dogfood April 2003 [2]

Montag, 14. April 2003

[08h12] Guten Morgen. Was soll man von einem Tag halten, an denen man erst die Socken und dann die Unterhose anzieht?
Alle Personen die nur auf Kosten ihres Arbeitgebers durch das Internet surfen und daher den Einträgen vom Wochenende geringere Beachtung beimessen, seien auf die nun mehr fertig- und abgestellte Sonderseite zu meinem Paris-Urlaub hingewiesen. Und damit der Arbeitgeber richtig blechen muss: über 100k Code und mehr als 1,2MB Bilder.
Wo sind jetzt eigentlich meine Schuhe?
[00h32] Auch wenn es angesichts der etwas breiteren Sportberichterstattung hier anders aussehen mag: ich bin relativ schwer in Zeitnot (NBA habe ich in der ersten Halbzeit nur gehört, weil ich vorm Rechner saß).
Ich muß in dieser Woche ein Monstrum von Kostenvoranschlag abliefern, including Konzeption und drei "Machbarkeitsstudien" (mit welchen Mittel und Wegen Feature x umsetzen)
Ein anderes Projekt konnte immer noch nicht abgeschlossen werden, was nicht nur am Kunden liegt, sondern auch daran, dass ich noch keinen Zugriff auf das Stockmaterial habe, weil die PayPal-Zahlung "händisch" vom Dienstleister abgesegnet werden muß. Damit war das Projekt für das gesamte Wochenende geblockt...
Das sind die Tagen und Wochen, wenn man einen Moment innehält und überlegt was man alles bis zu welchen Termin tun hat, man würde sich vor Magenschmerzen krümmen oder die Flinte in das Korn werfen.
Da hilft nur eines: "Augen zu und durch". Nicht lange lamentieren, sondern machen. Einfach irgendwo anfangen und machen...
Wecker ist auf sechs Uhr gestellt.
[00h16] Sport -- Mein lieber Schwan, wenn das Trailblazers-Lakers-Spiel ein Vorgeschmack auf die NBA-Playoffs der Western Conference ab nächsten Wochenende war, dann kann ich nur sagen: Her damit.
Die Lakers mit horrenden Start, nicht zuletzt weil Bryant sich früh zwei Fouls zog und die erste Hälfte das Spielfeld von der Bank aus sah. Die Lakers, das war bis in das dritte Viertel hinein, die One-Man-Show Shaq' O'Neal. Nur ihm haben es die Kalifornier zu verdanken in Tuchfühlung zu bleiben. Dann kam Bryant immer besser ins Spiel und die Lakers holten auf.
Im Viertel haben sich beide Teams nur noch die Kante gegeben. Was Kobe Bryant alles getroffen hat, das war schon nicht mehr von diesem Planeten. Die Trailblazers hielten mit dem kompletten Team dagegen. Gute Abwehrarbeit, dominant beim Rebound hinten und vorne.
In der Schlußminute der offene Schlagabtausch mit 3er-Würfen. Portland holt sich die Führung wieder zurück. Dann genialer 3er-Wurf von Bryant der die Lakers mit einem Punkt in Führung bringt. Genial war dabei nicht nur der Wurf, sondern die Tatsache dass der Angriff von Bryant früh abgeschloßen wurde. Bei ca. 40 noch ausstehenden Sekunden konnten die Trailblazers also ihren Spielzug wider Erwarten nicht zur Beendigung des Spieles ausspielen.
Die Shotclock geht runter, Portland wirft und wirft daneben. Aber Portland kann sich den Rebound holen und Wallace wirft einen Dreier zur 2-Punkte-Führung. Nur noch 3,6sec für die Lakers. Bryant muss aus schlechter Position werfen, daneben, Sieg Portland.
Was freue ich mich auf die Playoffs...

Sonntag, 13. April 2003

[09h30] MacOS X -- Vor einigen Tagen ist das 10.2.5-Update erschienen. Dabei haben die wenigsten die wirklich spannenden Dinge erwähnt: Bluetooth. Dabei meine ich weniger die Unterstützung der neuen Nokia7650 und SonyEricsson P800-Modelle, sondern mehr den Umstand dass die Apple-Implementation von Bluetooth nun auch die Profile für Mäuse und Tastatur umfasst!
Wer Jobs Ablehnung von jeglichem Kabel kennt, kann sich denken was in den nächsten Revisionen der PowerMacs und iMacs neu beigelegt wird...
Ich habe seit einigen Wochen eine drahtlose Logitech-Maus (ja, leider keine optische und auch nur mit drei Buttons, ich wollte nicht 60+x,- EUR ausgeben...). Ich will es mal so sagen: die "Last" verteilt sich nun anders. Man hat jetzt kein Kabel an der Maus hängen, dafür aber einen Empfänger der mit einem 1 Meter langen Kabel an den Rechner angeschlossen werden muss. Also "kabellos" ist vielleicht in dem Falle der falsche Ausdruck. Zu dem hat die Maus für die Funkübertragung kleine Batterien. Es dürfte wohl nichts mehr nerven, als einen dringenden Job zu haben und um Mitternacht zur Tankstelle zu laufen, weil Batterien/Akkus gerade alle sind...
Ich gebe aber zu: es ist äußerst bequem. Sogar das größere Gewicht der Maus (durch die Batterien) wirken sich gut auf das Feeling aus.
[09h17] Der Genuß zum Frühstück (neben einen Super-Duper-gesunden Apfel): Nougat-Marzipan Kernbeißer, in hauchdünnen Scheiben geschnitten...
[03h00] dogfood -- Ich glaube es ist vollbracht: das dogfood-Paris-Spezial ist draussen. Nichts für warmduschende Modem-Besitzer, mit 136k Text/Code und 1,2MB Bilder. http://www.kaipahl.de/dogfood/dogfood_030303.html
Unten ist mein Lieblingsmotiv von meinem Paris-Besuch. Eine gutaussehende Frau (davon gab es einige...), die es verdient hat in der dogfood-Rekordbreite von 600px abgebildet zu werden...

Samstag, 12. April 2003

[23h09] WebDev_Dreamweaver -- Nach dem ich heute Nachmittag auch noch Ärger mit Photoshop hatte (Marquee ließ sich nicht durch Modifier-Keys beeinflußen), habe ich zum ersten Mal seit über dreissig Tagen einen Neustart gemacht. Prompt sind sowohl die probs mit Photoshop, als auch das weiter unten geschilderte Problem mit den Farbpaletten und die Connection-Probs die DW hatte, verschwunden.
Bei der Gelegenheit habe ich auch was anderes ausprobiert. Die Performance von DW MX ist unterirdisch. Alleine das Öffnen einer durchschnittlichen HTML-Seite braucht 5+sec. Beängstigend ist die Verschwendung von CPU-Power. DW MX verbrät im idle-Zustand ohne offener HTML-Datei ca. 12-15% und mit HTML-Datei 15-20% Prozessor-Zyklen (zum Vergleich: Audion braucht zum Dekodieren eines OggVorbis-Streams (Kenner wissen welchen ich meine) 6-8%).
Als Gold wert erweist sich aber ein seit einiger Zeit kursierender Tipp: in den Voreinstellungen für den Editor die BBEdit-Integration ausschalten. Schon braucht das Öffnen einer HTML-Seite keine fünf, sondern weniger als eine Sekunde. Ich weiß nicht welchen Wahnsinns-Mechanismus Macromedia da ausführt, wenn die BBEdit-Integration eingeschaltet ist... aber dafür gibt es einen gestreckten Mittelfinger gen Kalifornien.
[21h00] Sport -- 1/ NBA: Heute nacht gab es auf PREMIERE ein Duell der Eastern Division: New Orleans Hornets vs. Detroit Pistons. Eine ganz, ganz traurige Veranstaltung. Es deutet wieder einiges ganz massiv daraufhin, dass man sich die diesjährigen NBA-Finals schenken kann, und der Titel bereits beim Finale der Western Conference ausgespielt wird (mein Tipp, so denn es mit der Setzliste möglich ist: Lakers in fünf oder sechs Spielen gegen die Kings)
2/ Premiere League: wichtiges Spiel in der englischen Fußball-Liga: Tabellendritter Newcastle empfängt den Tabellenzweiten ManU und muß gewinnen um sich die Titelchancen zu bewahren. Die "Elstern" gefallen mir überhaupt nicht. Nahezu jedesmal wenn ich sie gesehen habe, haben sie nicht das Spiel gemacht, sondern nur reagiert, in der Hoffnung vorne Tore abstauben zu können. Eine m.E. sehr destruktive Mannschaft. Heute gingen sie zwar in der 22ten Minute in Führung, aber dann machte ManU Ernst und zog aus der Feldüberlegenheit Konsequenzen. Knapp zwanzig Minuten später stand es 1:4 und am Ende 2:6. Am Mittwoch nun das möglicherweise entscheidende Spiel zwischen Arsenal und ManU, den beiden erstplazierten in der Tabelle. Da werden die Mannen um Wenger zeigen müssen, dass sie auch die wichtigen Spiele gewinnen können.
3/ Bundesliga: Das was Newcastle in England ist, ist der HSV in der Bundesliga. So richtig konnte mir keiner erklären wieso die Mannschaft die ganze Saison über grottenschlecht spielt, vor siebzehn Spieltagen aber in Abstiegsängsten war und kurz vor dem Feuern von Kurt "Tränendrüse" Jara stand, nun aber plötzlich um die Championsleague-Plätze kämpft...
Das heutige Spiel gegen Dortmund war typisch. Potential ist in den Spielern zu erkennen, aber spielerisch läuft nix zusammen. Wenn die nicht den Mahdavikia hätten... Aus Sicht des Managements sollte man sich die Frage stellen, ob der jetzige Tabellenplatz wirklich Ausdruck eigener Qualität oder nicht vielleicht doch Beleg für die schlechteste Bundesliga-Saison seit Dekaden ist. In weitere Konsequenz muß die Frage nach der Zukunft von Kurt Jara gestellt werden, der die Mannschaft in seinen ca. 18 Monaten Amtszeit nicht nach vorne gebracht hat. Der Tabellenplatz vertuscht einige Probleme...
4/ Olympia: Als Hamburger hat man auch eine Meinung zur Wahl des deutschen Olympia-Kandidaten. Die ganze Geschichte ist eigentlich ein Fall für den Bundesrechnungshof. Ausgerechnet Leipzig soll gegen New York, Paris, London, Toronto, Budapest, Rio und Moskau anstinken? Wenn man ehrlich ist, gibt es eigentlich nur vier Städte in Deutschland die vom Renomée her, ansatzweise Chancen hätte: (in Reihenfolge) Berlin, München, Frankfurt und Hamburg. Leipzig hingegen ist ein Witz (wie Stuttgart und Düsseldorf). Man schaue sich die Namen der letzten Veranstaltungsorte der Sommerspiele an, und sage mir, wie Leipzig das packen soll? Atlanta ist eine Ausnahme gewesen, die sich aber immerhin durch entsprechenden Druck der Spnsoren erklären läßt.
Der IOC-Präsident erklärt allen Ernstes: "Auch andere kleine Städte haben Olympische Spiele gehabt wie beispielsweise Lillehammer und Helsinki". Richtig. Bezeichnerweise muß Rogge schon auf den Austragungsort von 1952 zurückgreifen. Und meines Wissens reden wir hier über Sommerspiele. Von einer Bewerbung als Wintersportort wie Lillehammer ist mir bis dato nix bekannt.
Mann, Mann, Mann. Die Kür von Leipzig ist kein Zeichen "deutscher Einheit", sondern vom kollektiven Selbstmordtrieb des NOK. Insofern bin ich ganz froh dass zumindest an Hamburg der Kelch vorrüber geht, und die Kohle sinnvoller ausgegeben werden kann.
[16h19] Film -- Im SPIEGEL schreibt Tom Tykwer zum Deutschlandstart von "Punch-drunk love".
Ich war mir am Dienstag nicht ganz sicher, inwieweit der Film nur ein "one-trick-pony" ist, der nur beim ersten Mal funktioniert. Es ist jetzt Samstag, vier Tage später, und ich attestiere dass ich immer noch häufig an Bilder und Atmosphäre des Films denke.
Tykwers Artikel erfasst den Film ganz gut. Es tauschen Assoziationen auf, die ich beim Betrachten des Films ebenfalls hatte. Licht, Farbe. Irgendwie muß man beim Film permanent an einem Musical denken, obwohl nicht gesungen wird, und die Musik eine eher untergeordnete Rolle spielt, im Gegensatz zur Soundkulisse. Das geht soweit, dass der Soundtrack (ein Harmonium) sich wie eine Soundkulisse anhört, klein, bescheiden, aber sehr dicht.
Ich habe hingegen meine Probleme mit Tykwers Schlußfolgerung, der Film würde ein US-amerikanischen Mikrokosmos aufzeichnen. Wenn man von den amerikanischen Eigenarten des Datings absieht, erzählt der Film weniger von den USA, aber mehr über die Generation der thirty-something, Europäer miteingeschlossen.
Wenn es also dieses Jahr einen inhaltlich und gestalterisch ebenso subversiven wie visionären Film gibt, dann "Punch-Drunk Love".
In seiner furiosen Fusion von Sprache, Bewegung, Geräuschen, Musik, Farbe und Choreografie entfaltet dieser Film einen subjektiven Rausch, der dem Gegenwartskino wieder einmal vorführt, dass noch lange nicht alles ausprobiert wurde und es nur von der kreativen Freiheit der Gestalter abhängt, wann man im filmischen Erzählen an Grenzen stößt.
Das bringt es recht gut auf dem Punkt. Eines der Schlüsselwörter ist dabei "subversiv", denn der Film ist keineswegs laut, oder prahlt mit dem Etikett "Kunstfilm, Kunstfilm!". man wird viel mehr in den Film hineingezogen und verzaubert. Erst ganz allmählich geht einem auf, was man da sieht. Kleine Details die von einer Perfektion in der Kreation zeugen. Das was Tykwer als "Fusion" bezeichnet.
Eines was dabei sowohl in Tykwers Artikel als auch meinem Text von letzten Dienstag fehlte, ist das Casting, das nicht von dieser Welt stammt, und schlicht und ergreifend perfekt ist, inklusive der Nebenfiguren. Wer die sieben Schwestern und deren sieben Ehemänner gesehen hat, weiß was perfektes Casting ist, von den "Big Shots" wie Adam Sandler, Emily Watson, Luis Guzman und Phillip Seymour Hoffman ganz zu schweigen.
Am Mitte der Woche im Kino.
[13h05] Software_MacOS X -- User von Dreamweaver MX unter OS X 10.2.4: habt ihr auch Probleme im Property-Inspektor die Farbpalette zu benützen? Bei mir klappt zwar das Farbfeld korrekterweise zur Farbpalette/Farbpicker aus, aber es wird bei Klick keinerlei Farbe "aufgenommen". Es gibt überhaupt nichts was die Farbpalette wieder zum Verschwinden brächte, außer mit der Brachialmethode ESC-ALT-APFEL DW MX zu beenden.
Plakat von 'Six feet under'
[11h40] TV -- Morgen abend die Premiere auf PREMIERE von "Six feet under" (dem neuen CMS von PREMIERE sei Dank, kann nun endlich auf die PREMIERE-Site verlinkt werden)
"Six feet under" geniesst in den USA ganz schweren Kult-Status. Ein HBO-Serie rund um ein Bestattungsinstitut, vom gleichen Autor wie "American Beauty" geschrieben (Alan Ball).
Schön das PREMIERE diese Serie nicht ins Ghetto von PREMIERE Serie schiebt, sondern in der Prime-Time von PREMIERE 1-3 ausstrahlt. Damit bewegt man sich wieder in die richtige Richtung, ähnlich wie HBO, weg vom reinen Film-Abspul-Sender, hin zum hochwertigen Content.
Sendetermine: jede der 39 Folge wird ausgestrahlt: So. 19h15/PREM1, So. 20h15/PREM2, Mi. 22h/PREM3, Sa. ca. 19h10/PREM3

Freitag, 11. April 2003

Szene aus Punch-drunk Love
[20h25] Irak: Trau schau wem -- Ganz großartiges Interview von Herfried Münkler auf der Site des Manager-Magazins. Ein kleiner Kasten auf der zweiten Seite verrät uns, dass Herr Münkler ein Buch zum Thema geschrieben hat. "Der neue Golfkrieg": "Der Autor analysiert Ursachen, Hintergründe und absehbare Folgen des Krieges."
Aha, der Mann ist also Irak-Kenner. Ein Analyst der uns die Hintergründe nahebringen kann. Ein Wissender, ein durch zahlreichen Arabien-Reisen gebilderter Mann. Einer der mit dem Muslim auf du steht, oder so ähnlich. Oder auch nicht.
Auf die erste Frage ob er das schnelle "Ende" des Krieges erwartet hätte, antwortet Münkler: "Was mich verwundert hat, ist der schnelle Fall von Bagdad. Dass die Alliierten nicht in härtere Straßenkämpfe verwickelt wurden, kommt überraschend. Da habe ich mich von der Medienberichterstattung und von den Einschätzungen der so genannten Nahost-Experten täuschen lassen"
So sieht er also aus, der Golfkriegs-Analyst und Folgenabschätzer: sitzt in der warmen Berliner Stube und fühlt sich verarscht weil auf N24 ein Praktikant was vom "kurzen Krieg" gefaselt hat.
[19h26] Apple_Universal -- Treppenwitz der Geschichte: bei welchem Schallplatten-Label steht Metallica unter Vetrag, jene Metallica die sich in den letzten Jahren vorallen dadurch einen Namen machten, dass sie Napster die Eier aus der Hose geklagt haben, wg. unerlaubter Verbreitung von Songs?
Yes, Metallica ist bei jener Plattenfirma unter Vertrag, die demnächst vielleicht eine neue Mutter mit dem Firmenmotto "Rip, mix, burn" bekommt...
Tony Smith/TheReg hat eine brauchbare Analyse geschrieben. Bei allem Optimismus den Apple-Fans aussträmen, möchte ich zwei Dinge zu bedenken geben. Nirgendswo steht geschrieben dass Apple auf immer und ewig die "nice guys" sind, die kein Interesse an Kopierschutz und DRM haben (wir sprechen uns nach OS X 10.3 wieder!)
Schlimmer: dieser sich möglicherweise anbahnende Verkauf erinnert mich an AOL/Time-Warner, als der eigentlich Kleinerer (AOL) den Großen kaufte. So richtig glücklich wurde keiner der beiden, AOL scheiterte dabei seine Unternehmenskultur bei TW anzubringen und es wurde unendlich viel Geld verbraten. Heute spricht man wieder von Scheidung, bzw. TW-Seilschaften die sich an die Macht geputscht haben.
[11h35] Apple -- Aus dem ganz krassen Gerüchteregal: die LA Times berichtet von seit Dezember andauernden Verhandlungen zwischen Apple/Steve Jobs und Vivendi zwecks Kaufes von Universal Music, größte Plattenfirma der Welt.
Die LA Times weiß immerhin verblüffend detailliert über die Verhandlungen zu berichten, so daß an der Geschichte durchaus was dran sein könnte!
(Heise, Ars Technica, SPIEGEL, )
[09h13] Lag es gestern an meinem Deo, an meiner Winner-Aura? Ich weiß es nicht, jedenfalls habe ich am Abend sogar noch ein drittes Projekt angeboten bekommen. Allerdings eher ein Spaß- denn Profit-Projekt.
Zum Bäcker bin ich denn heute morgen auch nicht mehr hingegangen, bzw. werde ihn auch nicht anrufen. Letztendlich ist der Bäcker die Sache falsch angegangen. Entweder er hätte mich überzeugen müssen, dass es Geld zu verdienen gibt, oder aber er hätte mir anbieten müssen, in Sachen Design freie Hand und keinen Termindruck auferlegt zu bekommen. "Es muß schnell gehen", "bei 20,- EUR Ausgaben bekomme ich einen cholerischen Anfall", "Scheiß auf die Grafik, dass kann ich auf die Schnelle im Halbdunkeln fotographieren". Nicht gut angekommen...
Gestern abend war ich dann noch auf einem kleinen, kuscheligen Treffen von (Ex-)Director-Anwender. Macromedia ist in diesen Kreisen noch unbeliebter als irakische Tyrannen im Kurdenland. Von den fünf Anwesenden verdient nur noch einer mit Director-Projekten Geld. Und es waren wohlgemerkt nicht Hans-Franz anwesend. Drei in der deutschen Director-Community sehr bekannte und aktive Mitglieder, sowie ein Director-Xtra-Entwickler. Alle sind sich einig in der Meinung: der Director ist tot. Neue Versionen wird es nur geben, wenn Technologien aus anderen Applikationen für Director wiederverwendet werden können.
Stattdessen wird mit anderen Technologien gearbeitet. Sei es irgendwelche Server-Geschichten (mit Java, C, ColdFusion o.ä.) oder mit Hilfe von RealBasic und in C selbstgeschriebenen PlugIns kleine Tools für den Mac gebastelt. Einer der Anwesenden entwickelt z.B. für ein großes Verlagshaus RealBasic als FrontEnde für die Kommunikation mit einer Oracle-Datenbank eingesetzt.

Donnerstag, 10. April 2003

Szene aus Punch-drunk Love
[16h56] Die Besprechung mit dem potentiellen Kunden war gut. Das Projekt lässt sich größer an, als gedacht.
Als dem Hinweg, machte ich halt beim SB-Bäcker. Der wünschte mir schönen Arbeitstag, ich sagte ich müsste zum Kunden rausfahren. Gegenfrage: was ich denn so machen würde. Web, Multimedia und so. Ach? das ist interessant!? Ich bräuchte da jemanden...
Der Mann ist nicht nur Besitzer des Ladens sondern verkauft auch Backmaschinen und will dafür eine Website. Er schleppte mich ins Hinterzimmer, faselte irgendwas von "dringend, schnell, schnell". Photos könnte er mit seiner Digitalkamera schiessen und Laptop hätte er auch. Mit seinem jetzigen Designer wäre er unzufrieden, der würde für die Kamera immer irgendwas für 20 oder 50,-EUR kaufen wollen. Sprachs, schrieb seine Handy-Nummer auf eine Art Visitenkarte der Bäckerei und bat um baldigen Rückruf.
Ich kann mir nicht helfen, aber bei mir leuchten die gelben Warnlampen. Der Typ riecht nach Ärger als Kunde. Wenn er sich schon wegen 20-50,-EUR Kosten aufregt, wenn man die "Visitenkarte" des Ladens sieht (Gestempeltes auf billigem Recycling-Papier) und das Ladenschild, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Mann willens ist, einen Preis zu zahlen, der in den von mir gewohnten Preisregionen ist. Möglicherweise ein Fall für Nachbars Sohn...
[16h32] Apple -- Hochkonjunktur bei den Gerüchten.
MacWhispers berichtet davon, dass Apple seine Lieferanten derzeit zur Eile drängt um möglichst schnell Boards mit dem neuen 970er-Prozessor zu produzieren. Der Clou: Apple soll angeblich bereits im Sommer oder Herbst mit 970er-basierenden PowerBooks kommen! Ich würde letzteres Detail aber noch mit Vorsicht behandeln, da mir noch nichts von einer Stromspar-Version des 970 bekannt ist, die wg. der Hitzeentwicklung und Laufzeit nötig wäre.
ThinkSecret weiß sehr konkret von einem iPod-Update Ende April zu berichten. Es wird eine 10, 15 und 30GB-Version geben, wobei zumindest die 15 und 30GB-Version ein leicht verändertes Design bekommen werden. Die um die großen Drehscheibe angeordneten Knöpfe werden unter dem Display in eine Reihe angeordnet. Ferner soll es eine "Dockingstation" geben, mit der das iPod aufrecht stehend wird geladen können.
Zeitgleich soll der Apple-Musikdienst eröffnet werden. In der Auflistung von ThinkSecret fehlt als einziges großes Label Sony. Die einzelnen Songs wird man nach dem Abspielen eines 30sekündigen Gratis-Clips kaufen können.
[16h28] Der Monatszehnte nach Quartelsende ist immer ein elendiger Tag. Es ist der Tag in der man, immer leicht unter Zeitdruck stehend, die Umsatzsteuer-Voranmeldung ausfüllen muß.
Lobpreiset den Service der Hansestadt Hamburg. Für 2003 haben die neue PDF-Formulare zum runterladen. In diesen werden die Summen korrekt berechnet und in alle notwendigen Felder übertragen! Wer schon mal sechsmal die gleiche Summe in den über zwei Seiten kreuz und quer verteilten Felder eintragen musste, weiß wie angenehm dass ist.
[13h46] Irak -- Eintrag von 5h21 GMT im BBC-Reporter-Blog: die US-Fahne die gestern über das Gesicht der Saddam-Statue gelegt worden ist, so angeblich die Stars'n'Stripes aus dem Weißen Haus vom 11.9.2001 sein. So viel also zu der "Spontanität" der Aktion...
Bemerkenswert feinfühlige Aktion. Viele arabische Zeitschriften haben mit diesem Photo aufgemacht und in Artikeln von "US-Besetzer" gesprochen. Man sollte meinen man hätte aus dem Faux-Pas von Uum-Qasr gelernt...
[06h49] Unglaublich. Es schneit draussen in "Strömen".

Mittwoch, 09. April 2003

Szene aus Punch-drunk Love
[23h08] Irak -- Advocat diabolo spielend: Den Marktplatz auf dem heute die große Saddam-Statue gestürzt wurde, fand ich nicht so sonderlich mit Menschen gefüllt. Ungefähr genauso viele Menschen wie vor einigen Tagen als Saddam sich auf der Straße feiern liess. 300-500 Leute. Vielleicht keine "echten" Menschen aus Bagdad, sondern die Exil-Iraker die die Amis in Ungarn haben ausbilden lassen, und die nun zum Einzug der Amis als quasi "Jubel-Perser" bzw. "Jubel-Irakis" symbolträchtig, mit Hilfe eines rein zufällig anwesenden US-Panzers, die Statue zu Fall bringen. Wie zufällig lag im Panzer auch gerade eine Stars'n'Stripes rum.
Dafür dass die Amis Stein und Bein schwören nur Befreier und nicht Besatzer zu spielen, haben überraschend viele Soldaten eine US-Fahne in ihrem Brustbeutel. Gehört das zum Notpaket eines durchschnittlichen US-Soldaten?
Hört man aus meinen Worten ein Bedauern über das möglicherweise schnelle Ende des Krieges? Ja. Unterm Strich wird für die USA ein erfolgreicher Krieg stehen. Der Präventivkrieg hat damit Einzug in das Arsenal der US-amerikanischen Außenpolitik gefunden.
Und ja, ich kann das so abtrakt sehen, und dennoch die Kriegsopfer bedauern. DAS Bild des Krieges habe ich nicht im Fernsehen gesehen, sondern im Internet. Besser: ich glaubte es gesehen zu haben. Auf einer Website, nur ganz kurz. Als ich zu erkennen glaubte was es gewesen ist, habe ich sofort die Seite weggedrückt. Ein am Boden liegendes Kind. Man sieht den Kopf. Der Kopf sieht aus wie ein eingedrückter Ball. Die gesamte Schädeldecke ist weg, man blickt in den Kopf, in ein schwarzes Loch. Die Stirn ist, mangels Schädel, eingedrückt. Ich weiß nicht, ob das Bild dies wirklich alles gezeigt hat bzw. was ich im Vorbeiblick alles reinphantasiert habe. Für mich macht es kein Unterschied.
[22h44] Ach ja, und morgen? Morgen bin ich auf Reisen. Aller Vorraussicht nach anderthalb Stunden aus Hamburg raus, unterwegs zu einem Kunden. Abfahrt aus Hamburg-Hoheluft: halb acht. Argghhh.
Es ist ein potentieller Neukunde, weswegen ich heute Nachmittag erst einmal eine halbe Stunde beschäftigt war, mit Stadtplan und Internetseiten herauszufinden, wie ich überhaupt dorthin komme.
Heute abend habe ich mit Google mir "Konkurrenz"-Websites zum Thema angesehen, um ein Gefühl zu bekommen, wer was und wie zum Thema "Stadtentwässerungsbetrieb" ins Netz gestellt hat. Es ist auffällig, dass eigentlich nur drei Stadtentwässerungsbetriebe von Städten auf den ersten Google-Seiten zu finden sind: Nürnberg, Düsseldorf und Nordhausen.
[21h22] Das war heute ein spannender Tag, morgen dito.
Dabei habe ich heute im Büro so gut wie gar nicht das gemacht, was ich eigentlich gestern angedacht hatte. Gestern abend trudelten in meiner Abwesenheit 21 Seiten FAXe mit Kundenkorrekturen für eine Website. Keine große Geschichte, pro Seite 1-3 kleine Textänderungen, quer durch die riesige Site verteilt.
Der Nachmittag stand dann im Zeichen der iChat-Konversation mit dem Herrn Kollegen 15 Fußminuten nordöstlich von mir. Oh, was waren wir beide gehässig, was haben wir über jemanden anders hergezogen. Ganz, ganz böse. Aber selten so viel Spaß gehabt. Alle 2-3Tage spürt der Herr Kollege durch seine berufliche Tätigkeit ein Prunkstück schlechten Webdesigns auf, das einem nur noch der Griff zum Eimer unterm Tisch bleibt.
Da gibt es zum Beispiel die Jungs die für ihre Webdesign-Dienstleistung 15,-EUR pro Stunde nehmen. Immerhin exklusive MwSt.. Oder zwei Geschichten die sich derzeit durch diverse Websites zieht: 1/ PopUp-Fenster. Wenn Herr und Frau Webdesigner mal ihre Griffeln von IE6 weg, zu anderen Browsern nehmen würden, wüßten sie dass der Start von PopUp-Fenster durch onLoad() oder andere Nicht-Klick-Aktionen denkbar doof ist, weil immer mehr Browser auf dem Markt kommen, die solcherlei blocken (weil Mißbrauch durch Werbe-PopUps). Auf meinem Rechner macht nur einer Fenster auf und das bin ich. Punkt.
2/ Bildschirmauflösung. Freunde der Nacht, wenn ihr schon euch einen abkrampft HTML-Seiten für verschiedene Auflösungen zu entwickeln (wiewohl man meinen sollte, dass dieses nicht medien-adäquat wäre), dann nehmt die Werte bitte nicht von der eingestellten Bildschirmauflösung, sondern von der Browserbreite! Ist es unter Windows derart verbreitet den Browser permanent auf voller Bildschirmbreite zu haben? Was für ein Sinn macht derartiges Verhalten bei Breiten von 1000 und mehr Pixeln? Wie breit läuft denn dann der Text? Das läßt sich doch nicht mehr angenehm lesen?! Es sei denn man baut ein fünf Spalten-Monstrum. Okay, Zeitungen arbeiten auch mit 4-6 Spalten. Aber haltet mal ein Magazin oder eine Zeitung vor dem 15"- oder 17"-Screen. Da passen auch nur 4 Spalten drauf und das bei 150-300dpi Auflösung und ohne Bildschirmwiederholrate...
In diesem Sinne seien mal zwei Artikel aus der c't ans Herz gelegt, die auch online erschienen sind.
Gerald Himmelein hat eine angemessen scharfe Kritik zum Relaunch von Macromedia.com geschrieben "Mit abschreckendem Beispiel voran". (Randnotiz: Macromedia hat einen neuen Statusbericht zum Thema abgeliefert. Interessant ist u.a. das Macromedia bislang mehrfach und explizit die Bugs mit Safari auf Probleme mit der Integration des Flash-PlugIns geschoben hat, obwohl es offensichtlich auch CSS und HTML-Probleme waren. In dem neuen Report heißt es plötzlich "We are happy to announce that we have released new style sheets which address many of the rendering issues we were having with Safari.". Ich weiß gar nicht worüber ich mich mehr aufregen soll. Über die Scheuklappen die Dowdell und Co. haben, solange ein Problem zu negieren bis es gelöst ist, oder die Tatsache dass hier an einer für viele Entwickler lebensnotwendige Site irgendwelche wüsten Experimente durchgeführt werden, die kaum einen Mehrwert für den User bringen, aber dafür viele Scherereien.)
In der aktuellen Ausgabe hat Detlef Beyer ein gutes "round-up" geschrieben, mit was für ein Verständnis ein Webdesigner sich heute im Umfeld von Konzept, HTML und CSS bewegen sollte. "HTML-Rechtschreibung". Es wäre schön, wenn die c't dem auch endlich mal eine Serie von Artikel zum Thema Web-Authoring folgen lassen würden, die im Umfang und Niveau dem Thema und dem Magazin gerecht werden und es nicht nur bei einer Einführung einmal im Jahr belässt.
[13h32] Sport_F1 -- Das Theater um das Rennen in Interlagos flaut nicht ab. Gestern stellte Michael Schumacher, nicht ganz unberechtigt, die Punktevergabe in Frage: Warum wurden denn die vollen Punkte und nicht die Hälfte vergeben?
Schumachers Rechnung: 71 Runden Gesamtdistanz, Abbruch in der 55ten Runde, also 54 gefahrene Runden, also 76,05% der Renndistanz und damit mehr als die notwendigen 75% um die volle Punktzahl zu bekommen. Aber: wie es auch die FIA-Regeln vorsehen, es wurde beim Rennabbruch die Reihenfolge der vorigen Runde, also nach 53 voll gefahrenen Runden, gewertet. Das wiederum sind nur 74,6%. Damit wird die 75%-Regel nicht erfüllt und damit hätte Raikkönen nur 5 Punkte bekommen dürfen!
Inzwischen wurde Schumacher von den Ferrari-Renningenieuren aufgeklärt, weil in der 75%-Regel explizit von den gefahrenenen Rennkilometern und nicht gewerteten Km die Rede ist.
Nichtsdestotrotz ist der Sieg von Raikkönen auf der Kippe. Die FIA gab heute mittag bekannt, das man "Beweisstücke" erhalten haben, die belegen sollen, dass Fisichella die Ziellinie überfuhr, bevor das Rennen abgebrochen wurde. Damit wäre die 56te Runde angebrochen gewesen und der Stand der Runde 55 würde gewertet werden. Fisico als Sieger und Raikkönen als Zweiter. (Alle Infos F1welt.com)
[12h55] dogfood -- Es hat heute morgen kleine Probleme mit dogfood gegeben, in Folge dessen der Eintrag von gestern Abend verschwunden ist. Nu sollte wieder alles hergestellt sein.
[12h47] Mac -- Allerliebstes Gerücht. Macbidouille berichtet über ein gerücht wonach der PPC970er-Prozessor von IBM das grüne Licht erhalten hat, und ab dem 15ten April in Serie gehen wird. Ende Juni sollen die ersten IBM-Server mit dem PPC970 ausgerüstet werden. Dies passt Apple gut in den Kram, weil sie dann auf der WWDC (23-27.6.) noch vor IBM die ersten PPC970-Rechner-Prototypen vorstellen können.
Uff, und es sieht so aus als würde mein Vabanque-Spiel mit der Zurückstellung von Steuern wg. Rechnerinvestition 2003 aufgehen!

Dienstag, 08. April 2003

[23h41] Film -- Früher aus dem Büro gegangen, um im Zeise-Kino 'ne Karte für die Preview zu holen, in der Filmhauskneipe gegessen und am Laptop gesessen.
Im Kino hat es eine Ewigkeit gedauert, bis man eingelassen wurde. Zielstrebig im kuscheligen Kino 2 in die letzte Reihe gesetzt. Schräg vor mir ein etwas jüngerer Typ, mit recht tief sitzender Hose und, beim nach vorneüber beugen, sichtbarer "Arschritze". Blau-karierte L.O.G.G.-Unterhosen von H + M. Ich kenne sie, da ich erst letzte Woche zwei gekauft habe...
Links neben mir setzt sich ein anderer Typ. Er ist der "letzte" links in der Sitzreihe und geniesst während des Films den Vorteil (scheinbar) unbeobachtet mit linken Finger in der Nase zu popeln.
Motiv des Filmplakates
"Punch-drunk love" wurde vorgestellt, der aktuelle Film von P.T. Anderson ("Boogie Nights", "Magnolia"). Deutschland-Start in knapp zwei Wochen, am 17ten April.
An dem Punkt an dem eine Filmkritik versucht die Story des Filmes nachzuerzählen, muss ich diesmal passen. Die Geschichte ist zu skurill, als dass sie nacherzählbar wäre, Adam Sandler, bislang auch eher flachen Komödien bekannt, spielt einen schüchternen, verstörten, naiven aber auch unterdrückt-agressiven Verkäufer, der sich verliebt, aber dummerweise sich auch mit der Telefon-Sex-Mafia von Utah anlegt.
Das wunderbare an dieser Komödie ist die Story, die so skurril, wie auch größtenteils unvorhersehbar ist. Dort wo "Boogie Nights" und "Magnolia" sehr intellektuelle, dicht verwobene Erzählstränge hatten, die erst als Mosaik betrachtet, ein Ganzes ergaben, legt PDL die Leichtigkeit eines alten Hollywood-Musicals an den Tag.
Das soll nicht heißen dass die Geschichte dahingerotzt erscheint. Im Gegenteil: mit viel Liebe für das Detail gemacht. Man merkt förmlich den Spaß an der Geschichte, wenn immer wieder völlig unwesentliche Details auftauchen (Sandler rennt mit abgerissenem Telefonhörer durch die Gegend, Guzman kippt grundlos vom Stuhl). Auch an anderen Stellen wurde mit Verve an dem Film gearbeitet. Das Sounddesign ist das beste was ich seit langem gehört habe (Supermarkt: Geräusch der Tiefkühlschränke) und die Lichtspiele wunderschön (immer wieder Lichtreflexe auf der Kameralinse).
Sandler spielt grandios. Gesten, Mimik, es macht einfach Spaß in seinem Gesicht zu lesen. Emily Watson, nahezu unbekannte britische Schauspielerin, ist ideal für die weibliche Hauptrolle. Die sieben Schwestern und deren Ehemänner sind ein einziger Spaß.
Bei aller Schrulligkeit, ich habe an einem Punkt Bedenken ob ich ihm neun von zehn Punkten geben sollte. Wirkt der Film auch beim zweiten Betrachten genauso erfrischend? Bleibt genügend bei mir hängen um beim zweiten Mal Emotionen auszulösen? Immerhin habe ich heute abend noch eine halbe Stunde nach dem Film vor mich hingegrinst.
Bedauernswert finde ich die "Verkaufe" des Films. Anscheinend (siehe Ankündigung im Zeise-Prospekt und von der PR-Frau von Warner Bros.) läuft der Film unterm Namen von Sandler. Anderson findet als Regisseur keine Erwähnung. Angesichts der von PTA bereits gedrehten Filme, bedauerlich.
Wer will, kann sich von der Film-Website MP3s und Teaser-QTs herunterladen.
[09h53] Ich bin eigentlich noch nicht so richtig aus dem Urlaub zurück. Diverse Websites die ich einst täglich abgeklappert habe, habe ich immer noch nicht besucht, und erst heute fange ich an, mich wieder in einigen mailinglisten einzutragen.
[07h43] Software -- Ich entschuldige mich für die Verwendung des Wortes "abspritzen" am frühen Morgen, aber es scheint mir das passende Wort zu sein, für die derzeitigen PR-Bemühungen von Adobe, mir per diverse eMails mitzuteilen dass nun Acrobat 6, nein, noch nicht erschienen ist, aber schon angekündigt wurde.
Die Tatsache dass Acrobat 6 nicht für die MacOS 9-Plattform erhältlich sein wird, wird dabei eher durch das rhetorische Instrument des Verschweigens ("Eclipse") mitgeteilt. Es ist nur das erste einer ganzen Reihe von Adobe-Produkten die sich von der OS 9-Plattform verabschieden.
Spannend wird es bei Indesign 3. Einerseits würde es Sinn machen für ID3 noch eine OS9-Version anzubieten, wenn sich zeitgleich Quark mit XPress 6 aus diesem Markt zurückzieht. Andererseits kann ich mir vorstellen dass PDF und ID3 hinreichend eng verzaht sind, um auch Bye-Bye zu sagen.
Wer weiß, vielleicht hat ja Apple plötzlich mit den G5-Rechnern doch ein überragendes Timing... Zum Zeitpunkt an denen sich Publisher überlegen ob und wie sie auf neue Softwareversionen umsteigen, kommt Apple mit den G5 und MacUpWeltLifeProfiler verkünden auf ihren Titelseiten "neue Dimension der Performance", "PC endgültig vernichtet", "Gaussian Blur nun doppelt so schnell!"

 

Hier geht es zu den dogfood in der ersten April-Woche....

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