Der vielleicht erhabensten Moment der letzten Wochen, kam Mitte August, mit dem Perseiden-Sternschnuppenregen – ich habe mit 52 Jahren meine ersten Sternschnuppen gesehen.

Es war unter der Woche ein klarer Himmel. Ich bin in den kleinen Park am Tarpenbek-Rückhaltebecken, beim Kronstiegtunnel, gegangen und zu meiner Überraschung machten sich weder die Straßenlichter der Flughafen-Umgehungsstraße noch der Flughafen selber, negativ bemerkbar.

Gegen 22h30 war die Sonne soweit hinterm Horizont verschwunden, dass man anfing, mehr als nur die ganz großen Sterne oder Planeten wahrzunehmen. Ich hatte noch nie Sternschnuppen gesehen und wusste nicht wie sie aussehen. Eine Freundin, am Telefon dazu geschaltet, erklärte es mir. Dann sah ich meine erste Schnuppe. Und war fasziniert. Und bei den nächsten Schnuppen wünschte ich mir auch was – bislang ist nicht ein einziger der insgesamt fünf Wünsche in Erfüllung gegangen.

Das Faszinierende am Sternenhimmel, ist die Adaption der Augen. Einmal ein Muster verstanden, fangen sie an, die Muster wieder zu erkennen. Sei es Sternzeichen. Sei es das kurze Aufblitzen von Sternschnuppen. Sei es die inzwischen immense Zahl an Satelliten.

Am darauffolgenden Abend bin ich aus Hamburg rausgefahren und habe mich ins hohe Gras eines unbewirtschafteten Feldes hingelegt. Ich lag eine halbe Stunde oder eine Stunde im Gras. Ich legte mich immer wieder in einer anderen Richtung hin, um mich auf andere Bereiche des Himmels zu konzentrieren. Ich war alleine in meiner eigenen Blase und es war ausnahmsweise eine schöne, entspannte Blase, in der alles andere an Wichtigkeit verlor.