dogfood April 2003 [1]

Montag, 07. April 2003

[21h44] Sport_F1 -- Nachklapp zu Interlagos. Wenn bislang von "langweiliger Formel 1" die Rede war, dann kreisten die Überlegungen meistens um die Wagenkonstruktionen, die Strecken oder den Regeln. Seitdem die FIA einiges getan hat um die Regeln durcheinander zu wirbeln, rückt ein anderes Problemfeld in den Vordergrund. Und nirgends wurde es offensichtlicher als in Interlagos: die Rennfahrer.
Ich stehe voll und ganz hinter den Regeländerungen die bereits im ersten Anlauf überraschend positive Wirkung gezeigt haben. Allenfalls Details gilt es noch zu ändern (Regenreifen, Sieger des Qualifying sollte einen WM-Punkt bekommen).
Interessanter ist aber inzwischen das Gequengel von einigen Piloten, die offensichtlich Probelem haben, sich an neuen Bedingungen anzupassen. Just die gleichen Piloten die in Interlagos, bei den wechselnden äußeren Bedingungen, ein eher unauffälliges Rennen gefahren sind.
Frentzen und Villeneuve haben es in Interviews nach dem Rennen gut zusammengefasst: es war schwierig, aber nicht irregulär. Insbesondere Villeneuve hat einiges interessante zu sagen gehabt:
It was a very difficult race; the track was tough to drive but if you took care of yourself then it wasn't too bad. There wasn't that much water really; it's down to the drivers to be less crazy in those conditions and there was some crazy driving out there.
Er erwähnt später explizit Alonso und erinnert dabei an einen Vorfall von Rennmitte, als Alonso bereits eine Drive-Through-Penalty wg. Überholens unter gelber Flagge bekommen hat. Der Junge scheint mit gelben Flaggen vehemente Probleme zu haben. Der Unfall von Alonso am Rennende ist mir absolut unerklärlich. Webbers Unfall war mindestens eine halbe Runde zuvor. Zum Zeitpunkt als Alonso in die Trümmerteile von Webber gefahren ist, wurde das Safety-car schon rausgeschickt, also muss nicht nur an der Unfallstelle, sondern streckenweit gelb geschwenkt worden sein. Und normalerweise wird sowas vom Rennstall auch noch per Funk durchgegeben. Alonso ist aber stattdessen in viel zu hoher Geschwindigkeit reingerauscht. Wieso hat Alonso im Laufe des Rennens zweimal Gelb übersehen? Eigentlich ein Fall für die Kommisionäre.
[21h00] Web_Media -- Ich habe mich ja unlängst über die Behandlung von Al-Jazeerah in der "freien" westlichen Welt beschwert. Während der Heise-Newsticker ziemlich genau vier Tage gebraucht hat, um ein dünnes Artikelchen zu basteln, hat TheRegister die vier Tage genützt um das ganze in einem etwas größeren Rahmen zu setzen. Lesenswert: "Al Jazeera and the Net - free speech, but don't say that"
Das interessante Fazit: Al-Jazeerah kann sich nicht wegen, sondern trotz des Internets frei äußern. Ätherwellen und Satelliten erwiesen sich gegenüber den Versuchen Al-Jazeerah zum Schweigen zu bringen, als weitaus resistenter als das Internet...
[20h54] Auf dem Weg nach Hause überlegt Pahl: geh' ich zum Vietnamesen? Ach nö. Ich habe noch Gouda im Kühlschrank, der muß verbraucht werden bevor er verschimmelt. Also gibt es heute abend überbackene Nudeln.
Kommt Pahl nach Hause, geht zum Kühlschrank. Zu spät. Gouda angeschimmelt. Arggghhh...
Aber zum Glück... ... gibt es beim Pahl immer mindestens 1kg Gouda im Kühlschrank (Verbrauch pro Woche: halbes Kilo) ... gibt es heute Abend Fussi aus England (Fulham - Blackburn) ... kommentiert Wolff-Christoph Fuss denselbigen Ball ... gibt es quasi im Anschluß danach auch noch Baseball. Kurz: laid back-Abend.
[20h48] WebDev -- Ich frage mich, wieso nahezu alle FTP-Programme auf dem Mac die Einstellung bzgl. des "passiven Modus" in den generellen Einstellungen haben, und nicht für jeden Server getrennt im Bookmark abspeichern?
Es hat mich in den letzten Tagen insgesamt eine Stunde gekostet bis ich darauf gekommen bin, dass ich für den Webserver eines Kundens zum einen den passiven Modus ausschalten muss, zum anderen die Firewall auf meiner Seite...
Das mit der Firewall muss natürlich nicht sein. Ich denke, ich werde "irgendwo" (vermutlich ein Script in BBEdit) etwas programmieren um kurz mal einen Port in der Firewall freizuschalten. Frage an die UNIX-Experten unter den Lesern: sehe ich das richtig, dass der normale Port für FTP-Datenverkehr Port 21 ist?
[16h57] MacOS X_Flash -- Smells like a bug. In Flash kann man per Tastendruck quick irgendwelche Filme testen ("Test movie"). Unter bestimmten Bedingungen verweigert Flash den Test, mit der bemerkung dass der Film "geschützt" ("locked") ist.
Nun bin ich dem Problem auf die Spur gekommen: das Problem tritt nur dann auf, wenn dieser Film im Finder ausgewählt ist, und das Finderfenster in der Spaltenansicht ist, also eine Preview des Films anzeigt. Anscheinend sperrt die OS-X-Preview den Film und Flash kann nicht darauf zurückgreifen.
Das Problem wird dadurch verkompliziert, dass man nach der Fehlermeldung nicht einfach eine andere Datei im Finderfenster auswählen kann. Der Finder hängt sich schlichtweg auf, und muss mit Klammergriff neu gestartet werden.
[15h47] Kulturgenuß des Tages -- FM4 sei dank, wurde die neue Single von Johnny Marr an mein Ohr gespült: "Bangin' on". Sehr schön. Sehr schön. Die Schmidts in gerockter Version und slightly modernisiert.
DVD-Motiv von Boogie Nights
(Grafik von der Anderson-Site geklaut)
Ferner heute auf dem Weg zur Arbeit, an den Zeise-Kinos vorbeilaufenderweise, an meine Netzhaut gelangt: "Punch-drunk Love" ist angelaufen. Während ich in Paris die US-DVD von "Boogie Nights" gekauft habe, dachte ich so bei mir: Mensch, eigentlich hätte der neue Film von PT Anderson längst in den deutschen Kinos sein müssen..
(Korrektur: in den Zeises läuft morgen nur eine Preview, offizieller Deutschland-Start ist am 17ten)
[15h39] Design -- Ich glaube so muß man sich das ungefähr vorstellen, wenn eine Multimedia-Firma ein Logo produziert. Der Screendesigner produziert etwas, was keiner aus dem Gedächnis nachzeichnen oder in einem Satz beschreiben könnte. Das neue Ding, äh..., Logo der British Telecom.
[12h34] Eben mein Mittagessen im Supermarkt gekauft: Pazifik-Krabben, Krabben-Chips und Salzbretzeln. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen: ich bin hochschwanger.
[09h16] Software -- Massenweise neue Software, allen voran von Apple.
1/ Final Cut Pro 4. Video-compositing. In Sachen Effekte und Typographie hat es einige Neuerungen gegeben die auch Nicht-Hardcore-Filmer interessieren könnte. Vollpreis 999,- US$, Update 399,-US$
2/ Shake 3. Apples High-End-Compositing-Software scheint vorallen eine massive Anpassung an MacOS X verpasst zu bekommen. Außerdem ein Preismodell welches MacOS X-Lizenzen bevorzugt (Halb so teuer wie die Linux und Irix-Lizenzen).
3/ DVD Studio Pro. The Revenge of Apple. Ab sofort wird DVD Studio zum halben Preis angeboten und zieht damit gleich mit Adobes vor kurzem eingeführten Encore. Im August wird DVD Studio Pro 2 erscheinen, die Grace-Period begann mit dem gestrigen Sonntag.
4/ Adobe Acrobat 6. Wie schon seit kurzem bekannt, wird das Mitte Mai erscheinende Acrobat 6 eine Diversifizierung erfahren. Acrobat Standard (299,- US$, Erzeugen von PDFs, kleinere Workflow-Tools), Acrobat Pro (499,- US$, bessereer Editor, Preflight-Check, Erzeugung von Formulare), Acrobat Elements (29,-US$ pro Lizenz, minimum 1000 Lizenzen, Windows-only. Erzeugt in Office-Anwendungen per one click PDFs. Ich weiß nicht warum für eine reine Business-Anwendung das Label "Elements" benützt wird.). Acrobat Reader, still gratis.
5/ Alias Wavefront Maya 5. Erscheint im Mai. 2.000,-US$, Update: 899,-US$

Sonntag, 06. April 2003

[14h47] Sport -- Heute morgen gab es die ersten Motorrad-GPs auf der Strecke von Suzuka/Japan. Ihhhhhh! Die Schikane eingangs der Start/Zielgerade wurde umgebaut! Wer die Strecke (z.B. in Videospielen) abgefahren ist, wird sich erinnern: lange Gerade dann eine der schnellsten Linkskurven überhaupt, eine weitere Gerade und schließlich eine der abartigsten weil völlig unharmonische Schikane, scharf nach rechts, dann links und in der Rechtsbiegung dann für die Start/Zielgerade beschleunigen.
Diese Schikane wurde nun ergänzt. Vor der Rechtsbiegung gibt es einen irrsinnig scharfen und sehr engen Linksknick, gefolgt von einer nicht ganz so scharfen Rechtskurve. Ich bin erstaunt wie schmal der nun neue hintere Teil der Schikane ist. Die eh schon furchtbare Schikane ist nun richtig derb geworden. Bah!
Beim World Moto GP-Rennen verletzte sich der Japaner Kato so schwer, dass er derzeit sich im Koma-Zustand befindet. Er verletzte sich wohlgemerkt nicht bei der Schikane, sondern an irgendeiner Rechtskurve (die vor der Unterführung?) mit unglaublich wenig Auslaufzone. Rossi wies bereits am Freitag, nach einem Crash von Marco Melandri an offensichtlich gleicher Stelle, auf die Gefährlichkeit der Kurve hin.
[14h44] dogfood -- Da nach einer Woche nun wieder vermehrt die Fragen auftauchen wie mein Urlaub denn war (ich verweise dezent auf diesbezügliche Hinweise): ich arbeite immer noch an der Sonderseite. Sie müsste nächste Woche fertig werden, an diesem Wochenende habe ich die meisten Photos eingebaut. Problem alleine: Die Seite hat schon 1MB Bildmaterial...
[07h24] WebDev_Software -- Gruselig! Der aktuelle "Nightly Build" von Camino verwendet ein Bookmark-Fenster das wie eine Kopie von Safari aussieht, abgesehen vom fehlenden "metal-brush-look".
Ein Klick auf "Sidebar" (sic!) klappt nicht mehr eine "Schublade" an der Seite auf. Stattdessen füllt sich der Browser mit einem 2-Panel-Fenster. Links Ordner, rechts Bookmarks.
Ich fand die alte Lösung, Schublade mit Bookmarks auf die man zurückgreifen konnte während man surft, praktischer. Kleiner Tipp, Camino: es macht keinen Sinn sein Heil darin zu suchen zu einer 1:1-Kopie von Safari zu werden...

Samstag, 05. April 2003

[19h47] Sport-a-gogo -- Viel, viel Sport.
F1/ Glückwunsch an PREMIERE für immer besser werdende F1-Übertragungen. Das zweite Qualifying war, angesichts der limitierten Möglichkeiten, schön rund. In den Werbepausen des Qualifying gab es Interviews von der Strecke, nach dem Qualifying, vor der Pressekonferenz eine quicke Analyse mit einer Gegenübereinstellung der Fahrstile von Barichello und M.Schumacher. Zudem hatten schätzungweise etwas mehr als die Hälfte aller Autos On-Board-kameras. Bis auf eine Steller in der Strecke waren die Kameras auch gut verteilt. Also: es geht aufwärts.
Ein Wort zu der aufbrandenden Diskussion um den Qualifying-Modus. Ich weiß nicht was es soll. Auch heuer hatten wir eine kompakte Dreiviertelstunde spannenden Racingsport, der zudem genügend Stoff für Diskussionen bis zum morgigen Rennen mit sich bringt. Wer hat wieviel Flügel und fährt mit wieviel Treibstoff.
Klar, der Modus fördert den Zufall und bringt ungewohnte Startaufstellungen. Aber genau das ist der Witz. Wer versucht durch Zeitenaddition oder der Rückkehr zum alten Modus, pumpt Spannung aus dem Rennen. Interessanterweise sind die Gegner allesamt entweder die der ganz alten Garde (Ecclestone) oder die Spitzenfahrer die beim Modus nix gewinnen, sondern nur verlieren können (Coulthard, Ralf "Ich bin wirklich nicht schwul" Schumacher). Abgesehen von der Limitierung auf einen Regenreifentypen, halte ich bis hin zum Parc fermé nichts am neuen Modus für diskussionswürdig.
Meine Einschätzung zum heutigen Qualifying: Barrichello fuhr extrem leichtfüßig. Ich kann mir vorstellen, daß er mit weniger Füllung im Tank fährt. Montoyas Fahrt war sehr unruhig, möglicherweise war er sehr voll, aber nichtsdestotrotz eine schlechte Zeit, wie man am Kopfschütteln der BMW-Mitarbeiter erkennen konnte. Auch Ralf ("Don't call me Homo") Schumacher war voll. Beide BMW hatten eher schwache Top-Speeds, sahen in den schnelleren Abschnitten langsam aus, ohne dass sie im Mittelteil sich zeitlich heranrobben konnten. Beide McLaren scheinen mir weniger Flügel zu haben, denn sie haben in den beiden schnelleren Streckenabschnitten Zeit gut gemacht. Coulthards Antwort auf der Pressekonferenz sowie der "modus operandi" von McLaren lassen darauf schliessen, dass beide McLarens mehr Sprit im Tank haben.
Die Frage ist nur: wird es morgen regnen? Soviel kann es gar nicht regnen als dass Michelin an Bridgestone vorbeiziehen könnte. Da kommt eher das Safety-Car raus. Von daher erwarte ich einen Vierkampf zwischen den beiden McLarens und den beiden Ferraris.
NBA/ Zwei Spiele auf PREMIERE in zwei Tagen. Zuerst Dallas gegen die Lakers. Die Lakers zeigen mal wieder dass sie die mit Abstand abgezockteste Mannschaft überhaupt sind. Heißer, ganz heißer Titelanwärter! Bei den Lakers haben in Dallas vor allen Horry, Fischer und Fox mächtig Dampf gemacht. Horry und Fox können als Synonym für die Lakers gelten, die erst dann aus der Lethargie aufwachen, wenn die Saison sich den Playoffs nähert.
Die Mavs zeigten die altbekannten Probleme unterm Brett. In der Defensive haben Bradley und LaFrentz wirklichen gegnerischen Druck nichts entgegenzusetzen. In der Offensive war ich überrascht wie schnell sich beide vom Brett zurückzogen und ihr Heil mit Sprungwürfen aus der Halbdistanz gesucht haben. Die Mavs sind eine Fun'n'Gun-Mannschaft, aber in Sachen Killerinstinkt den Lakers und sogar den Kings unterlegen. Es sieht so aus als würden sie auf Platz drei der Playoff-Setzliste abrutschen und dann möglicherweise in der ersten Runde auf die Lakers stoßen... Good Bye Mavs...
Heute nacht gab es dann den Auftritt der Kings in Boston. Die Kings hatten das Spiel sicher in der Tasche. Die Celtics hingen zu sehr von einer guten 3Punkte-Quote ab, die sie defintiv nicht hatten, wohingegen die Kings aus der Distanz alles getroffen haben. Zudem profitierten die Kings von einer guten Bank. Alles lief, es war ein lockeres Aufspielen. Es lief auch nach Halbzeit derart rund, dass die Kings an Konzentration nachliessen, in der Abwehr es etwas lockerer zuging. Gleichzeitig begann Pierce ein Feuerwerk abzubrennen.
Ich habe zum ersten Mal Pierce derartig reinziehen sehen, wo es schmerzt. Nicht nur einfach um Freiwürfe zu ziehen, sondern wirklich zum Brett. Völlig überraschend konnten die Celtics den 10+Punkte-Rückstand aufholen. Crunching time in den letzten drei Minuten. Und hier haben die Kings das gezeigt, was den Mavs fehlte: Killerinstinkt in Form eines Spielers der Verantwortung übernimmt und vollzieht. Ausgerechnet Webber macht einen Dreier zur Führung. Und ausgerechnet Pierce versemmelt aus eher wurstiger Wurfposition.
Ich mag die Kings überhaupt nicht, aber Respekt vor diesem Team. Es ist vermutlich dass flexibelste und variantenreichste Team in der NBA, dank der sehr tiefen Bank.
Problem ist aber, trotz Killerinstinkt, die Psyche. Die Kings neigen, ähnlich wie die Mavs, sehr schnell zum lamentieren bei ungerechtfertigten Schiedsrichterentscheidungen. Gerade bei physischen Spiel z.B. gegen ein Shaquille O'Neal, der immer am Limit des Regelwerkes operiert, lassen sich die Kings schnell aus der Fassung bringen. Ich denke daher, dass in den Playoffs die Lakers auch gegen die Kings die Oberhand behalten können.
Mavs gegen Kings würde aber eine offene Partie werden, stark abhängig von der Tagesform der Mavs und vom Geschick der Mavs dass Tempo hoch zu halten. Zwei Wochen bis zum Beginn der Playoffs.
Fußball, England/ Spitzenspiel in der Premiere-League mit Manchester United gegen Liverpool. Das Spiel war im Grunde genommen nach fünf Minuten entschieden. Hyypia foult Nistelrooy, rote Karte und Elfmeter, 1:0 ManU. Nach einer starken Viertelstunde spielte ManU seinen Stiefel runter ohne sehr viel mehr Torchancen zu produzieren. 4:0, der Endstand.
Der Zustand von 'Pool in dieser Saison ist erschreckend, die heutige Leistung ein Spiegelbild der Saison. Die spielerischen Elemente gegen Null gehend. Flügelspiel ein Komplettausfall. Dazu Spieler bei denen man das Gefühl hatte, dass sie nicht wirklich in die Mannschaft eingebunden sind. Allen voran Diouf. Andere Spieler die derzeit unter Wert spielen, weil sie keine Mitspieler haben, die auf sie eingehen. Hamann, Riseth. Die einzige angenehme Überraschung war Traore, der wacker kämpfte und hinten einen Abwehrspieler gab, der nicht schlechter als die diesjährige Form von Hyypia oder Henchoz war.
[07h43] TV_Sport -- Nachklapp zu der gestrigen F1-Übertragung von PREMIERE. Mit der Schließung des digitalen Sendezentrum von Bernie Ecclestone (zu teuer) muss PREMIERE nun mit dem gleichen Sendematerial auskommen wie z.B. RTL. Die Qualität hängt dabei vom sog. "Homebroadcaster" ab. Und leider waren die australische bzw. malayische Regie ziemlich schlecht.
Trotz sehr viel weniger Filmmaterial versuchte PREMIERE trotzdem sechs Perspektiven anzubieten. Leider bislang m.E. recht vergeblich. Zwei Perspektiven interessieren mich nicht und zwei weitere Perspektiven waren meistens funktionsuntüchtig wg. Übertragungsproblemen.
Nun gibt es zwei neue Ereignisse. Es gab letzte Woche ein Interview des PREMIERE-Sportchefs im Kicker (ich kenne nur Auszüge aus F1welt.com). Das nenne ich doch mal Kundenhandling. Ich als Kunde habe das Gefühl: dass mein Dienstleister das Problem erkannt und versucht zu beheben. Wenn die Aussagen von Schmidt nun nicht nur in einem Interview mit dem Kicker getätigt würden, sondern vor breiterem Publikum wie z.B. in den F1-Übertragungen selber, dann wäre das astreine Kommunikation mit dem Kunden, wie es sich Cluetrain vorstellt.
Völlig überrascht hat mich die Aussage dass der Interaktiv-Kanal der zweitmeist benützte Kanal bei den Übertragungen ist... mein Gott, ich werd's nicht begreifen...Ich möchte meinen Info-Kanal wieder haben!
Schmidt hat einige der Probleme erkant und Abhilfe versprochen, z.B. bessere Grafikeinblendungen, permanente Einblendungen wie Rundenanzeige.
Man muss auch sagen, dass das brasilianische Fernsehen für wesentlich bessere Bilder sorgt. Da wird nicht nach Fahrzeugen gesucht, da gibt es keine Wackelschwenks.
Also es gibt Hoffnung dass es aufwärts geht!

Freitag, 04. April 2003

[23h11] Jetzt hat offiziell am Itzehoer Weg das Wochenende begonnen. 23h: NBA von gestern: Mavs zu Gast bei den Lakers, heute nacht die Celtics gegen die Kings. Morgen die volle Packung Fussi und Motorsport bis zum Abwinken. Wochenendeeeeee!
[20h44] Irak_Medien -- Die NYTimes berichtet über etwas was ich wirklich als Schweinerei empfinde: der Druck der auf den arabischen Nachrichtensender Al-Jazeerah vorallen von US-amerikanischer Seite ausgeübt wird.
Die neueste Geschichte: Akaimai kündigt seinen Vertrag mit Al-Jazeerah. Al-Jazeerah versucht seit einigen Tagen verzweifelt eine englischsprachige Version seiner Site auf die Beine zu stellen, wird aber in Grund und Boden gehackt. Entlastung erhoffte man sich durch Akamai, einem Dienstleister der spezialisiert für die Abwicklung von Sites mit hohem Traffic ist. Nahezu alle Unternehmen mit hohem "Internetverkehrsaufkommen" wie z.B. Apple (hält Anteile an Akamai), CNN oder MSNBC, greifen auf Akamai zurück.
Dies reiht sich ein in andere Vorkommnisse, wie z.B. die verstärkten Hacker-Attacken, Hausverbot für Al-Jazeerah-Korrespondenten an der new Yorker Börse sowie fortgesetzte verbale Angriffe von US-Regierungsseite.
Ich halte das für einen schweren Eingriff in die Meinungsfreiheit des mündigen Bürgers, zumal Al-Jazeerahs Bedeutung als erstes freies panarabisches Nachrichtenmedium nicht unterschätzt werden darf.
Ich bin überrascht, dass das nicht mehr Wellen schlägt. Und ausgerechnet die US-amerikanische Blogger-Gemeinde die sich für eine neue Form des Journalismuses halten, erregen sich lieber über einen Artikel auf TheRegister der ihnen negativen Einfluß auf die Qualität von Google vorwirft.
[13h42] Software -- Während Macromedia über Software sinniert, frei nach dem Motto, je serverseitiger, desto besser, je dynamischer desto besser und nur noch an die großen Klitschen denkt, muss unsereins mit den Macken der MM-Produkte der 5ten Generation leben.
Mit einem Grafikprogramm, dass auch knapp 5 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Version, immer noch nicht in der Lage ist, gestrichelte Linien anzufertigen.
Oder mit einem Web-Authoring-Tool, dass auch in seiner neuen MX-Variante nicht in der Lage ist praktikabel auf Anker in andere Dokumente zu verlinken. Golive macht es vor, wie es praktischerweise gehen könnte. Im Sitefenster lasen sich Dokumente mit Anker "aufklappen" und es erscheint eine Liste von lokalen Anker auf die dann per "point'n'shoot" verlinkt werden kann.
Die Dreamweaver-Hilfe bietet hingegen zwei Varianten an: Anker per Hand an URL anfügen oder das andere Dokument aufmachen um mit point'n'shoot auf das Anker-Icon in der Design-Ansicht zu linken.
Da ist ja sogar BBEdit nutzwertiger!

Donnerstag, 03. April 2003

[16h30] Music -- Treppenwitz der Geschichte, und ich glaube so wird es ziemlich jeder kommentieren: Heute/gestern ist Edwin Starr an einem Herzinfarkt gestorben, bekannt durch "War -- what is it good for, absolutely nothing" (Beeb News)
[00h37] TV_Football -- Ich glaube so schlecht war die Coverage der NFL Europe in Deutschland noch nie. Für die einzelnen Termine siehe die Seite bei Berlin Thunder.
Kurzfassung: DSF bringt die Sendungen meistens am Samstag. teilweise nur als einstündige Aufzeichnungen, teilweise zweistündig. Im letzteren Fall wird die erste Halbzeit ab 19h45 zusammengefasst, ehe man die 2te Halbzeit live überträgt, wobei es mir ein Rätsel ist, wie man das bei einem Spiel mit derart variabler Spielzeit timen will... "In der neuen Saison wird die Kooperation des DSF mit der NFL Europe League auf ein noch höheres Niveau gehoben." (NFLE) Aha, "höheres Niveau"? Wie daß? Hat das DSF versprochen seine pissigen 0190-Werbespots nicht in den Footballübertraungen zu bringen?
PREMIERE versteckt Aufzeichnungen von 2h Länge in der Nacht von Samstag auf Sonntag, meistens gegen 1h. Die Spiele werden von PREMIERE, von Ausnahmen abgesehen, auch nicht wiederholt. Ausnahme sind die letzten beiden Spieltagen, an denen jeweils ein Spiel liver übertragen wird. Das Finale scheint es nur als Aufzeichnung im DSF zu geben.
Seit Einführung der World-League, bzw. NFLE 1991 wird der NFL von den deutschen Fans gepredigt: ihr müßt die TV-Coverage verbessern. 2003 ist die Bankrotterklärung.
Im übrigen wie auch die NFL-Europe-Site, die zu 70% aus veraltete Seiten besteht.
[00h14] Job -- Auf meiner Jobliste stehen momentan viele Jobs. Trotzdem kein Grund für mich Luftsprünge zu machen, denn es sind viele Klein- und Kleinstjobs. Bringt Nachteile mit sich. Man muß permanent von Job zu Job springen, sich neu reindenken, hat viel Handling an den Backen, gleichzeitig aber häufig wenig Einfluß auf Konzept. Leider nichts dabei wo ich sagen würde: "schöne, komplette, runde Geschichte", "hier habe ich meine Spuren hinterlassen". Fühle mich eher als "Blaumann" der mit seinem Werkzeugkoffer von Kunde zu Kunde geht.
Dies ist sogar noch erträglich, wenn es nicht einige Jobs (bzw. Kunden) gäbe, die teilweise Ausreißer nach unten sind. Bei einem Job habe ich es mit Autisten zu tun, bei dem ich gar nicht erst groß nachhake, weil ich eh keine bzw. nur unbefriedigende Antworte bekomme. Bei drei(!) anderen Jobs zeichnen sich die Kunden durch absolute Unzuverlässigkeit in Sachen Zeitplanung aus. Wie weiland U-Boote tauchen sie für längere Zeit unter, um dann plötzlich das/die Projekt(e) ASAP vorantreiben zu wollen.
GnaGnaGna.
Kundenbeschimpfungen gelten in diesen Zeiten der darbenden NewMedia-Szene als höchst arrogant. Aber mit den Kunden verhält es sich nicht anders wie mit anderen Menschen. Zu 80% Idioten und/oder inkompetent. Siehe Fußballkommentatoren.
Seit Montag versuche ich an der Paris-Seite weiterzuarbeiten, aber jeden Abend haut beruflich irgendwas anderes dazwischen. Heute: have fun with provider.

Mittwoch, 02. April 2003

[23h14] WebDev -- Mozilla ist tot, es lebe Mozilla! Höchst interessanter Strategiewechsel bei Mozilla! Siehe neue Roadmap sowie Begleitartikel bei MozillaZine.
Safari mag zwar nach Ansicht von Macromedia nur ein NullKommaEinProzent-Browser sein, aber seit seinem ersten Auftritt haben er und sein prominentester Propagand David Hyatt die Browser-Szene ganz schön durchgeschüttelt. Hyatts fast Brandbrief zu nennende Ausführungen warum KDE/KHTML und nicht Mozilla als Basis genommen wurden, haben Diskussionen in der Mozilla-Gemeinde ausgelöst.
Das Resultat dieser Diskussionen: Mozilla als eierlegende Wollmilchsau ist tot. Stattdessen wird sich der Mozilla-Browser verschlanken und Phoenix als Basis nehmen. Das erklärt auch warum bereits vor einigen Wochen die Arbeit an einer OS X-Version von Phoenix aufgenommen wurde, obwohl mit Chimera/Camino bereits ein Browser mit gleeicher Zielrichtung (schlank!) existiert.
Alles was nicht Browser ist, wird ausgegliedert, so auch der Mailclient. Zwar betont das Mozilla-Projekt dass alle Bestandteile wie der Chatclient oder das XPFE-Konzept nicht dem Tode geweiht sind, aber das klingt in der Roadmap alles sehr wischiwaschi ("If enough contributors sign up to keep the XPFE-based browser working, mozilla.org will consider supporting that browser on the trunk beyond 1.4. However, it's not clear that we will have all the tinderbox and other resources needed to keep two different toolkit-based browser applications well-tested. We request that those companies and organisations shipping products based on Mozilla-the-application-suite let us know their plans in light of this new proposed roadmap.")
Was auch auffällt ist die zwischen den Zeilen versteckte, krachende Kritik am Projekt.
Continue the move away from an ownership model involving a large cloud of hackers with unlimited CVS access, to a model, more common in the open source world, of vigorously defended modules with strong leadership and clear delegation
The reasoning behind these new roadmap elements comes down to preferring quality over quantity. We must do less, but better, and with sound extension mechanisms, so that (for example) the community does not fight over user interface pigeon-holes such as the main menu items.[...]
The target audience of the suite was never clear, and seemed to shift back and forth with prevailing business- and voluntary-contributor-driven winds.
Was mir dabei Sorgen macht: was wird mit Camino? Zwar wird in der Roadmap explizit und häufig das projekt Camino begrüßt. Aber wie müssen sich die Macher von Camino fühlen, die schon nach dem überwältigend populären Start von Safari, frust vor sich hin schoben. Nun kommt aus der Mozilla-Gemeinde selbst ein Browser der, bis auf die Oberfläche, die gleiche Intention wie Camino verfolgt...
Eine weitere nicht uninteressante Frage: inwieweit wurde diese "geistige Beweglichkeit" nicht nur durch Safari/Hyatt angestoßen, sondern auch durch das Zurückfahren der Resourcen bei AOL/Netscape?
[16h54] Web -- Google hat vor einigen Wochen Pyra Labs bzw. Blogger gekauft. Es wurde viel über die Motivation von Google spekuliert. Würde es darum gehen Werbung in Form von AdWords zu verhökern?
Den bislang cleversten Ansatz habe ich heute in einen Artikel gefunden. Blogs als Rohmaterial für Suchalgorithmen.
In other words, by purchasing a blog-publishing service that "owns" the interlinked conversations of over 1,000,000 people, Google will possess the ability to trace the well-worn paths that users follow when surfing the Web -- and to offer those paths as optional "street maps" to its users.
Imagine you wanted to find information on Trent Lott: You'd query Google, but instead of getting a list of links ranked by popularity, you would get a list of links based on other Internet surfers' step-by-step searches for Trent Lott-related information.
(aus "Only Connect: The Google-Pyra Deal" von Steve Bryant)
[14h09] Irak -- Es ist widerlich. Die BBC berichtet gerade von einer Reuters-Meldung wonach US-Raketen ein Krankenhaus in Baghdad getroffen hätten. Eine Minute später wird zur täglichen Pressekonferenz nach Quatar geschaltet, und der Presseoffizier zeigt als erstes Bild Aufnahmen wie Raketen irgendeine Anlage zerstören. Er legt Wert auf die Feststellung dass es sich dabei um ein sehr präzisen Angriff handelt und die Moschee20-30m daneben keinen Kratzer abbekommen hat.
[12h53] Irak -- Die Amis berichten mit stolzgeschwellter Brust von der ersten Befreiung einer sich in irakischer Gefangenschaft befindlicher US-Soldaten (BBC News). Interessant fand ich dass diese, für den Gesamtkrieg eher unerhebliche Meldung, prompt eMail-Alerts von CNN und Washington Post wert war.
Noch interessanter fand ich allerdings, dass Jessica Lynch 19 (in Worten: neunzehn) Jahre alt ist. Neunzehn Jahre?! Müssen die Amis jetzt schon Kinder an die Front schicken? (BTW: das durchschnittliche Alter der US-Soldaten im Irak soll bei 21 Jahren sein, was zwei Jahre höher sein soll, als der Durchschnitt der in Vietnam eingesetzten US-Streitkräfte)
[10h30] MacOS X -- Wenn es denn jemanden gibt, für dessen OS X-Analysen ich bereit wäre eine vollstände und voll funktionsfähige Hand zu opfern (darf es auch die linke sein?), dann ist es John Siracusa. Und der Meister hat auf Ars Technica eine Analyse des Finders hinterlassen, die ich eingedenk der zehn Seiten, noch nicht durchgelesen habe.
Es sei allen die es noch nicht gemacht haben, empfohlen sich alle OS X-Testberichte von Siragusa durchzulesen, weil man "en passant" viel über die Innereien von OS X lernt, auch in den Tests über die Developer Preview2 von 1999... Links zu den Siragusa-Artikeln stehen am Ende der Eingangsseite.
[10h15] Oh ja, ehe ich es vergesse: widerliches Wetter. Ich kann gar nicht glauben daß ich noch letzte Woche Nachmittag für Nachmittag mich in Shorts in grünen Parks herumgetrieben habe.
[09h54] MacOS X_Software -- Bemerkenswert an MacOS X ist der Umstand dass es eher die kleinen Softwarehäuser sind, die es verstehen die Vorzüge von OS X auszureizen. WebDEV/Schockwellenreiter berichten heute von einem neuen Texteditor namens Hydra.
Die Besonderheit von Hydra ist die Integration der Rendezvous-Technologie von Apple. Rendezvous vereinfacht den Umgang mit anderen netzwerken im netzwerk, da alle Steps zur Konfiguration bzw. Einloggen quasi automatisch geschehen. Bislang machte sich das in eher evidenten Bereichen bemerkbar, wie z.B. Instant-Messenger. Auch gibt es erste Drucker die per Rendezvous automatisch allen "Netzwerkangehörigen" ihre Dienste feilbieten.
Hydra erlaubt nicht nur das Erstellen und Editieren von Dokumenten, sondern auch das "Sharing". Andere Netzwerkteilnehmer können "live" auf das Dokument zugreifen. Durch unterschiedliche Farben kann man den Cursor der anderen Person im Dokument beobachten, bzw. sehen was er selektiert hat. Die Screenshots machen das Prinzip deutlich.
Die Leistungsfähigkeit des Editors selber, ist derzeit anscheinend sehr limitiert. Sehr interessant -- ich würde mir wünschen Barebones hätte sowas schon in BBEdit eingebaut, vorgeschlagen habe ich es denen schon vor langem -- ist die Konfiguration von Syntax-Coloring via XML-Datei. BBEdit benötigt leider ein Language-PlugIn dass in irgendeiner Hochsprache (C?) geschrieben und kompiliert werden muss.
Und wenn Hydra das "Live-Sharing" nicht nur per Rendezvous, sondern auch via Internet machen würde...

Dienstag, 01. April 2003

[11h49] Bücher -- Als ich letzte Woche durch die Kunstbuch-Abteilung von FNAC Les Halles geschlendert bin, fiel mir ein Brocken von Buch auf. Aus dem Taschen Verlag "Leonardo da Vinci -- The Complete Paintings and Drawings". Das Buch hatte ungefähr DIN A2-Format und war mindestens sieben cm dick. Der Wälzer ließ sich nicht mehr mit einer Hand heben. Angenommen, man würde sich das 150,- EUR teure Buch kaufen, wohin damit?
[11h16] Mac -- Großes Iraker-Ehrenwort: keine müden Aprilscherze auf dogfood.
MacWhispers, eine neue Gerüchte-Site, gibt präzise Beschreibungen zum Formfaktor des Applet-Tablet-PCs über das nach drei Monaten Ruhe wieder recht massiv spekuliert wird.
Demnach wird das Ding etwas kleiner als DIN A 5 sein und etwa daumendick. Die Infos sollen von einem Kunststoffproduzenten kommen. Demnach würden die Gehäuse derzeit in die Massenproduktion gehen. Hmm, dann müsste es Mai, Juni soweit sein.
[09h34] Zeitschrift -- Heute bin ich aber losgerannt.
ARTE TV Magazin mit Björk-Cover
Auch ARTE kennt die Grundregeln des Business:
Auflage durch Titte. Bei mir hat's gewirkt.
[01h23] Film -- Am Wochenende habe ich "Pakt der Wölfe" auf PREMIERE gesehen, ein auch international recht erfolgreicher französischer Film.
Es gibt leider im französischen Film die Tendenz 1-2x im Jahr einen Film mit großem Budget zu machen, der bitte schön dann auch weltweit vom Ruhm franz. Kinoschaffens verkünden soll. Dies ist nicht zuletzt eine Nebenwirkung der überlebenswichtigen Fördergelder des Pay-TV-Senders Canal+. Dieser fährt eben seit einigen Jahres das Konzept lieber auf wenige "große" Filme zu setzen, die sich dann auch später beim Pay-TV-Einsatz besser vermarkten lassen.
Diese Filme haben den Nachteil dass es sich meistens um recht artifizielle Produkte handelt, wie glattgebügelt durch die Marktforschung. Nach Fertigstellung sorgt dann das obligatorische Staraufgebot sowie die Rummelmaschine von Canal+, die ihre Finger auch im Filmfestival von Cannes und dem franz. Filmpreis "César" hat, einen Monat lang für immensen Boohay.
Damit besitzt der Film so ziemlich alle Ingredenzien um mich abzuschrecken.
"Pakt der Wölfe" spielt 17hundertdingenskirchen in der franz. Provinz, wo Monate lang Menschen in recht zerfetzten Zustand aufgefunden werden. Man spricht von einem Wolfsmonster. Aus Paris wird ein Forscher entsandt, man ahnt es, unser Titelheld, der der Sache auf den Grund gehen soll.
Die Kritik an dem Film läßt sich in zwei Teile gliedern. Etwas geschmäcklerisch muß ich leider sagen, dass mir die Ästhetik des Filmes nicht gefallen hat. Der Schmutz, der Matsch von Land und Leute bissen sich mit den glamourösen Kameraschwenks und grafischen Effekten. Die computergenerierten Kameraschwenks bzw. -fahrten, erinnern sehr an "Herr der Ringe" und fand ich bereits dort unpassend. Dazu sehr trendy riechende Kampfszenen à la Matrix/Tiger-Dragon.
Das noch größere Problem des Films liegt aber im Drehbuch. Der Film ist trotz der ausgefallenen Auflösung in weiten Teilen vorhersehbar und locker eine Stunde zu lang. Der Film verschwendet immer wieder völlig selbstverliebt endlos lange Minuten für absolut unwesentliche Details. Das Ende ist bezeichnend. Nach dem Kampf mit dem Endgegner dümpelt der Film noch 20 belanglose Minuten dahin, bevor der Abspann kommt.
Die Figuren sind sehr flach gezeichnet. Da der Film einen Teil seiner Spannung aus den Verhältnissen der Personen untereinander zu ziehen versucht, fällt der Film auch hier in sich zusammen wie ein von mir gemachtes Souflée.
Interessanterweise wird für das "Monster" Stop-Motion-Animation benützt, wie einst von Harryhausen bei King Kong. Ich habe nicht verstanden warum. Die künstlich generierten Kameraschwenks haben ja deutlich gemacht, dass hier Computer am Werke waren. Auch ästhetisch hätte eine glatte Animation besser gepasst, als die ruckelhaften Bewegungen des "Tiers".
Das Fazit lautet: ein eigentlich belangloser Film. Kann man sehen, muss man nicht. Dafür gibt es fünf von zehn Glasaugen.
[00h57] Zeitschrift -- Danke der Nachfrage, nein, ich bin noch nicht losgerannt um mir die April-Ausgabe des ARTE-TV-Magazin beim Zeitschriftenhändler zu holen.
[00h26] Software -- Adobe stinkt gegen Apple an. Unlängst hat Adobe prominent in seinem Digital-Video-Bereich einen Performance-Vergleich PC - Mac gefeaturet, der für den mac eher unvorteilhaft ausfiel.
Apple hat in einem Statement wiederum der schwachperformanten OS X-AfterEffects-Version die Schuld gegeben und auf bessere Performance des eigenen Final Cut Pro hingewiesen.
Nun kommt Adobe mit einer Windows-only Software ("Encore")für DVD-Authoring auf dem Markt, mit US$549,- positioniert es sich gegen Apples DVD Studio Pro (US$999,-) genau so, wie Premiere gegen Final Cut Pro.
Ist das hündisches Verhalten von abgegrenzten Revieren ("ich Windows, du Mac") oder Konfrontationkurs ("wozu noch Mac-Versionen").
Hmmm. Wenn ich mir die Vorgeschichte ansehe (Photoshop Album vs. iPhoto), wenn ich mir die stark eingebremsten Weiterentwicklungen von Microsofts MacBU ansehe, wenn ich mir den immer stärker wegbrechenden Marktanteil von Apple ansehe (Fred Anderson kürzlich: "wir peilen 5% an", vor 3 Jahren waren es noch 10%!), wird mir langsam schwummrig. Ab Herbst die Erlösung in Form von PPC970.
[00h17] Software -- Wenn es bei den üblichen Produktzyklen von 15-18 Monaten bleibt, darf bis zum Jahresende noch mächtig geblutet werden. Golive 7 (Tipp: Frühsommer), Dreamweaver/Fireworks MX2 (Tipp: Herbst), Flash MX2 (Tipp: Spätsommer), Final Cut Pro 4 (Tipp: Mai/Juni), Indesign 3 (Tipp: Sommer/Herbst), Photoshop 8 (Tipp: Spätsommer/Herbst), Illustrator 11 (Tipp: Sommer), MS Office v.X2 (Tipp: Sommer/Herbst), MacOS X 10.3 (Tipp: September).
Macht für mich knapp über 1.000,- EUR Ugpradekosten.

 

Hier geht es zu den dogfood in der vierten März-Woche....

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