dogfood Mai 2003 [1]

Mittwoch, 07. Mai 2003

Filmplakat
[23h16] Film -- "25 Stunden" von Spike Lee, ist ein Film voller Versprechungen. Spike Lee, der Mann der zuständig ist für Schwarzen- oder zumindest Itaker-Filme die in New York spielen. Die Prämisse, Monty/Edward Norton muss wg. Drogenhandels in 25 Stunden ins Gefängnis und nimmt Abschied von Freunden und der Welt, verspricht einen rasanten Film, ein Kampf gegen die Uhr. Das Plakat mit seinen krudem Rot/Schwarz/Weiß-Motiv, verheißt einen "Film Noir". Die Sprecherin vom Filmverleih kündigt einen Film an, in dem Spike Lee die Atmosphäre des Nach-911-New Yorks eingefangen hat.
Falsch.
Ja, all diese Zutaten sind dabei. Und trotzdem ergeben sie keinen Film. Wie ein unfertiger Rührkucken, fällt der Film auseinander. Übrig bleiben trockene Krümel und leckere Schokoladenflocken.
Nehmen wir das "Post-9ter-September-Trauma". Das Thema wird von Spike Lee in einem Leni-Riefenstahlesken Vorspann bis zur Schmerzgrenze des Pathos aufgegriffen. Im Film tauchen auch immer wieder leise, optische Andeutungen auf. Trauerflor um Bilder irischer Feuerwehrmänner, Amerika-Flaggen an SVUs und ein Blick in die Baugrube des World-Trace-Centers-Gelände. Zu mehr kommt es nicht. Zumindest mir hat sich atmosphärisch nicht 911-spezifisches erschlossen.
Es sowohl ein typischer, als auch untypischer Spike Lee-Film. Er ist typisch in seiner Geschwätzigkeit. Bei Spike Lee werden Filme durch Gespräche in Gang gehalten. Er ist ein Lee-untypischer Film, weil er noch mehr als "Summer of Sam", ein weißer Film ist. Für "Do the Right Thing" standen Public Enemy, in "Jungle Fever" war es ein wiedererblühter Stevie Wonder, in "Mo'Better Blues" war es Branford Marsalis. Das unterm Abspann Bruce Springsteen läuft, bringt "25th Hour" auf dem Punkt.
Der Film ist dort am stärksten wo Spike Lee an einem Thema festhält und einigermaßen stringent bei der Sache bleibt. Da schafft es Lee mit Sujets für die andere einen Dreiteiler brauchen, binnen Minuten den Zuschauer mit voller Wucht in den Sitz zu pressen.
Der fünfminütige Monolog des Vaters am Ende des Films, kann man Vision und gescheiterten Lebenstraum noch kürzer und wuchtiger darstellen?
Die Szenen in der Disko sind bemerkenswert. Da wird Spike Lee Virtuose und zieht aus allen Registern was Sound, Licht, Kamera und Schauspieler angeht. Da entwickelt Spike Lee für Minuten einen Groove, da spielt er in der obersten Liga der Filmregisseure mit. Die Verführungsszene mit Phillip Seymour Hoffman und der Schülerin dauert nur 2-3 Minuten, ist aber alleine das Eintrittgeld wert, sofern das Kino eine gute Soundanlage hat. BTW (für Meike: "Übrigens"): die ganze Schauspielerriege ist exzellent besetzt, aber nach dem ich Philip Seymour Hoffman vor knapp einem Monat in "Punch-drunk love" als kleinen Zuhälter gesehen habe, kommt er hier als schüchterner Englisch-Lehrer am eindruckvollsten rüber.
Ein Film über Freundschaft, Liebe, Leben und Sünde. Kein Happen zum nebenbei einnehmen. Wer es aber dadrauf ankommen läßt, wird im Film dass eine oder andere finden. Sieben von zehn Hundeleinen in meiner Film-Topliste.
(Randbemerkung: es spricht für "Spiderman" Tobey Macguire, dass er diesen Film mitproduziert hat, obwohl er nicht mitspielt. Seit "Ride with the Devil" habe ich den Mann ins Herz geschlossen)
[12h00] Kühl. Seit Tagen vorgenommen, nun gemacht: auf die Website der Zeise-Kinos nach Previews Ausschau gehalten, und da schau an: heute gibt es "25 Stunden" ("25th Hour"), das aktuelle Werk von Spike Lee. Supa, der Verlauf des Abends ist vorgezeichnet.
[04h41] Nachfolgend, weil inzwischen schon nachgefragt wurde, einiges aus Erlangen 94, Comic-Seminar...

Das ist jene von mir gestern erwähnte, gut aussehende
Comic-Zeichnerin aus München.
Nicht Angela, 16, sondern Petra, knapp über 20.
Aus der "Mädchen" 14/94,
die just während des Seminars rauskam.


Völlig in den Bann gezogen


Gesammelte männliche nord- und westdeutsche Zeichnerschar
vor dem Zeitschriftenregal auf der Suche nach
der "Mädchen" 14/94


"Mädchen", nicht Bravo.


Einen hochnotsympathischen Münchner Zeichner gab es.
Eher ein Einzelgänger. Ich werde allerdings
nie vergessen, wie er zu James Brown tanzte.
Mit dem Bewegungspensum eines rheumakranken Vietnam-Veterans,
aber mehr Groove in den minimalistischen Bewegungen
als das ganze Frankenland.
Ich war neidisch wie Hulle.


Die Münchner Zeichner waren eine Clique für sich.
Bei beiden Seminaren 93 und 94. Laut, Egomanen. Krasser Kontrast
gegen die eher vergeistlichte, kopflastige Hamburger Clique.
Von Links nach Rechts: "The Brain" Moser,
"Östrogen"-Österle und "Easy"-Ising.
Als die auch noch anfingen Petra anzubaggern, war nur noch Krieg angesagt.

[03h00] Sport_TV -- Ich find' drei-Uhr-Spiele scheiße.

Dienstag, 06. Mai 2003

[22h08] Sehr spaßig, sehr spaßig bei den archologischen Ausgrabungen bis 1993 gekommen zu sein. Längst vergessene Geschichten hervorgekramt. Ich habe z.B. ein komplettes Storyboard für einen Bladerunner-Comic gezeichnet. Nicht nach dem Film, sondern nach der Buchvorlage ("Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" oder so).
94 das Comic-Seminar in Erlangen, mit schönen Freejam-Geschichten von einigen Zeichnern. Damals gab es die amüsante Begebenheit daß eine hinreißende rotblonde Zeichnerin aus München im Seminar war, in der jeder Zeichner im Seminar, der nördlich des Weißwurst-Äquators stammt, verschossen war. Wie die Jam-Session-Zeichnungen mir wieder in Erinnerung riefen: die Münchnerin hat irgendwann beiläufig erwähnt dass sie in der aktuellen "Mädchen" in der Foto-Love-Story war. Woraufhin alle Jungs unauffällig zum nächsten Zeitschriftenladen gerannt sind, und die "Mädchen" 14/94 gekauft haben. Die ist natürlich auch noch erhalten geblieben...
Zeichnung
Studentenbude in Paris
[21h06] Bin heute abend dabei meine alten Sachen von der FH (aus-)zu(-)sortieren und bin dabei auf von mir längst vergessene Zeichnungen gestossen. Das Bild oben stammt von 1994 und zeigt die Studentenbude meines Cousins Réné in Villejuif, südlich angrenzend an Paris.
Knapp 20qm in denen ich und mein Cousin im Sommer schliefen. Seine erste eigene Bude, sein erstes eigenständiges Leben. Tagsüber studierte er an einer Uni Elektrotechnik, abends arbeitete er in einem großen Supermarkt 200m von der "Wohnung" entfernt. Zu essen gab es morgens Corn Flakes und abends Reis mit Ketchup. Fünfmal die Woche. Reis mit Ketchup. Sehr viel mehr kann und will er bis heute nicht kochen.
Sein erster eigener Fernseher. Videokassetten. Hier habe ich auch meinen ersten Porno gesehen: "Double Penetration" (merkwürdig, kein ImDB-Eintrag...), der Name war Programm. Hier fummelte ich auch erstmals an Turbo Pascal herum und war völlig begeistert. Damals turnte ich noch an einem Amiga mit Aztec-C herum. Das hieß Make-Files basteln, das hieß 3-Schritte-Kompilation, das hieß "Turnaround-Zeiten" von locker einer Minute...
Es war ein irrsinnig heißer Sommer, und in dem Zimmer nur schwer zu ertragen. Das Viertel war aber von der Atmosphäre fantastisch und hat sich tief in meine Großhirnrinde eingebrannt.
Villejuif liegt im Süden von Paris, besitzt drei Métro-Stationen. Sehr zur Freude meines nicht gerade Araber-freundlichen Cousins, ein Viertel mit vielen Gastarbeitern aus dem Mahgreb. Villejuif (franz. = "jüdische Stadt") wird von einer der wichtigstens Einfahrtsstraßen aus dem Süden nach Paris hinein gezweiteilt. Just wo die kleine Straße meines Cousins in diese Hauptstraße mündet, ist nicht nur der Supermarkt, nicht nur die Métrostation "Léo Legrange", sondern auch der Beginn einer Hochbrücke für die Hauptstraße. Links und Rechts der Hochbrücke, kleine Straßen zum Parken. Abends ab zehn war die Hochbrücke wie ausgestorben. Kids rollten mit Rollerblades die vierspurige Hochbrücke runter.
Ging man noch weiter stadtauswärts, ging es immer weiter bergauf. Kurz vor der nächsten Métro-Station, kam die Hochbrücke wieder zu Boden und eine kleine Straße ging links ab. Die Straße ging ebenso bergab, wie vorher die Schneise mit der Hochbrücke bergauf. Hier war es still, und man konnte die Geräusche die aus den zahlreichen Mehrfamilienhäusern erzeugt wurden, hören. Gegen zehn wurde meistens noch gegessen. Mit der Familie, vor dem laufenden Fernseher und weit aufgerissenen Jalousien. Im Osten war der Himmel schon dunkel, man ging förmlich auf eine schwarze Wand zu. Es gab ein, zwei Stellen, da gab die Straße den Blick frei, auf ein Panorama der südöstlichen Vorstädte von Paris. Einige Hochhäuser im fernen Creteil, grellblaue und -rote Neonlichter von einem Supermarkt in mehreren Kilometern Luftlinie.
Ich glaube es hat keine Ort, keinen Spaziergang gegeben, der mich damals relaxter gemacht hat, wie dieser allabendliche Spaziergang um den Block.
[17h37] Eine kleine Vorschau auf den ersten dogfood-Eintrag des morgigen Tages: "3h00 -- Sport_TV -- Ich find' drei-Uhr-Spiele scheiße"
[10h14] Apple -- MacBidouille veröffentlicht erste Benchmarks von auf PPC970-basierenden Mac-Prototypen, wobei mir anhand der Grafiken nicht klar ist, wie man zu der Aussage kommt "bis zu 150% schneller".
Im Vergleich zwischen PPC970-1,4GHz und Dual-G4-1,4GHz ist der PPC eher 25-30% schneller. Nimmt man einen Dual-PPC970-1,8GHz oder 2GHz, ist der Geschwindigkeistunterschied drastischer, in der Größenordnung von doppelt, bis dreimal so schnell.
Dabei ist die Rede von einem mitunter angepassten OS X-Panther, aber noch unangepasster Software... womit impliziert wird, dass alle Mac-User fröhlich die nächste Softwarerunde bei Adobe, Macromedia, Microsoft und Apple bezahlen dürfen. War das letzte Mal noch die OS-X-Tauglichkeit das schlagende Argument um Minimalst-Updates als hochpreisige Upgrades zu verkaufen, wird dann wohl der Aufkleber "jetzt 64bit optimiert!" das schlagende Argument sein, um einem die Euro-Lappen aus der Hose zu ziehen.
Funny: ich kenne jemanden, der sucht gerade händeringend nach Anwendern von aktuellen Versionen bestimmter Programme, und findet kaum welche... Die Zielgruppe arbietet noch fröhlich mit 4-5 Jahre alten Versionen vor sich hin, während die angesprochene Softwareunternehmen just Probleme haben Referenzkunden zu benennen. Einer der Softwareunternehmen wollte welche beschaffen, übersah aber dummerweise den Fakt dass ihm das für die aktuelle Version schwerlich gelingen dürfte, da die deutsche Version noch nicht erschienen ist...
Macromedia liefert übrigens das prototypische Beispiel wie die eigene Marktfroschungsabteilung dem gesamten Unternehmen eine falsche Realität vorgaukeln kann: das große, fette "Studio MX"-Bundle vereint Software aus recht unterschiedlichen Disziplinen, von serverbasierenden Software-Produkten bis hin zum Vektorzeichnen-Programm Freehand. Nehmen wir mich: ich bin Illustrator-Anwender, habe aber das "Studio MX"-Bundle, benütze aber Freehand gar nicht. Trotzdem werde ich als kleines Datum im Kampf gegen Erzfeind Adobe ins Feld geführt. Klar, habe ich doch Freehand (im Studio MX-Bundle) gekauft... Sinngemäß funktioniert dieser Art von Zahlenbescheißerei natürlich auch mit Adobe-Bundles, die allerdings thematisch enger gefasst sind, als das Macromedia-Pendant (wiewohl man trotzdem fragen darf, was Acrobat im "Web-Bundle" zu suchen hat...).
Ein anderes Beispiel der virtuellen Zahlenwelt, zufällig wieder von Macromedia...
In einer Webdesign-Mailingliste gab es unlängst eine Diskussion über "Fireworks", einem Grafikprogramm mit Schwerpunkt Webdesign. Einer der Diskutanten meinte: "Mensch, das Programm habe ich ja auf meiner Studio-MX-CD drauf, aber noch nie installiert, da ich mit Photoshop arbeite. Danke, dass ihr mich auf das Programm aufmerksam gemacht habt, ich werde es mal am Wochenende antesten"
In der Signatur des Herrn war angegeben, dass er ein "Member" des "Team Macromedia" ist, einer Gruppe von Macromedia ausgesuchten Freiwilligen, die die Support-Foren bei Macromedia betreuen. Jeder ist mit einer eigenen Seite und Profil versehen.
Und dann guckt man bei jenem Herrn im Profil nach, und sieht unter Skills: "Fireworks"...mehrere Tage bevor er die Software auf seinem Rechner installiert hat...
Es gilt also der alte Sponti-Spruch: "Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast".
[07h25] Filme -- Ich bin gestern so früh ins Bett gegangen, dass war ja schon nicht mehr schön... Zu verdanken ist es A.I. von Steven Spielberg. Abder Reihe nach, zuerst zu...
Planet der Affen -- Lief irgendwann am Wochenende spätabends auf PREMIERE. Die Version aus den Siebziger mit Charlton Heston war ebenso trashig wie pathetisch und bedeutungsschwanger, inklusive grandioser Schlußpointe (Freiheitsstatue).
Was die neue Version von Tim Burton soll, ist mir allerdings ein Rätsel. Der Film ist eindimensional, flach und wenig überraschend. "Planet der Affen" wird auf einen Kostümfilm reduziert. Ich kann nachvollziehen, dass man die Metapher auf die die Originalversion basiert (Rassenkonflikt) 2001 nicht mehr genauso wiederholen kann. Aber wenn einem nix besseres einfällt, sollte man es sein lassen.
Nach "Sleepy Hollow" ging es für Tim Burton damit noch weiter abwärts. Mit besten Genesungswünschen verbunden, gibt es vier von zehn Bananen.
A.I. - Artificial Inteligence -- Spielberg goes 2001.
Stanley Kubrick bekam einst eine Sciece-Fiction-Kurzgeschichte an die Hand, an deren filmische Umsetzung er sich allerdings mehr als ein Jahrzehnt die Zähne ausbiß. Kurz vor seinem Tod soll, so will es die Legende, Kubrick das Material Spielberg gegeben haben, damit er sich dran versucht.
Das Resultat ist ein zweieinhalb Stunden dauernder Film. Im Mittelpunkt steht David, das erste Kind auf Roboter-Basis. Er ist mit dem Ziel gebaut worden, als erster Roboter Emotionen zu empfinden. Knapp anderthalb Stunden lang, schildert Spielberg wie David in einer Familie aufgenommen wird. Als der komatöse leibliche Sohn dort aufwacht, startet eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden Jungen, bei denen David dann, ich ist er nur ein künstliches Wesen, den Kürzeren zieht und ausgesetzt wird.
David ist vom Wunsch beseelt geliebt zu werden und begreift dass er dazu sich in ein Wesen aus Fleisch und Blut verwandeln muss. Er begibt sich auf einer, im Film 30 Minuten währenden, Suche nach der "Blauen Fee". Aus der Pinocchio-Geschichte die ihm die Mutter vorgelesen hat, weiß er, dass die sowas kann. Die Suche endet damit, dass er in einem Polizeihubschrauber auf dem Meeresgrund von Coney Island die blaue Fee in Form einer Karussellfigur wiederfindet und bei der anschließenden Eiszeit eingefroren wird. 2.000 Jahre später, finden Außerirdische den kleinen David und tauen ihn auf, damit er Zeugnis über die menschliche Zivilisation geben kann.
Ich weiß, dass klingt nach mittelschwerem Drogentrauma, ich habe dann auch an der Stelle den Fernseher ausgeschaltet, und kann daher nicht sagen, wie die letzte halbe Stunde des Films weitergeht...
Ich habe meine Probleme mit Steven Spielberg, den ich für den am meisten überschätzten Regisseur der Jetztzeit halte. Außer "Duell" und "Weißer Hai" lasse ich nix gelten. Egal welchen Filmstoffes sich Spielberg annimmt, er muß die gleiche klebrige "Sauce Spielbergaise" drüberkippen. Kleine, glubschäugige Kinder und das immer wiederkehrende Thema der "Verfolgung", egal ob Historienfilm (Schindlers Liste, Amistad), Abenteuer (Indiana Jones, Empire of the sun, Hook, Jurassic Park), Science-Fiction (ET, Begegnung der 3ten Art). Ein Regisseur der unterschiedlos von Drehbuch und Materie alles durch den gleichen Schredder jagt. W-i-d-e-r-l-i-c-h.
Man darf also zurecht vermuten, dass ich nicht vorurteilsfrei an den Film gegangen bin. Wozu auch, wenn der Film drei Minuten braucht um mich zu bestätigen.
Der Film ist in seinem Tempo ganz seltsam unrythmisch, dass mich die Vermutung beschleicht, Spielberg hat selber nicht gewusst was er machen soll. Der erste Abschnitt des Films, das Leben Davids in der Familie, zieht sich elending lange hin. Mit knapp neunzig Minuten ist dass eigentlich schon ein Film im Film, allerdings nur mit Spurenelementen von Handlung ausgestattet.
Der Film schreit nach einem Vergleich mit "Blade Runner" und der Vorlage von Philip K. Dick. Es ist verblüffend wieviele Motive aus dem Film/Buch in "A.I." wieder zu finden sind. Die Frage nach Emotionen bei Roboter, wie man sie behandelt, den künstlich eingepflanzten Erinnerungen, die Suche nach dem Erbauer. Sogar bis ins Detail des verdunkelten Appartments des Roboterbauers... Nur: Ridley Scott hat damals knapp 90 Minuten gebraucht, und ein Film erschaffen, der auf mehreren Ebenen funktioniert und wichtige Fragen aufwirft (mit was für einer Berechtigung kann man Roboter mit artifiziellen Emotionen als "künstlich" und damit minderwertig bezeichnen, wenn im gleichen Maße die Menschen immer mehr abstumpfen und selber kaum noch Emotionen aufbringen können?).
Spielberg hat sich schlichtweg an der viel zu schweren Materie verhoben.
Im mittleren Teil des Films merkt man aber das Potential des Film. Jude Law bringt eine brilliante Leistung als "Liebesroboter". Wenn Spielberg sich darauf konzentrierte hätte eine SF-Variante von Pinocchio zu machen, mit David als Hauptfigur und Jude Law als Sidekick, es wäre großartig geworden, und dass Versinken von Davids vor den Füßen der Fee wäre ein großartiges Ende geworden, bei dem sogar ich Rotz und Wasser geheult hätte.
Dieser mittlerer Teil ist auch visuell der stärkste, mit den Bilder der futuristischen Liebesstadt oder den wunderschönen Szenen als David in das Meer springt und von den Fischen weggebracht wird.
Spielberg hat dieses Potential nicht gesehen, und einen furchtbaren Film zusammengezimmert. Das macht ihn zu einem schlechten Regisseur und A.I. zu einem schlechten Film. Nur die halbe Stunde in der Mitte retten den Film von einer Null-Punkte-Wertung. Einen von zehn Löffeln Spinat gibt es auf meiner Filme-Top-Liste.

Montag, 05. Mai 2003

[17h21] MacOS X -- Ein Tipp auf MacOS X Hints hat mich eben dann doch verblüfft: MacOS X liefert einen Font-Editor für TrueType Schriften mit! Vorausgesetzt man hat asiatische Schriften installiert, findet sich unter /Applications/Dienstprogramme/Asia Text Extras der TrueType Font Editor an.
Packung Gummibärchen
Der König ist tot!
Es lebe der König
[16h23] Auch wenn ich wie Hund leide, dass der deutsche Supermarkt an und für sich eine Diaspora für saure Fruchtgummis darstellt (alles was Katjes und Haribo in diesem Bereich herstellen, erfüllt nicht das Prädikat "sauer" oder "Fruchtgummis"), so ist Deutschland doch noch nicht verloren.
Denn bei den stinknormalen Gummibärchen hat sich was getan. Der "König", die "Original"-Gummibärchen von Haribo wurde in Sachen Geschmack und Konsistenz von dem No-name Produkt "Zoe" aus dem Hause SPAR bzw. "Intermarché" abgelöst. Geschmacksintensiver, ohne aber zu künstlich zu wirken (falls man das überhaupt als Kriterium für Gummibärchen zulassen sollte) und wunderbar weich und zart.
[15h57] Bah, was für ein Wetter. Das Bürofenster weit aufgerissen, die weiße Gardine zum Abdunkeln, im Nacken wirbelt der Ventilator, Schuhe längtens ausgezogen, Barfuß ist angesagt.
Und wenn man rausgeht, läuft man in eine Hitzewand. Binnen Sekunden scheinen sich die Klamotten und die freie Haut mit Wärme aufzuladen und nicht wieder abzugeben. Hitze die man fühlt. Morgen soll es aber leider wieder vorbei sein.
Die Trägheit durch die südeuropäische Hitze, spiegelt sich in der Arbeit wider. Nachdem ich an zwei kleinen Jobs gefummelt habe, ist seit heute vormittag Leerlauf, auf Feedback und Texte warten.
Dieses nutze ich aus, um in Sachen BackUp endlich klarschiff zu machen. Der "Carbon Copy Cloner" erwies sich als installationsresistent, so daß ich auf reine Shell-Lösungen zurückgreife, wie es CCC unter der Haube auch tut.
Wer angeregt durch einen Artikel in der aktuellen c't rsync benützen will, der sei gewarnt, dass dieser nur begrenzt Mac-tauglich ist und z.B. die Resource-Forks abschießt (siehe entsprechende Diskussion auf MacOS X Hints).
Stattdessen sei auf psync verwiesen (Thread bei Mac OS X Hints). Wenn ich es richtig verstehe, handelt es sich um ein Perl-Script, welches ebenfalls herunterzuladende Module zur File-Manipulation benützt. Dan Kogai beschreibt ganz gut die Installation, die sich auf dem ersten Blick gruselig anhört, aber auf Anhieb klappte.
[09h58] WebDev -- Diesen Text sollte man wohl in jedem Web-Online-Forum dick und fett ablegen.
[09h49] Apple -- MacBidouille veröffentlicht eine vermeidliche Apple-interne Timeline für die nächsten Mac-Rechner. Ich bitte die Leser ihren Speichelfluß in den nächsten Minuten im Zaune zu halten. Wie sieht denn das aus, eine Webseite mit Flecken?
PPC970-basierende PowerMacs und XServers ab Juni/Juli 2003 erhältlich. PowerBooks bekommen G4-1,25GHz. August/September: iMac bekommen G4-1,4GHz. November: iBooks bekommen G3-1,2GHz. Januar/Februar 2004: zweite Generation der PPC970 mit bis zu 2,5GHz. iMacs werden auf PPC970-1,6GHz umgestellt. März2004: Umstellung der PowerBooks auf eine mobile Variante des PPC970, den PPC980.

Sonntag, 04. Mai 2003

[22h11] Sport_NBA -- Ach, machen wir einfach einen "Nearly-Live"-Ticker draus... Ich werde hier im Eintrag immer Updates nachschieben... wer also bis ca. Mitternacht reinschaut, kann ja öfters vorbeikommen...
0h11 -- Dallas gewinnt Spiel 7 gegen die Trailblazers 107:95. Die Mavs drehten den Spieß im letzten Viertel um, welches die Mavs 36:22 für sich entscheiden konnten.
Van Exel hielt die Mavs am Leben, 26 Punkte, knapp die Hälfte im letzten Viertel. Nowitzki (31Pts) und Nash (21Pts) machten zu entscheidenden zeitpunkten ihre Körbe, wobei der letzte Dreier von Nowitzki und der Zweier von Nash den Genickbruch für die Blazers bedeutete.
Das Abwehrzentrum der Mavs eher schwach. Früh im Foultrouble, haben Bradley, LaFrentz und Najera nicht mehr als 14 Rebounds geholt.
Wesentlich besser verteilten sich die Punkte bei den Blazers: 17 für Wallace und Stoudamire, 16 Sabonis, 14 Randolph, 12 Patterson, 11 Wells. Randolph mit 10 Rebounfs, Sabonis mit 8, ausgerechnet der kleine Stoudamire mit 7 Rebounds.
Die Mavs landeten diesen Sieg nur mit Dusel, denn das was man sah, war nicht das normale Spiel der Mavs. Die Verkrampfung war bis auf der anderen Seite des Atlantiks zu verspüren. Keine Kommunikation, keine Assists, lauter Einzelaktionen. Den Pick'n'Roll setzte man erst spät im vierten Viertel ein, und prompt begann Nash aufzublühen.
Ungefähr das war auch der Zeitpunkt als die Defense der Blazers, just dann auch noch geschwächt durch das sechste Foul von Sabonis, auseinanderbrach. Die Mavs konnten zu viele Würfe unbedrängt aus der Distanz nehmen.
Die mavs haben die Serie gewonnen und damit auch einen Sige gegen die deutschen Medien gefeiert. Fernab vom Ort des Geschehens werden die Mavs bzw. Nowtzki entweder sofort zum Welstar erklärt, oder nach einer Niederlage sofort als Versager abgestempelt. Dass gerade der Baskeball sich dadurch auszeichnet, dass Spieler und Teams im Laufe eines Spiels bzw. Serien Auf und Abs haben und auch wiederkommen, dass scheint sich in den hiesigen Sportredationen, von Spiegel über DPA bis hin zur SZ, noch nicht herumgesprochen zu haben.
Wow, nun die Serie gegen die Kings. Neben einer Lakers - Kings-Serie mein absoluter Traum für die Playoffs. Ein Shoot-Out-Match ohne Ende. Bin gespannt wieviele Spiele der Serie mehr als 240 Punkte pro Spiel sehen werden... Ich gebe zu, die Sacramento Kings sind meine absolute Hassmannschaft. Mit Divac, Christie, Bibby, Webber und Pollard vereinen sie die fünf NBA-Spieler die bei mir die stärksten Würgreize auslösen. Auf geht's!
0h10 -- Noch 10 Sekunden zu spielen, aber das Spiel ist entschieden. Ab morgen nacht bereits die Conference-Halbfinale. Im Westen die Spurs mit dem MVP Duncan gegen die Lakers, am Dienstag dann die Mavs zu gast bei den "Queens" (O-Ton O'Neal). Im Osten morgen Nets gegen Celtics, am Dienstag Detroit gegen die 76ers.
0h04 -- Das ist es wohl gewesen! Die Blazers foulen nicht!? Stattdessen lassen sie einen weiten 2-Punkte-Wurf von Nash zu, bei auslaufender Gameclock! Dann vergibt Stoudamire einen schnellen Dreier. 28 Sekunden vor Spielende 104:95 für Dallas.
0h02 -- Najera nach nur drei Sekunden mit Blocking Foul. Wells an der Freiwurflinie. Die Blazers mit 88% bei den Freiwürfen. Überdurchschnittlich gut für Blazers-Verhältnisse. Wells macht 1 von 2.
23h59 -- Nowitzki macht ganz, ganz, ganz wichtige drei Punkte! 1'21 noch zu spielen, 100:94-Führung. Die Blazers werden nun also schnell abschließen müssen und dann anfangen im Gegenzug auf Foul zu spielen. Siehe unten: sie haben noch nicht die fünf Teamfouls in diesem Viertel!
23h58 -- Beide Teams haben noch nicht die 5 Teamfouls voll.
23h56 -- Sabonis rausgefoult. 2'12/IV.
23h52 -- Es hält mich nicht mehr auf dem Stuhl. Die Blazers wieder mit der zwischenzeitlichen Führung, aber Van Exel ist cool wie Eskimo-Eiswürfel. Er und Nowitzki halten die Mavs im Alleingang vorne am Leben.
Bei den Blazers trifft nicht nur Stoudamire die Dreier. Nun fangen auch Wallace und Pippen an die Dinger von Downton zu versenken! 95:93, 2'28/IV
23h45 -- Die Mavs können ihren Lauf nicht nutzen. Die Blazers sind wieder dran. Die haben auch eine gute 3Punkte-Wurf-Ausbeute. 7 von 16, 44%. Das macht mich in Endphasen von Spielen immer nervös.
Punkte: Nowitzki mit 22, Van Exel mit 23, nash nun mit 17. Bei den Blazers gut verteilt. Stoudamire mit 17, Sabonis 16, Randolph 14, Wallace 12, Patterson 11, Well 10.
Fouls: Sabonis mit 5, Wallace mit 4. Bei Dallas LaFrentz und ich meine auch Finlay mit 5, Bradley mit 4. 88:85, 5'33/IV.
23h37 -- Wieder gibt Portland das Spiel aus der Hand. Nach geblockten Würfen oder Rebounds lassen sie schnelle Konter der Mavs zu. Einige schnelle Transitions und schwupps fünf Punkte in Serie. Mavs führen mit zwei. Trotzdem: ich habe ein dummes Gefühl. Ich denke es wird auf eine Entscheidung in letzter Sekunde hinauslaufen. Und da halte ich die Blazers für die nervenstärkeren. 80:78, 8'40/IV.
23h29 -- Ich erwähnte es schon: das Spiel wogt hin und her. 1tes Viertel: Portland drei Punkte vor, 2tes Viertel Dallas drei vor, 3tes Viertel Portland zwei vor. Das Spiel hat vierzehn Führungswechsel oder Gleichstände gesehen haben.
Die Mavs haben in den letzten zirka vier Minuten nicht einen einzigen Assist gemacht. Ende 3tes Viertel: 71:73.
23h18 -- Mein lieber Scholli, auf dem Feld wird abgeräumt. Nun auch die Blazers mit zwei Mann die 4 Fouls haben: Wallace und Sabonis.
Was auffällt sind die absolut abartigen Reboundzahlen. Ausgangs des dritten Viertels haben beide Teams mehr als 30 Rebounds, normalerweise eine Zahl die für ein ganzes Spiel ausreicht. 65:64, 2'43/III.
23h12 -- Zwei enorm dumme und überflüssige Fouls. Finley und LaFrentz ziehen ihr viertes Foul Hälfte des dritten Viertels. Dafür kommt Nowitzki wieder in Schwung.
Auffällig die wenigen Assists bei den Mavs. Van Exel null Assists, und Nash bis vor wenigen Minuten auch nur zwei Assists. Also wird viel über EInzelaktionen gemacht. Das ist nicht das Spiel der Mavs... 63:59, 5'28/III.
23h04 -- Sabonis hat seinen Spass. 14 Punkte, einen ganz feinen No-Look-Pass gespielt. Dazu muss man wissen wie Sabonis aussieht: ein Brocken von Mann, Lithauer, schwere Augenringe, gezeichnet durch jahrelange Basketball-Arbeit in Spanien und der NBA. Nach anderthalb Jahre Pause ist er diese Saison wieder zu den Trailblazers zurückgekehrt und legt eine imponierende erste Playoff-Serie hin. 51:53, 8'49/III.
22h41 -- Halbzeit 45:45. Achtung Floskel: das Spiel wogt hin und her. Den Blazers ist es gelungen Fahrt aus dem Spiel zu nehmen, und sie konnten mit einigen Dreiern ihrer besten Spieler Sabonis und Stoudamire schnell den Rückstand verkleinern. Die Mavs haben wieder eine schlechte Trefferquote (35%).
Im Spiel der Mavs ist noch kein Fluss. Daher vergibt man vorne zu viel und hinten gibt man zuviele Fouls ab. Die Mavs können sich glücklich schätzen dass die Schlüsselspieler der Blazers selber so ihre Probleme haben. Wallace und Wells mit jeweils 0 Punkten aber 2 bzw. 3 Fouls.
Die Stats bei Dallas: Van Exel 14Pts, Nash 8, Nowitzki 8, Finley 7. Nowitzki mit 8 Rebounds. Foultrouble: 3 für LaFrentz und Bradley, 2 für Najera, Nowitzki und Finley. Also die langen Leute in der Mitte in Problemen... Stats bei Blazers: Sabonis und Stoudamire 12Pts, Randolph 10Pts, Patterson 9Pts. Sabonis mit 7 Rebounds. Fouls: Wells 3, Wallace, Sabonis mit 2.
22h31 -- Das Spiel hat sich im zweiten Viertel fast umgedreht. Es sind die Blazers die die Fouls ziehen (7-3 in diesem Viertel), es sind die Mavs die Punkten (derzeit neun Punkte mehr), es sind die Mavs die die Punkte bekommen.
Was auffällt: Portland bekommt derzeit keine "second chances" wie es noch in den vorigen Spielen der Fall war. 42:36 3'38/II
22h22 -- Coach Cheeks nimmt nun die Auszeit. Das Spiel ist zu schnell für die Blazers und sie fangen sich nun auch Fouls ein. Wallace, Sabonis und Wells mit zwei Fouls, knapp zur Mitte des 2ten Viertels. Nowitzki kommt langsam auf Touren. So wie Nash inzwischen abbaute, wird Nick van Exel zum Leader.
Ich habe lange kein Kabelfernsehen gehabt, so fand mein erster Kontakt mit der NBA erst 1995 mit dem DSF statt. Ich kann mich erinnern, dass einer der ersten Spieler die mir gefallen haben, Van Exel mit Sprewell bei den Lakers waren. Für mich damals zwei absolute Superstars gewesen.
22h19 -- Die Blazers lassen das Spiel zu schenll werden. Das ist Mavs Stärke. Würd' mich nicht wundern wenn Portland gleich eine Auszeit nimmt... 36:29, 6'50/II
22h17 -- Es sieht fast so aus, als hätten sich die Trailblazers durch einige Auswechslungen aus dem Spiel gebracht. Sabonis und Wells, zu Spielbeginn effektiv, bringen jetzt nix mehr. 32:29, 7'46/II
22h13 -- Nowitzki hat vielleicht jetzt den Moment bekommen den er zur Zündung braucht: einen Steal mit anschließenden Dunk. Dallas führt 28-27 im 2ten Viertel, im alles entscheidenden Spiel 7 der ersten Playoff-Runde gegen die Portland Trailblazers.
[22h03] Sport_NBA -- Ganz, ganz gruseliges erstes Viertel von den Mavericks. Sie ziehen sich überflüssige Fouls, spielen trotzdem eine schlechte Abwehr.
Walton hat schon recht, wenn er das Fehlen von Spaß, Verkrampftheit und Selbstmitleid attestiert. Nowitzki ist völlig von der Rolle, hat überhaupt kein Timing. Im fehlt jegliche Antizipation für das Spiel, er reagiert nicht auf seinen Gegenspieler und vollführt daher völlig merkwürdige Wurfbewegungen. In weiterer Konsequenz ist er in der Transition momentan völlig neben sich.
Basketball hat aber einen Vorteil: selten dass sich das Blatt im Verlaufe eines Spieles nicht wendet.
[21h48] Sport_TV -- Bill Walton heute abend in Hochform: "failing to prepare is preparing to fail"
[01h57] Ich lese gerade "Riven Rock" von T.C. Boyle. Boyle ist rasiermesserscharfer Zyniker, ohne Gnade. "Riven Rock" spielt in den Zwanzigern und erzählt die Geschichte des Erbens des Erfinders des Mähdrescher. Dieser hat eine Schizophrenie vererbt bekommen und leidet an Frauenhass. Nach dem er mehrere angefallen und verletzt hat, wird er jahrelang in psychatrischer Betreuung in einem Haus in Kalifornien weggesteckt.
Ich habe diese Woche eine Kurzgeschichten-Sammlung von Boyle zu einem Geburtstag verschenkt. Wobei mir erst auf der Geburtstagsfeier aufging, dass die Beschenkte einen etwas, sagen wir, intensiveren religiösen Umgang hat.
Autsch, das ging schief!
Screenshot
[01h14] Film -- Vor knapp einer Woche habe ich eine weitere DVD aus meinen Paris-Mitbringsel mit angeguckt. Diesmal nicht von, aber mit Takeshi Kitano: "Battle Royale", ein Teenie-Film für Freunde des etwas massiveren Hämoglobin-Einsatzes.
Mehr über diesen Film auf der "Battle Royale"-Seite.
Angeblich soll "Battle Royale II" bereits in der Mache sein...

Samstag, 03. Mai 2003

[18h57] Ich weiß gar nicht inwieweit diese wesentliche Information bereits die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland schon erreicht hat, aber wir haben seit 2001 eine neue Erika Mustermann.
Erika Mustermann I, geb. Gabler, setzte Standards auf dieser Position und sie wurde nach zehn Jahren Dienstzeit 1997, quasi mit dem Ende der Kohl-Ära, in den wohlverdienten Ruhestand geschickt.
Erika Mustermann II, geb. Gabler, war vermutlich so etwas wie das letzte Aufgebot Helmut Kohls. Im Nachhinein ein furchtbarer Fehlgriff beim Casting, der aber bereits nach nur vier Jahren korrigiert wurde.
Erika Mustermann III, geb. Gabler, seit 2001 amtierend, ist die für meinen Geschmack hübscheste. Das breite Gesicht versprüht den dänischen Charme einer reifen Gitte Henning. Eine selbstbewusste Frau mit der man sich möglicherweise sowohl über die Viererkette Borussia Dortmunds als auch der Heisenbergschen Unschärfe-Relation unterhalten kann. Ein Kontrast gegenüber dem semi-pädophilen "Nicole"-Abklatsch E.M.-Eins oder der furzlangweiligen E.M.-Zwo, bei denen der alltägliche Höhepunkt der innerfamiliären Kommunikation das Gespäch über das Muster der Wohnzimmertapete sein dürfte (Die Bundesdruckerei).
[08h36] Pauli kassiert Ausgleichstreffer in letzter Minute, Dallas verliert, seit heute nacht regnet und stürmt es draussen, die Bank hat wieder das zum Monatsanfang übliche Massaqker auf dem Konto veranstaltet. Alles Gründe das Bett nach dem eben getätigten Einkauf nur noch zur Ein- und Ausfuhr von Lebensmitteln zu verlassen.

Freitag, 02. Mai 2003

[08h11] Politic -- Wofür ich die BBC liebe, ist die Aufmerksamkeit für das Detail. Heute morgen der Top-Beitrag im Worldservice: eine sprachliche Analyse der gestrigen Bush-Rede. Bush hat es vermieden zu sagen "The war is over", sagte stattdessen "major combats are over".
Dieses hat nicht nur faktische Gründe, dass man noch kleinere "Scharmützel" befürchten würde. Besser: wo kein Krieg zuende, da auch keine Kriegsgefangenen die freigelassen werden müssen.

Donnerstag, 01. Mai 2003

[21h08] Flanders!
[11h38] Software -- MacBidouille berichtet von internen Papieren mit den Upgrade-Preisen von Quark, die nicht mehr viel mit einstiger Politik zu tun haben. Demnach kostet das Update von 4.x auf 5 und 6(!) 519,- EUR, von 3.x auf 5/6 679,- EUR (alle Preise ohne MwSt.)
[05h20] Sport_NBA -- Hui, war das schlecht. Die Mavs verlieren Spiel 5 zuhause gegen die Trailblazers 99-103, liegen damit in de Serie nur noch 3-2 vorne. Ich habe mich gewundert wieso die Mavs in den letzten 30 Sekunden nicht auf Foul gespielt haben. Hatten die noch nicht genügend Mannschaftsfouls gezogen?
Genickbruch für die Mavs war zum einen die wieder schwache offensive Ausbeute von Nash und noch schlimmer: die 2ten und 3ten Würfe die die Blazers bekommen haben. Bei annähernd identischer Trefferquote (ca. 45% POR, 50% DAL) haben die eher defensiven Blazers knapp 10-15 Würfe mehr gehabt.
Damit wurde der Optimus in Portland nach dem gewonnenen Spiel 4 bestätigt, und die Serie ist wieder völlig offen. Spiel 6 wird in der Nacht von Freitag auf Samstag sein.
Die Mavs stehen damit nicht alleine. In allen Serien steht es derzeit 3-2, mit Ausnahme der Kings die, 3-1 in Führung liegend, heute nacht zuhause Utah in die Sommerpause schicken können
Nowitzki mit 35 Punkten und 11 Rebounds, ohne allerdings spektakulär gespielt zu haben. Da T-Mac heute abend nur 19 Punkte gemacht hat, wird Nowitzki möglicherweise die Führung als "Leading Scorer" übernehmen.
Die nächste Übertragung von PREMIERE ist zwar für Sonntag, 21h30 vorgesehen (theoretisch dann Spiel 7 DET-ORL, PHI-NO, SAC-UTA, DAL-POR), aber möglicherweise wird man versuchen sich Spiel 6 in Portland zu greifen.
[05h09] Apple
TIME: What about independent labels? Will they follow suit?
Jobs: Yes. They've already been calling us like crazy. We've had to put most of them off until after launch just because the big five have most of the music, and we only had so many hours in the day. But now we're really going to have time to focus on a lot of the independents and that will be really great.
TIME: Steve Jobs: 'It's So Cool'
[03h59] Erster Mai heißt auch, dass es in Berlin, Hamburg, Bremen etcetera immer mächtig was aufs Maul gibt. Als ich heute abend zum Bahnhof Altona latschte, parkten auch schon Allrad-Wagen der grünen Männchen vom BGS. Nach fünf Minuten fuhren sie im Konvoy mit blauer Flagge durch den Busbahnhof Richtung Schanze oder St.Pauli.
Die DPA weiß, mit Datum heute nacht, 1 Uhr, auch von "vereinzelten" Auseinandersetzungen mit 60 Festnahmen zu berichten. Sechzig Festnahmen sind "vereinzelte" Scharmützel?
Ich weiß nicht ob es in irgendeinem Zusammenhang steht, aber ich wohne eine Straße von der Haupt-Einfahrtsstraße für Krankenwagen gen dem größten Hamburger Krankenhaus (UKE) entfernt und heute nacht fahren recht viele Krankenwagen mit Blaulicht vorbei.

 

Hier geht es zu den dogfood in der vierten April-Woche....

<<= dogfood-Indexseite

 

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