore-Usern zu empfehlen. Allen anderen sollten noch bis zum Sommer, oder sogar Herbst warten. Wer sich übrigens jetzt Hardware kauft, sollte auf jeden Fall seine Kaufentscheidung von der Haltung des Herstellers zu MacOS X machen.

Mehr in den nächsten Tagen.

010402, 16h00 Wer auf den laufenden bleiben will, was meine Installation von Mac OS X angeht, ich werde auf einer "Tag X"-Seite im "WortAuf"-Bereich alles, mehr oder weniger, live niederschreiben.

010402, 15h32 Ich erkläre hiermit für den Rest der Woche meine Arbeitsunfähigkeit.

010402, 11h44 Web: Wer mich kennt, oder das Zeug hier schon länger liest, weiß das ich mich sehr aufrege wenn Agenturen die dicken Tagessätze nehmen, ihre Freien drücken und dann Webseiten veröffentlichen die 20k Golive-JavaScript-Code anthalten um ein popeliges Werbefensterchen zu öffnen. Stichwort: Mangelnde Professionalität.

Soeben habe ich einen neuen Tiefpunkt gesehen. Nennen wir ruhig Namen: Die "Dienstleistungsfabrik" STAND.PUNKT hat speziell für Friseur-Unternehmen Templates entwickelt für deren Web-Auftritt.

Nun kann man schon darüber streiten ob es sonderlich professionell ist für ein stinknormalen Friseurladen ein Java-Modul (Applet) zum Scrollen eines Begrüßungstextes einzusetzen. Nicht nur das es eine Resourcenverschwendung (Java muß ins RAM geladen werden), das verwendete Applet funktioniert zum Beispiel nicht auf dem Mac.

Der Hammer ist aber der Webauftritt der ADH - Akademie der Damen- und Herrefriseure der, den META-Tags zu urteilen, ebenfalls von STAND.PUNKT produziert worden ist. Da einer der Seiten mir etwas merkwürdig aussah, habe ich mir den HTML-Code angesehen. Und was prankt groß und deutlich als META-Tag auf der Seite? NAME="Generator" CONTENT="Microsoft Word 97".

Ich habe es zuerst nicht glauben wollen und dachte die importieren den Text nur aus Word. Aber nein! Man schaue sich die komplett irsinnig verschachtelten FONT-Tags an (die übrigens auch zur Folge haben, daß die Seite auf dem Mac nicht korrekt angezeigt wird. "(in Vorbereitung)" wird im IE5/Mac nicht angezeigt). Wenn man sich dann die anderen Seiten von Hair-Inn oder der ADH ansieht, stellt man die gleichen Symptome fest: Meta-Tags auf Windows-Zeichensatz gestellt, völlig unnötig aufgeblähte FONT-Tags. Die "Dienstleistungsfabrik" STAND.PUNKT produziert ihre Seiten mit der Export-Funktion von Microsoft Word 97.

Das ist wie wenn der Friseur anfängt billiges ALDI-Shampoo zu verwenden: Zweifelhafte Qualität und irgendwie geht man ja auch nicht zum Friseur und zahlt 80, 100DM um mit Aldi eingeseift zu werden.

Übrigens bietet STAND.PUNKT, deren eigene Website mit Dreamweaver produziert wurde, auch Mitarbeiterschulungen an. "Damit das Wort INTERNET für Sie und Ihre Mitarbeiter kein Fremdwort bleibt".

010402, 09h22 Rant: Der größte lokale Telefonunternehmen ist Hansenet, eine Tochter des hiesigen Elektrizitätswerkes HEW. Und seit 1.März bietet diese Firma äußerst attraktive ADSL-Zugänge an. Anruf beim Kundendienst: "Möchte ich habe!". Kurzes Gespräch über die Unterschiede zwischen dem Privatkunden-Tarif und Businesskunden-Tarif (mehrere Rechner können gleichzeitig ins Internet). "Jo, dann nehme ich den Business-Tarif, schicken Sie mir die Unterlagen zu.".

Zehn Tage später kommt die Broschüre an. Die Privatkunden-Broschüre wohlgemerkt.

Also Mitte März ins Internet gegangen und den Businesskunden-Antrag via Internet gestellt. Sechs Seiten HTML-Formulare ausgefüllt. Alles ausgefüllt, von Andresse bis Unterhosenfarbe.

Der Frühling ging ins Land, und immer noch keine Reaktion von Hansenet.

Nach zwei Wochen Anruf bei Hansenet: "Was is' Stand der Dinge mit meinem Antrag". Antwort Hansenet: "Kommt drauf an in welchem Stadtteil Sie sind. Nicht aus jedem Stadtteil werden die Formulare durchgeschaltet". Aha, und ich dachte jede HTML-Seite wäre vor dem Herr gleich. Eppendorfer HTML-Formulare anscheinend nicht. "Sie sagen Sie wollen den Businesskunden-Tarif haben? Was ich machen kann, ich kann einen Termin mit einem unserer Kundenberater vereinbaren, der kann sich die Sache anschauen, wir haben da spezielle Angebote!" "Nein, nein, der Businesskundentarif ist völlig okay, ich brauche nicht mehr und weniger." "Ja, wir haben aber spezielle Angebote die den Traffic berücksichtigen, und mit einem unserer Kundenbetreuer können Sie den Antrag schneller abschließen! Was wollen Sie? Den Berater, die Formular per eMail oder per Post?"

Zusammenfassung: Ein Telekommunikationsunternehmen schickt mir für deren wichtigstes Produkt die falschen Informationsunterlagen nach schlanken 10 Tagen zu. Ein von mir im Internet ausgefüllter sechsseitiger Antrag wird nicht bearbeitet und ignoriert, ist folglich völlig sinnlos (steht aber weiterhin im Netz!). Der Kundendienst dieses Telekommunikationsunternehmen faselt bzgl. dieses Formular wirres Zeug. Auch einem Monat nachdem ich den Beschluß gefasst habe, den Zugang zu beantragen, bin ich nicht ein Jota weitergekommen!

010402, 08h40 Software: Macromedia kündigt Freehand 10 an. Freehand 10 wird das erste der "großen" Programme sein, die auch in einer speziellen MacOS X-Version erscheinen werden.

Wie die New York Times, basierend auf einen CNet-Bericht, schreibt, wird FH 10 im Mai erscheinen. Die Vollversion für 400 US$, das Update für 129 US$. FH10 wird es auch als Bundle mit Flash geben, zu dem man übrigens auch von Freehand oder Flash alleine upgraden kann (249US$, statt 599US$).

Freehand 10 wurde in der Oberfläche dem derzeit gängingen Macromedia-Benutzerinterface angepasst. Die potentiell beste Neuerung ist die Integration einer Symbol-Bibliothek wie sie aus Flash bekannt ist.

010402, 08h37 Software: Be Inc., Hersteller eines Multimedia-Betriebssystems welches einst auch auf Macs lief und sich inzwischen auf sogenannte "Internet Appliances" konzentriert, wird vermutlich im Laufe dieses Quartals endgültig den Bach runter gehen (Excite via Slashdot).

010401, 10h51 Business: Die MarchFirst-Story von letzter Woche wurde inzwischen offiziell.

Am Mittwoch wurde gemeldet das 3.000 der 7.200 Mitarbeiter gefeuert werden. Am Freitag wurde bekanntgegeben daß MarchFirst ein Teil seiner Geschäfte, inklusive 2.100 Mitarbeiter an Divine Gorges Inc. verkauft. Bei gerade 21 Mio. US$ Marktkapitalisierung sieht sich MarchFirst aber immer noch 53 Mio US$ ausstehende Kreditschulden gegenüber, die, nach einem bereits getätigten Aufschub, nun am 16.April fällig werden. Die Aktie von MarchFirst, die unter der Woche auf einen Rekordtiefststand von 16 Cent gefallen war, mußte am Mittwoch von Handel an der NASDAQ ausgesetzt werden.

Divine ist selber eine alles andere als gesunde Firma: Machte 509,9 Mio US Verlust bei 44 Mio Us$ Umsatz (Yahoo) und entließ selber im November 42% seiner Belegschaft.

010401, 10h38 dogfood: Wer im letzten Monat in den dogfood-Einträgen Probleme mit Links hatte: Ich habe beim Archivieren der Seite nun vier fehlerhafte Links nachgebessert.

010401, 10h10 Software: Ich glaube nicht was mich gerade als Nachricht via MacNN erreicht: Netscape plant allen Ernstes die Veröffentlichung von Netscape Communicator 4.77 und unterminiert damit alle Bemühungen der Web-Gemeinde standardkonforme Browser zu pushen.

010401, 10h05 Hier geht es zu den Einträgen im März.

 

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