Gulp!

Es wird ernst mit der Immobilie.

Ich bin gestern nach Glinde herausgefahren, weil ich aufgrund eines Immobilienangebots es mal vor Ort fühlen wollte, ob Glinde etwas für mich ist. Ich habe keinen Führerschein. Daher ist einer meiner Knackpunkte die Erreichbarkeit per ÖPNV – nicht nur die Erreichbarkeit der Wohnung, sondern auch von Einkaufsmöglichkeiten und „Feel Good-Orten“ wie Cafés. Es macht für mich keinen Sinn, erstmal ‘ne Stunde durch die Gegend fahren zu müssen, nur weil mir nach einem Café oder ein Restaurant oberhalb der Stufe von „Steffi‘s Backshop‘s“ ist.

Glinde hat Charme. Ich bin gestern durch sehr grüne und ruhige Ecken gelaufen, die nicht das übliche Straßenraster an neugebauten Einfamilienhäusern waren. Aber das Zentrum von Glinde ist dann doch wieder nur: zwei Supermärkte auf(!) einem Parkdeck und eine Ansammlung von Dönerläden und Backshops. ÖPNV-technisch fährt alle zehn Minuten ein Bus Richtung nächste U-Bahn-Station – fünfzehn Minuten auf einer stark befahrenen Ausfallstraße in einem während der Rush-Hour vollen Bus. Und dann nochmal 15-20 Minuten mit der U-Bahn gen Innenstadt fahren, bis du die ersten Läden hast, wo du dich freiwillig zwei Stunden auf ein Heißgetränk niederlassen kannst. Unter diesen Rahmenbedingungen würde ein Umzug nach Glinde für mich einen Umzug ins Exil gleich kommen.


Am Abend ist das erste Immobilien-Angebot aufgetaucht, das so nahe an meinen Vorstellungen herankommt, das ich um meinen ersten Besichtigungstermin angefragt habe. Langenhorn. Grün, aber nur 10-15 Fußminuten von der U-Bahn und Stadtteilzentrum entfernt.

Nachteile: Reihenmittelhaus, keine Badewanne und ein Garten, der schlauchartig ist, was kritisch werden könnte, wen man Bäume pflanzen will. Die Zahl der Zimmer (70m², 2,5Zi) lässt nicht sehr viel mehr als Wohnzimmer/Schlafzimmer/Arbeitszimmer zu. Darüber hinaus gäbe es noch zwei bewohnbare Räume im Keller.

Jetzt, wo es die nächste Stufe erreicht, schnürt‘s mir ob der Schwere der Entscheidung a bisserl die Kehle zu.