dogfood November 2002 [4]

Samstag, 30. November 2002

[18h32] So, nun sollte ein arbeitsreicher Abend anstehen. Ich bin wieder einigermaßen wach nachdem ich während der Fußball-Bundesliga so vor mich hingedöst habe. Grüner Tee ist angesetzt (Ku... - äh- Kokeicha), Musik ist eingerichtet (shit, FM4 wieder down, also die LaCie-Festplatte wieder angehängt). Das einzige was mich an meinem Tatendrang hindern könnte, wäre eine mittelschwere Lebensmittelvergiftung.
Remember wie ich heute mittag über den Milchshake geschrieben habe? Das war eigentlich nur die Kurzfassung. In Zeitlupe sah zumindest das Eingiessen der Milch in den Becher etwas anders aus.
[R] Okay, Milch habe ich letzte Woche nachgekauft, müsste im Kühlschrank stehen. Kühlschrank auf. Da unten steht es ja, das Milch-TetraPak. Oops? Wieso ist die Packung schon offen? Ich hab' doch in der Woche keine Milch gekauft? Egal.
Was ich erst einige Stunden später bemerkte: oben im Kühlschrank stand ein weiteres TetraPak. Nämlich jenes von letzter Woche. Die offene Milch hingegen hatte ein Haltbarkeitsdatum von... 5.Juli 2002. Ich musste dreimal draufgucken um es zu glauben. Ich wollte schon beim Notarzt prophylaktisch eine Magentransplantation ordern, als ich dann doch lieber zuerst die Milch ausgegossen habe. Das erstaunliche: nichts. Absolut jungfräuliche Milch. Keine Brocken, kein Geruch, ein zarter weißer Strahl. Nichts, obwohl die, zugegebenermassen H-, Milch schlanke fünf Monate übers Datum hinaus war... Das ist mir offen gesagt noch viel weniger geheuer...
[13h17] TV -- Ooops! ManU - Liverpool spielen ja erst morgen?!
[12h58] Games -- GIGA hatte gestern anläßlich ihres 4ten Geburtstages eine "rund-um-die-Uhr"-Sendung und am späten Abend war Peter Molynieux zu Gast.
Molynieux zählt seit Ende der Achtziger Jahre zu den profiliertesten Spieledesignern. Populous, PowerMonger, Syndicate (mein heimlicher Favorit!), Magic Carpet, Dungeon Keeper und zuletzt "Black & White".
Ich habe "Black & White" nie gespielt, aber das ganze Brimbaborium während der dreijährigen Entwicklungszeit mitbekommen. Ein Fall für meine Bullshit-Detektoren, denn was da erzählt wurde, waren interessante Philosophien, aber kein "Spielkonzepte", bzw. zu esoterisch um zu funktionieren. Der Reaktion bei Erscheinen des Spiels scheine ich nicht ganz daneben gelegen zu haben.
Und Molynieuxs Auftritt gestern scheint mir noch mal recht zu geben. Er hat u.a. "Black & White II" vorgestellt. Auffällig waren einige "back-to-the-roots"-Schritte in Sachen Spielkonzept. Das Spiel scheint wesentlich kampflastiger zu werden.
Ich war aber sehr enttäuscht von Molynieux Auftritt, den ich nun also das erste Mal "lebendig" gesehen habe. In der Show war er ein ziemlicher Phrasendrescher ohne sehr viel konkretes in der Hand zu haben. Gipfel der Peinlichkeit: wie geil die Wellenbewegungen im Spiel sein werden (das Spiel spielt auf Inseln). Dabei zeigte er dann einen Wellengenerator, demonstrierte wie echt das Wasser aussieht und fummelte dabei an einigen Paramtern rum.
Sowas habe ich vor einem dreiviertel Jahr als MacOS X-Utility heruntergeladen: "Tweak Waves".
Molynieux geilte sich an den eigenen Special-Effects auf, ohne dass er allerdings in diesem frühen Entwicklungstadium des Spieles viel zeigen konnte. Damit ist gestern schon so ein bißchen ein Idol kaputtgegangen. Ein für intelligent gehaltener Spieledesigner entpuppt sich als billiger Marktschreier.
[12h51] dogfood -- Was ist in der Nacht mit dogfood losgewesen? Keine Ahnung. Da ich gestern abend/nacht an einem Update der Template-Seite saß, ist es mir durchaus nicht entgangen dass mein Server auf einmal weg war. Ich konnte mich auf meinen eigenen Webserver nicht mehr einloggen, und im Browser war nur eine weiße Seite zu sehen (leere BODY-tag).
Das Problem habe ich irgendwann kurz nach Mitternacht bemerkt, war um vier und acht Uhr noch vorhanden, aber um halb elf war wieder alles gut... Da wird wohl bald ein KK fällig...
Ach ja: das James Brown-Special war wirklich gut.
Milchshake mit Kukicha
"Milchshake" mit Grünem Tee
[12h37] Gestern wieder für fünfzehn Euro Tee gekauft. U.a. "Kukicha". Eigentlich unabsichtlich. Ich wollte den zu kleinen Stiften gepressen grünen Tee "Kokeicha". Im Laden hat man mir "Kukicha". Ich hielt das nur für eine unterschiedliche Schreibweise, zumal der Tee auch "stiftähnlich" aussah.
Es sind aber de-facto zwei unterschiedliche Teesorten. Das was bei "Kukicha" nach "Stiften" aussieht, sind Blattstengel. Also: Blattstengel statt Stifte, 'u' statt 'o' und kein 'e'. Dat soll man wissen...
"Kukicha" schmeckt aber sehr interessant, sehr frisch.
"Kokeicha" wollte ich mir kaufen um aufgrund einer Idee von Ulla (die andere) eine Art Milch-Shake zu machen. Milch plus Vanilla-Eis und oben drauf grüner Tee soll der Wachmacher sein.
Es schmeckt nicht unwitzig, weil der "grüne" Geschmack durch den Tee erst mit einer gewissen Verspätung einsetzt.
[01h58] WebDev -- Aufgrund einiger Nachfragen gibt es zu meinem Dreamweaver MX Template-Text nun auch Beispieldateien zum herunterladen: bsp_template.zip (64kB). Ich werde in diesem Eintrag gleich noch ein Link mit weiteren Informationen reinsetzen.

Freitag, 29. November 2002

[19h32] Er hat es wieder getan! Er hat wieder den halben Kühlschrank in den Wok geschmissen!

Käpt'n Pappnase
[15h11] Käptn Pappnase steht wieder auf dem G4. Umzug damit abgeschlossen.
[10h39] Music -- Ein bißchen hat sich was auf der Björk-Website getan.
Das Spike-Jonze-Video "It's in our hand" ist auf eine neuen Seite gewandert.
Nun auch auf der Björk-Site ist das von LynnFox produzierte Video zu "Nature is ancient" (ebenfalls Quicktime). Nächste Woche soll ein Interview mit den Leuten von LynnFox veröffentlicht werden.
[10h03] Wenn denn der heutige Tag so abläuft wie geplant, werde ich heute mit meinem Büro umziehen. Jahaaa! Mal wieder mit dem Büro umziehen. Allerdings nur ca. 20m Luftlinie, vom "Südflügel" in den "Nordflügel".
Wegem, ähem, "Ausgabereduzierungsprogramm" soll der "Südflügel" untervermietet werden. Dazu wurde dann auch die eine oder andere Stelle freigesetzt. Oder umgekehrt: weil die eine oder andere Stelle freigesetzt wurde...
Schamhaft verdecken derzeit heruntergezogene Jalousien die leeren Räume in denen es so merkwürdig hallt und Staubfussel wie die trockenen Reisigbüschel in guten Western den Boden entlangrollen. Wir drei übriggebliebenen Jungs im "Südflügel", teilweise für mehrere Stunden ohne jeglichen Kontakt zu weiblichen Wesen, lachen von Zeit zu Zeit irre auf. Und wenn dann doch eine Frau vorbei sieht, dann schauen wir uns drei an und jedem scheint der gleiche Gedanke durch den Kopf zu schiessen: Einer macht die Tür zu. Kai die Keulen, Borni die Brust, Carsten den Rest. Der Schrei würde ungehört durch die leeren Flure hallen.
Es wird sich für Aussenstehende nichts ändern: Adresse und Telefonnummern bleiben unverändert. Am Empfang jetzt bitte nur rechts statt links abbiegen.

Donnerstag, 28. November 2002

[18h55] Ich mag keine Frauen mit nachgezogenen Augenbrauen. Heute nachmittag im 20er. Hinten in der letzten Sitzreihe: Oma, zirka sechzig Jahre, hält eine kleine flache Tasche in der Hand, hat weiß-braune Haare. Quer über ihre eingefallenen Augen ziehen sich zwei schmale, tiefschwarze Striche die ihrem Gesicht etwas maskenhaftes geben.
Ich brauch meinen Kopf nur etwas zur Seite zu drehen um zwei Meter von der Oma entfernt ein Paar sitzen zu sehen. Er ist der Bilderbuch HipHop-Bimbo. Schwarz, glitzernde Halskette, weißer Sport-Outfit, permanent mit seinem Handy in der Hand spielend. Sie wird Mitte, Ende Zwanzig gewesen sein. Sie hat irgendwie ein in sich nicht stimmiges gesicht. Volle, schwarze Haare, aber hohe Stirn. Die Augen sind ebenfalls tief eingefallen und "garniert" mit einem Silberblick. Die Nase sieht aus als hätte sie einen leichten Schlag bekommen. Kein Nasenbeinbruch oder ähnlich heftiges. Einfach nur eine kleine Delle. Neben dem offensichtlich sehr auf Style achtenden Lebensabschnittgefährten eine wohltuend zurückhaltende Erscheinung. Aber auch hier: die Augenbrauen nehmen einen unpassend hohen Bogen und sind ebenfalls nur schmale Striche. Vielleicht sind diese Augenbrauen auch nur gezupft. Schwer zu sagen, denn hier passt die Augenbrauenfarbe wenigstens zu den Haaren.
[13h59] Software -- Es gibt teilweise recht heftige Kritik an MacOS X die sich vorallen an der "Usability" bzw. dem User-Interface entzüdet. John Gruber hat diesbezüglich eine umfangreiche Zusammenfassung geschrieben.
Ich habe derzeit mehrere Stunden am Tag mit Produkten der MX-Linie von Macromedia zu tun, insbesondere mit Dreamweaver MX.
Was sich beim quicken Antesten noch gut macht, ist beim täglichen, intensiven Arbeiten für meinen Geschmack eine Katastrophe, nicht zuletzt weil man es mit mehreren "Bedienphilosophien" zu tun hat, die nicht bei jeder Aktion stringent durchgezogen werden. Wer auf einen Schlag zehn Instanzen eines Templates braucht, ahnt was ich meine. Dazu kommt die wirklich am Rande der Unerträglichkeit liegende Geschwindigkeit. Jedes PopUp-Menü, und davon gibt es in DW weiß Gott nicht wenige, braucht minimum eine Sekunde bis es aufspringt. Siehe oben: dass ist dann der Spaß den man sich gönnen darf wenn man auf die schnelle zehn Template-Instanzen braucht.
Ein Problem dass auf die Programmierer von DW MX zurückfällt. Sei es denen von Macromedia oder den indischen Konvertierküstler für MacOS X.
Randnotiz: John Dowdell macht ein Fehler wenn er Kritik an an der Auslagerung des DirectorMX (und wohl auch DW MX)-Ports für OS X mit Rassismus gleichsetzt. Das zeigt einmal mehr dass das Mothership das Problem nicht versteht. Das tun sie seit zwei Jahren nicht: den massiven Verlust den Director-Anwender in Sachen "Commitment" von Macromedia erleiden. BTW: noch unsouveräner kommt es im übrigen wenn die indische Firma die HTML-Seite mit der Fallstudie zu Director (und den Fallstudien zu Macromedia-Produkten) vom Netz nimmt.
[10h29] Die erste Hälfte des gestrigen Tages habe ich gehasst. Bis zum Mittag nichts richtig produktives gemacht, stattdessen nur Telefonate geführt, bzw. versucht Telefonate zu führen. Erst nach Mittag konnte ich ungestörter in die Tastatur hacken...
Vorgestern kam die Anfrage für einen Guerilla-Auftrag. Es wäre von der Materie her Neuland für mich gewesen und auf der technischen und konzeptionellen Seite gab es da diverse Risikofaktoren, weswegen ich sehr unsicher war ob ich den Auftrag überhaupt annehmen sollte. Nach einer eher schlecht verbrachten Nacht tendierte ich eher dazu den Auftrag abzulehnen. Für "Forschung" und "Pioniergeist" bin ich zu haben, aber sechs Tage Zeit sind zuwenig um im Falle dass was schiefgeht noch einen zweiten oder dritten Anlauf zu nehmen.
Zu der Absage des Jobs bin ich gar nicht gekommen, weil der "Auftraggeber" telefonisch nicht erreichbar war. Erst kurz nach mittags. Da hat der "Auftraggeber" aber schon längst Feedback an seinen Kunden gegeben und es oblag an den Kunden den Daumen zu heben oder zu senken. Also Augen zu und durch. Aber am frühen Abend hatte sich das Thema quasi von selbst erledigt da man auch beim Kunden zu der Erkenntnis gekommen ist, eher etwas anderes zu versuchen.
Nichtsdestotrotz hatte ich mich für den "worst-case" eingerichtet und alle notwendigen Infos besorgt, sowie in Sachen Hard- und Software entsprechende Vorbereitungen getroffen.
Was richtig Klasse war, und da Lob an alle Beteiligten, wie ich an verschiedenen "Strippen" meines "Netzwerkes" ziehen konnte und ich dadurch binnen 24h in der Lage war, mich auf die Situation einzustellen und vorzubereiten. In der Nacht eine eMail nach Kalifornien geschickt für eine Frage bzgl. des Kostenrahmens, im Verlaufe des Tages mit einem Kumpel in Hamburg technische Fragen abgeklärt, und schließlich mein Computerhändler der in der Lage war, trotz einer Anfrage erst um 16 Uhr, innerhalb 90 Minuten die Lieferung von Soft- und Hardware bis zum Wochenende klarzumachen, wozu weder Cyberport noch Apple in der Lage gewesen wären.
Das war Networking at his best!
[10h04] Web -- Bin ich zu doof oder gibt es inzwischen keinen Stream eines vertrauenswürdigen, internationalen Nachrichtensenders? Kein "BBC World", kein "BBC News 24", kein "CNN". Noch nicht mal zweite Liga wie "FOX News" oder "LCI". Entweder gar keinen Stream oder aber gebührenpflichtig. Und dritte Liga wie "n-tv" oder die Amateure von "N24" möchte ich nicht.
Für die die dogfood eher reinladen als sich neueste Nachrichten reinzuladen: Doppelanschlag in Kenia. Auf Hotel mit überwiegend israelischen Touristen (8-10 Tote) und startendes Flugzeug einer israelischen Airline (nicht getroffen)
[09h58] Radio -- Ich bekomme gerade das Dezember-Heft vom Deutschlandfunk/Deutschlandradio reingereicht. An dieser Stelle sei nochmal auf das James Brown-Special in der Nacht von Freitag auf Samstag, 1-3h hingewiesen. Der DLF hat auch einen Stream.

Mittwoch, 27. November 2002

[18h17] Schnell! Meinen Asbestanzug! Die Konservendosen! Nein, die Jodtabletten brauche ich nicht! Ja, beide Kreditkarten eingesteckt! Mal überlegen... Antipode von Berlin? Irgendwo Neuseeland. Gibt es irgendeinen Direktflug mit Air Newzealand von Hamburg aus?

Dienstag, 26. November 2002

[22h18] Vor einigen Tagen oder Wochen fragte mich eine geschäftsführende Männerrunde mit verschränkten Armen hinter dem Kopf "Und? Wie laufen die Geschäfte?". Menschen können so berechenbar sein. Ich hatte mit der Frage gerechnet und servierte mit schiefem Grinsen die Antwort: "Besser als Pixelpark". Daraufhin erklang aus vier Kehlen tiefes, gutturales Lachen.
"Besser als Pixelpark" ist meine blumige Umschreibung für nicht gut laufende Geschäfte.
So im Laufe der letzten 2-3 Wochen musste ich die Umschreibung zuerst in "verbessert" und seit dieser Woche gar in "kann nicht klagen" ändern.
Man merkt dass es auf Dezember zu geht. Aus irgendeinem Grund (schnell noch Reste des Jahresbudgets verbraten?) sind November, Dezember immer stressig verlaufende Monate gewesen. Dass es dieses Jahr genauso sein würde, damit habe ich nach den letzten Monaten und Quartalen nicht mit gerechnet.
[15h09] WebDev -- Wenn jemand eine Idee hat wieso Dreamweaver MX bei Anwendung eines Templates auf eine bestimmte Seite (von ca. 20) den Inhalt der "editable region" zerschreddert (vulgo: einige Tabellenzellen und Zeilen löscht), bitte bei mir per eMail melden. So wie ich es auf den ersten Blick sehe, ist die Tabellenstruktur der "editable region" okay, und auch nicht anders aufgebaut, als bei den anderen "childs" des Templates.

Montag, 25. November 2002

[22h00] Apple -- Bei MacRumors gibt es einen Artikel mit Gerüchten wieso die Prozessorsituation so verfahren ist. Soweit ist es nur eine Bestätigung für die allgemein kursierenden Vermutungen.
Weitaus interessanter fand ich aber einen Seitenstrang des Artikels der sich mit MacOS X für Intel-Prozessoren befasst.
Demnach ist OS X/x86 nicht als Exit-Strategie gedacht, falls auch die IBM-Prozessoren nicht das halten was sie versprechen. Viel mehr ist es ein gezielt geplantes Produkt, dass dann auf den Markt gebracht wird, wenn Microsoft und Intel ihre Systeme mit "Digital Rights Management" und ähnlichen Schnickschnack versehen, und in Folge dessen die Unzufriedenheit der Verbraucher mit Microsoft ein "all-time-high" erreicht.
[21h48] Business -- Und Christian hat am Wochenende die Nachricht aufgestöbert dass Razorfish, unser aller einstiger feuchter Traum an hipper Multimedia-Agentur, an einen "Internet Consultant" namens SBI in Utah verkauft wurde (GoogleNews).
Und irgendwie schlägt mein Bullshit-Detektor massiv aus. Man schaue mal auf der News-Seite von SBI an, wieviel Kohle die in den letzten Monaten an Firmenaufkäufen ausgegeben haben. Scient, einst einer der größten Consultants unter der Sonne dieser Erde, Lante ging für 42Mio US$ weg, Webflow wurde gekauft.
Anhand der news kann man auch ersehen wie dehnbar der Begriff "Internet Consultant", schließlich hat man für Microsoft die xBox-Packung gestaltet...
Can you spell m.a.r.c.h.f.i.r.s.t?
[21h43] Web -- Und Ulf hat am Wochenende den HTML-Quellcode richtig gelesen: WDDG hat heute relauncht.
Kein achtes oder neuntes Weltwunder wie man nach all dem Boohay erwarten konnte. Einfach nur etwas anders aussehend...
[21h06] Music -- Einem Hinweis von Dirk sei Dank kann ich verkünden: das neue Björk-Video "Nature is Ancient" ist da und kann bei BlinkProds begutachtet werden. Produziert wurde es von LynnFox. Wie man es angesichts des Portfolios von LynnFox ahnen konnte, sieht man auf dem Video viele unidentifizierbare, organischen Formen. Das zu sehende Sujet könnte der Gartentümpel von nebenan sein oder die künstliche Befruchtung der Nachbarin drei Stockwerke höher. Soweit bin ich dann doch nicht bewandert mit dem was da in Gebärmüttern kreucht und fleucht.
Es liegt damit auch auf einer Linie mit dem von Spike Jonze kürzlich abgelieferten "It's in our hands"
Hmm. Ist Björk jetzt nicht gerade wieder aktuell schwanger (zum zwoten Mal)?
[20h25] Software -- Ich will ja nicht allzu sehr mit dem Director nerven, aber dass ist ein Thema bei dem mir heute die Pumpe geht.
Auf dem Weg nach Hause ist mir etwas eingefallen, was eigentlich ein absolutes Showstopper-Problem ist um mit dem Director vernünftig entwickeln zu können.
Es gibt keine Authoring-Umgebung für MacOS 9. Das bedeutet: es kann die offene Director-Datei mit allen Debug-Möglichkeiten (Messagefenster, Debugger etc...) nicht mehr unter OS 9 getestet werden. Das Workflow würde also so aussehen, das man einen Mac-Rechner mit OS X hat, auf dem die Director-Umgebung offen ist, und einen zweiten Rechner mit MacOS 9 der die Director-Dateien entweder per CD oder per Netzwerk bekommt. Und "gedebuggt" kann auf dem Rechner nur nach der alten klassischen Methode mit Alerts oder allenfalls noch via Shockwave-Preferences mit eingeschalteten Nachrichtenfenster.
Ich kann mich innerhalb meiner nun sechsjährigen Zeit mit dem Director, seit Dir4.04 nicht daran erinnern wann es schon einmal einen solchen Zustand gab. Das eine der wesentlichen Plattformen nur eingeschränkt getestet werden kann... Ich frage mich auf, ob es weitere Konsequenzen hat. Muss z.B. zum Reibungsablauf der Director-Applikation unter den alten Mac-Betriebssystemen eine bestimmte CarbonLib installiert sein?
Nachtrag: Mindestvoraussetzung zum Abspielen: MacOS 8.6. MM hat auf DIRECT-L inzwischen die Debug-Problematik bestätigt, empfiehlt als Workaround die Verwendung von Director 8.5. Dir8.5 kann nämlich die Dateien von Director MX öffnen und abspeichern, nur die MX-only Features kann er nicht verwenden. Vorausgesetzt man hat Dir8.5...
[14h46] Ich habe das Gefühl das bei etlichen Leuten heute mit der Ankündigung von Director MX ein Messer in der Tasche aufgegangen ist. Wenige Stunden nach Bekanntgabe hat die Community in den einschlägigen Foren unter anderen diese Webseite eines indischen IT-Unternehmens aufgespürt. Auf dieser Seite zu "Case Studies" wirbt das Unternehmen mit einer schnellen und kostengünstigen Portierung von OS9 Applikationen zu OS X. Wörtlich heißt es: "Quick, cost-effective feature enhancement and product migration for a legacy multimedia authoring product from a team with strong understanding of graphics and multimedia applications and software development expertise on the Macintosh platform."
Könnte der Director gemeint sein, gell? Er ist damit gemeint, denn die HTML-Datei heißt "pds_cs_director.htm". (pds = "product design service", "cs": "case studies", also "case study director").
[12h55] Software -- Da gibt es noch andere die stinkig auf Director MX reagieren. Startmovie.net hat einen kleinen Artikel geschrieben. Der ist insofern interessant weil er erwähnt was alles NICHT mehr in Director MX drin ist.
Einstellung von Windows NT-Unterstützung? Wie weltfremd ist bitte das bitte schön?
Ich kann Macromedia versichern dass ich mehr Kunden habe die auf Windows NT arbeiten, als Sehbehinderte...
[11h24] Nice try, Intermarché. Zu versuchen mir die alten, harten "Frischeiwaffeln" vom Wochenende anzudrehen, in dem sie ganz oben auf dem Stapel gelegt werden. Da müsst ihr aber schon früher aufstehen... Natürlich habe ich mir eine Packung mit frischen, weichen Waffeln aus der Mitte genommen...
[11h05] Software -- Wie es die Gerüchteküche in den letzten Wochen sagte: Macromedia Director MX ist da.
Ich wiederhole mich: es ist ein Desaster. Ein Blick auf die "Top Ten" der Gründe Upgraden zu sollen: 1/ Integration von Flash MX-Assets, 2/ Integration von Accessibility-Technologien 3/ wieder Accessibility, 4/ Authoring unter OS X, 5/ wieder Flash MX, 6/ Zusammenarbeit mit den neuen MX-Server-Technologien, 7/ MX User-Interface, 8/ Integration von QT6-Assets, 9/ Object-Inspector zum Debuggen, 10/ wieder Object-Inspector
Man merkt wie sehr sich Macromedia strecken muss um überhaupt zehn Gründe zu finden. Und für dieses Upgrade wollen die Jungs 399US$ pro Plattform...
Immerhin gibt es keinen Unterschied der Upgradekosten zwischen Dir8 und Dir8.5, insofern war mein Step Dir8.5 nicht zu kaufen, schon mal nicht falsch.

Sonntag, 24. November 2002

[22h26] Nach den Deichtorhallen sind wir dann noch in ein Cafe gegangen. Name des Cafes habe ich wieder vergessen. Tanja war nur zu einem kurzen Abstecher in Hamburg, um das mit dem Arbeitsvisum für die USA zu klären. Gestern ist sie wieder zurückgeflogen. Sie ist eine Hundenärrin vor dem Herrn und hat daher unter der Woche auch einen Hundezüchter besucht, der ihr prompt einen Windhund zwei Tage lang zur Pflege gegeben hat. So süß sie den Hund fand, er ging ihr zum einen mit der ewigen Winselei auf den Keks, zum anderen war der Hund völlig weltfremd. Der Hund war eine Züchtung für die Hunderennbahn, und als solches das Leben ausserhalb der Rennbahn nicht gewohnt. Er kannte keine Autos, keine Treppen, nichts.
Als Tanja mit dem Hund spazieren ging, kam sie auch an einer Horde von Schülern vorbei. Kaum hatten die den Windhund gesehen, riefen sie im Chor "Schwulenhund, Schwulenhund!".
[21h35] Am Donnerstag nachmittag habe ich mich mit Tanja getroffen, um in die Deichtorhallen zu gehen. Die ehemaligen Markthallen wurden Anfang der Neunziger zu Ausstellungshallen mit Schwerpunkt moderner Kunst umfunktioniert.
Photo
Motiv für das Plakat
Auf den S-Bahn-Stationen dieser Stadt stolpert man seit Monaten über ein recht vielversprechendes Plakat zu einer Ausstellung von Lucien Hervé, einem französischen Architekturphotograph. Was ich nicht gewußt hatte: Hervé war häufig mit Le Corbusier zusammen, welcher wiederum der der Architekten ist, mit dem ich mich am meisten auseinandergesetzt habe. Insofern eine recht vielversprechende Kombination.
Den Eintrittpreises von 5,50 EUR (ermäßigt, inkl. der Ausstellung in der 2ten Halle) fand ich allerdings recht heftig. Vorallen wenn man sich die "Güte" der Hervé-Ausstellung betracht. Kleine Abzüge, selten größer als 10x10cm, was insbesondere angesichts des Themas (Abbildung von abstrakten Formen innerhalb der Architektur) kontraproduktiv war. Nicht entfernte Photo-Klebeecken. Billigst aufgeklebte kleine Erklärungsschildchen, teilweise horrend schief ausgeschnitten. Null Beiwerk. Die Informationen über die abgebildeten Bauten, bzw. Gebäudekomplexe, beschränkten sich auf Texttafeln. Aber leider keinerlei Bilder oder Illustrationen die halfen zu verstehen WAS Hervée photographiert hat, umein Gefühl für raum und Zeit zu bekommen. Summasummarum eine recht lieblos zusammengestellte Ausstellung.

Aluminiumgerüst
Man entschuldige die schlechte Qualität der Photos. War nicht soo hell, wollte kein Blitz einsetzen, Bilder sehr klein etc... Resultat: böses Rauschen
Wir wollten dann noch die Manga-Ausstellung mitnehmen. An einem Punkt sind die Deichtorhallen ein absolutes Ärgernis: um 18Uhr werden die Schotten dicht gemacht, auch an Donnerstagen. Und so hatten wir nur noch ein halbes Stündchen und konnten auch nicht durch mehr als die halbe Ausstellung eilen.
Manga, auch da bin ich mit Wissen vorbelastet, da es das Thema meiner mündlichen Abschlußprüfung an der FH war.
Wie gesagt, mit der Einschränkung nur die halbe Ausstellung gesehen zu haben, muss ich aber feststellen dass die Auswahl der Mangas schon sehr kurios war. Das was in Japan gemeinhin Auflage macht, habe ich in der Ausstellung so gut wie gar nicht gesehen. Stattdessen viel Zeug was elitär, bzw. deutlich unter europäischen Einfluß stand. das ist insofern schade (ich wiederhole: mit der Einschränkung dass ich nicht weiß ob dies in der anderen Hälfte der Ausstellung drin war) weil damit eine Chance vertan wurde das Publikum aufzuklären wieso in diesen so billigen Comics viel geniales drinsteckt (Stichwort: Massenproduktion, mit wenig zeichnerischen Aufwand viel Effekt erreichen, Symbolik, Spiel mit Klischees, gesellschaftliche Bedeutung der permanent stattfindenden Pseudo-Tabubrüche).
Es gab Anfang der Neunziger eine interessante Entwicklung: die japanische Manga-Szene fühlte sich etwas ausgelutscht und die Manager der Comic-Verlage drangen massiv in die europäische Comicszene um Zeichner anzuheuern und so frisches Blut nach Japan zu bringen. Einfach mal austesten wie man in Nipponland Prado oder Baru findet. Ich war selber dabei als 1993 auf dem dortigen Comicsalon in Angouleme die Japaner versuchten etliche deutsche Zeichner zu ködern, z.B. Martin Tom Dieck.
Die meisten Versuche europäsche Zeichner dem Manga-Publikum schmackhaft zu machen, sind wohl in die Hose gegangen, aber der in Deutschland gänzlich unbekannte Jürgen Seebeck hat es geschafft. Eben jener war dann auch in der Manga-Ausstellung mit einigen Seiten vertreten. Und mir ist schleierhaft geblieben, wieso ausgerechnet Jürgen Seebeck einer der europäischen "choosen ones" auf dem japanischen Markt ist. Seine Zeichnungen sind, na ja, sagen wir mediokre.
[21h12] Einer dieser kleinen, angenehmen Sonntage. Hier und dort ein bißchen weggeschafft, aufgeräumt, gekocht, gelesen, geschrieben. Und wieder eine bißchen Sperrmüll weggebracht. Draussen ist der Nebel über Hamburg eingekehrt. Kein extremer Nebel, keiner bei dem man gerade noch so die Hand vor den eigenen Augen sieht. Sondern eher der Typus bei dem alle Licht merkwürdig verwischt erscheinen. Als Brillenträger ist man permanent versucht die beschlagene Brille zu putzen. Nur dass sie nicht beschlagen ist... So eingeschränkt die Sicht ist, gleichzeitig meint man auch mehr zu sehen. Autos mit den breitgestreuten Scheinwerfern meint man schon Kilometer vorher zu erkennen. Es ist aber nicht viel los in den Strassen. Eine Ruhe wie an einem Feiertag.
[15h29] Nachtrag zu den durch Hamburger verfetteten US-Kindern von gestern.
Siebenviertel schreibt mir: "der fall zeigt eine ausgesprochen dämliche mom, ist aber mehr ein zeichen der allgemeinen misere der arbeitenden klasse amerikas.".
... und führt drei Faktoren an: teilweise erschreckend naive Verbraucher in den USA, niedrige Preise bei den Burger-Brätern vs. teure Supermärkte (Liter Milch = 3 Dollar) und Unterschichts-Mom hat wg. jobs keine Zeit (bzw. auch kein Können) dem Buben das Kochen beizubringen oder großartig kulinarisch zu versorgen. Der Junge wird daher mit den Dollar-Noten zu McD oder KFC geschickt.
Und (nicht nur) um wieder ein bißchen Traffic rüberzuschaufeln: seine aktuelle Geschichte "Fünfhundertzweiundneunzig" liest sich wieder brilliant und der Schlußabsatz ist in der Art wie er die Geschichte abrundet nur noch als großartig zu bezeichnen.
[13h24] Sorry, aber ich kann mich nicht daran gewöhnen. Hamburg - Köln per Flieger für 40,- DeMark?
[09h36] WebDev -- Addentum zu der gestern verlinkten Diskussion um "Rich Internet Applications".
Im Kern dreht sich die Diskussion um die Frage wie Internet-Anwendungen der Zukunft aussehen werden. Ob Anwendungen basierend auf Browser ausreichend sein werden, oder ob es gleiche extra angefertigte Applikationen wie iChat oder iCal sein müssen. Und wie sehen diese Andendungen aus? Was für Browser-Technologien werden dabei benützt? Ein Frage die fast zeitgleich auch von Peter Paul Koch in einer Mailingliste aufgeworfen wurde, sinngemäß unter der Überschrift "Was wird man demnächst mit dem DOM programmieren."
Chris Kaminski hat zu "Rich Internet Applications" einen interessanten Beitrag auf Webdesign-L geschrieben. Leider besitzt die Mailingliste kein öffentlich gugängliches Archiv. Ich übersetze und fasse im folgenden kurz zusammen:
Browser sind eine nette Geschichte für eine Sammlung von Dokumenten, aber wenn man mehr als nur die Darstellung von textlastigen Seiten ("Page") (mit oder ohne Multimedia-Elementen) will, ist der Browser nur eine schwache Lösung. Wie bookmarkt man z.B. eine Excel-Tabelle? Wie wackelig dann die "Page"-Metapher wird, merkt man wenn man versucht "back" bzw. "undo" zu implementieren. Wenn man z.B. eine Excel-Tabelle sortieren würde, würde der Browser mit "back" nicht die Sortierung rückgängig machen, sondern das vorausgegangene Dokument anzeigen.
Die alte "Page"-Metapher ist in einigen Bereichen okay, aber ausserhalb dieses Kontextes wird diese Metapher zur Belastung. Auf diese Metapher zu bestehen ist wie darauf zu bestehen dass Windows-Anwendungen ein DOS-Userinterface benützt.
Wenn ich zu Amazon.com gehe und ein Buch auf die Wunschliste setzen möchte, muss ich von der gefundenen Seite aus mich erst einmal einloggen, dann wieder auf die Buch-Seite gehen und werde dann auf die Wunschlisten-Seite gebracht. Obwohl an Informationen nur Username, Passwort und auf die Wunschliste zu setzendes Buch übermittelt werden müssen, bekomme ich 2-3 volle HTML-Seiten übertragen. Das ist Verschwendung. Wenn das User-Interface (UI) nicht auf die "Page"-Metapher beschränkt wäre, liesse sich der Ablauf auf das "draggen" des Buches auf den Wunschliste-Link reduzieren. Es würde dann ein Eingabefenster für Username und Passwort aufspringen.
Wenn man sich diesen Ablauf mit dem Browser vorstellt, was wird dann beim "bookmarken" gespeichert? Was passiert bei "back"? Wird das Buch dann von der Wunschliste gelöscht? Man merkt wie brüchig die "Page"-Metapher in solchen Fällen ist. Und man merkt was für Vorteile Nicht-Browser-basierende Clients in solchen Fällen haben.
Die Frage ob man "Rich Internet Applications" nun in Flash oder Java programmiert, ist eine Frage der Anwendung. Für Flash spricht seine Verbreitung, für Java spricht seine Mächtigkeit. Und in anderen Fällen mag die Mozilla-Plattform mit XUL die beste Lösung sein.
Auch die Frage ob man eine spezielle Anwendung programmiert, die auf dem Rechner bleibt und bei jedem Start nur die Daten via Internet aktualisiert, oder ob es eine jedesmal aus dem Web zu ladende Applikation sein sollte, ist eine Entscheidung die fallweise getroffen werden sollte.
Soweit der höchst erquickliche Beitrag von Chris Kaminski in seiner eMail "Rich Internet Apps, XML Web App" aus der Webdesign-L-Mailingliste (So., 24.11., 9h24).
[02h19] Web -- Eines der elegantesten Beispiele für Usability ist die neu designte BBC Homepage. Der Gag erschließt sich erst wenn man öfters mal auf die Links klickt.
Und wer es nicht bemerkt, erfährt mehr bei Matt Jones der just jenen Redesign auch erwähnt.
Wenn ich es richtig interpretiere, ist das was as da zur Anwendung kommt, eine Kombination aus Cookie ("BBCPatina") und einem JavaScript (http://www.bbc.co.uk/home/today/patina.js), welches via DOM die Hintergrundfarbe einer Zelle verändert.
[01h55] Web -- Wow, ich bin aufs Schwerste verwundert dass mich erst jetzt die Nachricht erreicht das Tantek Celik ein Weblog aufgemacht hat! Mr. Celik (darf ich Tantek sagen?) ist einer der führenden Figuren der Mac-Version des Internet Explorers und dafür verantwortlich dass das Ding seinerzeit im Jahre 2000 (und eigentlich sogar noch heute) weitaus standardkompatibler als sein Windows-Pendant war (weil andere Rendering-Engine). Tantek sitzt u.a. auch in W3C-Komitee(s).
[01h45] WebDev -- Nützliche Seite das: DNSstuff.com.
[00h36] TV -- "Johannes Baptiste Kerner" ist das Synonym für "Ekelherpes". Und man glaube mir, dass ist mit das harmloseste Schimpfwort welches mir zu dieser Pestbeule des deutschen Sport"journalismuses" einfällt. Jeden Werktag wenn ich in der Gasstraße am "Hamburg für Olympia 2012"-Plakat mit der Schmalzlocken-Hackfresse vorbeilaufe, bekomme ich diesen Drang auf eben jenes Plakat zu urinieren.
Johannes Beh Kerner, das fleischgewordene Elend der Sportberichterstattung, die Spitze des Eisberges.

Samstag, 23. November 2002

[23h59] Apple -- Interessante Apple-Seite mit Einbau-Anweisungen von Zubehör für die verschiedenen Mac-rechner: Customer-Installable Parts (Link via Mr.Barrett/Dori Smith)
[22h37] Sport -- Das muss man gesehen haben was in Barcelona abgeht, wenn Figo von Real Madrid zur einer Ecke antritt. Zur Erinnerung: Figo spielte einst bei Barcelona und versicherte den Fans ewige Treue, ehe er eine Saison später zum Erzfeind aus der Hauptstadt wechselte. In der darauffolgende Saison flog alles an Obst bis hin zum Handy aufs Feld wenn Figo in der Nähe der Seitenauslinie kam.
Das dürfte heuer eine neue Dimension erreicht haben, als Barca-fans es nicht nur mit Früchten haben aus sich bewenden lassen, sondern auch PET- und Glasflaschen bei den Ecken auf Figo geworfen wurden. Nachdem trotz einer ernsten Ermahnung des Schiedsrichters bei der nächsten Ecke wieder Bananen, Zitrusfrüchte und PET-Flaschen flogen, brach der Schiri das Spiel Mitte zweite Halbzeit ab. Nun hocken die Königlich-Weißen in der Kabine, und keiner weiß was nun ist, ob Teile der Tribünen geräumt werden...
[21h23] WebDev -- Nette Diskussion bei O'Reilly über Macromedias aktuelles Lieblingsausdruck "Rich Internet Applications".
[20h56] News -- In den USA haben ein fünfzehnjähriger und seine Eltern McDonalds verklagt, weil sie überraschend festgestellt haben das McDonalds-Essen dick machen (siehe BBC News). Die Mutter wird mit der Aussage zitiert " [I had] always believed McDonald's was healthy for my son ".
Einer Mutter ist es anscheinend erst aufgegangen dass dem nicht so ist, als ihr 15jähriger (!) Sohn 180 Kilo(!!) dick geworden. Über nacht, oder was?
In der NY Times gibt es einen Kommentar der sogar soweit geht und sagt: "I grew up as a typical mid-1980's latchkey kid. My parents were split up, my dad off trying to rebuild his life, my mom working long hours to make the monthly bills. Lunch and dinner, for me, was a daily choice between McDonald's, Taco Bell, Kentucky Fried Chicken or Pizza Hut. Then as now, these were the only available options for an American kid to get an affordable meal."
Ich kann mir nicht vorstellen dass es in den USA wirklich keine Alternative zum Fast Food gibt. Aus eigener Erfahrung kann ich mir auch nicht vorstellen dass der McDonalds-Fraß billiger ist, als zuhause selbst zubereitete Mahlzeiten, wozu ein 15jähriger durchaus in der Lage sein sollte. Aber okay, das ist eine von einem anderen Kontinent aufgestellte Ferndiagnose.
Anscheinend können Menschen bei der Geburt ihr Hirn im Krankenhaus abgeben, um dann im Notfall, wenn sie mit ihren Intelligenz-Restbeständen auf die Nase gefallen sind, sich bei Gericht unschädlich zu halten. Wer intelligent genug ist, irgendwann Rechtsanwälte einzuschalten, sollte auch genügen Alltagstauglichkeit besitzen um gewisse Basics des gemeinen Lebens zu kennen: Rauchen ist schädlich, Pommes machen durchaus dick.
[20h04] Spiele -- Ein vorerst letztes, nein, zwei letzte Worte zum Thema Videokonsolen.
Ich habe den GameCube überraschend schnell ins Herz geschlossen. Einer der Gründe sind die enorm schnellen Ladezeiten, um nicht zu sagen: die quasi gar nicht vorhandenen Ladezeiten. ElvisKoyak meinte gar dass der GameCube über ein Cache verfügt, welches es erlauben würde nach Einschalten des GC das letzte Spiel besonders schnell hochzufahren.
Dort wo Ladezeiten leider noch übel auffallen, sind pfuschige Konvertierungen von anderen Plattformen, insbesondere Electronics Arts, die einst zu 64er-Zeiten noch Kult waren, sind hier mal wieder äusserst negativ zu erwähnen.
Zwote Bemerkung. Der Videokonsole-Markt verspricht in den nächsten Jahren besonders interessant zu werden, wobei der eigentliche Showdown Sony vs. Microsoft nicht jetzt stattfindet, sondern in 2-3 Jahren.
Nintendo hat eigentlich noch die gemütlichste Ausgangsposition. So klein ihre Marktanteile sein mögen, dadurch dass sie recht einmalige Lizenzen verfügen (Super Mario, Zelda, Pokemon) haben sie ein Unterscheidungsmerkmal dass ziemlich markant im Markt positioniert.
Genau das ist aber das Problem das Microsoft und Sony haben, denen es nicht gelingt "Killer-Franchises" aufzubauen. Während ein neues Super Mario-Spiel schon den Ausschlag zum Kauf eines GameCubes geben kann, fehlt so eine derart eingeführte Marke bei Sony und Microsoft. Dass muss umso mehr erstaunen als das Sony mit Playstation eine lange eingeführte Marke hat und Microsoft mit den Geldscheinen nur um sich schmeißt.
Meiner Einschätzung nach, haben Sony und Microsoft deshalb eigentlich keine feste Userbasis. Es gewinnt daher derjenige der die beste Konsole anbietet. Derzeit liegt da die Playstation 2 in Front, da sie aufgrund ihres zeitlichen Vorsprungs viel mehr Spiele auf dem Markt hat. Die Situation beginnt aber langsam gefährlich zu werden, da ich dass Gefühl habe, dass nun langsam die Entwickler anfangen tiefer in das Potential der leistungsfähigeren xBox einzusteigen. Sony muss sich also langsam Gedanken über den Übergang zur Playstation 3 machen.
Und genau hier wird es spannend: wie soll Sony seine User von PS2 zur PS3 rüberbringen. Will Sony einen Nachfolger herausbringen der der xBox-Hardware deutlich überlegen ist, müssen sie roundabout 500,- EUR für die Konsole verlangen, einen Preis bei den mancher Fan dann lieber zur xBox wandern wird...
[19h43] Software -- Kleine Info am Rande: WACOM hat einen neuen Grafiktablett-Treiber für OS X rausgebracht: 4.7.5-6.
[19h01] Wir haben gestern nicht nur wie die besengten gespielt, sondern auch "Harald-Schmidt-Show" gesehen (erste zehn Minuten verpaßt). Wie geil war das bitte schön gestern? Wie geil? HS ist inzwischen derart haushoch seinen US-Vorbildern an Coolness überlegen...
Gestern gab es ein "Miles Davis-Special". Auf der Website kann man via RealAudio noch einige Beiträge von Thomas Heberer, Trompeter bei der HSS und Miles-Davis-Fan, sich anhören.
Fast eine Stunde lang wurde über Miles Davis geplaudert, Schallplatten aufgelegt und Harald Schmidt die ersten Steps auf der Trompete gezeigt. Einem Harald Schmidt von dem man gestern übrigens nicht sehr viel mehr als den Rücken gesehen hat. Wohl als Reminizenz zu einem berühmten Miles-Davis-Photo (Miles Davis mit dem Rücken, Kopf zur Seite, Trompete in der Hand haltend, keine Ahnung, wir haben ja die ersten zehn Minuten nicht gesehen). Eine Stunde nur den Rücken. Sinnigerweise gab es am Ende der Sendungen auch noch die "wichtigstens Rückenansichten der Malerei".
Jedenfalls hat mich die Sendung dazu getrieben die Miles-Davis-Doppel-CD von "Fahrstuhl zum Schafott" noch mal rauszukramen...
[18h52] Web -- Ulf meint dass sich am Montag was in Sachen WDDG tun würde, nachdem zuletzt u.a. ein Flash-Vorspann zu sehen war, mit einem lateinischen Spruch und einen in Flammen aufgehenden Adler, ehe Flash das Browserfenster schloß.
[18h03] Der Videokonsoleabend bei ElvisKoyak. Nach einem Dreier-Spiel "Super Mario Melee" unter Beteiligung von Bart, liess ich dann ElvisKoyak "Pikmin" abspielen, der dann letztendlich zu einem ähnlichen Urteil kam: quasi ein weiteres Meisterwerk von Miyamoto. Nach "Super Mario Sunshine" haben wir den "Vorgänger" "Luigi's Mansion" gespielt. Irgendwer hat im Web geschrieben dass "Luigi's Mansion" und "Super Mario Sunshine" sich wie Ying/Yang zueinander verhalten. LM ist ein düsteres Abenteuer bei dem Luigi eine Maschine umgeschnallt hat, die Geister aufsaugt, während SMS ein helles, freundliches Abenteuer ist, bei dem Mario eine Maschine umgeschnallt hat die Wasser verspritzt. So gegensätzlich die beiden Abenteuer sind, so haben sie beide das Generalthema "Licht bringen". Im Falle von LM werden Geister aufgesaugt und dadurch die Zimmer erleuchtet, während Marion Sonnen-Insignien einsammeln muss um die Sonnenstatue der Stadt zum leuchten zu bringen. Hmm, irgendwie riecht dass doch nach einem dritten Teil mit gemeinsamen Auftritt von Luigi und Mario.
Dann stand "FIFA WM 2002" für den Gamecube im Programm. Ich mag die FIFA-Serie inzwischen nicht mehr, weil der Computergegner für meinen Geschmack zu aggressiv auf den Ball geht, und einem selbst in der eigenen Hälfte keine Zeit zum Spielaufbau gibt. Aber FIFA 2002 liess sich recht ordentlich spielen, das Tempo deutlich zurückgenommener als die Vorgänger. Es gibt eigentlich nur noch ein grundsätzliches Problem, dass der mangelnden Intelligenz der eigenen Spieler, die nicht unbedingt dort stehen, wo man sie gerne hätte. Ansonsten einiges an kleineren Problemen, wie z.B. die Spieleranimation die irgendwie kantig wirkten. Noch ein größeres Problem die völlig missratene Positionierung des Schußknopfes. Statt die rote B-Taste zu nehmen, ist die unscheinbare rechte X-Taste voreingestellt. Inzwischen ist FIFA 2003 für den GameCube raus, angeblich mit neuem Spielsystem. Laut Test soll aber FIFA 2003 aber auch die aggressivste Gegner-AI besitzen. Die Gegner sollen permanent auf dem Ball zu laufen und zwingen so zu einem schnellen Passspiel.
Abschließend dann "Formel 1 2002" für die Playstation 2. Bei dem Spiel gibt es Verwirrung ob des Namens, denn kürzlich ist für den GameCube eine namensgleiche Version erschienen, die aber auf die Playstation2-Version von "F1 2001" beruht. ElvisKoyak, der Racer vor dem Herrn, zeigt sich so euphorisch wie noch nie bei einem Konsolen-F1-Spiel. Und auch ich muss sagen: es fährt sich verdammt gut, und die Grafik ist ebenfalls die beste die ich bei einem F1-Konsolenspiel gesehen habe. Den einzigen Kritikpunkt den ich üben muss, ist ein anscheinend verkorkstes Schadensmodell. Während ElvisKoyak meinte dass sich die Boliden durchaus feinfühlig einstellen liessen, war es bei Crashes absolut unerheblich ob man mit oder ohne Flügel, Frontschnauze oder Reifen fuhr. Jenseits von diesen drei Schäden gab es nix. keine Dellen oder so.
Um kurz vor vier (genau: 3h47) ging es nachhause und in rekordverdächtigen 49 Minuten bin ich angekommen (Hauptroute Ost: via Thadenstr., Wohlersallee, Sternbrücke, Missundestr. zum Alsenplatz, und dort dem Ring 2 nach). Um kurz nach Elf als quasi Scheintoter aufgewacht, halb trübsinnig zum Supermarkt gegangen, Abwasch und Wäsche gemacht und mich mittags nochmal eine Stunde aufs Ohr gehauen.
[15h08] Gestern abend hieß es erstmal Abschied nehmen von meinem Fahrrad, dass ich gestern dann nun endlich weggestellt habe: nicht abgeschlossen irgendwo in der Schanze hingestellt. Möge ein wackerer Kämpe (oder Kampeuse) seinen Kampf gegen Schill auf meinem Stahlroß führen, viel Spaß.
Abstecher zum Dom gemacht (für Nicht-Hamburger: "Dom" = Jahrmarkt, 4x im Jahr, jeweils knapp einen Monat lang) um mal wieder Apfeltaschen zu essen. Es gab Stände an denen überhaupt nichts los war, z.B. an Losbuden die nur Stofftiere hatten. Inzwischen müssen es schon Mountain-Bikes oder Stereoanlagen sein.
Was mich bei den Fahrgeschäften teilweise beeindruckt: "Hopp oder Top". Da zahlt man eine sechsstellige Summe für ein Fahrgeschäft und stellt nach 2-3 Jahrmärkten fest, dass man in die Tonne gegriffen hat, am Markt, am Trend vorbei. Und dann stehst du mit was-weiß-ich-wievielen Tonnen Stahl und Kunststoff da, und wirst es wahrscheinlich kaum noch los.
Oder du ergibst dich deinem Schicksal, bleibst bei deiner plüschtier-Losbude und siehst zu wie dir das Geschäft im Verlaufe von 2-3 Jahren langsam aber sicher absäuft...
Wenn man sich sowas bewußt macht, hat man für New-Economy-Wizards wie Kabel, Neef, Kölmel, Haffa oder Kolb noch nicht mal das Schwarze unterm Fingernagel über.
Vom Dom aus, ging es quer durch St.Pauli nach Altona zu ElvisKoyak, zum geselligen Videokonsole-Abend.
[14h42] Web -- "Hirn & Verbrannt" sei Dank für die folgenden zwei dargebrachten Links: "La grande Bouffe", das Weblog einer nicht-österreichischen Wienerin (Deutsche?). Außerdem eine Website über Gewürze: "Alles über Gewürze"

Mein Kühlschrank
Ja, meine Bekannten werden sich jetzt verwundert die Augen reiben angesichts des Kühlschrankes rechts, und vorallen: der sieht bereits in der zweiten Woche so oder so ähnlich aus: Brechbohnen, Rosenkohl, Chinakohl, Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Mozzarella.
Einfach durch die Obst- und Gemüseabteilung des Supermarktes gezogen und in den Einkaufswagen geschmissen, die Woche wird dann zeigen was ich alles daraus machen kann... Und wenn alle Stricke reissen, wird das Zeug in den Wok geschmissen und gedämpfter Reis reingehauen...
[14h09] TV -- Ich schlabbere zwecks Wiederaufbau Hühnersuppe in mir hinein staune über die Fußballfestspiele auf PREMIERE in den nächsten 8 Tagen: Heute abend: FC Barcelona vs. Real Madrid, anschließend als Aufzeichnung Inter gegen AC Mailand und nächsten Samstag Liverpool gegen ManU. Alles bereits fettestens im Kalender vermerkt.
[13h24] Es ist Samstag, es ist dreizehnUhrVierunzwanzig und ich versuche gerade mein Restbestände Geist und Energie zusammenzusammeln... Moment, bitte...

Freitag, 22. November 2002

[18h18] Sicherlich auch zu den noch zu erzählenden Geschichten-Restbeständen der Woche, gehört die Unterhaltung mit Ulla (nein, die andere Ulla) über Grünen Tee, insbesondere den Kokeicha-Tee. Die zu kleinen Stiften gepressten, kleingemahlten Blätter entnimmt sie nach ihrer primären Verwendung der Teekanne um sie dann als Gesichtsmaske bei sich aufzutragen, was nach ihren eigenen Worten sehr nach Bundeswehr-Tarnanzug aussieht.
[17h29] So, nun ein halbes Stündchen sich hinlegen um für den Clash der Konsolen-Halbgötter heute abend fit zu sein.
[15h28] Software -- Was ist das für ein Bullshit? Sehe ich das richtig dass es in Dreamweaver MX nicht möglich ist Framesets als Templates zu verwenden? Wer in Drei-Gottes-Namen denkt sich so eine Bullenscheiße aus? (Sorry kann nicht richtig nachrecherchieren da macromedia.com derzeit down ist)
[14h10] Abends, oder besser gesagt: nachts, spiele ich meistens noch eine halbe Stunde, Stunde mit dem GameCube, Super Mario Sunshine oder Pikmin. Gestern habe ich den dritten Landeplatz freigeschaltet. Ein Traum an Grafik und Sound. Der Landeplatz nennt sich zwar irgendetwas mit Wald, macht aber eher den Eindruck als würde er sich in einer finsteren Tropfsteinhöhle befinden. Ein neur "Feind" ist auch hinzugekommen, eine Art metallisches Gürteltier dass dann und wann Flammen aus seinem Rüssel ausspuckt.
Das grafische Highlight sind aber die Sandplätze die fast völlig im Schwarzen liegen, und die nur von kleinen fluorizierenden Pilzen auf Stengeln erleuchtet werden. Und wenn man mit Captain Olimar und seinen Pikmins vorbeizieht, bewegen sich die Pilzstengel sanft in der entstehenden Zugluft. Ein Traum an Grafik...
[13h18] Web -- Die Tagesschau bietet nun RSS-Feeds via NewsIsFree an! Derzeit im "Angebot": Ausland, Inland, Wirtschaft und ARD Hauptstadtstudio.
[11h18] Einer der Hauptärgernisse der Woche war der HVV. Schon die ganze Woche über war der 20er-Bus morgens gegen Neun Uhr Richtung Altona, und nachmittags gegen 16-17h Richtung Eppendorf brechend voll. Gleich zu Anfang der Woche wurde ein neuer Rekord aufgestellt und vier (n Zahlen: 4) Kinderwagen in der Busmitte reingequetscht.
Ich frage mich ob die Busfahrer eigentlich keinen Feedback bei der Zentrale abliefern, dass man um diese und diese Zeit vielleicht auf 4- oder 3-Minuten-Takt umstellen sollte? Es ist schlichtweg widerlich und ich entwickle langsam eine Bus-Phobie. Zumindest morgens laufe ich lieber zehn Minuten zur U-Bahn und zehn Minuten von der S-Bahn aber dafür Bus-los.
Ausschnitt Schnellbahn-Karte
Schnellbahn Hamburg
... was wiederum nicht heißt "frustlos", denn am Mittwoch (oder war es Dienstag?) lief die S-Bahn Amok. Zuerst zur Erklärung: Ich steige Sternschanze oder Holstenstraße in die S31 (lila) um in Altona in die gegenüber wartende S1 (grün) um nach Bahrenfeld zu fahren.
S-Bahn Holstenstraße: Ich renne die Treppe rauf und sehe die S-Bahn warten. Am Triebwagen steht "S2 Altona", was für die Uhrzeit ungewöhnlich ist. Ich wollte schon einsteigen, als ich an der Anzeigentafel "S21 Elbgaustraße" sehe (lila-rosa Linie), also nicht über Altona fahrend.
Nach relativ langer Standzeit fährt die S-Bahn los, aber ich sehe dass sie an der darauffolgenden Weiche nicht Richtung Diebsteich nach Norden fährt, sondern doch nach Altona... Kaum ist die S-Bahn weg, kommt auch schon die S31 herangeschlichen. Auf dem Weg zur Station Altona bleiben wir vier mal stehen. Beim letzten Stop liefert der Fahrer die Begründung dass der Bahnhof Altona "überlastet" sei, und er noch keine Einfahrt erhält.
Zehn Minuten später fahren wir in Altona ein, allerdings am anderen Bahnsteig, so dass erstmal die Treppen raufgelaufen werden muss, dann wieder runter um zu einem vollen Bahnsteig zu stiefeln. Die nächste S-Bahn soll die S3 Pinneberg sein, in 11 Minuten! Ungewöhnlich dafür dass auf dem Gleis zwei S-Bahnlinien im zehn-Minuten-Takt fahren. Aus der "S3 Pinneberg" wird zwei Minuten später die "S3 Elbgaustraße". Wieder zwei Minuten später kommt die Durchsage dass auf dem Gleis entgegen der Anzeige zuerst die S1 einfahren würde. Dazu muss man wissen, dass auf der Trasse sich ab Hauptbahnhof nichts in der Reihenfolge der Züge tun kann, d.h. die Elektronik hätte schon fünf Minuten vorher wissen können, welcher Zug zuerst kommt. Unterdessen fährt ein leerer Zug auf dem Nachbargleis ein, und die Anzeigetafel meldet "S3 Diebsteich", also ein Zug der gerade mal nur eine Station nach Norden fährt. Zwei Minuten später kommt die Ansage über Lautsprecher, dass man Richtung Pinneberg doch bitte den Zug benützen möge, da dieser Diebsteich Anschluß an einer S3 Richtung Pinneberg hat... Das Anzeige täfelchen auf meinem Gleis zeigt immer noch "S3 Elbgaustraße", ein junges japanisches Paar irrt inzwischen völlig desorientiert auf dem Gleis umher. Nun springt auch die Tafel um und zeigt "S1 Wedel" an.
Der ansonsten knapp vierzigminütige Trip hat summasummarum eine Stunde gedauert...
Ein hübsches Beispiel dafür wie alle Welt auf der Jagd nach neuen Technologien ist (UMTS, MMS, Triebtätern einen Chip einpflanzen), aber vorhandene Technologien nicht ausgereizt werden. Wieso haben Anzeigentafel und Lautsprecher-Durchsager ein derartiges Chaos geschaffen? Wieso werden in Hamburg seit knapp zehn Jahren Systeme für die "Grüne Welle" für Busse, oder minutengenaue Anzeigensysteme auf der Linie 108 getestet, ohne dass diese breitflächig umgesetzt werden, beispielsweise bei wirklich stark frequentierten Linien (der 5er ist Europas meistbefahrenste Buslinie)?
Wieso bürdet die Bahn den Leuten die Last des frühzeitigen Reservierens zu, wenn sie im Hintergrund keinerlei Systeme laufen hat, die in der Lage wäre auf erhöhtes Verkehrsaufkommen zu reagieren? Wieso gibt es nur ein begrenztes Frühbucher-Kontigent? Wenn der Zug früh voll wird, hänge ich doch als wirtschaftlich denkendes Unternehmen noch Waggons an den Zug an, oder lasse im zeitlichen Umfeld einen weiteren Zug losrauschen?!
Von allen Seiten wird von den Individuen mehr Flexibilität verlangt. Tatsächlich muss ich aber permanent in vollen Bussen stehen, werde donnerstags um 18Uhr in Museen rausgeschmissen weil Feierabend ist, stehe Samstag Nachmittag vor leeren Supermarkt-Regalen und mein Software-Produzent schafft es nicht eine Download-Version der Software zur Verfügung zu stellen, wenn man die Zeit bis die "Boxed Version" eintrifft, überbrücken will.
[01h18] Irgendwie fehlt mir momentan der Esprit zum Schreiben, obwohl sich bei mir inzwischen einige kürzere Episödchen angesammelt haben. Vielleicht am Wochenende...
[00h58] ... und dieses war sogar nur der erste teil der Bio. "Morgen", also heute, bzw. in der Wiederholung morgen, also irgendwann am Freitag abend und in der Wiederholung Samstag Mitternacht, gibt es den zweiten Teil der Björk-Bio in FastForward, präsentiert von Charlotte Roche (genauso hochschwanger wie süß).
Sean Penn zeigt übrigens dass er ein ganz Guter ist, mit ausgesucht klugen Kommentaren zum Thema Björk, während es bei Elton John Statements zu mehr als Begeisterung nicht mehr reicht. Intelligenz oder Rhetorik hat Elton auf dem Jungs-Klo abgegeben.
Das Feature besteht aus einem Interview mit Björk, in der sie chronologisch die Phasen ihrer Karriere erläutert. Dazu gibt es mehr oder weniger lange Ausschnitte aus den Videos und eingesprenkelte Statements von Promis oder Kollaborateuren.
Was mich immer wieder erstaunt, ist die Schüchternheit mit der Björk in Interviews agiert, während sie in Musik und Videos eine sehr ausdrucksstarke, inspirierende und in sich stringente Persönlichkeit ist.
[00h27] eMails schreiben nicht notwendig, ich sehe gerade selber, dass FastForward auf VIVA eine Björk-Bio bringt.
[00h11] Web -- Schon lange nicht mehr "Playback Time", das Weblog vom einstigen QT-Evangelist Charles Wiltgen verlinkt.
Heute hat er sich das wieder verdient, mit dem folgenden Zitat:
George Lucas piped at the end with comment about illegal downloading potentially impacting movie quality, at which point I swear I heard someone cough "Jar Jar!" even though I was alone.
(aus "Computers don't steal content, people steal content")

 

Hier geht es zu den dogfood in der dritten November-Woche....

<<= dogfood-Indexseite

 

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