dogfood Dezember 2002 [2]

Samstag, 14. Dezember 2002

[13h00] Ich habe heute morgen im Supermarkt Meisenknödel gekauft. Wie auch immer diese Tiere es herausgefunden haben, ziemlich genau vier Stunden nachdem ich einen Knödel aufgehängt habe, hat die erste Meise eben jenen geortet.
Damit hat der erste Teil eines langfristigen Planes gegriffen, Vögel davon zu überzeugen was für ein dufter Nistplatz im Frühling der Baum vor meinem Balkon wäre.
[10h53] Hardware -- Ohoh. Es dräut ein Problem am Horizont. Mein Ti-Powerbook gibt komische Geräusche von sich. Wenn ich die Art der Geräusche zusammen mit dem via sensiblem Ohr ungefähr georteten Ursprungsort kombiniere, schliesse iich auf einen defekten Lüfter ungefähr auf Höhe der NUM-taste. Ich weiß nicht ob es der kleine schwarze Lüfter ist, den man beim Hochklappen der Tastatur sieht, denn der tut sich in der Tat nicht bewegen.
Sicherheitshalber erstmal ein Backup der wichtigsten Sachen gezogen und einen Tischventilator hinterm PowerBook aufgestellt.
[09h15] Vor ein, zwei Wochen wurde auf FM4 ein Lied von Falco gespielt. Das erste Mal dass ich was von Falco auf FM4 gehört habe. Und es war so gut ein ziemlich gutes Lied von Falco, der ansonsten nicht so mein fall ist. Vom Text und Musik hatte ich auf Endphase Falco getippt, irgendwelche Demobänder die kurz vor seinem Ableben aufgenommen wurden oder so.
Am Donnerstag hatte die Computerfeuerwehr dogfood wieder Einsatz um Wiederbelebungsversuch an der Festplatte von Isabel durchzuführen. Die Versuche waren anfangs nur mässig von Ergolf gekrönt, deswegen sind wir in die Innenstadt gefahren und haben beim Elektronikgroßhändler (dort wo Herr Schmidt DVD-Player kauft) eine Festplatte gekauft (80GB für, ich glaube, 180,-), nach Barmbek in die Wohnung von Isa und dort im G4 die neue und die alte Platte eingebaut. Die alte Platte zeigte sich doch noch einmal, so dass die wichtigsten Daten kopiert werden konnten.
Anyway, der Kreis schließt sich: Isabel war einst als Jugendliche Falco-Fan und beim Zappen durch die Falco-CDs hat sich auch recht schnell oben erwähntes Falco-Lied gefunden. Es ist "Ganz Wien" von einer der ersten Platten "Einzelhaft" ("Kommissar" ist auch drauf). Die Platte lässt sich überraschend gut durchhören, auch wenn "Ganz Wien" das einzige "Vier-Sterne"-Stück drauf ist.
[09h07] TV -- Warum mir gerade warm ums Herz wird: PREMIERE zeigt an diesem und dem nächsten Wochenende jeweils drei Spiele aus der Premiere League. Dieses Wochenende Middlesbrough - Chelsea, Spurs - Arsenal (Lokalderby!) und Bolton Wanderes gegen Leeds (Sa, So, Mo). Nächstes Wochenende: TBA, Liverpool - Everton (ist das nicht ein Lokalderby? Lokalderby!) und ManU - Spurs (Sa, So, Mo)
Das ist kaum zu toppen, oder? Doch: die NBA-Berichterstattung setzt auf PREMIERE ab 1.1. wieder ein: 2-3 Live-Übertragungen pro Woche (die Hälfte Mavs-Spiele).

Freitag, 13. Dezember 2002

[13h16] Dies ist ein bislang hoffnungslos beschissener Tag. Ich bin seit 5 Stunden im Büro und habe Null (in Zahlen: 0) Stunden produktiv, bzw. in Rechnung stellbare Arbeit geleistet. Schätzungsweise drei der fünf Stunden habe ich am Telefon mit Projektbesprechungen und KVs verbracht und Hotline gespielt. Nächstes Jahr ändere ich meine Telefonnummer in eine 0190/-Nummer, damit ich wenigstens etwas Geld verdiene.
[11h37] Erhöhter Blutdruck -- Ein Hauptproblem DER Branche ist die Unfähigkeit mit den Werkzeugen umzugehen. Dabei zeigen sich zwei Kernprobleme: die einen "machen" einfach und fragen sich erst später ob das Werkzeug richtig ist und die anderen benutzen ihr Werkzeug ohne es sich im Detail anzusehen wie man damit richtig umgeht.
Unter der Woche habe ich eine eMail bekommen von einem Geschäftsführer und "Berufsverband-Vorsitzenden" aus dem Bereich der elektronischen Medienproduktion. Es war eine Viruswarnung die die Person an zig Personen weitergeleitet hat. Natürlich waren die Adressaten alle im CC und nicht BCC-Feld eingeben worden, so dass ich nun weiß dass auch Josef, Melanie, Ulrich, Rosemarie, Sebastian, Christian, Michael, Uwe-Jens, Stefan, Norbert und an die hundert weitere der Medienszene sich im Adressbuch obenerwähnter Person befinden.
Und jeder der ein bißchen mit wachem Verstand durch die Gegend läuft, hätte mühelos die Virenwarnung als Fake entlarven können. Das fängt damit an dass genügend Indizien vorhanden waren um den Bullshit-Detektor auschlagen zu lassen: gnadenlose Übertreibungen und Superlativen in den Formulierungen ("CNN meldet Panik in New York"), die Bitte die Warnung an alle auf der eigenen Adressenliste weiterzureichen, der Autor der Mail soll die "Kantonspolizei Zürich" sein... Und wenn der Bullshit-Alarm ausschlägt, dann versucht man die eMail zu verifizieren, was in diesem Fall ein Klacks war, weil man einfach mal bei cnn.com nachguckt ob der Virus wirklich eine Top-Meldung ist. Er war es natürlich nicht...
Das was mich hierbei ausdrücklich verstörte, war die Tatsache dass der Weiterleiter der eMail qua Position, Wissen und Erfahrung genügend Kompetenz in Sachen Medienrezeption haben sollte... Aber anscheinend reichte die Erwähnung von CNN und der Züricher Kantonspolizei aus, um sämtliche Vorsicht fallen zu lassen. Ob die Person auch bei "Offline"-Medien so blauäugig wäre?
Was die Auswahl des richtigen Werkzeuges angeht, ist es auch ein Fall der mich gerade fuchsig macht. Da wird ein kleines Projekt mit dem Zweck A gemacht. Zweck A bringt Rahmenbedingung B und C mit sich. Anstatt nun vor Projektbeginn sich hinzusetzen und zu überlegen wie es sich am besten umsetzen lässt, was für ein Medium man benützt, wird erst mal produziert um dann vier Stunden vor Deadline festzustellen: Oh, das geht so ohne weitere Fummelei nicht. Und es wird, jetzt seit zwei Stunden an einen Workaround gewerkelt, der vermieden hätte werden können, wenn sich alle Beteiligten vor Projektbeginn überlegt hätten was wie womit gemacht werden könnte. Es würde mich nicht so tangieren, wenn ich es nicht gewesen wäre, der seit zwei Stunden an einem Workaround gearbeitet hätte (und nun wohl auch gefunden hat).
Ich sage es immer wieder und wiederhole es hier noch mal: Die Produkte und Projekte sind inzwischen so komplex, dass man nur mit Kollaboration weiterkommt. Die Methode "Kontakter schreibt im Alleingang das Konzept, die Grafiker machen im Alleingang das Design und die Technik zieht die Arschlochkarte und darf Flickwerk betreiben" zieht immer weniger.

Donnerstag, 12. Dezember 2002

[11h47] WebDev -- Irgendwann vor zwei Wochen oder so, erwähnte ich ein Problem mit einer Seite die bei Anwendung von DW-Templates zerschossen wurde.
Es war eine Seite die auf Basis eines verschachtelten Templates erstellt wurde. Jedesmal wenn das Template verändert und die betreffende Seite aktualisiert wurde, wurde der bereits vorhandene Seitentext gekappt und die vorhandene korrekte Tabellenstruktur zerstört. Beim "Aktualisieren" wurde nicht die ganze "editable region" genommen, sondern nur der vorderer Teil und dann mittendrin abgebrochen.
Heute habe ich mir mal die Sache näher angesehen und habe wohl die Ursache gefunden: in der "editable region" befand sich an der Stelle wo DW abbricht den Inhalt der "editable region" einzubauen, ein unsichtbares Zeichen mit dem ASCII-Code 00. Wenn man die Seite in BBEdit öffnet und via Klappmenü (3ter Button von links in der Fensterleiste) "Show Invisibles" einschaltet, bekommt man mit bunten Sonderzeichen alle Leerzeichen, Zeilenumbrüche u.ä. angezeigt. Und eben an Stelle dieses merkwürdige Zeichen ein umgedrehtes Fragezeichen.
Die Pointe an der Geschichte: Zeichen mit ASCII-Code 00 werden in der normalen Ansicht nicht angezeigt, also noch nicht einmal als Leerzeichen oder. An der Stelle ist schlichtweg gar nix. Man muss, wo möglich, explizit die Ansicht mit "Show invisibles" o.ä. umschalten! Ach ja, in DW MX habe ich keine Option gefunden um mir "invisibles" anzeigen zu lassen...

Mittwoch, 11. Dezember 2002

[23h14] Mal so aufgeschnappt aus der Donnerstagsausgabe der "Süddeutschen".
"Superminister (Clement) widerspricht Fraktionschef Müntefering: Staat ist nicht arm, das Geld wird nur oft falsch ausgegeben" -- Nanu? Ist das wirklich "Steinkohle"-Clement der da spricht?
"Tod im Flug -- Auf langen Strecken können sich in den Beinen gefährliche Gerinnsel bilden - doch das Risiko ist geringer als bisher angenommen" -- Achtung Medienrezipienten, man beachte: Headline "Tod im Flug", hui, das klingt dramatisch! Subheadline: "... gefährliche Gerinnsel...", oh Gott, das ist überdramatisch! Tod! Gefährlich! Äh, moment, wie war das nochmal am Ende der Subhead? "Risiko ist geringer als bisher angenommen". Tod? Gefährlich? Aber Risiko geringer als angenommen? Ich frage mich ob der Inhalt des Artikels auch semantisch in die Gehirnwindungen des Headline-Schreiber vorgedrungen ist...
[19h51] Music -- Björk-Interview mit David Toop zum Runterladen in mehreren QT-Schnipseln oder als Transkript auf der Björk-Site.
Interview mit den Produzenten des "Nature is Ancient"-Videos, LynnFox (Seite ist optisch recht aus dem Rahmen gefallen, to say the least). Und wer Verständnisprobleme mit dem Video hat, das Treatment erklärt einiges. Beispiele und Statements zum Artwork welches die isländische Künstlerin Gabriela beigesteuert hat.
[19h28] Web/Software -- Bestätigung: die finale Version von Opera 6.0 für OS X ist draussen. Derzeit bei Opera noch nur via FTP erhältlich: ftp://ftp.opera.com/pub/opera/mac/600/en/ (5MB)
Erster Eindruck: anscheinend waren die Beta nur mit Vorabversionen der GUI versehen, denn jetzt sieht da einiges eleganter aus. Geschwindigkeitsvergleich des Renderings: ungefähr gleichauf mit Chimera. Das Java-Applet für mein Homebanking wird nicht korrekt ausgeführt: bei Eingabe von Kundennummer und Passwort werden alle Zeichen doppelt eingegeben, egal wie schnell ich tippe. Es werden auch immer zwei Zeichen auf einem Schlag gelöscht. Also sozusagen: unbrauchbar.
Nicht täuschen lassen. Zwar kommt Opera mit einem eigenen Plug-In-Verzeichnis, aber Opera greift auch auf die in den allgemeinen Systemverzeichnissen abgelegten Plug-Ins zu.
[16h52] Mac/Software -- MacUpdate meldet die finale Version von Opera 6 für den Mac zu haben. Ich habe noch keine Bestätigung auf Mac-News-Sites oder bei Opera selber gefunden. Mich macht es etwas stutzig dass die Finale nur einige wenige nach nach der offenen Beta 3 kommen soll...
[15h01] WebDev -- Aus dem Leben eines praktizierenden CSSlers.
Um Tabellen auf einer HTML-Seite browser- und plattformübergreifend zu zentrieren, hat sich inzwischen folgende CSS-Methode eingebürgert:
div.centered {text-align: center;}
div.centered table {margin-top: 0; margin-bottom: 0; margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: left;}
Die Tabelle ist dabei "eingepackt" in einen DIV-Container der "centered"-Klasse.
Haken an der Sache: auf der Jagd nach dem heiligen Gral der Standards knallt man schön immer ein komplettes Transitional-DOCTYPE auf die Seite (mehr zu DOCTYPEs im Brain-Bereich).
Ganz dumm gelaufen. Denn Microsofts neuester Browserstreich namens IE6/Win macht anscheinend folgendes: Wenn die Seite "länger" als der Browser ist, wird, logisch, eine vertikale Scrollleiste eingeblendet. Wenn aber dazu Seiteninhalte auf 100% Breite gehen, passt IE6 wohl die Breite nicht an die Scrollbar an, sondern interpretiert es nun als "breiter als der Browser". Folge: zur vertikalen Scrollleiste gesellt sich nun auch eine horizontale dazu, die eigentlich gar nicht notwendig wäre!
Workaround: Via CSS sagt man: body {width: 94%;}. Dadurch wird im IE6 die Breite der Seite eingeschränkt. Das ist natürlich alles andere als schön, zumal die Zentrierung innerhalb des Browsers nicht mehr hundertpro stimmt.
Noch viel unschöner ist es aber dass sich nun Netscape 4.x zu Wort meldet und sich daraufhin weigert die Tabelle zu zentrieren.
Nach einiger Recherche im Web, scheint dass der eigentliche Workaround zu sein: aus dem "Transitional DOCTYPE" die URI entfernen...
(Mehr Infos u.a. bei Peter Paul Koch: IE6)
[11h00] Vor drei oder vier Jahren bin ich mit meinem Gorikonto auf die 1822direkt/Frankfurter Sparkasse gewechselt. Ausschlaggebende Gründe von der Hamburger Sparkasse zu wechseln: Verzinsung von Guthaben, niedrigere Gebühren, Internet-Banking und dabei gleichzeitig unentgeltlich von den massig vorhandenen Sparkassen-EC-Automaten Geld ziehen.
In den letzten Jahren wartete die 1822direkt mit immer neuen Kontomodellen auf, die die alten ablösten, bzw. modifizierten. Und so sind im Verlaufe der Zeit von den mehr als 3% Guthabenzins nur noch 1% übergeblieben.
Zeit sich Gedanken über sowas wie ein Tagesgeldkonto zu machen. So bei Durchsicht einiger Angebote im Internet scheint mir das Angebot der DiBa/Allg. Deutsche Direktbank recht vielversprechend zu sein. Meldungen, Meinungen, Kommentare?
[10h50] Politics -- Immer wieder gerne gelesen: die Kommentare von Maureen Dowd in der NYTimes. Heute: "Disco Dick Cheney"
If Vice President Dick Cheney appears in a Travolta white suit, his desire to replicate the Gerald Ford era would be realized.

Dienstag, 10. Dezember 2002

[11h14] Music -- Gestern auf FM4 das erste Mal vorgestellt, heute zum zweiten Mal gespielt, möglicherweise kurz davor in die "Heavy Rotation" aufgenommen zu werden, die sehr geniale neue Single von Pulp (produziert anläßlich eines "Best-of"-Albums): "The last days of the miner strikes" über die Bergarbeiter-Streiks der Thatcher-Ära. So müssen Singles im Winter gebaut sein: Midtempo, dicker, fetter Pathos.

Montag, 09. Dezember 2002

[23h51] Web -- Wer auf einen packenden Wirtschaftskrimi steht, sollte mal bei DotComTod vorbeischauen: " Berliner Filz oder: Die Hochzeit des ZLU und Pixelpark". Feiner Bericht, das!
Erklärung in eigener Sache: nein, ich bin nicht die "Klingonenschwuchtel" oder sonstein Schreiberling bei DCT und habe bislang auch so gut wie gar nicht an DotComTod aktiv teilgenommen (ich glaube ich habe in diesem Jahr weniger als drei Kommentare geschrieben). Nicht das ich es nicht gerne machen würde, aber mein Insiderwissen ist doch sehr limitiert.
[23h16] Web -- Ich habe gerade mal "Analog" mit den neuesten Webserver-Logs eines Kunden gefüttert (1+ GB Traffic/Monat) und habe den Vergleich wie sich der November im Vergleich zum zeitraum April-November macht. Okay, vielleicht etwas dürftig um statistisch stichhaltig zu sein, aber vielleicht ein Trend.
Ein Problem beim Vergleich der der Zahlen ist der gewaltige Anstieg von Besuchen durch Spiders und Robots, der Anteil an abgefragten Seiten im November von 2,7 auf über 10% gestiegen ist.
Bei Betriebssystemen hat die Windows-Plattform leicht verloren und im annähernd gleichen Umfang Mac dazugewonnen. Nur ganz leicht hat die Unix-Plattform gewonnen. Bei Windows verliert Win98 stark, WinXP gewinnt stark, Win2000 gewinnt leicht. In Zahlen: Windows 98 knapp unter 30%, Win2000 knapp über 20%, WinXP bei 15% (hat WinNT überholt), WinNT bei knapp über 10%, WinME bei knapp unter 10%.
Bei den Browsern hat sich der Anteil der Internet Explorer leicht erhöht, liegt bei weit über 80%, wobei besonders IE6 häufiger vertreten ist (von knapp über 25% auf knapp unter 35%). Netscape eher rückgängig. Die starken Verluste von NN4 (von 9 auf 6%) werden nicht durch NN6/7 wieder gut gemacht (leicht steigend bei unter 2%). Opera leicht steigend bei 0,5%, wober Opera 5 nicht die Rede wert ist. Mozilla hat inzwischen Opera überholt und liegt bei 0,6%.
Die Site spricht übrigens eher betuchtere Konsumenten an, mit einer Prime-Time die eher in den Abendstunden liegt und daher eher von Zuhause aus angesteuert wird, als aus dem Büro.
[14h07] Software -- Neue Beta-Version von Opera 6 für den Mac. BTW: die Beta-Version hat eine Time-Bomb bis Weihnachten, läuft also knapp drei Wochen. Liegt da evtl. eine weihnachtliche Final in der Luft?
Opera 6 ist das "Stuttgart-Stammheim" unter den Browserinstallationen. Das hat sich auch mit Beta3 nicht geändert. StuffIt-Archiv runterladen, entpacken, Verzeichnis öffnen, SMI-Image mounten, Image öffnen, Verzeichnis kopieren.
Bei Opera frage ich mich auch: Wieviele Fensterleisten braucht der Mensch? Bei den Norwegern scheint man der Ansicht zu sein dass es unter fünf nicht geht und sieben noch besser wären...
[12h49] MacOS X -- Die Trefferquote von MacOSRumors ist nicht die beste, aber einiges könte an dem Eintrag vom Sonntag dran sein.
So wird wieder einmal kolportiert das Apple an einem "eigenem" Webbrowser auf Basis von Chimera (welcher widerum auf Mozilla/Netscape basiert) bastelt. Da könnte was dran sein, denn in den Logs der Nightly Builds der letzten Woche wurde die Integration von Rendezvous (Apple-Netzwerk-Technologie) erwähnt. Ich kann mir nicht vorstellen dass das unter normalen Umständen weit oben in der Prioritätenliste der Chimera-Entwickler ist... Ach ja, und gegen 10.2.3 (welches noch im Dezember zum freien Download offeriert werden soll) wurde auch schon gegengetestet...
QuickTime soll ausserdem um OggVorbis und DivX angereichert werden (zwei Kompressionsformate für Audio bzw. Video) und mit Hilfe von QT soll iChat eine Großpackung Anabolikatabletten verpasst bekommen und integriert Audio und Videofunktionalität ("Videoconferencing"). Allerdings soll sich das ganze noch in einem Pre-Alpha-Stadium befinden.
[12h18] Die schneidende Kälte hat mich dann doch überrascht (minus 7 Grad). Irgendwann am Wochenende habe ich im Internet nach dem Wetter geguckt und da wurde der Einbruch der Quecksilbersäule erst für Dienstag vorhergesagt. Aber das erklärt wieso die Nachtspeicherheizung in der Nacht immer wieder den Nachbrenner eingeschaltet hat.
Ich hab' jedenfalls nicht schlecht gestaunt als ich aus dem Haus raus bin und binnen Sekunden der ganze Körper von Frost durchzogen wurde. Jetzt bin ich im Büro und trinke Tee. Die Wärme der Tasse schmeichelt der Hand und die warme Flüssigkeit durchströmt auf höchst angenehmer Art und Weise den Körper. Dabei fällt mir das Mädchen von heute morgen ein tief (tief heruntergezogene Pudelmütze, dunkle Klamotten, Lederhose, Kulleraugen in einem eher strengem Gesicht), das auf den 20er wartete und dabei, in Hamburg ein eher seltener Anblick, einen Kaffebecher hielt. Nicht diese Pappdinger, sondern ein Thermobecher den sie auch im Bus fest umschlossen hielt. Ich fand es heute morgen etwas, na ja, sophisticated, aber jetzt wo ich Tee trinke, erkenne ich an dass es nicht die schlechteste Art ist, sich bei minue sieben Grad besser gehen zu lassen.
Der HVV zeigte sich wieder einigermassen überfordert. Die S21 und S31 fuhren verspätet und in Altona fiel eine S1 aus weswegen ich das Gefühl hatte dass heute morgen meine Fahrt zum Büro Äonen dauert.
Die Hände müssen langsam auch wieder eingecremt werden, die Haut an den Knöcheln ist schon ganz rauh und wird wohl bald wieder aufreissen wenn nicht entsprechende Präventivmaßnahmen ergriffen werden...
Wochenende war, hmm, unterdurchschnittlich. Nicht nur dass ich gerade meine misanthropische Phase wieder habe. Ich habe mich das Wochenende hauptsächlich mit den Applikationen aus Macromedias Studio MX herumgeplagt und im Laufe des Wochenendes hat sich eine ungeheure Wut aufgebaut die mich ganz zappelig machte, so daß ich kaum noch konzentriert arbeiten konnte und immer wieder zur Videokonsole musste und mich mit einem Spiel abreagieren musste um das PowerBook nicht gegen die Wand zu knallen.
Das Problem sind nicht nur die Bugs, das mangelhafte User Interface und unrunde Konzept, sondern auch die Tatsache dass man das Gefühl hat auf taube Ohren zu stossen. Macromedia gibt einem nicht den Hauch von "Wir verstehen, wir hören auf unsere Kunden"-Gefühl. Fast so als wäre Macromedia der Antipode zum Cluetrain-Manifesto.
Also, großes Ziel für die Woche: mehr Ausgeglichenheit. Ach ja, und: fuck Macromedia.

Sonntag, 08. Dezember 2002

[13h26] Spocht -- Das Spitzenspiel der Premiere League, ManU gegen Arsenal war mangels richtiger Torchancen nicht so doll, zumal Arsenal immer harmloser wurde. Das scheint ein Generalthema (nicht nur) diese Saison bei englischen Clubs zu sein: ein sehr vorsichtiges Auftreten bei Auswärtsspielen. ManU davon ausgenommen, die in Leverkusen und Liverpool zu gefallen wussten.
Ich liess am Abend den Fernseher nebenbei vor sich hin blubbern, als sich zu meiner Überraschung zeigte dass das Spitzenspiel in der italienischen Liga ein absoluter Knüller war: Lazio Rom gegen Inter Milan. Zur Halbzeit vier Tore: 3:1 für Lazio mit einem Stürmer der einen lupenreinen Hattrick geschossen hat. Spielerische Klasse gepaart mit rustikal geführten Zweikämpfen (gestreckte Beine und ausgestreckte Ellenbogen beim Hochsteigen zum Kopfball waren Legion). In der zweiten Halbzeit dann immer vehementer anrennende Inter-Spieler mit zwei oder drei Pfosten bzw. Lattenschüssen. Ein Traumheber von Emre zum 3:2 (okay, war auch ein Fehler vom Lazio-Torwart der aus unerfindlichen Gründen sieben Meter vor dem Tor stand) und kurze Zeit später auch noch der Ausgleich. 3:3 am Ende und mit das beste an Fußball was ich seit der Weltmeisterschaft gesehen habe.
Boxen: Mayweather - Castillo war das Rematch eines Kampfes vom Anfang des Jahres. Mayweather gilt als technisch feiner Boxer, dem man aber megamäßig ins Gehirn geschissen hat und seitdem an akutem Größenwahn gilt. Seine Entourage besteht aus mehr oder weniger verwandten Leuten wie Daddy und Onkel, was zu Mayweathers verzerrter Realitätswahrnehmung beiträgt. Castillo ist hingegen der freundliche Mexikaner vom Lande, simpel gestrickt, ehrlicher Arbeiter.
Anfang des Jahres (PREMIERE wiederholte den Kampf dankenswerterweise noch mal vor dem Rematch) holte sich Mayweather die ersten 3-4 Runden ehe er nur noch versuchte über die Runden zu kommen. Castillo machte zwar Druck, aber ihm fiel merklich nichts ein wie er den defensiven Mayweather wirklich knacken konnte. Dennoch: nicht nur nach meiner Meinung hätte Castillo damals den Kampf mit fünf, sechs Runden gewinnen müssen. Stattdessen wurde nicht nur Mayweather mit 3:0 Richterstimmen zum Sieger erklärt. Die Kampfrichter hatten auch absolut hanebüchenes Scoring und sahen Mayweather mit 5-6 Runden vorne. Es war aberwitzig.
Nun also der Rückkampf. Zuerst sah es so aus als würde sich der Kampf zu einer Kopie des ersten Kampfes entwickeln. Dann zeigte sich aber dass Mayweather nicht schwächer wurde, sondern nur noch defensiver. Der Mann ist ein Traum an Schnelligkeit und Ausweichmanövern. Castillo, kein wilder Schwinger, boxte ein ums andere Mal ins Leere. Die fehlende "Boxintelligenz" von Castillo machte sich nun noch stärker bemerkbar. Castillo rannte ebenso fleißig wie tumb an und wirkte noch ratloser.
Hier wäre es nun locker vertretbar gewesen Mayweather mit sechs, acht Runden vorne zu sehen, aber nein, die Punkterichter aus Belgien, Japan und England sahen Mayweather nur zwei bzw. drei Runden vorne.
Klitschko - McCline. Es war wie es sein musste: das ZDF ködert die Zuschauer, verschiebt sein Nachtprogramm um ab 3h50 dabei zu sein, wo es nun mehr als absehbar war, dass der Klitschko-Kampf wg. dem Mayweather-Kampf nicht vor fünf Uhr stattfinden würde. Da wurden dann oberbelanglose Vorkämpfe gezeigt, z.B. mit einem deutschen bei seinem dritten Profikampf, der über vier Runden ging. Die Moderation wurde prophylaktisch auch schon Stunden vorher, in der halbleeren Halle aufgezeichnet, um sich möglichst wenig Blöße wg. der fehlenden TV-Rechte zu geben (Mayweather wurde ja bei PREMIERE gezeigt).
Über den Unsinn der von Schreyl und Hiepen gelabbert wurde, hüllen wir den Mantel des Schweigen und beschweren das Ganze mit einem Betonklotz und versenken es in den Main.
Die Kommentierung von Hiepen war so ekelerregend einseitig dass ich wirklich nahe dran war den Fernseher auszuschalten. Das Leitmotiv des Kampfes hatten sich anscheinend die ZDF-Journalisten schon Stunden vor dem Kampf zurechtgelegt: "McCline hat Angst", fortwährend wurde jedes kleine Indiz als Zeichen der Angst interpretiert.
Auch schön: die klassische Geschichte des Neger-Boxers der lange Jahre seines Lebens im Gefängnis verbringt (Uh-oh, shudder!) wurde von Schreyl und Hiepen bis zum Ende der sechsten Runde uns Zuschauern gleich viermal lauwarm serviert. Aber erst zum Ende der sechsten Runde (also quasi "Halbzeit") kam Hiepen überhaupt auf die Idee die Boxregeln zu erklären (die sich von Verband zu Verband unterscheiden: Stehend anzählen ja/nein, 3 Niederschläge = KO ja/nein etc...).
Es mag ja sein dass sich Hiepen und die anderen ZDF-Wichtel in Las Vegas während des Kampfes von einer verbalen Ejakulation zur anderen redeten. Aber die Realität: der Kampf war richtig schwach und eben NICHT dazu angetan das Image der Klitschkos in den Staaten zu bessern.
Unabhängig von der enttäuschenden Leistung von McCline, der zu zögerlich, zu defensiv war, Wladimir Klitschko hätte mehr Autorität zeigen müssen, mehr zeigen müssen wer der Herrscher im Ring ist. Die Einstellung "ich wollte mir Zeit nehmen" wird in den USA nicht goutiert, weswegen es dann ab der sechsten Runde sehr viele Buhs gab.
Es ist durchaus gut anzusehen was Wladimir Klitschko macht, aber es ist um auf den US-amerikanischen Markt zu überzeugen, die Kampfrichter, die Zuschauer, die Medien, die Promoter, zu wenig. Die Klitschkos bringen (vielleicht ausser den Nehmer-Qualitäten) alles mit um Geschichte im Schwergewichtsboxen zu schreiben. Solange sie aber nur das Potential andeuten und nicht umsetzen, werden sie nicht mehr als eine Randnotiz in den Rekordbüchern sein.
[13h15] So, das 13.000 Seiten umfassende Konvolut zu den Massenvernichtungswaffen die man nicht hat, hat Saddam nun abgegeben.
Was wäre eigentlich passiert wenn Saddam das gleiche passiert wäre wie jedem angehenden Diplomanten: Microsoft Word zerschießt das Zentraldokument und reisst auch noch die Kapiteldokumente mit in den Abgrund.
Wäre damit Saddam auf Verständnis in der westlichen Welt getroffen?
Hat Saddam überhaupt Word? Fällt es nicht auch unter den Exportbeschränkungen? Was nimmt man stattdessen wenn man vermeiden möchte nicht nur als Reich des Bösens gebrandmarkt, sondern auch noch Raubkopierer genannt zu werden?
Ein Fall für die Investigativ-Journalisten von SPIEGELonline.

 

Hier geht es zu den dogfood in der ersten Dezember-Woche....

<<= dogfood-Indexseite

 

Kai Logo