Batman -- "The long Halloween" --

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Batman wurde gleich zweimal erfunden. Irgendwann in den Dreissigern von Bob Kane, und in den Achtzigern schrieb und zeichnete Frank Miller mit "The Dark Knight returns" ein Comics, der alles dagewesene in Sachen Superhelden-Comics in den Gully spülte. "Dark Knight" ist für Superhelden das, was der Film Noire für den Film war, die Erfindung von einem neuen Verständnis des Genres.
Es war nur allzulogisch dass Frank Miller dann von DC beauftragte wurde, auch die Hintergrundgeschichte von Batman, alias Bruce Wayne zu modernisieren (Eltern von Verbrechern vor den Augen des kleinen Bruce erschossen), heraus kam "Batman: Year One".
"The Long Halloween" versucht zwar nichts neues zu erfinden, greift aber diesen Gründermythos auf, und mischt ihn mit ein bisschen Elliott Ness auf. Jeph Loeb und Tim Sale erzählen vom Kampf der drei aufrechten "Good Guys" Batman, Kommissar Jim Gordon und Staatsanwalt Harvey Dent, gegen die beiden vorherrschenden Verbrechersyndikate in Gotham City vorzugehen. Dabei taucht ein Mörder auf, der nach und nach immer mehr Mitglieder des Falcone-Clans umbringt. Immer an Feiertagen. Daher bekommt der Serientäter den Namen "Holiday". Es gibt verschiedene Verdachtsmomente, bis hin zum Verdacht von Harvey Dent gegen Bruce Wayne, und dem Verdacht Batmans gegen den immer fanatischer werdenden Dent...
Der 370 Seiten starke Comic wirkt teilweise arg bemüht immer wieder eine neue Ebene in die Geschichte reinzubringen. So wird jede Episode mit einem Superschurken garniert, ohne das es deutlich wird, was der Schurke nun in der Geschichte zu suchen hat.
Wo das Buch seine Stärken hat, ist das Herausstreichen des Don Quichottenesken Kampfes gegen die Windmühlen einer langsamen Justiz, und weit verzweigter Verbrechenssyndikate. Und wie Batman und Harvey Dent mit dieser Problematik unterschiedlich umgehen. Nach einem Säureattentat im Gericht auf Harvey Dent, wechselt er die Fronten und wird zu "Doubleface".
Zeichner Tim Sale schlampt zwar teilweise bei den Proportionen, dass tut aber seinen atmosphärisch dichten Bildern und ausgefeilten Layouts keinen Abbruch.
Ich habe mich durchaus unterhalten: 7 von 10 Dollarmünzen
 
 
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