Titel

gib mir meine dosis hundefutter

dogfood dezember 2000

001228, 23h29 nachklapp weihnachten-II: noch'n moment wenn man stolz merkt das man ein „connaisseur” ist: „blind” ein stück von duke ellington erkannt.

und was für ein stück! gestern abend auf fip gehört: „Diminuento and Crescendo in Blue”. aufgenommen 1956 bei einem konzert in newport. er markierte nicht nur das nachkriegs-comeback von duke ellington, es gilt auch als meilenstein in der jazzgeschichte.

und wenn man die ganzen vierzehn minuten hört, begreift man warum. besser: es wird einem schon nach 3-4minuten klar. es ist das ultimative big-band-stück.

meine generation kennt bigband nur aus den trüben erinnerungen in der geschmacksrichtung „max greger” und „james last”. wir haben den namensgeber der vorne steht und in die kamera grint. ab und zu schwingt er die hand zu einem teil der bigband die daraufhin 30sekunden solo vor sich hindudelt.

es man nicht sehr elegant klingen, aber seit „Diminuento and Crescendo in Blue” ist mir klar geworden was eine richtige big-band ist. in ihrem besten momenten spielen sie so wie die chicago bulls mit michael jordan basketball: vom anderen stern. blindes verständnis. nein, überhaupt kein verständnis, man agiert wie ein großer organismus. man spielt sich in einem rausch. bestimmte gruppenteile übernehmen die initiative, leiten die band für 30sekunden, eine minute, leiten einen höhepunkt ein, um rechtzeitig nachzugeben und jemanden anderen den vortritt zu lassen. verflucht, es ist wie sex! einfach nur fühlen und darauf reagieren.

duke ellington „complete at newport”, doppel-cd, erschienen bei sony.

das sind momente, wo ich dankbar bin daß ich die möglichkeiten habe wirklich gute radiosender zu hören. das sind die momente die ich anderen voraus habe, die nur die pestsendern NDR2 oder radio hamburg hören. sowas werdet ihr nie kennenlernen!

 

001228, 23h08 nachklapp weihnachten-I: momente wenn man stolz merkt das man ein „connaisseur” ist: irgendwann an den weihnachtsfeiertagen lief auf einem PREMIERE-kanal „faust im nacken”, einer der ersten filme von marlon brando, gedreht 1954 von elian kazan. das hat mich stutzig gemacht. um elian kazan gab es 1998 einen skandal, als er für sein lebenswerk mit einem oscar ausgezeichnet werden sollte. kazan hat in der mcCarthy-ära vor einer der berüchtigten kommissionen einige hollywood-leute als kommunisten ans messer geliefert. das haben ihm viele leute bis heute nicht verziehen. ergo gab es bei der oscar-verleihung nur verhaltenen applaus und viele boycott-aufrufe.

das war das was ich vor dem betrachten des films wußte. das was ich während des films merkte: marlon brando, sonst meistens als eher snobs oder patriarchen spielend, wirkte hier absolut glaubwürdig als einfacher hafenarbeiter. von der ganzen gestik, von der sprache. selbst kleinste gesten gewinnen an wichtigkeit. wenn die schwester des ermordeten vom toten erzählt und brando ratlos zuhört. wenn brando da seine unterlippe verlegen mit den finger knetet, bin ich mir sicher, daß das nirgends im drehbuch stand, daß es brando selber war der diese geste eingebaut hat. und solche leisen ausschmückungen (wenn es denn sowas gibt!) machen ihn zur weltklasse.

es gab im laufe des filmes einige szenen und dialoge die, so meine interpretation, auf kazans probleme in der mcCarthy-ära anspielten.

volltreffer. ich habe danach entsprechende artikel von roger ebert und auf britannica.com gelesen. war ich schon ein bißchen stolz auf mich.

 

001228, 23h03 die suche nach eine wohnung hat seit heute ein ende. es ist irrwitzig: die wohnung ist quasi diagonal gegenüber meiner alten wohnung: über die große kreuzung rübergehüpft, über das PIT STOP-gebäude springen, einen zaun überwinden, und schon kann man in meine küche klettern.

die wohnung sieht aber nicht nur besser aus, der verkehrslärm ist auch nicht mehr so groß. er wird im schlafzimmer zu vernehmen sein, aber in der küche ist er schon nur noch als grundrauschen vernehmbar.

der umzug wird fließend im laufe des januars stattfinden, ehe irgendwann um den zwanzigsten herum mit einem schlag das ganze sperrige zeug über die kreuzung gebracht wird.

die geschichte hat zwei etwas subtilere vorteile: erstens: keine verwechslungsgefahr mit meiner mutter: nie wieder muß ich mich auf der suche nach brief-/paket-/kurier-sendungen machen. zweitens: ich rutsche in eine andere postleitzahl (20251) und damit in die zuständigkeit des postamtes hoheluftchaussee. d.h. die post ist nicht nur nur zehn fußminuten entfernt, und auf meinem arbeitsweg, auch hat die post zu humanen zeiten offen (während die postagentur am siemersplatz 25 fussminuten entfernt ist, und morgens erst um neun uhr aufmacht).

 

001224, 12h16 [es läuft „sweet georgia brown” in einer big-band-version auf fip] es gibt ein projekt an dem ich gerade sitze, wenn man es genau betrachtet, ist es absolut hanebüchen. oder besser: ziemlich witzig.

auf die details kann ich nicht eingehen. für eine agentur produziere ich anhand eines allmonatlichen prospektes updates für eine website.

als ich im februar an einem samstag nachmittag angerufen wurde, hat mir einer der geschäftsführer gesagt: „es geht um eine guerilla-aktion. site muß am freitag im netz stehen, da ist vorstand-präsentation. wir haben aber zuviel zu tun.”

der geschäftsführer ahnt gar nicht wie recht er mit dem ausdruck „guerilla” haben sollte.

eigentlich ein wichtiger kunde, bei dem jede agentur stolz wäre diesen namen im portfolio zu haben.

aber aus zeitmangel konnte man den kunden nicht so richtig handlen wie man es sollte. website ausbauen und so. e-commerce. beratung, betreuung. war nicht. es gab immer gerade was wichtigeres zu tun.

und so kommt es daß ich nun inzwischen das elfte update in der mache habe.

ich habe vier kundenbetreuer auf diesen job kommen und gehen sehen (hatten irgendwann immer einen wichtigeren job).

ich bin die einzige konstante in dem job. und die agentur ist sich dessen noch nicht mal bewußt. die kundenbetreuer fallen aus allen wolken wenn sie merken wie wenig informationen über den job im hause zu bekommen sind, und wieviel sie bei mir erfahren können. ich bin der einzige der die ganze geschichte kennt. alle andere kennen allenfalls ausschnitte aus dem projekt.

ich, der kleine freelancer. nicht die zig-mann-multimedia-agentur. ich, die kleine guerilla-einheit.

anfang dezember war es soweit. was ich schon via buschtrommel gehört habe, hat sich bewahrheitet: die agentur hat sich nun ernsthaft rangemacht an den kunden, und neues konzept vorgelegt, sophisticated, echtes business und so. das dezember-update wurde nebenbei in-house erledigt.

ich war nicht sauer drüber. ich habe gewußt daß irgendwann der moment kommen würde. war halt nur so daß jeder monat an der die guerilla-einheit pahl noch'n update produziert hätte, mein grinsen um paar zentimeter verbreitert hätte.

das deutlichste signal daß die geschichte nun in-house produziert werden würde, war ein anruf in dem man mich bat, das material welches ich als basis für die updates verwende, rüberzuschicken.

der screendesigner war verblüfft. anscheinend hatte er eine CD mit dem bildmaterial in 300dpi-auflösung erwartet. er war verblüfft als ich sagte daß ich alles bildmaterial aus dem 1MB großem prospekt-PDF-dokument extrahiert habe, welches allmonatlich vom kunden kommt.. er war verblüfft als ich ihm sagte daß man im illustrator seit drei jahren PDFs öffen könnte und die einzelnen eingebetteten element extrahieren könne.

offensichtlich traute er dem braten nicht. läßt sich jetzt von der werbeagentur einfach eine CD mit dem material für die lithoanstalt zuschicken. mit den einzelnen bilddateien.

auch das ist guerilla. das terrain besser kennen als seine „gegner”. know your tools.

und so wurde das dezember-update ohne meine beteiligung erstellt.

anfang dieser woche: hektische eMail der kundenbetreuerin. ganz dringende frage: ob ich zeit hätte das januar-update zu erstellen.

der guerilla-kämpfer grinste und sagte: „ja, klar. kein problem”.

 

001224, 11h10 das erste mal seit was-weiß-ich-wann, liegt zu weihnachten schnee vor der haustür -äh-, ich meine bürotür. okay, so richtig viel schnee ist es nicht. bei dieser zwei zentimeter dicken schicht möchte man gar nicht hinschauen, man hat ja angst daß die „weiße pracht” schon vom bloßen sngucken wegschmilzt. ich hoffe daß der herr petrus im laufer der nächsten wochen und monaten noch für nachschub sorgt!

die blicke der entgeisterung sind deutlich zu spüren wenn ich antworte daß ich weihnacht nicht feiere, daß ich auch nicht meine mutter besuche oder ähnliches treiben werde, sondern im büro sitzen werde.

ich habe gestern besuch bekommen von einer freundin. die ist in aller hektik aus berlin nach hamburg gefahren um am 23ten mit ihrer studienkollegin das diplom fertigzuschreiben und auszudrucken. weil ihre kollegin eine ältere softwareversion hatte, ist sie zu mir gekommen um die diplomarbeit auszudrucken. anschließend mußte sie wieder zurück zur wohnung der freundin hetzen, um die gekauften geschenke zu holen, um dann in die stadt zu fahren wo sie sich mit einer freundin trifft. zwischendurch ein anruf bei der nervigen mutter in hamburg, daß man heute abend nicht nach hause zurück kommen werde. am 26ten dann die fahrt zum vater nach düsseldorf, ehe es dann zurück nach berlin geht.

um nur ein beispiel von weihnachten zu erwähnen...

weihnachten ist auch das: die schlangen am samstag morgen um neun uhr vor den EC-automaten. vor ALLEN EC-automaten an denen ich auf dem weg zum büro gegangen bin.

um nochmal auf die blicke der entgeisterung zurückzukommen: wollen wir noch mal ausdiskutieren wer von uns allen einen entspannteres weihnachten begeht? ich oder ihr?

 

001224 10h51 eine empfehlung für weihnachten: wer eine satelliten-schüssel hat, oder internet-flatrate (ich denke via kabel dürfte es nicht gehen): „Bayern 5 Aktuell” vergibt, wie letztes jahr, am 26.12. und 1.1. „carte blanche” an die ARD-auslandskorrespondenten. jeder darf eine halbe stunde lang ein feature über irgendwas machen.

bei diesen features ist deutlich zu spüren daß die korresponden sich ihrer lieblingsthemen annehmen können. gutes, altes radio wie es sein sollte: entspannend, neugierig machend, geschichten erzählend.

 

001222, 11h39 eigentlich bin ich angenervt. ich wollte relaxte tage verbringen, meinen pflichten als verwandter einiger damen und herren nachkommen, den stapel von ungelesenen handbüchern abbauen und just for fun zwei persönliche projekte vorrantreiben.

was soll ich sagen: is' irgendwie alles für'n arsch. inzwischen haben sich drei bis anfang/mitte/ende januar fertigzustellende jobs angesammelt, beim ersten persönlichen projekt brauche ich sehr viel länger als geplant da ich unendlich an der ersten animation rumfeile...

und wenn es nicht die gute musik auf fip und radio nova geben würde, wäre ich heute ungenießbar. heute morgen (8h14, fast zur selben zeit wie gestern louis armstrong) lief bei fip „oh tannenbaum” von irgendwelchen mexikanern gesungen. jetzt gerade laufen bei radio nova marvin gaye, curtis mayfield und jimi hendrix. so gut, so gut, so gut...

 

001221, 12h17 was die politiker in sachen BSE absondern, ist unglaublich, egal ob in frankreich oder deutschland. die politiker ziehen aus BSE saft um auf die gegnerische partei einzuprügeln.

in zeiten der globalisierung erstaunt mich z.B. wie wenig die informationen grenzüberschreitend fließen. völlig von den deutschen medien unbemerkt, hat die französische regierung eine verordnung erlassen nach der personen die sich in einem bestimmten zeitraum für längere zeit in großbritannien aufgehalten haben, kein blut mehr spenden dürfen. denn die wissenschaftler können derzeit nicht ausschließen das die kreuzfeldt-jakob-krankheit durch blut übertragen wird.

001221, 10h32 als ich heute morgen ins büro gekommen bin und mein radio eingeschaltet habe (fip), war eines der ersten stücke ein gospel-klassiker („swing low sweet chariot”) mit louis armstrong (louis armstrong, louis and the good book (1958 MCA/RECO)). und spontan huschte mir ein lächeln übers gesicht. und mir wurde bewußt was der unterschied zwischen einem normalen nusiker und einem ganz großen. das lächeln.

fip ist übrigens ein weiterer meiner lieblingssender. einst als öffentlich-rechtlicher französischer regionalsender entwickelt, haben sie sich zu einem sender mit bestechender musik-mischung entwickelt. nach einer programmreform haben sie einen großteil ihrer frequenzen zu gunsten des jugendprogramms „le mou'v” verloren. haben nur noch in ganz wenigen städten eine frequenz, und eben via satellit.

die musik-mischung ähnelt der von deutschlandradio berlin: querbeet: klassik, jazz, pop, drum'n'bass. zwei vorteile: zwischen 7h und 19h30 keinerlei moderation (nur stündlich 3minuten nachrichten) und die playlist ist live im internet abrufbar (inkl. vorschau auf die nächsten zwei titel). der sender ist auch live via realAudio und quickTime zu empfangen.

ohne in die kiste mit den superlativen greifen zu wollen: seit geraumer zeit verstand es die neuseeländische agentur „wireframe” die webgemeinde mit einer schönen flash-navigation zu beeindrucken.

und nun haben sie für eine deutsche firma gearbeitet und eine site hingezaubert, meine fresse! danach kann es in sachen flash-navigation nichts mehr geben!

ich mag schadensfreude. und meistens stehe ich dann am brandherd mit einem kübel häme und schütte gerne nach. new economy und ihre apologethen sind inzwischen eine meiner beliebten zielscheiben.

was war da gestern in der WELT und im manager-magazin zu lesen? pixelpark soll verkauft werden da es nicht mehr ins (content-lastige) portfolio von bertelsmann paßt! die telekom soll kein kaufinteressent sein.

so ganz nebenbei die frage: wer möchte eine multimedia-agentur kaufen mit 1000+ mitarbeitern, die seit ihrer gründung vor 7 jahren nur miese geschrieben hat? ach ja, paulus neef ist einer der wichtigsten internet-deutschen...

 

001220, 20h22 illustrationpahl in den geheimen vorbereitungen für ein kundengeschenk. seit dem wochenende hacke ich an so'nem ding rum. seit heute nachmittag „steht” 80% der programmierung. nun ist's zeit für die grafiken zu sorgen...

 

001216, 20h07 eine zusammenfassung des „Builder”-Kongress in New Orleans, einer der bedeutendsten veranstaltungen für web-designer in den USA. macromedia berichtete von allen drei tagen. meine zusammenfassung basiert auf diesen berichten.

 

001216, 14h34 wahnsinnsschuhe von adidas. für den NBA-superstar kobe bryant hat sich adidas mit den ingenieuren von audi zusammengesetzt um einen schuh nach dem modell des audi TTs zu gestalten. es sieht klasse aus, und ist mit ca. 250.-DM auch nicht außerirdisch teuer. mehr auf der website von adidas.

 

001216, 14h11 mannnooo! mir tun die daumen weh! ich habe gestern abend wieder eine achtstündige(!) zockerrunde gehabt mit stefan (der mann der sich immer über meine 'nosebones' beschwert). der vierte abend in 5 wochen. nur dreamcast. aber wir haben immer verschiedene lieblinge gehabt, die wir bis blut aus unseren daumen kam, gespielt haben. gestern, bzw. heute, war es „tony hawks skateboarding” im 'tag-modus'.

stefan hat auch „shenmue” bekommen, ein spiel welches ich schon vor mehr als einem jahr in dogfood erwähnt habe. zeitaufwand (5jahre) und budget (mehr als 200 mio US$) haben maßstäbe gesetzt. grafik sieht okay aus (aber kein vergleich zum abgefahrenen jet-set-radio), aber wo ist das spiel? haben die wirklich das spiel vergessen?

 

001216, 13h16 new economy: shockwave.com und atomFilms haben fusioniert. 100 leute werden entlassen. übersicht über die aktuellen entlassung in der szene: http://search.thestandard.com/texis/layoff.

manchmal stößt man auf photos die man einfach grundlos klasse findet. ohne viel nachzudenken oder zu analysieren. einfach so. wie zuletzt im oktober. oder jetzt.

 

001215, 11h16 apple hat inzwischen eine zweite preview-version von quicktime5 ins netz gestellt. diese läuft eigentlich schon sehr stabil.

der QT5-player wird ein geringfügig verändertes aussehen haben, das allerdings immer noch stark kritisiert wird.

es wurden zahlreiche „codecs” (kompressionsmodule) verbessert bzw. neue eingefügt.

ein neues feature werden auswechselbare „skins” sein. das heißt das aussehen des players kann verändert werden. das ist soweit nichts sensationelles. das können andere programme, wie z.B. zahlreiche MP3-programme, auch. das besondere ist allerdings das nicht der user, sondern der movie-lieferant die skins ändern kann!

will sagen: wenn man MTV sich ansieht, verändert der player sein aussehen in einen MTV-look. beim switchen auf CNN wird der player zu einem CNN-player.

 

001215, 9h50 es gibt wieder einiges interessantes über unternehmen zu erfahren.

ich bin kein großer freund von pixelpark. mir gefällt die rhetorik, das „großsprech” von paulus neef, mir gefällt nicht wie diese firma als als vorzeige-web/multimedia-agentur gehandelt wird, obwohl sie bislang nicht den beweis erbracht hat überhaupt lebensfähig zu sein, unabhängig zu sein von der prallen brust der mutter bertelsmann.

was nun kommt, gleicht dem was man in den letzten wochen und monaten aus den USA kennt: diese web/multimedia-agentur ist expandiert und expandiert. man weiß nicht so recht auf welcher basis eigentlich. und seit diesem sommer befindet sich die aktie im sturzflug.

und es weht ein deutlich eisigere wind durch die hallen. neben dem verhängen eines einstellungsstops wurde den mitarbeitern das motto „15-100-100” eingeimpft, unterstützt durch ein t-shirt mit der unterschrift von saulus neef. 15% mehr gewinn, 100% mehr umsatz, aktienkurs auf 100 euro (derzeit bei 40€).

als davon gehört habe, ist mir nichts mehr eingefallen. solchen menschen scheinen keine sicherungen mehr zu haben die durchknallen können.

nächste firma: scient corp. Das Wallstreet-Journal meldet daß diese „Internet Professional Services”-agentur 25% = 460 leute seiner belegschaft entläßt. 13 mio US$ verlust im quartal 4/2000, einnahmenerwartungen für 2000/01 wurden um ein drittel reduziert. die top-5-konkurrenten würden derzeit die scient-preise um 40% unterbieten.

nächste firma: razorfish. hat am 12.dez eine gewinnwarnung ausgegeben. statt der erwarteten 80 mio US$ umsatz, werden es nur 50mio US$ im quartal sein. zum vergleich: im letzten jahr waren es noch mehr als doppelt soviele einnahmen: 103,5 mio US$. als gründe gab razorfish an: kunden werden vorsichtiger und die immer komplexeren weblösungen führen zu längeren produktionszyklen. interessanterweise sind 40% des umsatzes aus dem ausland gekommen (u.a. hamburg). mehr infos bei „motley fool” (a, b).

gerade der zweite artikel beinhaltet zahlen des nackten grauens: die entwicklung der aktienkurse von internet-agenturen in den USA im jahre 2000.

iXL: -98% (vergleich 52week-high mit stand dezember: 59US$ vs. 1.13US$), MarchFirst: -97%, RazorFish: -96%, Sapient: -85%, Scient: -97%.

der schreiber bringt es auf dem punkt: diese firmen sollen unternehmen das internet als „business-modell” verkaufen, und scheitern selbst daran kläglich.

 

001212, 22h58 bin heute wieder länger im büro. zum einen gibt es „fussi” auf PREMIERE, zum zweiten wartet ich auf das gerichtsurteil in den USA, und zum dritten bastele ich an einer site als eine art fingerübung für dreamweaver.

wenn man mit großen ohren sich umhörte, war mein eindruck daß dreamweaver ein programm sei was golive in grund und boden hämmert. naaajjaa...

es gibt zwei bereiche wo sich dreamweaver 4 und golive 5 sehr gut abgrenzen: golive ist extrem smooth im layout-modus, mit den tools und mit dem site-fenster zu bedienen.

umgekehrt ist dreamweaver ein knüller wenn es um die nackte eingabe von HTML-code geht. dreamweaver bietet da verschiedene möglichkeiten an, die teilweise sehr angenehme abkürzungen sind. und das geteilte layout/sourcecode-fenster in dreamweaver 4 ist genial. ich arbeite fast auschließlich nur noch so.

aber jedes programm hat unsäglichen schwächen (mit der einschränkung daß ich derzeit noch nicht in dreamweaver 4 firm bin, und ich noch nicht alle möglichkeiten ausgelotet habe).

grundsätzlich: die erzeugung standardkonformen code zu erzeugen, steht nicht im mittelpunkt dieser programme. während golive aber immerhin die möglichkeit bietet mit den websettings den HTML-code anzupassen und so gezwungen werden kann bestimmte attribute zu erzeugen, scheint dreamweaver nichts dergleichen zu bieten.

das ist insofern bitter, weil am dreamweaver-code aus sicht des W3C-HTML-4-Standards einiges zu bemängeln ist: ALT-attribut im IMG-tag wird nicht erzeugt, nicht das TYPE-attribut im SCRIPT-tag, es gibt keine möglichkeit in irgendeinem inspektor das TITLE-attribut einzugeben, in den IMG-tags werden nur mit einem zusätzlichen knopfdruck das WIDTH und HEIGHT-attribut erzeugt usw, usf.

beide editoren sind sehr, sehr schwach auf der brust was editieren von style-sheets angeht. die erstelle ich größtenteils in BBEdit. sowohl golive als auch dreamweaver arbeiten mit sehr abstrakten inspektoren, dessen eingabefelder man nicht ansieht für was für ein CSS-attribut sie zuständig sind. Padding? Margin? Box?

unterm strich wird dreamweaver mein bevorzugter editor werden. nicht weil es der nonplusultra-editor ist, sondern weil ich hier am bequemsten „handcoding” betreiben kann, und weil die anbindung an fireworks okay ist, während photoshop (und nur photoshop wird von golive als bildbearbeitungsprogramm akzeptiert, AI und LM außen vor gelassen) in sachen webdesign eine kanone ist, die verzweifelt versucht auf einen spatz zu schiessen.

ich finde es aber sehr, sehr besorgniserregend was in letzter zeit mit den programmen passiert ist, bzw. nicht passiert ist.

die programmer werden immer mehr in richtung „eierlegende wollmilchsau” hingetrimmt. mit dem nachteil das sie zwar vieles können, aber nichts richtiges.

umgekehrt wird aber nicht an der kommunikation unter den programmen untereinander, am workflow gebastelt.

das läßt sich an adobe verdeutlichen: nett daß golive die möglichkeit besitzt via smartClips direkt bilder aus photoshop, illustrator u.ä. zu übernehmen. nur wird diese möglichkeit völlig hanebüchen umgesetzt und damit unbrauchbar (floating boxes, HTML-tabellen mit tonnen von fettem HTML-code).

umgekehrt gibt es sehr viele, mich eingeschlossen, die finden daß die user-oberfläche von illustrator von version zu version schlechter bzw. uneleganter wird, weil permanent neue features als pallette auf den bildschirmbereich geklatscht werden. die zuordnung „wer was macht” wird sehr, sehr undeutlich, das arbeiten mit den programmen daher immer schwieriger. das ist m.E. auch eines der hauptprobleme mit denen InDesign zu kämpfen hat.

wenn im typo-layout ein fehler auftaucht, kann man sich dumm und dämlich suchen um die entsprechende einstellung zu korrigieren, weil es eben nicht mehr die eine einstellung gibt, die das macht, sondern dreitausend weitere paletten einfluß nehmen können.

ein großteil der user entzieht sich dieser problematik, indem sie mit illustrator 9 genauso arbeiten wie sie es auch mit illustrator 4 tun. haben inzwischen 1.600 DM für updates ausgegeben, aber kein bock sich durchs handbuch zu quälen und lassen die neuen features ungenützt.

der chef-screendesigner einer agentur bat mich kundenmaterial zu schicken. ich hatte vom kunden nur Prospekte als PDFs bekommen, in illustrator die benötigten objekte aus den PDFs extrahiert und in bitmaps umgewandelt, in fireworks dann in fertiges screendesign gegossen.

ich schickte dem screendesigner die PDFs und die fireworks-dateien. der chefscreendesigner fragte mich: „und wo ist der rest?” was für ein rest? „wo hast du denn die objekte her?” aus dem PDF extrahiert. du kannst PDFs in illustrator öffnen. „???” das kann man seit drei jahren...

 

001212, 19h14 die aufrüstung die ich in den letzten wochen betrieben habe, hat gestern ihren höhepunkt in diesem kleinen stück erlesene technik gefunden!

Sony DCR PC-110e

das ding ist a t e m b e r a u b e n d ! klein! sehr klein! kleiner als eine hand, vier finger dick.

schickschackig, wo es schnickschnackig sein muß! wenn man eine DV-cassette einlegen will, öffnet sich die cassetten-lade automatisch per motor, und dazu ertönt ein 2-3pings.

baff-machend, wo man baff-machend sein sollte: der night- und super-night-shot stehen irgendwelchen militär-nachtsichtgeräten nicht nach!

und dann innerhalb von 90 minuten mit selbstaufgenommenen mein erstes video in final cut geschnitten und mit vorspann versehen.

man steht mit offenem mund davor und begreift nicht wie klein die dinger geworden sind, wie einfach die software ist.

ich bin richtig hin und weg. gestern war weihnachten...

 

001208, 19h00 yippie! wie es sich für den beginn des wochenendes gehört, zwei positive dinge:

ad1: nachdem ich soviel schlechtes über adobe gesagt habe: ich habe mir heute adobe illustrator vorgenommen und auch auf der CD gestöbert: WAU! 42 gratis-fonts. und zwar richtige gute: garamond, myriad, ami typewriter. danke, adobe!

ad2: nachdem so meine erfahrungen mit dienstleistern eher durchwachsen gewesen sind (remember telekom), gilt es von einem gigant unter den dienstleistern zu berichten! während mailversender nicht in der lage sind liefertermine zu nennen, und die hiesigen kaufhäusern abnorme preise verlangen, hat es gerriet von offbit geschafft mir mein gewünschtes stück hardware in nur zwei tagen zu beschaffen, und das 11% billiger als die elektronikkaufhäuser! ich verneige mich in tiefer ehrfurcht vor dieser leistung.

<knick>

</knick>

 

001208, 15h00 was mich schwer an mozilla M18 irritiert: die scrollleisten des browserfensters sind objekt die man als (leere) clips auf die schreibtisch-oberfläche ziehen kann (mit ausnahme des scrollbuttons: scroll-pfeile, scrollleisten-hintergrund).

  

001208, 14h52 die franzmänner, die franzmänner. so konserativ sie in einigen dingen sind. in sachen medien bzw. online-design für fernsehstationen, sind die lichtjahre den deutschen voraus.

beispiel: es gibt einen neuen fernsehsender: initiés-tv. ein börsensender (soweit nix neues), der sich ausschlißlich an junge leute richtet (!) und ein online-design (also screendesign für die sendungen, nicht internet-design!) hat, da müßten sich n-tv und n24 die eselskappe aufsetzen und für ein jahr in die ecke stellen. gerade eine woche alt, und schon so souverän! cool!

 

001208, 14h22 kundenfang richtig gemacht: macromedia hat heute per eMail allen flash5-käufern ein online-lehrgang zu actionscripting im werte von US$115 geschenkt.

hehe: das passiert, wenn die großen medienkonzerne vor lauter dollarzeichen in den augen vergessen, sich vernünftig um content zu kümmern.

ständige leser dieser site wissen was jetzt gerade in meinem funkkopfhörer für musik gespielt wird: frisch aus der satelliten-schüssel: radio nova. neu auf deren site: die monatliche playlist, mit realAudio-kostproben der elf meistgespieltesten stücke. im november waren es: shawn lee, henri salvador (rüstiger 80jähriger, so smooth, so smooth...), diMaggio (genialster elektropop den ich seit langem gehört habe), photek, roni size, jamalski, chateau flight, laurent garnier/avril, nicole willis, radiohead und flanger. 7 von 11 CDs die ich kaufen würde. weiß gott kein schlechter schnitt für die playlist. und wenn zweimal die woche dann stevie wonders „superstitious” läuft, vergesse ich mich endgültig...

 

001208, 14h05 adobe hat ja durchaus schicke funktionalitäten in „adobe online” integriert, dem in photoshop und illustrator integrierten internet-modul zum abklappern der news oder des supportes. aber sieht mal wieder aus als hätte jemand 'ne brilliante idee gehabt, aber vergessen auch content zu basteln. auch 5 monate nach erscheinen von illustrator 9 gibt es noch kein einziges „downloadables”, kein herunterladbares xtra, plugIn oder sonstwas. wieder fragt man sich: wozu hat adobe dann sowas eingebaut? wozu, wozu?

adobe hat durchaus größere online-pläne. sie rekrutieren jetzt gerade beta-tester um dienstleistungs-module zu testen („Adobe Studio”). was es ansatzweise schon mit den „Online Services” gibt: suchmaschinen, webhosting, online-meetings. Es gab auch schon zeiterfassungsmodule u.ä.

 

001204, 19h38 so langsam dürfte die ära „golive” bei mir zu ende gehen. ich habe bereits ausführlich an anderen stellen geschildert, wie wenig fortschritt für meinen workflow das 5er-update brachte. das programm ist voller guter ideen, die aber im ansatz steckenbleiben und daher nicht brauchbar sind. so z.B. die möglichkeit site-designs zur besseren übersicht anzulegen. nur, was nützt das, wenn diese funktion nicht in der lage ist, aus bereits bestehenden sites solche übersichten zu generieren, bzw. auch nicht mit frames umgehen kann?

heute morgen habe ich dann einen herzinfarkt bekommen, als ich gesehen habe wie sehr golive5 eine html-seite mit einer längeren tabelle und einiges an formatierung, verhunzt hat. schwer zu sagen ob golive daran schuld hat, oder die nicht enden wollenden korrekturen nach dem motto „ach, doch lieber anders...”. aber mir ist es schon bei anderen seiten aufgefallen dass golive z.B. das </B>-tag hinter dem <BR>-tag stellt, also in die nächste zeile.

häufig findet man auch übereste von nicht mehr gebrauchter formatierungen, wie z.B. <B></B> oder <SPAN><SPAN> mit nichts zwischen den klammern. ist es von einem (ehemals) 1.000DM-teuren programm zuviel verlangt das es sowas selbständig erkennt und reinigt? selbst ein "rewrite sourcecode" hat nix bewirkt.

also ab ende der woche schlägt die stunde von dreamWeaver!

ahh, apropos macromedia, ein weiteres frustprogramm: flash. die resultate die man damit anstellen kann, sind ohne zweifel, klasse. aber die programmierung mit „actionScript”! gegenüber flash4 ist flash5 ein fortschritt. aber es wirkt immer noch sehr, sehr aufgesetzt, aufgepropft.

simples beispiel: ich will ein script schreiben, das irgendwas mit einem movieClip anstellen sollen. frage: wohin damit? in einem frame? auf eine instanz eines movieClips? oder im movieClip selber? bei all dem gehässle mit der sprache selber, die integration von actionscript ist einfach nicht gut durchstrukturiert. das macht die programmierung anfangs eine langwierige geschichte, mit viel trial'n'error.

 

001203, 21h32 kurios. kaum habe ich über marchFIRST geschrieben, erscheint in der Welt ein artikel über „den klammheimlichen aufstieg einer agentur”. man merkt, die tonalität des artikels ist etwas positiver als meine aussagen.

180 mitarbeiter besitzt marchFIRST in hamburg (neben weiteren filialen in frankfurt, düsseldorf, münchen und chemnitz mit 170 weiteren mitarbeitern).

von der entlassungswelle in den USA ist ebensowenig die rede, wie von den cash-problemen. martin ax, der journalist, hat offenbar bei der berichterstattung über „einen der größten internet-dienstleister in hamburg” das internet NICHT benützt.

bei marchFIRST, ich habe es bereits erwähnt, haben sich auch viele ex-mitarbeiter von contor interaktiv wieder zusammen gefunden. im artikel ist dann auch von stefan grossmann die rede. über den ließe sich einiges sagen.

womit mit man aber bei contor-abgängern immer wieder für heiterkeit sorgen kann, ist folgende anekdote die über grossmann die runde macht:

stefan grossmann soll seine ersten meriten in der firma seines vaters verdient haben, wo er dann auch die rechner und andere hardware besorgte. und, wie es sich für eine position mit verantwortung gehört, hat er sich auch um das wohl seiner mitarbeiter gesorgt. und zum zwecke der geistlichen erbauung über nacht an jeden der rechner ein lustiges mauspad und eine maus in hamburger-form gesteckt.

man stelle sich das bild vor: die leute kommen am nächsten morgen an ihren arbeitsplatz, und wohin das auge auch blickt: hamburger-mäuse.

das sind so geschichten die dann sonntag-abends kursieren, wenn sich in den büroräumen nur noch vier programmierer mit der aussicht auf eine durchzumachende nach, befinden. als diese geschichte die runde machte, haben ich, frank, detlev und robert, uns stundenlang nicht mehr eingekriegt.

 

001203, 14h23 doubleclick, der verkäufer von werbebanner, empfiehlt zum testen von „richmedia-werbebanner” 31 testkonfigurationen! und nur wer weiß was es heißt alleine 16 verschiedene browser-konfigurationen auf windows zu testen (will sagen mit mehreren betriebssystemen, da sich die unterschiedliche browser-versionen mit ihren eigenen DLLs sich gegenseitig beeinflußen), ahnt was für eine an idiotie grenzende empfehlung das für unternehmen/agenturen unter 50 mann ist!

da brauche ich alleine für das testen schon eine woche, will sagen: kostet über 3.000DM!

 

001203, 10h01 mit interesse sehe ich wie es in den USA mit den „dot-coms” bergab geht. nicht nur in den USA, auch in deutschland (stichwort „neuer markt”).

aber in den USA greift die krise nun auch auf die großen multimedia-firmen über:

marchFIRST (hat in deutschland z.B. CKS/Prisma aufgekauft, weltweit 8900 angestellte) hat nur bargeld („cash”) für zwei wochen (marchFIRST hat sich übrigens zu sowas wie ein auffanglager für contor-ianer entwickelt, meinem ex-arbeitsgeber).

konsequenz: marchFIRST kündigt an 10% seiner angestellten zu entlassen (fast ausschließlich in den USA).

iXL entläßt im bestreben die kosten zu reduzieren, nach einer ersten entlassungswelle mit 350 opfern, nun 35% ihrer belegschaft (= 850 personen). iXL wird seine büros in berlin, hamburg, denver, los angeles, madrid, sao paolo und tokyo im dezember schließen oder verkaufen.

razorfish feuert ca. 10% der belegschaft.

wer mr über das ableben oder die letzten zuckungen wissen will, sollte sich www.downside.com ansehen (der name ist eine anspielung auf das internet-business-magazin upside.com), man beachte das schöne animated GIF links oben!

der downside-deathwatch versucht anhand des cashflows das todesdatum vorauszusagen: iXL: 23.1.2001, amazon: 10.juli 2001, talkCity: 16.5.2001, MP3.com: 6.5.2001, priceline: 18.3.2001, salon: 14.1.2001, ticketmaster 30.12.2000 und viele mehr.

drei dinge die mir dabei auffallen:

1/ was machen diese firmen eigentlich? diese firmen wissen offensichtlich selber nicht was sie anbieten: „net consulting”? aha! „global professional services”? soso!

2/ alles schon mal gesehen: es gibt boomzeiten in denen alles wächst, und dann eine implosion, „gesundschrumpfen” genannt. am eigenen leibe erlebt: vor 2-3 jahren im deutschen CD-ROM-markt. es heißt nicht zwangsweise das jeder große stirbt, es heißt aber auch nicht zwangsweise das nur die großen überleben.

3/ richtig spannend wird es, wenn diese welle auf deutschland zuläuft! erste auswirkungen spüren wir ja schon: iXL schließt in hamburg und berlin, razorfish entläßt in london und hamburg.

inwieweit werden hiesige agenturen den zug der zeit rechtzeitig erkennen und sich fit- und schlank machen? wenn ich mir das personal-wachstum manch einer multimedia-agentur ansehe, so manch kühnen plan betrachte, der sich nicht so entwickelt wie man es gehofft hat, dann erwarte ich förmlich das bei der nächsten kleineren grippe-welle, etliche agenturen an schnupfen sterben werden.

ich bekomme es in meiner bürogemeinschaft ja ein bißchen mit: mein kollege klaus ist dieses jahr vom selbständigen zu einer 4.5-personen-agentur gewachsen. was das alleine an monatlichen fixkosten sind, kann einem graue haare wachsen lassen: größenordnung 30-35.000DM.

wie ist das dann erst für agenturen die 60 leute beschäftigen? wenn man schnell mit dem taschenrechner ist, errechnet man für solche agenturen monatliche fixkosten von knapp einer halben million mark! fixkosten! die, egal wie das geschäft läuft, jeden monat rausgehen!

ich bleibe da lieber selbständig, als kleine guerilla-einheit.

ach ja: aus den USA wird gerade gemeldet, daß die zahl der freelancer und selbständigen schrumpft...

 

001201, 14h06 wow. in den letzten tagen mit dem schaufelbagger zu gange gewesen und mit der ganz großen schaufel die arbeit vom tisch gebracht. okay, okay, noch nicht ganz vom tisch. aber es befinden sich etliche projekte „an der tischkante”, könnte ich über's wochenende bzw. im verlaufe der nächsten woche abschließen, und, heureka, mich endlich meinen 9 neuen programmen und deren handbücher widmen.

das CD-brennen ist zwar ein u.U. langwieriger vorgang, aber es verschafft einem auch zeit und muße z.B. die seriennummer von den neuen programmen registrieren zu lassen. und bei der gelegenheit updates runterzuladen. ich möchte ja nicht permanent auf adobe rumhacken. aber schon zum zweiten mal daß für illustrator ein hammer-update angeboten wird: schon bei 8.0.1 war es ein 20MB-download. diesmal waren es sogar 25MB. und das bei einer anwendung die selber gerade mal 7,9 MByte groß ist...

im grunde genommen können diese softwareunternehmen nicht verlangen daß man sie für voll nimmt, wenn sie sich erst ihren fehler nicht stellen (aussagen in maillinglisten lauten „kann ich nicht bestätigen und nicht dementieren” oder „it's not a bug, it's a feature”), und dann ein update veröffentlichen, daß zudem nicht vollständig ist. obwohl photoshop 6, also ein produkt was schätzungsweise 20-30meter von illustrator entfernt, in den adobe-eigenen "chicken-boxes" entwickelt wird, seit ca. 4-6wochen draußen ist, gibt es auch in AI9.01 kein PSD6-export-filter.

ähnlich negatives gibt es übrigens auch von macromedia zu vermelden: ähnlich wie seinerzeit beim director7, scheinen sie bei FW4 und DW4 eher darauf bedacht zu sein das ding anfang dezember zu veröffentlichen (quartalsergebnisse?), als auf vollständigkeit zu achten.

FW4 unterstützt leider nur dieselben effekte wie photoshop5.5, nicht die neuen 6er-ebenen-effekte, nicht die neuen vektor-ebenen.

und DW4 ist mit seinen behaviors ebenfalls immer noch nicht HTML4 bzw. netscape6-sattelfest.

die vier programme über die ich eben gesprochen habe, kosten, einzelnd gekauft, schlappe 5.000DM.

 

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