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 dogfood Mai 2001

010531, 11h58 Business: Ironie der Geschichte? Sun Microsystems, die Firma die sich für den Erfinder des Web hält, gibt eine Gewinnwarnung heraus und kündigt Sparmaßnahmen an. Eine der Sparmaßnahmen: einen Teil der Angestellten den Internetzugang schließen.

010530, 09h30 Gestern gab es in der Bürogemeinschaft anläßlich eines Geburtstages einen Umtrunk mit entsprechenden Smalltalk bei dem über allerlei Nichtigkeiten geredet wird. Smalltalk hat es so an sich daß man dabei Dinge erzählt, die, mit einigen Abstand und isoliert betrachtet, ziemliche Ungeheuerlichkeiten sind.

Gestern wurde viel über Schwule und Lesben gesprochen. Bietet sich ja auch als Ziel für Witze an. Ich selber reisse gerne Schwulen/Lesben/Tunten-Possen. Als (Ex-?)Illustrator bedient man sich gerne Klischees um kurz und schnell einen Punkt zu kommunizieren. Es ist aber was anderes wenn plötzlich Leute über Eigenarten der Schwulen/Lesben reden, als ob es eine homogene Gruppe wäre. Wenn behauptet wird, man habe den Kennerblick um auf der Strasse/im Lokal zielsicher Schwule und Lesben zu erkennen.

Ich denke daß die Personen bei den derartig erkannten Personen nicht nachfragen ob diese Kategorisierung stimmt. Und umgekehrt outen sich auch nicht-erkannte Schwule/Lesben bei den Personen nicht. Solche Beobachtungen sind also nichts anderes als "selffulfilling prophecy", man erkennt nur die Personen die in ein Raster passen.

Das ist etwas was mir übel aufstößt da es m.E. dieselben Mechanismen sind die auch bei Ausländerfeindlichkeit greifen: Mustafa wird nur dann als Türke erkannt wenn er mit Schnauzer und Aldi-Tüte herumläuft.

En passant fiel gestern auch der Spruch: Schwule haben es leichter als "Transe", da sie sich immerhin im "richtigen" Körper befinden. Dabei fiel mir ein Web-Tagebucheintrag von Lance Arthur ein. Es ist der letzte Tagebucheintrag von ihm, von Anfang Mai. Darin outet er sich als Schwuler. Und es schnürt einem die Kehle zu. "The Very Last Life Serial."

Nein, ich lege keinem der beteiligten Personen Ausländer-, Schwulen- oder Lesbenfeindlichkeit nahe. Ich war gestern nur distanzierter Beobachter wie doppelbödig Kommunikation sein kann.

010530, 09h29 Harald Schmidt kann sogar Geschichten erzählen.

010530, 08h34 Software kills: Verehrte Kunden hier zwei Beiträge um Sie ein bißchen auf die Schwierigkeiten meines Jobs einzustimmen. Vor einigen Tagen habe ich ein Artikel für die eMarket/Screen/Business-Online über Bookmarklets geschrieben. Dabei habe ich auch ein altes Bookmarklet umgeschrieben um es auch für die neueren Browser funktionstüchtig zu machen.

Dazu mußte JavaScript umgeschrieben werden und an Standards angepasst werden. Für Experten: das document.all-Konstrukt wurde von mir durch ein document.getElementsByTagName("*") ersetzt.

Hat aber im Internet Explorer/Windows nicht funktioniert. Sollte aber, da es im DOM-Standard drin ist. Ich habe sogar einen Artikel einer mir bislang als kompetent aufgefallenen Autorin gefunden der ausdrücklich erwähnt daß diese Methode funktioniert: www.digital-web.com/tutorials/tutorial_2000-7.shtml. Also bin ich auf der Suche gegangen. Im ganzen Web habe ich nichts gefunden was ausdrücklich erwähnt daß getElementsByTagName() buggy ist. Auch in der Microsoft Knowledgebase.

Erst eine Anfrage in eine Mailingliste (wdf-dom in den eGroups) erbrachte Klarheit. Hier eine Zusammenfassung: Nicht getElementsByTagName() ist buggy, sondern die Wildcard "*" ist von Microsoft in den 5er-Browser/Windows nicht implementiert. Die Experten sind sich derzeit uneins ob die Wildcard Bestandteil der DOM-Spezifikation ist. Insgesamt habe ich also einen Tag gebraucht um Klarheit über ein eigentlich ausdrücklich spezifiziertes Sprachelement in JavaScript zu bekommen. So sieht sie aus die Welt der Standards, damit verbrate ich tagein, tagaus meine Zeit.

Für Experten die wichtigsten Links: einleitender Artikel zum DOM von Makiko Itoh: www.digital-web.com/tutorials/tutorial_2000-7.shtml
eMail daß die Wildcard nicht in den DOM-Specs ist: hwg-techniques-eMail
Microsoft-Links: DOM Overview
MSDN

Zweites Software Ärgernis war gestern mal wieder Flash und mal wieder das schlechte "Shape-Tweening". Shape-Tweening ist sowas ähnliches wie "morphen", wenn eine Form sich langsam vom Startbild zum Zielbild ändert. Wenn also ein Quadrat sich langsam in ein Kreis ändert.

Ich habe es irgendwann in diesen Zeilen schon erwähnt, aber just diese Funktion ist in Flash absolut unbefriedigend umgesetzt. Zur Erinnerung: Flash begann einst unter dem Namen Future Splash ausdrücklich als Animationsprogramm.

Der Haken am "Shape-Tweening": offensichtlich protokolliert Flash die Eckpunkte einer Form nicht so wie es sein soll und ist deswegen nicht in der Lage ihre korrekte Position in den Zwischenphasen zu berechnen. Gestern ist mir ein ganz abstruses Beispiel begegnet. Im Rahmen einer Animation habe ich eine Zeichnung angelegt. Die Outline dieser Zeichnung (also hier die dicke moosgrüne Kante) ist in einer Extra-Ebene angelegt. Wenn ich nun in dieser Outline ein neues Keyframe einfüge, bekommt die Outline plötzlich überall neue Punkte eingefügt. Kein Wunder daß das Shape-Tweening für die Grütze ist. Wenn sich im Zielbild doppelt soviele Punkte wie im Startbild befindet, kann Flash nicht die Start- und Zielposition der Punkte kennen.

Übrigens hilft auch das Löschen der neuen Punkte von Hand nicht...

010528, 08h45 Ein Freund hat mir vor kurzem "Eyes Wide Shut" von Stanley Kubrick an Herz gelegt. Am Freitag war es dann soweit, und der Film lief auf PREMIERE.

Der Film hat mich nicht überzeugt. Er zerfällt in zuviele Einzelteile und besitzt keinerlei roten Faden. Bestimmte Sequenzen sind fantastisch und wären es schon alleine Wert zu einem eigenen Film ausgebaut zu werden. Das betrifft die Odysee von Tom Cruise/Dr. Harford durch das nächtliche und weihnachtliche New York, und das betrifft die Szenen im Schloß rund um den Geheimbund und den Sexorgien. Beides ist von A bis Z schlichtweg perfekt. Perfekt photografiert, Sound ist exzellent, Story und Schaupieler super.

Dem Gegenüber gibt es einige Szenen die einfach nur schlecht sind. Der schwule Hotelportier mit seiner tuntigen Gestik und der russisch/polnische Kostümverleiher sind Typen die ich eher von einem "Rosaroter Panther"-Streifen erwarte aber nicht in so einen Film. Das war abtörnend.

Der Film macht es einem nicht einfach. In den ersten 10 Minuten muß man sich durch eine sehr langatmige Weihnachtsparty quälen, dann kommt es zum Ehekrach zwischen Tom Cruise und Nicole Kidman. Bis dato nichts was man nicht schon von diversen europäischen Filmen kennt. Vielleicht besser photographiert, aber der "Content" schon zig mal durchgekaut. Und so dauert es gut und gerne eine halbe Stunde bis der Film Fahrt aufnimmt. Und kaum wird der Film interessant (Odysee durch die Nacht), kommen immer wieder solche "Abtörner" und der Film muß wieder Anlauf nehmen um bei mir Interesse zu wecken.

Nach gut einer Stunde kippt dann der Film in Richtung Thriller und man harrt der Dinge. Die ganze Konstruktion des Films läuft dann am Ende auf ein Treffen zwischen Tom Cruise und Sydney Pollack/Ziegler als eine Art Showdown hinaus. Nur mit dem Haken daß nichts passiert. Es wird auch keine Lösung angeboten, sondern gleich zwei Auflösungen. Und keine von beiden Auflösungen ist in Zeiten wo jede Woche im Fernsehen "überraschende" Thriller laufen, überzeugend oder spannend. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen: Der Film endet mit einem klärenden Gespräch der Eheleute in einem Spielzeugladen. Diese Schlußszene ist absolut kontraproduktiv daß sie das zuvor aufgebaute geheimnisvolle wieder auf ein schlichtes Eheproblem reduziert.

Der Film ist nicht stringent genug um als Geschichte spannend zu sein, die Ambilvalenz wiederum ist nicht groß genug um der Geschichte was geheimnisvolles zu geben. Und die Passagen die gut sind, wurden von Kubrick nachlässig behandelt.

Der Filmrezension vom bekanntesten US-amerikanischen Filmkritiker Roger Ebert ist zu entnehmen daß der Film von der Produktionsfirma nach Kubricks Tod noch verändert wurde. In den Sexszenen wurden digital Menschen eingefügt um die sichtbaren Geschlechtsteile in den Aufnahmen zu verdecken und ein R-Rating zu bekommen. Kubrick würde sich im Grab umdrehen.

Stellt sich nun aber die Frage inwieweit die letzte Szene (Eheleute sprechen sich aus als sie für ihr Kind ein Weihnachtsgeschenk kaufen) nicht auch ein der Produktionsfirma geschuldeter Kompromiß ist?

010528, 08h00 Mac OS X: Das Wochenende ist vorbei, und das Mac OS X-Update ist noch nicht draußen. ThinkSecret, die bislang eine gute Trefferquote hatten, schwören Stein und Bein daß sie aus mehreren zuverlässigen Quellen von 10.0.5 gehört haben. MacOSRumors, abgehalfteter Spitzenreiter unter den Gerüchtemachern, bestätigt das Gerücht, nennt aber anderes Datum und andere Versionsnummer (10.0.3). Das Update soll DVDs abspielen können und für einen schnelleren Finder sorgen.

010524, 15h23 Mac OS X: Frisch aus der Gerüchteküche: MacOS X 10.0.5 soll am Freitag oder am Wochenende herauskommen. Bereits jetzt per "Software-Aktualisierung" erhältlich ist ein Update/Bugfix des Internet Explorers auf 5.1.1. Mit Outlook Exchange (jawohl! Die "große" Exchange-Version, nicht Express!) ist in diesem Sommer zu rechnen.

Auf der WWDC hat Apple übrigens vermeldet, daß wenn es mit den Verkäufen von MacOS X so weitergeht wie bislang, sie die meistverkaufteste UNIX-Distribution wären...

010523, 10h10 Web: Ich habe öfters auf meiner Website auf das Phänomen der "Weblogs" hingeweisen, kein Wunder ist doch diese Seite selber eine Art "Webtagebuch". In den USA ist die Szene der Weblogs sehr viel weiterentwickelt und robbt sich teilweise an Bereich des Journalismus ran (z.B. NUBlog, Doc Searl oder Dan Gilmor's eJournal). Es gibt eine Community, Preisverleihung usw, usf... Die Weblogs erzählen teilweise sehr persönliche Geschichten wie z.B. den Tod der Mutter von Jeffrey Zeldman sowie die Reaktion im Web gezeigt hat (siehe Oktober-Ausgabe von dogfood).

Eine ähnliche Woge der solidarischen Trauer ging vor 1-2 Wochen durchs Netz als die 19jährige Kaycee Nicole gestorben ist. Nicole hat ihren mehrjährigen Kampf gegen Krebs/Leukämie tagtäglich in einem Weblog festgehalten. Letztendlich hat sie den Kampf gegen den Krebs gewonnen, ist aber ca. ein halbes Jahr später, vor 1-2 Wochen, wegen einer anderen Erkrankung verstorben. Und löste eine Welle der Trauer und Kondolenzwünsche im Web aus. Viele Weblogger beschrieben wie sie täglich die Einträge gelesen haben, wie sie emotionell am Leben von Nicole teilgenommen haben, ihr Blumen, Karten u.ä. geschickt haben, teilweise sogar am Telefon mit ihr gesprochen haben.

Der Haken an der Geschichte: Es hat Kaycee Nicole nie gegeben und das Weblog ist ein mehr als zwei Jahre andauernder Fake gewesen.

Jeder der sich fürs Web interessiert sollte sich diese Geschichte näher betrachten, denn sie ist außergewöhnlich faszinierend. Auch weil sie so facettenreich ist.

Faszinierend: es stirbt jemand, mehr oder weniger, Fremdes und löst kollektive Trauer aus.

Faszinierend: in den einschlägigen Foren melden sich nach einer Zeit die ersten zaghaften Zweifler. Es dauert eine ganze Weile bis diese Zweifler es schaffen das Misstrauen in vielen Leuten zu wecken daß an der Sache was faul ist.

Faszinierend: der gesammelte Webgemeinde gelingt es innerhalb einer Woche intensive Recherchen via Computer und Telefon zu betreiben und der Fälschung auf die Schliche zu kommen. Wer die Fälschung gemacht hat, wieso, wo. Es wurde die Person gefunden die eigentlich auf den Photos abgebildet war (College-Basketball-Spielerin aus Kansas). Alle Details, alle Verwicklungen.

Wer mehr über diese Geschichte erfahren will: Zusammenfassung, handelnde Akteure und wie man der Sache auf die Schliche kam, alles in einem FAQ zusammenfasst. Wer sozusagen "live" nachlesen will wie es vom aufkeimenden Zweifel zur erfolgreichen Recherche kam, kann dieses in vier Metafilter-Threads tun: [7819, 7841, 7856, 7878]

010522, 20h34 MacOS X: Nachtrag zur heute morgen gemeldeten WWDC-Eröffnung. Erst heute abend wurden Details zur langen Ansprache von Jobs und Tevanian bekannt. Offensichtlich ist es eine Rede zur Motivation der anwesenden Hard-/Software-Entwickler bzw. eine Rede zum Austreten von Brandherden gewesen.

Es ist kein Geheimnisse das viele Leute unzufrieden mit MacOS X sind. Jobs selber nannte als vordringliche Probleme die Performance und das Dock, und versprach Problembehebung. The Register schmückte den entsprechenden Artikel mit Details zu den MacOS X-Problemen. Demnach liegt das Performance-Problem vorallen am Finder der, sehr zu meiner Überraschung keine Cocoa- sondern eine Carbon-Anwendung ist. Als wäre das nicht schon schlimm genug, handelt es sich um eine mit PowerPlant (APIs von Metrowerks) geschrieben Anwendung. PowerPlant für MacOS X liegt aber derzeit nur als Beta vor. Und um das Schlagsahnehäubchen oben drauzusetzen meinte ein anonymer NeXT/Mac-Entwickler: "It's a really badly written Carbon application". Dies würde auch die zahlreichen Probleme erklären die sogar ich bemerkt habe. Aber wieso schlampt Apple derartig bei der zentralen MacOS X-Anwendung?

The Register erwähnt einen zweiten Schwachpunkt. Die Zugriffszeiten ("Latency") für Audio und Video sollen MacOS X derzeit für Soundbastler unbrauchbar machen.

010522, 19h48 Business: Drei Anmerkungen zum Thema Multimedia-Gewerkschaft und Entlassungen.

ad1: Bertelsmann und seine Multimedia-Strategie nach dem Gieskannen-Prinzip Teil 2. Nach einem Bericht der ZEIT wird Bertelsmann ein Viertel der deutschen Belegschaft der Online-Buchhandel-Tochter BOL über die Klinge springen lassen.

ad2: Pixelpark wird Gerüchten zufolge seine Niederlassungen in Dortmund und Stuttgart schließen.

ad3: Ist es ein Wunder daß es der Branche so schlecht geht? Eine Mailingliste des Hamburger Onliner-Stammtisch wird inzwischen zum Flop deklariert weil "der Zugang so kompliziert ist". Die Rede ist von einer eGroup/Yahoo-Liste. Hmmm. Zu kompliziert? Und das sind die Leute die Internet verkaufen/produzieren?

010522, 08h48 Politics: Warum die Opferentschädigungen jetzt ausbezahlt werden müssen: Jeden Tag sterben 200 Nazi-Opfer.

010522, 08h11 Apple: Gestern fand die Eröffnung der WWDC statt, einer von Apple veranstalteten Konferenz für Hard- und Softwareemtwickler. Die Gelegenheit wurde genutzt um die Großköpfe wie Steve Jobs, Avi Tevanian und Phil Schiller aufzufahren und diverses neues Zeug zu präsentieren.

Die große Überraschung dürfte die Ankündigung sein ab sofort MacOS X mit jedem neu gekauften Apple-Rechner mitzuliefern. Jeder neue Mac kommt also mit "Dual Boot"-Option, kann also MacOS 9 oder Mac OS X starten. Angesichts der desaströsen Treibersitutation und den bösen Bugs die selbst Grundbausteine des Betriebssystems wie der Finder noch besitzen, frage nicht ich mich was Apple dazu geritten hat? Vielleicht wollen sie schneller eine kritische Masse zu erreichen um den Hardwareherstellern einen Tritt in den Hintern zu geben endlich MacOS X-Treiber zu entwickeln. Vielleicht werden sich aber die Käufer enttäuscht abwenden und MacOS X bekommt ein schlechtes Image...

Wie erwartet ist das neue MacOS X Server vorgestellt worden. Es handelt sich dabei um eine Server-Version von MacOS X und enthält als "Zusätze" den neuen QT Streaming Server und das neue WebObjects 5. Eine 10-Client-Version kostet 500US$, unlimited-Clients gibt es für 1000US$. Vielleicht merkt man an meinen Worten eine gewisse Unsicherheit: Es ist den Beschreibungen nicht zu entnehmen was den nun die Server-Version konkret vom normalen MacOS X unterscheidet. Werden neben dem zusätzlichen WebObjects und den QT Streaming Server auch zusätzliche Netzwerk-Tools/-Dienste mitgeliefert?

Obigen Absatz ist zu entnehmen daß zwei weitere Apple-Softwareprodukte Updates erfahren haben: WebObjects 5, eine renommierte Software um Hochleistungs-Web-Anwendungen zu erzeugen (z.B. Buchungssysteme) und ein neuer QT Streaming Server um für eine Website z.B. live mit QuickTime-Filme zu versorgen.

Darüber hinaus hat Apple angekündigt nur noch LCD-Screens zu bauen. Die Zeiten der Röhrenmonitor sind bei Apple zu Ende. Drei LCD-Screens stehen nun im Programm: 15" für 600US$ (von der c't eher mäßige Qualität bescheinigt bekommen), ein neues 17" Cinema Display (1280x1024) ab Mitte Juni für 1000US$ und schließlich das grandiose 22" Cinema Display für 2500US$.

Mehr Details zu der Keynote liegen derzeit noch nicht vor, obwohl sie zweieinhalb Stunden gedauert haben soll.

010519, 19h40 Zum Abschluß des heutigen Tages möchte ich mich nochmal ganz herzlichen bei einer Person bedanken, der ich zwar, ungelogen, Blasen in der rechten Hand zu verdanken habe (Ich bin das dreistündige Telefonieren nicht gewohnt), mit der ich aber ein sehr, sehr wichtiges Gespräche hatte, und die mich im Gegensatz zu anderen in dieser Woche nicht hat hängen lassen. Danke an die weltbeste Barracks-Spielerin ;-)

010519, 14h35 Business: Es kursiert eine neue Todesliste des Neuen Marktes. Auf der Liste: Pixelpark , Netlife, Kleindienst, Gedys Internet und WWL Internet. Diese 5 Unternehmen geht bereits binnen zwei Monaten das Geld aus (Anmerkung: oder ist schon ausgegangen. Die Lage bei Pixelpark ist in der Tat wohlmöglich ernster als allgemein vermutet. Nach Gerüchten die ich gehört habe, sollen bereits die letzten Pixelpark-Gehälter von Bertelsmann selber bezahlt worden sein und ganze Abteilung vor Langeweile die Daumen drehen. Dabei soll man sich beim Acquirieren von Kunden so dämlich anstellen, das man sogar die PAGE angebaggert hat, obwohl bereits vor ca. 2 Monaten die Meldung durch die Branchendienste ging, daß alle Webprojekte des MacUp-Verlages an eine neue Tochter gehen).

010519, 14h33 Technik: Wie grottenschlecht die Dekoder von Premiere sind, zeigt die Tatsache daß Jörg Wontorra ungelogen drei Minuten braucht um das Hin- und Herzappen zwischen den verschiedenen Bundesligaspielen mittels dBox-Fernbedienung zu erklären. Und das obwohl die Premiere-Decoder nun schon in der dritten Generation sind!

010519, 14h18 Web: Der eMarket sei Dank wissen wir es also: Das Web behandelt uns Männer schlecht in dem es uns die ureigensten Themen vorenthält. Doch zum Glück arbeitet der Untergrund schon fleißig an Abhilfe. Aus diesem Anlaß zwei Fundstücke aus dem Web aus dem Bereich gepflegter Herrenwitz. Ich wünsche vorallen den weiblichen Lesern viel Spaß.

010519, 13h18 Medien/3D: Ich muß, auch gerade im Vergleich zur eMarket/Screen, wieder auf CreateOnline, meinem derzeitig Leib- und Magenblatt zu sprechen kommen. Ich hatte endlich die Muße mich wieder in die Wanne zu setzen und angefangen sie zu lesen.

Just gestern habe ich lang und breit mit jemanden gesprochen der auf der InternetWorld in Berlin war, und einen eher bescheidenen Eindruck von der Messe hatte. Ein großes Thema war 3D. Was mir auffällt: es gibt wohl kaum eine Medientechnologie die sich nur derart eingeschränkt verwenden läßt wie 3D. Und damit meine ich nicht nur die immensen technischen Probleme: fünftausend verschiedene Browser-Plug-Ins, 3D-Content ist teuer zum produzieren, 3D-Content braucht, wenn's gut aussehen soll, häufig dicke Rechner etc...

Nein, das Problem mit 3D läßt sich in einem Wort umschreiben: Wozu?

Sämtlich vorgestellten Lösungen kaprizieren sich auf: Shopping (Objekte in 3D betrachten können), Chat-Rooms (mit Avatare durch virtuelle Welten spazieren) oder Spiele. Und jetzt die Frage an everyone: Wann haben Sie das letzte Mal eine 3D-Betrachtung beim Internet-Shopping vermißt? Als Sie das letzte Mal Lust zum chatten verspürten, haben Sie eine 3D-Umgebung vermißt? Eben.

Eine Technologie wie Flash ist nur deshalb erfolgreich geworden weil: 1/ es nur dieses eine PlugIn gab/gibt, 2/ dieses PlugIn und die Flash-Dokumente klein sind, 3/ die Anforderung an den Browser/Client/Rechner gering sind, 4/ der Content einfach herzustellen ist, 5/ weil der Content einfach zu erstellen war, und daher zuerst bei vielen Hobbyisten Verbreitung fand, bzw. man auch einfach mal auf die Schnelle etwas experimentieren konnte.

Und jetzt wieder der Vergleich: Wieviel von diesen Gründen trifft derzeit auf 3D zu? Ich kann keinen einzigen Grund finden.

Ich glaube auch nicht daß der dritte Anlauf 3D-Technologie zu pushen gelingen wird. Der dritte Anlauf geschieht durch Produkte wie Adobe Atmosphere und Macromedia/Intels Shockwave 3D. Diese sorgen zumindest dafür daß ein frischer Wind durch die 3D-Szene weht, man lese auch das Editorial der 3D-Graphics durch (Danke, Stefan). Wie es der Zufall wollte, hat sich auch die Mai-Ausgabe der CreateOnline dem Thema angenommen. Richard Kerris von Alias/Wavefront (Hersteller von Maya, eines der Standard-3D-Programme) hat dazu eine dezidierte Ansicht: 3D fürs Entertainment kann geknickt werden, solange die Dinger dem PC oder Playstation dieser Welt nicht das Wasser reichen können. Für Präsentationszwecke wird nichts über Flash gehen. Wo 3D eine Rolle wird spielen können, ist die Kommunikation, das chatten, virtuelle Schulen, virtuelle Konferenzen usw.

Zumindest letzteres halte ich für BS. Man hat schon vor Jahren prognostiziert daß Videoübertragungen die herkömmlichen Meetings und Konferenzen ablösen werden. Eine Vorhersage die genauso eingetroffen ist wie das Schlagwort "Papierloses Büro".

So oder so, und ich kann es immer nur wieder betonen, weil ich es wirklich für das Showstopper-Problem halte, das Problem besteht darin daß guter 3D-Content teuer ist. Nicht nur das 3D an und für sich schon eine Materie ist, die in der Optik sehr viel weniger Spielraum läßt als das Konzept von Flash. Die Kostenproblematik wird auch dazu führen daß der meiste 3D-Content nach billigen Bryce oder Poser-Erzeugnissen aussieht und die User sich das sehr, sehr schnell übersehen haben und nur noch mit Brechreiz reagieren.

Um es mit dem CreateOnline-Redakteur Graeme Aymer zu sagen: "Retailers will have to pay their Web designers more to bring 3DS Max hotshots to model parts and animate objects, and then there's the 'Shocking' of the presentation. IKEA and the like have been pretty successful without such functionality so far;". Richtig. IKEA hat bereits vor 2-3 Jahren eine 3D-Bastelanleitung für das Billy-Regal ins Internet gebracht. Als Flash-Dokument.

Bei beiden Menschen ist die Rede vorallen von Adobes Atmosphere und Macromedias Director/Shockwave 3D. Offensichtlich, und das war auch meine erste Überlegung, ist die Shockwave3D-Lösung von Macromedia aufgrund der Flexibilität haushoch überlegen. Adobes Lösung ist einzig zum Aufbau von Communities gedacht. Aber, und das ist das ganz große Aber, angeblich bringt Adobe eine kostenlose Light-Version heraus, während sich die Kosten für Shockwave 3D auf 400/800DM belaufen. Wenn Adobe auch nach der Betaphase so clever ist und Gratis-Server-Platz zur Verfügung stellt, das ist das schon kein schlechter Köder um eine kritische Masse zu erreichen.

Noch besitzt die Sache einen Haken: Die Public Beta von Atmosphere ist derzeit nur für Windows erhältlich.

Schließlich noch ein Wort zur CreateOnline. Die Mai-Ausgabe ist wieder vollgepackten mit, mit Verlaub, geilen Themen. So lassen sie z.B. drei Webdesigner das Webdesign von Usability-Guru und des Webs liebster Prügelknabe Jakob Nielsen beurteilen. Jakob Nielsen hat auch die Chance zur Gegenrede bekommen. Highlight der Nielsen'schen Verteidigung: seine Antipathie gegen Grafiken: "I do use graphics when i find them of substantial value. However, there's a cost to every image. For example, a small chart in a recent Alertbox [Kolumne von Nielsen] was read by 200,000 readers. The bandwidth required to transmit that image from the server cost me £80. Worse still, it cost the world economy £8,000 in lost productivity for the reader to wait for the image to download". Womit wir wissen warum es der Weltwirtschaft so schlecht geht, der Pahl hat schon wieder soviele Bilder auf seine Site gepackt. Pfft.

Und ist schon die Mai-Ausgabe ein Glanzlicht, so löst die Vorschau auf die nächste Ausgabe nur noch hemmungsloses Sabbern bei mir aus: Schwerpunkt Usability: Wie adaptiert man Usability im Breitband-Zeitalter, Interview mit Jeffrey Veen: Was es bedeutet wie ein Webdesigner zu denken (eines meiner "pet peeves" im Moment, und Überblick über 3D-Chat-Systeme wie Adobes Atmosphere). Für sowas lege ich sogar die eMarket-Titelstory über "seriöse Männerwebsites" aus den Händen.

010519, 12h23 Medien: Vergeßt alles was ich gestern über die <e>MARKET (was für eine beschissene Schreibweise!) geschrieben habe. Alles überholt.

Offensichtlich ist der Gegenbeweis zum gestern geschriebenen am Kiosk für 6.- DM erhältlich.

Betrachten wir das Titelblatt. Zuerst das Formale: Logos müssen anscheinend erklärt werden. Anders ist das dicke weiße Quadrat neben der Unterzeile "Business Online" nicht zu verstehen, ebenso wenig wie der ca. 1mm dicke weiße Blitzer zwischen angeschnittener CD und dem Screen-Logo. Und das Foto war offensichtlich auch 3mm zu kurz, oder wieso hat man es nicht zum roten Balken hochgezogen? Ja, ja, alles kleinkrämerisch. Aber man sollte nicht vergessen daß die Screen eigentlich den gesamten Multimedia-Bereich abdecken sollte, und damit auch die Gestaltung. Und daran müssen sich die Krawattenträger aus München messen lassen.

Inhaltlich gibt es am Titel kaum was auszusetzen, außer daß man sich fragt was die Abbildung einer CD soll. Wohl Text vergessen, was?

Die Titelstory "Was Männer wollen - Der Mangel an seriösen Männer-Sites" greift endlich ein viel zu lang unterdrücktes Thema auf. Auch ich habe die Schnauze voll von den ganzen frauen-affinen Websites wie sport1.de, kicker.de, max.de, Bild.de, coupe.de usw, usf. Bäh, überall gucken einem nackte Männer entgegen, ihr ausladenes, mit Silikon vollgepumptes Geschlechtsorgan nur mühsam durch irgendwelche Accessoires verbergend.

Es ist daher richtig und wichtig daß sich das E-Commerce-Blatt eMarket dieser brisanten Thematik annimt, und den entsprechenden Artikel durch "Männerversteher" wie Hugh Hefner aufmacht und auf den anderen beiden Seiten der Titelgeschichte auch zwei barbusige Schönheiten zur Illustration der Problematik abbildet. Das ist echt originell gewesen, lieber Münchner. Wäre ich im Leben nie draufgekommen daß ihr das Thema zum Anlaß nehmen würdet um Frauen im textilarmen Zustand zu zeigen. Kompliment.

Auch zu den anderen Titelstories kann man eMarket nur beglückwünschen. Sechs Wochen nach der c't die Feststellung zu treffen "Zahlung per Handy scheitert am Systemvielfalt", da hat man wohl den Finger so sehr am Puls der Zeit gehabt, daß die Hand blau angelaufen ist! Und nächste Woche gibt es dann wohl die Story "Lohnt sich der Umstieg auf Window 95?"

Das sich übrigens die Screen in der eMarket befindet, war dem stellvertretenden Chefredakteur im Vorwort ebenso wenig ein Hinweis wert wie dem Inhaltsverzeichnis.

eMarket-Stockbild
Weltschlechtes Stockbild

Vielleicht bringt ja die Screen-Strecke der eMarket mehr Leser und man kann sich ein paar neue Stockbücher kaufen.

Was mir sonst so noch im Magazin aufgefallen ist. Bertelsmann ist schon eine ziemliche Lachnummer. Ich habe lesen müssen daß Bertelsmann eine eigenentwickelte EMS-Lösung namens Telemedia besitzt. Das lächerliche: Bertelsmann weiß seit 1992 nicht was man mit Telemedia anfangen kann. 1992 ist Telemedia als Tochterunternehmen gegründet worden daß Entertainment-Multimedia-CDs auf den Markt bringen sollte. Bertelsmann hat '92 angefangen höllisch viel Kohle in den Sektor reinzupumpen, u.a. in eine völlig abgehobene US-Spielefirma namens "Rocket Science" die im Laufe ihrer mehrjährigen Existenz gerade 1 oder 2 Spiele zustande gebracht hat oder in Multimedia-Agenturen wie T1 in Hamburg, oder Pixelpark in Berlin. Ich habe die Situation rund um Telemedia ziemlich hauteng mitgekriegt, da ich als Praktikant in der Werbeagentur tätig war, die die Telemedia-Tochter "Red Baloon" betreute.

Nach zwei Jahren hat man erkannt daß Telemedia ein ziemlicher Flop zu werden drohte, und beschloß den Laden komplett neu auszurichten. In den folgenden Jahren begegnete mir Telemedia in Zeitschriften und Messen nacheinander als MPEG-Dienstleister, Dienstleister für Breitband-Verbindungen und jetzt als EMS-Software. Nein, Bertelsmann, da steckt doch bestimmt ein Konzept dahinter, oder?

Zur Screen-Strecke: Sie ist zum Glück "Badewannen-kompatibel", also keine Beilage sondern festeingeheftet und fällt nicht ins Wasser wenn man sie in der Wanne liest. Das Vorwort der Screen-Strecke ist übrigens ein ziemlich gutes Beispiel wie man Tatsachen durch gepflegte Rhetorik umdrehen kann: "Über die Krise der Internet-Industrie ist viel geschrieben worden und auch darüber, wie sie sich in der Fachpresse zur digitalen Ökonomie fortsetzt. Der Gegenbeweis liefert die Erfolgsgeschichte von eMarket.". Zuerst wird man also eingelullt, man würde quasi die Erfolgsgeschichte des Internets in den Händen halten, ehe es einem auffällt daß im Vorwort zur Screen die ganze Zeit die Rede von der Erfolgsstory der eMarket ist... Erinnert mich ein bißchen an das was im Herbst 89 in Deutschland abging.

Was?

Wer hat da eben zu mir gesagt "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing?"

010518, 10h09 Zweieinhalb Tage Auszeit von dogfood genommen, da ich so viel zu tun hatte. Mehr dazu später. Zeit einiges der letzten Tage nachzuholen.

Apple: Zwei iBook-Werbeclips wurden von Apple ins Netz gestellt. Während iBook Universe ein bißchen banal ist, ist iBook Middle Seat durchaus amüsant. Irgendwie stimmt das Timing nicht, irgendwie sind die Schauspieler suboptimal, aber die Idee kommt rüber: "And Mr. Shaeffer, would you prefer window or aisle?" "Middle," replies Mr. Shaeffer.

Übrigens idealer Moment um wieder auf das kultige "Rip. Mix. Burn."-Video hinzuweisen, das es inzwischen nicht nur in der 60Sekunden-Version gibt, sondern auch in einer langen Fassung mit noch mehr Musikern.

Software: Bare Bones Software hat schon wieder ein Update von BBEdit herausgebracht. Hier gibt es die Release Notes zu BBEdit 6.1.2. Man soll sich nicht durch die Update-Häufigkeit irritieren lassen: BBEdit ist nicht buggy! Vielmehr werden viele kleine Kinken ausgemerzt und Verbesserungen eingeschmuggelt (Adobe, hört ihr das Signal?). Die Jungs leisten guten Support und reagieren auch persönlich auf Verbesserungsvorschläge. Ich habe die Software erst vor einigen Monaten gekauft, aber keine andere Software hat mich so zufriedengestellt.

Ich setze BBEdit hauptsächlich als HTML-Editor ein. Die Aussichten eine ganze Website "zu Fuß" mit einem Texteditor zu erstellen, ist angesichts solcher schillernden Software wie Dreamweaver oder Golive nicht sehr verlockend. Aber je tiefer man einsteigt, desto mehr merkt man wie BBEdit aufgrund der teilweise atemberaubenden Konfigurationsmöglichkeiten auf gleicher Augenhöhe oder höher als die vorgenannten Programme stehen.

Unglaublich aber wahr: Ich habe mich am Mittwoch Abend mit zwei Bekannten unterhalten, und eine war begeistert von BBEdit! Eine Frau! Eine Grafikerin und Nicht-Programmierin! Ist von Golive und Konsorten auf BBEdit umgestiegen und zufrieden! Need to say more?

Medien: Eigentlich hätte inzwischen die neue e-Market mit SCREEN-Beilage erscheinen sollen, tat sie aber nicht. Warum weiß keiner, wann weiß auch keiner. Korrektur: Alles Bullshit. Siehe weiter oben.

Medien: Es gibt auf Telepolis einen guten, zweiteiligen Bericht rund um GEMA, Copyright und Verwertungsgebühren. Im ersten Teil wird der rechtliche Rahmen beschrieben in dem die GEMA arbeitet, oder auch nicht. Nach durchlesen des Artikels macht man dicke Backen. Einige Auszüge?

Die GEMA kassiert Verwertungsgebühren auch für ausländische Stücke die in Deutschland gespielt werden. Aber nicht für alle ausländische Titel. Viele Titel aus dem afrikanischen oder asiatischen Raum werden von der GEMA nicht abgedeckt.

Die GEMA hat es geschafft die Beweislast umzukehren: der Beschuldigte hat nachzuweisen daß die GEMA keine Rechte an bestimmte Titel hat.

Jeder Komponist und Autor muß alle Werke unaufgefordert der GEMA melden.

Die GEMA nimmt derzeit ca. 1,5 Milliarden DM an Verwertungsgebühren ein, von denen Sie 14,8% einbehält um ihren Verwaltungsapparat zu beszahlen.

Ein Großteil der Verwertungsgebühren fließt nicht an die Künstler selber, sondern an Verleger und Erben von Komponisten.

Die GEMA klassifiziert Musik nach Genres und verteilt entsprechend unterschiedlich die Verwertungsgebühren. Am unteren Ende der Skala ist instrumentale Pop/Jazz/Rockmusik, und am oberen Ende, mit einem 20mal so hohen Koeffizienten "Orchesterwerke der Kategorie 10 unter 5 Minuten". Klassik = gut, U-Musik = böse.

Die Pornobranche bekommt gerademal 1% aller eingesammelten Verwertungsgebühren, obwohl die Marktanteile im Videosektor sehr viel höher liegen. Begründung der GEMA: Pornos weisen nicht "die erforderliche kulturelle Höhe auf".

Der zweite Teil des Artikels vergleicht den Verteilungsschlüssel der GEMA mit der Realität in Zeiten von Napster. Ausgangspunkt ist die Überlegung: Warum sollte man sich via Napster das gleiche Zeug runterladen, was man schon tagein, tagaus in der Heavy Rotation im Radio hört?

Telepolis hat einen einfachen Test gemacht und aktuelle Hitparadenstücke ins Netz gestellt und die Downloads gezählt (es waren nicht die richtigen Stücke, aber gefakte Musik mit 'richtigen' Titel und Interpreten versehen).

Resultat, man ahnt es: Die Top-Ten-Stücke wurden so gut wie gar nicht heruntergeladen, gefragt waren rarere Stücke. Überraschen gut lief zeitgenössische E-Musik (John Cage etc...). Und Videos unterhalb der Latte der kulturellen Höhe.

010515, 23h44 Auch wenn es keine Sau liest: Hundefutter [04] Kreislaufen

010515, 09h42 Software: Schon interessant zu lesen wie unterschiedlich die Director-Gemeinde auf Version 8.5 reagiert. Da wird von fabulösen Geschwindigkeitszuwächsen berichtet, da vermelden andere einen fehlerfreien Release, während andere feststellen müssen daß ihre "pet peeves" immer noch da sind.

Martin Kloss, Buchautor in Sachen Director, stellt im Lingopark-Forum fest daß es immer noch zahlreiche überlebende Dir8.0-Bugs gibt, z.B. im Bereich der internationalen Sprachunterstützung. Diese Bugs wurden von Macromedia bereits in der 8.0er-Version erkannt, aber auf die nächste Version verschoben. (Thread 3334)

010515, 09h22 Business: Die Krawattenträger versetzen mich eins ums andere Mal ins Erstaunen. Diese Jungs setzen jedenfalls seit geraumer Zeit recht penetrant auf PopUp-Fenster als Werbebanner-Fenster. Muß man wirklich ein Hardcore-Geek sein um wissen daß den meisten Surfern sowas tierisch auf den Senkel geht und man damit Verärgerung erzielt, aber bestimmt keine Zeitungsabos oder Handys loswird.

Anscheinend müssen dazu erst Studien angefertigt werden die dann in den gängingen eCommerce-Zeitschriften wie e-Business, e-Market, e-Was-Weiss-Ich, ihre Runde machen müssen. Nur in dem Zeitraum zwischen erstem PopUp-Fenster und Erkenntnisreife beim Entscheider ist man unzählige User losgeworden. Aktueller Fall: die Berliner Zeitung.

010515, 09h18 Software: Filemaker 5.5 ist draußen. Es scheint so gut wie kaum eine weltbewegende Änderung gegeben zu haben. FM 5.5 ist "carbonized", läuft also sowohl unter MacOS 9 als auch MacOS X.

010515, 09h10 Ich bin gestern tierisch müde gewesen. Und hätte ich nicht diverse demnächst verderbende Lebensmittel koch-technisch aufbereiten müssen, wäre ich bereits um sieben ins Bett gefallen. So aber konnte ich erst um neun essen, und bin dann irgendwann während der 23h-Ausgabe des "Newsbriefing" der BBC eingeschlummert.

Hier geht es zu den Einträgen der ersten Mai-Hälfte.

 

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