dogfood Juli 2003 [4]

Donnerstag, 31. Juli 2003

[17h19] Im Büro
C: Schau dir das an! Meine Schokolade schmilzt! So heiß ist das hier im Raum! Und dabei ist es noch nicht mal Vollmilch-Schokolade, sondern Zartbitter!
K: Aus der Reihe "Schwere Schicksalsschläge" sehen Sie heute Folge 37, Carsten E. und die geschmolzene Schokolade. Während sich das Augenmerk der Medien ausschließlich auf Probleme der dritten Welt richtet, spielen sich in Wirklichkeit hier, vor unserer Haustür, die wahren Katastrophen ab. Betrachten wir zum Beispiel Carsten E. und seine Schok...
C: Halts Maul, du musst mich immer durch den Kakao ziehen!
[15h21] Meine Fresse, die nächsten Tage im Spiegel des Thermometers: 32, 33, 32, 32, 32 Grad. Bis einschließlich Dienstag.
[13h42] Die Zeiten in denen es einfachen, abgepackten Salat in der Plastikschale gab, sind vorbei. Jetzt gibt es nur noch den "Fit for Fun Power Salad" im "Sprossen- und Kernemix". Jetzt wird man sogar beim Mittagessen mit dem Werbegeschwafel genervt. Al-Qaeda, schaut's euch mal auf dem Stadtplan an, wo in Hamburg die "Milchstraße" ist.
Argh. Diese Spackomaten haben natürlich zuwenig Dressing beigelegt und drei bis fünf Kerne sind beim Aufmachen des "Plastikgehäuses" auch schon zwischen die Tastatur geflogen.
PS: Schenkt euch die Klugschwätzer-Mails mit "nicht am Arbeitsplatz essen" und "selbstgemacht ist am besten". Wird ungelesen gelöscht.
[10h31] Seit Montag ist der Wechsel des Web-Hosters für meine kaipahl.de-Domain eingeleitet. Kündigung ist draussen, bei W3W neuer beantragt. Die "Umkonnektierung" wird irgendwann diesen Monat, vermutlich zum Monatsende hin erfolgen. Möglicherweise werde ich dann 1-2 Tage offline sein, bis sich z.B. eine neue IP-Adresse bei den Routern dieser Welt herumgesprochen hat.
[09h54] WebDev_Usability
The key strategy is to get businesses to recognize that user experience is not simply a cost of doing business, but an investment-that with appropriate expenditure, you can expect a financial return.
Was so harmlos anfängt, ist eine großartige Hinrichtung erster Klasse der Nielsen-Norman-Group bei "Boxes And Arrows". Diese Dampfplauderer der Usability sind mir seit einiger Zeit ein Dorn im Auge, da sie Probleme und Lösungen von Usability auf drei-Wort-Statements vereinfachen ("Flash: 99% bad") und damit unzulässige Verkürzungen betreiben. Nicht etwas um das Fach "Usability" nach vorne zu bringen, sondern um Kunden anzufixen einer ihrer schweineteuren Reports oder Seminare zu besuchen.
Der Artikel auf "Boxes and Arrows", im übrigen von zwei Mitbewerbern geschrieben, zerlegt einen der Reports der Nielsen-Norman-Group ("Usability Return on Investment"). Die von NN/g benutzten statistischen Methoden sind nur noch als hanebüchen zu beschreiben.
Man sollte meinen die Website von Jakob Nielsen wäre abschreckend genug um den Mann bzgl. Usability ernst zu nehmen. Doch Nielsen himself hat keine Skrupel. Seit Sommer 2002 kooperiert Nielsen mit Macromedia ("strategic relationship") und seitdem ist es in Sachen Flash-Kritik bei Nielsen sehr ruhig geworden, sind zwei "Alertbox"-Kolumnen von Nielsen erschienen die sich nun positiv und konstruktiv mit Flash auseinandersetzen.
Die letzte Alertbox-Kolumne ("PDF: Unfit for Human Consumption") zerschreddert das PDF-Format auf einer Art und Weise mit der Nielsen ob ihrer Einseitigkeit den letzten Rest Glaubwürdigkeit verloren haben sollte.
Even simple things like printing or saving documents are difficult because standard browser commands don't work.
[...] you're still more likely to crash users' browsers or computers if you serve them a PDF file rather than an HTML page.
[...] Users Hate PDF
Ein Schelm der sich dabei was Böses denkt, dass die Kolumne zeitgleich mit der Ankündigung von Macromedias Online-PDF-Konkurrenzprodukt "FlashPaper" erschienen ist (ein Zusammenhang der sich mir erst aufgrund einer Bemerkung in Klaus Schallhorns exzellentem Suchmaschinen-Blog erschloß).
Ich bin gespannt wie lange Herr Nielsen braucht um eine AlertBox bzgl. der Usability von "FlashPaper" zu schreiben.
[09h49] Ein bißchen mehr habe ich nun über die unbekannte Pflanze vom Montag erfahren. Es ist zum einen eine veritable Pflanze, was mir einige nicht glauben wollte. Es soll ferner eine australische Pflanze sein. Die betreffende Person ist leider derzeit im Urlaub, der Name konnte also noch nicht rausgeprügelt werden.

"Fliegender Schnee"
[00h23] Nun ist er geschrieben: mein Eindruck von "Hero". Diese Orgie an die Sinne hat von mir neun von zehn Punkten bekommen und sich damit recht weit oben in meiner Film-Topliste eingereiht.

Mittwoch, 30. Juli 2003

[20h45] Software -- Am Montag ist Sim City 4/Mac bei mir auf den Schreibtisch gelandet. Kurios: obwohl es eine englische Version eines englischen Versenders ist, wurde das Spiel bei mir mit deutschen Bildschirmtexten installiert, und das obwohl die deutsche Version selber erst seit Montag erhältlich ist...
Die Systemvoraussetzungen sind nicht zu tief gestapelt. Auf einem G4-400 (Mindestvoraussetzung sind 500MHz) bricht die Scrollgeschwindigkeit sehr schnell ein. Das PowerBook-800 liegt bereits am unteren Ende der Bedienbarkeit. Schon nach einer Minute fängt die Lüftung an zu wirbeln, weswegen ich bislang auch nicht Lust hatte das Spiel länger als eine halbe Stunde zu spielen.
Damit wäre auch schon einiges über das Spiel gesagt. Sim City 3 kenne ich nicht, aber der Sprung von Sim City 2000 ist nicht soooo immens. Die Grafik wurde aufgepeppt, aber die Spielelemente sind nahezu unverändert da, isometrische Ansicht ist da. Insgesamt finde ich die Veränderungen recht dünn, dafür dass das Spiel drei Rechnergenerationen mehr Performance verschlingt.
Erschreckend ist das Fehlen einige Features die sogar Caesar 3 vor einem halben Jahrzehnt kannte, von Tropico ganz zu schweigen, z.B. Statistiken über jeden einzelnen Sim wo er wohnt, wo er arbeitet und wie es um seine Bedürfnisse bestellt ist.
Ansonsten abwarten wie es um den Spielemechanismus selber bestellt ist. Da werde ich wohl noch ein paar kleinere Spielsessions brauchen.
[14h25] Music -- Respekt, Herr Bonobo, Sie der sich mir bislang nur in Form zweier Remixe präsentierte, haben einen durchaus unterhaltsamen, einstündigen Mix abgeliefert. Meine Informationslücken ob Ihres Schaffens sind umso peinlicher, weil ich erst auf Ihrer Website feststellte, dass Sie zum Ninja-Tunes-Stall dazugehören, quasi ein Gütesiegel moderneren Musikschaffens.
Kostprobe via QT-Video: "Pick Up". Und Website tut auch gefallen tun.
[14h20] 's macht mich langsam krank. Kopierschutz aller Orten, jedes Produkt wird zum kleinen Hochsicherheitstrakt. Gehe ich heute morgen zum türkischen Gemüsemarkt, kaufe halbes Kilo türkischen Tee für 2,99 EUR, also nicht unbedingt die Upper-class des Tees, und was prangt auf der Verpackung? Ein riesiges Hologramm als Aufkleber über der Tülle. Damit keine Schlitzis auf die Idee kommen in Hongkong zwoNeunundNeunzig-Tee nachzumachen oder nachgemachten zwoNeunundNeunzig anzubieten. Damnächst werden beim Teehändler wohl auch noch die Lizenzbedingungen zum Teetrinken ausgelegt.
[12h48] Ich habe mich gestern dann doch für die konservative Variante "Hero" entschieden. Das Resümee von "Die Geschichte mit PuPu" klang mir zu schußlastig und momentan bin ich für hämoglobinlastige Gewaltexzeße nicht zu haben.
Mehr zu "Hero" im Verlaufe des heutigen Abends, irgendwann während eines der sturzlangweiligen UI-Cup-Spiele im Fernsehen.
BTW: wegen schmalbrüstiger Klimaanlage haben die Zeise-Kinos bis auf weiteres die Preise auf schweißkompatible 5,- EUR gesenkt (mit Ausnahme einiger Filme)
[12h42] Das Generve mit der Steuer hat erst mal ein Ende. Nachdem gestern heiteres Belege-sortieren und Excel-ausdrucken bei 72 Grad im Schatten angesagt war, habe ich den zehn Zentimeter hohen Stapel an Rechnungen, Quittungen und Ausdrucken heute morgen meiner Steuerberaterin in die Hand gedrückt.
Das Schöne: die Jahre der Kasteiung haben ein Ende, ich komme endlich von den absurd hohen Einkommensteuervorauszahlungen (Basis: 99/00) runter und werde 'ne fette Rückzahlung bekommen. Okay, dass es dazu ziemliche miese Einnahmen im Jahre 2002 brauchte, steht auf einem anderen Blatt. Der Anlage G des Blattes SngUt.

Dienstag, 29. Juli 2003

[15h38] Film -- Seit Samstag nacht liegt Marie Trintignant im Koma. Sie ist die Tochter von "dem" Trintignant ("Z", Costa-Gavras, Clouzot, Chabrol, Bertolucci etc...) und ihres Zeichen auch Schauspielerin, 41 Jahre alt.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist sie von ihrem betrunkenen und bekifften Freund, dem Sänger der französischen Rockgruppe "Noir Désir" (vom Status vergleichbar mit "Toten Hosen"), halbtot geprügelt worden. Seit dem schwebt sie im Koma und hat, trotz mehrerer Notoperationen, kaum noch Überlebenschancen.
Ich habe sie nur durch einen, allerdings wunderschönen Film in Erinnerung: "Eine Sommernacht in der Stadt", ein Kammerspiel. Neunzig Minuten, zwei Schauspieler, null Bekleidung und eine Altbauwohnung.
[15h06] "Hero" (die sicherere Variante) oder "PuPu" (unbekannt, daher spannendere Variante mit Flopgefahr), das ist die Frage. Sinniger Link entfällt, dank Serverausfall bei den Zeises.
[12h44] Software -- Barebones hat BBEdit auf 7.04 aktualisiert. Größter Vorteil für mich auf Anhieb: der Syntax-Checker ist endlich bzgl. nicht enkodierter Sonderzeichen in Links/URLs nicht mehr so rigide.

Adressbuch
[11h04] MacOS X -- Auch wenn ich glaube mich mit OS X gut auszukennen, so entdecke ich immer noch verblüffende Funktionen. Bei angestöpseltem Bluetooth-USB-Adapter bekommt das Adressbuch einen zusätzlichen Bluetooth-Button. Wenn er aktiviert ist, setzt sich der Rechner mit dem Handy in Verbindung.
Wenn man eine (Mobilfunk-)Nummer im Adressbuch anklickt, erscheint ein kleines Menü dass z.B. das Schreiben einer SMS oder das Anwählen einer Nummer vom Rechner aus erlaubt. Umgekehrt soll man sich eintreffende SMSs auch am Rechner anzeigen lassen können.
Aus Usability-Sicht frage ich mich aber immer mehr, wie man Anwender solche Funktionen bei komplexer werdenden Programmen noch nahe bringen kann. Wenn der User nicht willens ist, selber auf "Forschungsreise" zu gehen und ihm fremde Knöpfe zu drücken, bekommt er vom Rechner nicht mal die Hälfte aller Funktionen mit...
PS: Ach, der Preis von Panther steht schon fest? (Aktuell Platz 9 der Software Top 100)
[09h47] Software_Macromedia_Adobe -- Contribute 2 wird seit gestern ausgeliefert und mit ihr damit das erste Produkt mit der unsäglichen "Product Activation". Wie gut Macromedia Materie und Website in Griff hat, zeigte sich gestern. Connie hat's gemerkt und ich habe es dann auch gesehen: der von Macromedia auf der "System requirements"-Seite angebene Link zu den "Product Activation"-Seiten führte einige Stunden lang ins Leere. Wenn dass die gleiche Zuverlässigkeit ist, mit der Macromedia freischaltet oder die 24/7-Callcenters agieren, wünsche ich dem zahlenden Kunden noch viel Spaß.
Wenn auch nur halbherzig verlinkt, so gibt es doch bereits deutsche Macromedia-Seiten zum Thema. Wer schon mal in den Genuß von lokalisierter Macromedia-Software gekommen ist, weiß dass Übersetzungen bei Macromedia immer ein grenzwertiges Thema sind. Was wie an Fachbegriffen übersetzt wird, scheint immer vom jeweiligen Übersetzer-Team (es sind doch Fachleute, Macromedia, oder?) abhängig zu sein. Und so darf man sich heute am Ausdruck "Technisches White Paper" erfreuen. Wie aus geheimer Quelle durchgesickert ist, wurde der Ausdruck "Technical Weißbuch" im letzten Moment abgesägt.
Man mag dieses noch als Schmonzette abtun. Die "Product Activation" hat natürlich noch andere Tücken. Angesehen vom Datenschutz, technischen Problem und Paradigmenwechsel (wie lange noch bis zur Pay-per-Use-Software?).
Contribute ist eine Software die Herr und Frau Webdesigner an seine Kunden weiterverkaufen soll, damit diese ihre Inhalte selber einpflegen können. Damit muss der Webdesigner für die Qualität des Produktes "Contribute" einstehen. Alle Probleme die die Software durch die Activation und Quasi-Koppelung mit der Hardware hat, fallen auf ihn zurück. Wohlmöglich wollen Systemadministrator und Datenschutzbeauftragter mehr über die Activation wissen.
Da gibt es zum Beispiel die FAQ-Seite. Die hat übrigens den Nachteil, dass hier nicht alle Anker funktionieren, weil diese im Link klein ("<a href="#itemc-1">"), im lokalen Anker jedoch groß geschrieben sind ("<dt id="itemC-1">"). Äh, Macromedia verkauft doch Web-Authoringprogramme, oder? Wie war das mit Expertise und Kompetenz?
Auf der FAQ-Seite heißt es zum Thema ob die Software weiterverkauft werden kann unter Punkt C-1
[...] Hierzu muss ein Eigentumsübertragungsformular* vom registrierten Eigentümer und vom neuen Eigentümer unterzeichnet werden. [...]
Das Sternchen kennzeichnet das Dokument als englisches Dokument aus. Ich soll also meinen deutschen Firmenkunden zumuten ein englisches Dokument auszufüllen?
In der deutschsprachigen Read-Me-Datei die während des Beta-Tests von Contribute kursierte, wird im übrigen der interessierte Datenschutzbeauftragte gebeten, sich bei Fragen an einer Adresse in Kalifornien zu wenden. Ich nehme mal an, dass er seine Fragen dann auch auf Englisch einreichen soll. Globalisierte Welt a la Macromedia, laß dich umarmen. Globalisierung ist solange gut, wie der Kunde mit Geld und Mühen draufzahlt.
Im übrigen sollte man sich nicht von den Macromedia-Sprüchen verarschen lassen, das über die endgültige Einführung der "Product Activation" erst später, nach Vorliegen der Erkenntnisse von Contribute, entschieden wird. De-Facto enthalten Dreamweaver, Fireworks und Flash in ihrer MX-2004-Beta-Variante derzeit eine solche Activation und de-facto befindet sich Macromedia derzeit auf Redaktionstour um die Produkte vorzustellen. In der Regel kann also von 4-8 Wochen bis zur Auslieferung ausgegangen werden. Inkl. Mastering und Produktion reicht die Zeit nie im Leben um Erkenntnisse über die Reaktion von Contribute-Käufern zu sammeln, auszuwerten und evtl. die Activation wieder auszubauen.
Leider bedeuten auch die Produkte von Adobe kein Hort der Glückseligkeit. Wie bereits kurz angerissen, hat Adobe in Australien einen Testlauf mit einem zu aktivierendem Photoshop 7 gestartet. ExtremeTech weiß mehr darüber zu berichten. Adobe benützt wie Macromedia Macrovisions SafeCast. Adobes FAQ-Seite schweigt sich über den Vorgang der Activation auf dem Rechner aus.
Es gibt aber einige interessante Details. Der Testlauf ist derzeit nur Windows-only und nur für "boxed Versions" (also CD mit Schachtel, statt der herunterladbaren ESD-Version).
Users can choose the activation process they prefer: by Internet or phone, either with a live Customer Care Representative or through the 24-hour automated Activation Voice Response (AVR) system.
Freunde der Rhetorik, was sagt uns dieses Zitat? Das wir nächtens es nicht mit einem Wesen aus Fleisch und Blut zu tun haben, sondern einem Sprachcomputer. So sieht also 24/7-Verfügbarkeit aus.
Der Hauptunterschied zu Macromedias Implementation ist das Fehlen des Zwanges Installationen explizit "de-aktivieren" zu müssen. Stattdessen überwacht Adobe die Häufigkeit der Installation, und wer zu häufig installiert, dem wird die Seriennummer gesperrt ("when you do that (additional) install, the server monitors the timing and okays the additional activation."). Oder wie es der Leiter der Anti-Raubkopierer-Abteilung bei Adobe, McManus mit schönen Grüßen an Macromedia sagt: "We don't have any sense of un-activation -- that's sort of complex from the user perspective "
ExtremeTech spricht im übrigen eine Schwäche in der Argumentation Macromedias und Adobes an: viele Raubkopien die gestreut werden, sind "corporate versions" ("volume licensing"), also Firmenlizenzen, bei denen aufgrund des Administrationsaufwandes keine "Product-Activation" eingebaut werden kann, die also weiterhin recht ungeschützt raubkopiert werden können, während der Einzelplatz-User, der eh schon 1.000,- EUR für Photoshop abgedrückt hat (im Gegensatz zu dem Firmenlizenzinhaber, der Rabatt bekommt), sich mit Call-Centern und Activation herumschlagen muss. ("Adobe does not believe a customer-focused activation process represents a burden to the user.").
Übrigens haben weder Adobe noch Macromedia bislang die Frage beantwortet, ob man denn eine solche CD nach Ablauf der 30tägigen "Grace period" (danach weigert sich das Programm ohne Activation zu starten) beim Händler wieder zurückgeben kann. Ging bislang nicht, weil ja Packung aufgerissen wurde. Adobe formuliert es so:
Activation is an interactive extension of existing licensing terms and as such represents the spirit of Adobe's end-user license agreement.
Eine "interaktive Erweiterung" im Geiste der bisherigen Lizenzbedingungen. Comical Adobe.

Montag, 28. Juli 2003

Filmplakat
"Auf offener Straße"
[23h28] Film -- "Auf offener Straße", im französischen Original nach dem Anti-Betäubungsmittel-Paragraphen betitelt, markierte 1992 ein Wendepunkt im Werk von Bertrand Tavernier. Der Film ist eine direkte Reaktion auf ein Treffen mit dem damaligen sozialistischen Premier Laurent Fabius. Tavernier schilderte seine Eindrücke vom Zustand der Vorstädte und den Drogenproblemen, worauf Fabius trocken entgegnete, ob er denn nicht etwas wichtigeres zu sagen hätte (BTW: es sei auf dieses interessante Interview mit Tavernier verwiesen).
"Auf offener Straße" schildert den Alltag von Lucien, einem Fahnder der Drogenpolizei im Nordosten von Paris, dem schwarzen und arabischen Viertel von Belleville. Kein Krimi im herkömmlichen Sinne, weil kein Fall im Mittelpunkt steht, oder ein Gangster oder Drogenring gejagt wird. Wenn man so will, eine Art dokumentarischer Spielfilm über die Drogenszene, den Problemen innerhalb der Polizei durch Bürokratie und Kollegen und die Ignoranz der Gesellschaft.
Der Film hat 1992 auf der Berlinale für Unruhe gesorgt und ich entsinne mich den schwachsinnigen Diskussionen in der "taz" ob Tavernier ein Rassist sei, denn alle Dealer die er zeigen würde, wären Schwarze bzw. Nordafrikaner. Heute kräht, RTL-gestählte Gesellschaft die wir sind, kein Hahn mehr danach.

"Ça commence aujourd'hui"
1999 hat Tavernier einen ähnlich gestrickten Film gedreht, "Ça commence aujourd'hui", auf den ich im Januar schon einmal eingegangen bin. Statt aus dem Leben eines Polizisten zu erzählen, filmte Tavernier einen Grundschulrektor in der Arbeiterstadt Lille. Letzterer Film ist noch eine Spur härter, da er Mechanismen beschreibt wie Sozialhilfeempfänger durch sämtlicher soziale Absicherungen fliegen und letztendlich sterben. Der Film nimmt Politiker und Kommune direkter und stärker in die Verantwortung als Taverniers Streifen von 1992.
Beide Film sind extrem beunruhigend, zumal sie trotz ihres Alters (im Falle von "Auf offener Straße" immerhin 11 Jahre), nicht ein Jota an Aktualität verloren haben.
Auch in Gesprächen mit anderen Leuten kristallisiert sich immer wieder die Frage was für eine Generation da jetzt heranwächst. Es hört sich altklug an, aber die Beobachtungen die man im Alltag machen kann, sind eher erschreckend. Ein Verlust der Sprache und damit der Kommunikation und des Ausdruckes. Das was einst als "Kanak Sprak" witzig war, zeigt bei den heute Pubertierenden seine häßliche Fratze in Form von der Unfähigkeit zur Differenzierung und des Fehlens von Geduld. Ich habe den Eindruck, dass der "Common Sense" des Alltages immer mehr wegbricht.
Ich habe mich selber lange geweigert dieses Phänomen anzuerkennen. Ich hielt diese Sichtweise für genauso verbockt wie einst in den 50ers/60ern die Schimpfkanonade auf die Negermusik und den damit vermeindlich einhergehenden Verfall alter Werte.
Ich frage mich aber, ob die Medien einerseits und die immer stärker gespaltene Gesellschaft andererseits, dem Ganzen nicht eine Eigendynamik geben, die über alles hinausgeht, was wir an Tempo und Amplitude von gesellschaftlicher Veränderung bislang gesehen haben.
Die beiden Filme von Tavernier bieten keinen Ausweg an, im Gegenteil. Schaut man dann gleichzeitig auf die aktuelle innen- und weltpolitische Situation, ist das alles ein frustrierender Zangenangriff auf den Stand der Dinge, der eigentlich als Folge nur zum Rückzug aus der Gesellschaft führen kann.
Heute war ein Tag an dem ich, unabhängig voneinander, durch mehrere Ereignisse, den Eindruck gewonnen habe, dass das virtuelle dogfood populärer ist, als die Person dahinter. Das konsequent weiter gedacht, ist genauso erschreckend wie bedrückend.
[16h13] Einmal Drum'n'Bass bis zum Anschlag bitte!
Make It Tonite / High Contrast -- Back For More / Influx Datum -- LK Carolina Carol Bela / Marky & XRS ft. Stamina XRS -- Pacman Remix / Ed+Optical -- Shake It / Shy FX + T.Power -- Twist 'em Out Dillinja -- The Ruckus (DKay VIP-Mix) / Tech Itch -- Morning Light / Concord Dawn -- Platinum / DKay -- Fusion Dance / Ill.Skillz
Danke.

? ? ?
[15h19] Eine Frage an die werte Leserschaft: was für eine Pflanze ist links zu sehen und wo kann man sowas kaufen?
Die Farben kommen nicht wirklich gut rüber. Es handelt sich um ein grellorange und leuchtgelb. Die "Blüte" ist etwas länger als eine ausgestreckte Hand.

Hausfrau of silly walk
[09h59] T610 -- Links ist ein mit dem SonyEricsson T610 geschossenes Photo zu sehen. Das normale Format ist 352 x 288 Pixel, hier von mir etwas beschnitten. Aber die Bildqualität ist original derart unterirdisch. Die Person war knapp vier Meter von mir entfernt.
Das Ganze sieht so aus, als würde das T610 von Hause aus einen massiven Weichzeichnungs-Faktor bei der JPEG-Kompression einsetzen und damit die Photo-Funktion, na ja, je nach Auslegung, unbrauchbar bzw. künstlerisch wertvoll machen.
[09h16] Das Wochenende der Dienstleister.
Webhosting. Am Samstag um 18h30 bestelle ich bei W3W Domain und Webspace. Um 23h50 kommt die Bestätigung dass der Webspace und eine IP-Adresse aufgeschaltet sind. Nach dem Aufwachen am Sonntag morgen, ist auch die .de-Domain erreichbar.
Am Sonntag abend, um 23h21(!) beantrage ich die Freischaltung von zwei mySQL-Datenbanken. Um 23h26 ist die Freischaltung erfolgt.
Und das ist, nach allem was ich von anderen Leuten höre, kein Einzelfall. Nochmals zum Mitschreiben: W3W.
Bücher: Am Dienstag nachmittag bestelle ich bei Amazon.de drei englischsprachige Bücher, von denen zwei sofort lieferbar sind. Am Donnerstag nachmittag schlagen sie bei mir auf den Tisch auf.
Spielepackung
Sim City 4
Software: Am Freitag nachmittag, um 16h30, bestelle ich bei dem kleinen englischen Spieleversender MacGames Sim City 4. Sechs Minuten nach der Auftragsbestätigung wird mir die Mitteilung gemailt, dass das Spiel auf dem Weg ist. Es ist Montag, 9h15, und ich halte das Spiel in den Händen.
Wow, wow und nochmals wow. Tiefen Respekt an diese drei Dienstleister.
PS: Der Hintergrund für die Bestellung von Sim City 4 in England ist folgender: ich habe allgemein schlechte Erfahrung mit für den Mac lokalisierte Spiele gemacht. Teilweise hanebüchene Übersetzungen (Alpha Centauri), teilweise Bildschirmtexte die nicht in ihre Kästchen reinpassten (Alpha Centauri, RailroadTycoon II) oder Updates/Erweiterungspacks die nie lokalisiert wurden und deren englische Version sich nicht auf das deutsche Spiel anwenden liessen (RailroadTycoon II, Alpha Centauri).
Konsequenz: ich kaufe nur noch Spiele als Originalversion. Dummerweise ist vor einigen Monaten ein neues Jugendschutzgesetz in Kraft getreten, das dazu führt, dass der hiesige Zoll alle Spiele ohne expliziter deutscher Altersschutzfreigabe beschlagnahmen kann. Natürlich fehlt den Importspielen dieses Label. Importe aus den USA werden, zumindest war es bei mir der Fall, alle vom Zoll aufgemacht. Konsequenz: wer derzeit DVDs oder Spiele aus den USA importiert, riskiert dass die Sendung dort, ohne Benachrichtigung, hängenbleibt.
Dieses Importverbot trifft auch deutsche Händler die nun noch weniger Bock haben derart aufwändige Importe anzubieten.
Der einzige Umweg diese "Importhürde" zu umgehen, ist die Bestellung in Großbritannien. Da EU-Land, werden die Sendungen ohne Kontrolle durch den Zoll geschleust. Das der Hintergrund weswegen ich SimCity 4 in bei MacGames.co.uk bestellt habe.

Sonntag, 27. Juli 2003

[23h22] TV -- An dieser Stelle seien einmal die absolut famosen Trailer von Eurosport zu erwähnen. Sei es Damentennis (WTA-Tour) oder Fußball (Road to Euro 2004). Unglaublich die Dinger, unglaublich. Sehr stylisch, teilweise frech Retro. Leider weiß ich nicht wo die Teile im Web zu finden sind.
[22h12] PREMIERE -- Das Filmprogramm von PREMIERE ist derzeit dürftig und der Sport befindet sich grosso modo in der Sommerpause (angeblich soll der Vertrag mit der NFL verlängert worden sein). Das ganz große Highlight ist derzeit "Six feet under". Bis auf eine Folge habe ich bislang die gesamte Serie gesehen (heute lief die dritte Episode der Season 2, "The plan").
"Six feet under" ist eine Serie rund um ein Familien-Beerdigungsinstitut. Als ich neulich zehn Fragen lang gestochert wurde "Wie ist denn nun 'Six feet under'?", "Ist es witzig?", "Mit was kann man es vergleichen?" usw..., habe ich zehn mal "Stell dir 'American Beauty' als Fernsehserie vor" geantwortet. "Six feet under" ist wie eine entkomprimierte Version von "American Beauty".
Der Mechanismus der Serie ist interessant zu beobachten gewesen. Die erste Folge ist sehr unspektakulär gewesen, weil erst einmal die Hauptfiguren eingeführt werden mussten. Aber ab der zweiten Folge werden die Charaktere wie Schachfiguren auf dem Brett positioniert, um interessante Stellungen zu erzeugen. Nach 7-8 Folgen hat die Serie ihre volle Geschwindigkeit erreicht. Es läuft rund, "klicke-di-klack", man merkt wie die einzelnen Elemente ineinandergreifen. Nun fangen die Macher an die Nebenfiguren auszubauen, bzw. neue Figuren einzubauen. Heute war der Schulpsychologe von Claire wieder da (ich hatte schon bei seinem ersten Auftritt getippt, dass der irgendwas mit Claire anfängt)
"Six feet under" ist nun für 2004 für VOX angekündigt worden und langsam merkt man wie auch im deutschen Bloggerlande das Interesse wächst. Ich warte auf fundierte Urteile (und wieso sie ihre Site noch nicht mit Mathew St. Patrick-Bildern vollgepflastert hat, ist mir ein Rätsel. Verstehe einer noch die Frauen...)
[21h58] PREMIERE -- Ich habe (mal wieder) das neue Programmheft nicht erhalten. Aber es ist kein Geheimnis dass zum 1.9. ein neuer Kanal auf PREMIERE an den Start geht: "SciFi". Produziert wird der Sender von Universal. Das Programm soll einen Mix aus Serien, Filmen und Dokumentarfilmen bringen, teilweise Resteverwertung von anderen Sendern betreiben, wie z.B. die unsägliche "Kampfstern Galactica"-Serie.
Die äußerst schlechte Nachricht: da Universal lt. Vertrag nur zwei Programme in das PREMIERE-Paket einspeisen darf/muss/soll, fliegt "Studio Universal" raus, einer der letzten Orten für einigermaßen anspruchsvolle Filme bei PREMIERE. Während das "Studio Universal"-Programm in anderen Kabelnetzen erhalten bleibt (Primacom), wird es bei PREMIERE nur noch ein Dasein als Programminsel auf "13th Street" fristen.
Weitere anstehende Änderungen bei PREMIERE: die Programmzeitschrift soll zur vollwertigen Zeitschrift hochgejazzt werden, im Gegenzug aber kostenpflichtig werden.
[21h46] Film -- Auf PREMIERE "Rush Hour 2" gesehen. Na ja, der Film hat das geliefert was ich erwartet habe: Mäßige Unterhaltung. Der Film hat das Potential des "Culture Clash" Hongkong vs. Los Angeles komplett verschenkt. Gut war der Film eigentlich nur dann, wenn Chris Tucker von der Leine gelassen wurde (z.B. am Casino-Tisch, mit den 500-Dollar-Chips).
Unterm Strich eher unterdurchschnittlicher Unterhaltungswert. Vier von zehn Punkten in meinem Film-Ranking.

Vorspann
[18h00] Film -- Vor langer Zeit angekündigt, heute geschrieben: der Text zu Wong Kar-Wais "Days of being wild", eine der DVDs von meinem letzten Frankreich-Besuch. Keiner kann so schöne Liebesgeschichten filmen wie Kar-Wai (siehe auch "Chungking Express"). Sieben von zehn Punkten.
[11h32] Die Nacht konnte ich got sei Dank wieder bei offenen Fenster schlafen. Das regnerische Wetter tat das seinige um die Biker abzukühlen. Inzwischen kommt auch noch frischer Wind (Windstärke bis 8), alles andere als angenehme Wetterbedingungen. Für die Biker.
[08h33] Wenn ich Sonntag morgens wach werde, aber noch eine Stunde weiterdösen will, schalte ich den Fernseher auf CNBC. Am Vormittag laufen dort Sendungen mit US-amerikanischen Evangelisten.
Es sind immer wieder unterschiedliche Gruppen die sich Sendezeit kaufen und in der Hoffnung auf deutsche Schäfchen die Sendungen auch deutsch untertiteln.

Morrison, Meyer, Conley
Randy Morrison von der "Speak the World Church" ist ein Schwarzer. Die schwarzen Evangelen treten normalerweise extrem elegant daher, maßanzüge und fette Klunker an den Händen, um dann loszugospeln. Morrison aus dem hohen Norden (Minneapolis) scheint noch nicht so weit zu sein, kommt bodenständiger daher. Er hat auch einen recht markanten afrikanischen Akzent ("as it happens" 'happens' wie 'habbens' und nicht 'häppens' ausgesprochen, ist in Trinidad geboren). Markanter Spruch: "Kontrolliere deine Gedanken, damit deine Gedanken dich nicht kontrollieren". Ah ja.
Evangelist Bayless Conley
Bayless Conley
Bayless Conley, ein Name der einer Simpson-Folge entsprungen sein könnte, steht der "Cottonwood Christian Church" vor, aus Los Alamitos, Californien (Siebenviertel, übernehmen Sie). Er hat irische Vorfahren und kommt sportiver daher. Er trägt im Fernsehen zur Jacke ein T-Shirt, den linken Daumen mitunter leger in die Gürtelschlaufe der Hose eingehängt, als wäre er gerade vom Tennis gekommen. Auch er scheint eine eher kleine Nummer zu sein, tritt er doch in einem Saal auf, Größenordnung Schulaula. Ihm umgibt eine gewisse Aura der Geschäftstüchtigkeit. Bizness. Konsequenterweise wird auf der Website von Expansionsplänen gesprochen ("His television program, Answers with Bayless Conley has an expanding US and world market, that not only includes local and nationwide outlet, but major foreign networks such as CNBC Europe.") und eine europäische Dependance in Berlin aufgemacht.. Markanter Spruch: "Alle wichtigen Geschäfte dieser Welt, werden auf Golfplätzen oder in Restaurants gemacht".
Evangelist Dollar
Der Name "Dr. Creflo Dollar" besitzt eine famose Brutalität. "Ich bin Pastor und mein Name ist Dollar" klingt einfach grandios und passt zum Umfeld von CNBC. CNBC ist ein Wirtschaftsnachrichtensender, der am Wochenende seine Sendezeit z.B. an Evangelisten verhökert. Zwischen deren halbstündigen Sendungen gibt es prompt auch immer Trailers die auf Sendungen der nächste Woche hinweisen. Eben noch salbungsvolle Worte von Conley, Morrison und Co. und dann steht ein Männeken vor einer Videowand mit den Börsenkursen dieser Welt und labert mit weitausschweifenden Armbewegungen dass die Entscheider dieser Welt diesen Sender sehen würden.
Schnitt, und dann steht jemand wie Creflo Dollar von der "World Changers Chruch International" aus Georgia, auf der Bühne. So hat ein schwarzer Evangele auszusehen. Gestreifte Maßanzüge. Seidenkrawatte. Gut ernährt. Fette goldene Uhr. Keine Schulaula sondern richtige US-Kirche mit violetten Polstersesseln, Marmorpult und schönen Hall. Dollar hat Hamsterbäckchen, man möchte ihm zurufen, er möge die Wattebäusche aus dem Mund rausnehmen.
Die Sendung ist gnadelos amerikanisch. Keine Untertitel und am Ende wird sogar auf eine an diesem Wochenende stattfindende Großveranstaltung im Madison Square Garden hingewiesen.
Markanter Spruch: "Mit dem Glauben ist es wie mit Geräten: man muss sie praktizieren, damit sie keinen Staub ansetzen"

Randy Meyer und "Let the righteous America arise"
Man sieht Joyce Meyer und es entstehen ganze Drehbücher im Kopf. Joyce Meyer von der "Life in the World -- Joyce Meyer Ministries" strahlt eine unglaubliche Strenge aus, unterstützt vom blitzweißen Kostüm und dem Pelzkragen an den Ärmeln. Dicke Klunker an den Ohren und grellroter Lippenstift. Tiefe Falten rund um den Mund und schwere Zornesfalten auf der Stirn. Diese Frau frißt kleine Kinder zum Frühstück!
Sie tritt in einem Raum auf, der genauso groß wie unfeierlich ist. Es könnte ein umgebauter Konzertsaal sein. Die Deko wirkt wie Fassade. Marinblau, pseudo-Marmor-Geländer und viele Blumensträuße. Sie strahlt die Aura einer Lehrerin aus. Es wird von oben nach unten gepredigt. Eine sehr harte Stimme. Die Gestiken verraten ein permanentes Genervtsein, eine Abfälligkeit wenn sie zum Buch auf dem Pult greift. Der Rock kniehoch, aber wenn sie steht, dann stellt sie nicht die Füße zusammen, sondern steht breitbeinig da, zeigt an wer den Ton angibt.
Wo Morrison "einer von uns" ist, Conley Geschäftsmänner/frauen anzusprechen scheint, Dollar uns zeigt wie es jemand schaffen kann zu Ruhm und Reichtum zu kommen, ist Meyer für all diejenigen die zu Erkenntnis geprügelt werden wollen.
Auf der Website gibt es einen Punkt "America" denn es so bei Conley und Konsorten nicht gab, und der eine Datenbank mit den Kontaktadressen aller US-amerikanischen Abgeordneten hat und "Action Alerts" für anstehende Politikthemen.
Markanter Spruch: "Ich sehe nicht dass Christen auf dieser Welt respektiert werden. Wir sollten das Salz und Licht der Welt sein."

Samstag, 26. Juli 2003

[18h25] Web -- Die Vorbereitungen für (m)ein neues Projekt "AAS" sind vor zwei Minuten gestartet. Nein, noch rücke ich mit Infos nicht raus, weder per Mail, noch per IM.
[13h01] Area51 -- Need some Verschwörungstheorien? Die Rolling Stones haben vorgestern in Hamburch ein Konzert gegeben. Im Fernsehen wurde stolz gezeigt wie die Stones ins Atlantic eingezogen sind ("anderthalb Etagen", Mopo). Die Lokalpresse überschlägt sich mit Berichten vom joggenden Jagger und bummelnden Richards.
Der Haken an der Geschichte: eine Freundin kennt einen Bediensteten des Hamburger Flughafens. Demnach sind die Stones erst am Donnerstag nachmittag im Privatjet eingeflogen und per Sondergenehmigung (Nachtflugverbot) um kurz nach 23 Uhr wieder abgeflogen. Während sich die Journaille den Doppelgängern an den Fersen hefteten...
Lilien
[12h09] Es gibt am Alma-Wartenberg-Platz (Ottensen, Friedensallee) einen klitzekleinen Blumenladen, kaum größer als meine Küche. Vor dem Laden steht häufig ein Anhänger, daneben stapeln sich zwei Meter hoch Kartons und Kisten.
Und nicht selten steht vor dem Laden eine 5-10m lange Schlange. ich bin kein Blumenkenner, weiß daher nicht ob der Laden billig ist, oder die Pflanzen besserer Qualität sind.
Vor fast einer Woche habe ich aber Lilien gekauft (zehn Stück für 3,50 EUR) und bin ziemlich zufrieden. Die ersten Lilien machen nun nach einer Woche schlapp, andere sind erst vor 2-3 Tagen aufgegangen und blühen daher noch. Der Geruch von Lilien ist ein merkwürdig intensiver. Nimmt man ihn intensiv auf, wird er schnell lästig, weil er süß und schwer ist. Verteilt er sich aber in der Wohnung, beginnt es, na ja, eben blumig zu riechen. Wenn man abends von der Arbeit zurückkommt, riecht die Wohnung eben anders, ungewohnt, bringt Abwechslung rein. Ich könnte mich glatt daran gewöhnen Schnittblumen zu kaufen.
[11h43] PowerBook vs. T610 -- More fun mit dem SonyEricsson-Handy T610. Das Handy besitzt Bluetooth und durch den Kauf eines Schlüsselanhänger-großen Bluetooth-USB-Adapter für das PowerBook können das Laptop und das Handy munter Daten miteinander austauschen.
Die nächste Steigerung kommt nun mit dem Salinger Clicker (einst bekannt unter den Namen "SonyEricsson Clicker"), einer 10US$-Shareware. Noch besser: es gibt eine gleichwertige, kostenlose Alternative mit "Romeo".
Mit diesen Programmen kann man das Handy das PowerBook steuern lassen. Die Software "empfängt" die Bluetooth-Signale des Handys und steuert damit Betriebssystem oder andere Software. Mit Knopfdruck des Handys kann man die Lautstärke des PowerBooks verändern oder PowerPoint-Dias weiterschalten.
Romeo und der Clicker sind außerdem "reichweiten-sensitiv". Verlässt man mit dem Handy den Raum, kann man den MP3-Player auf dem Rechner stummschalten lassen. Romeo kann darüber hinaus auch Aktionen mit dem Klingeln des Handys verbinden.
Da beide Programme die Einbindung von AppleScript erlauben, sind der Möglichkeiten andere Software mit Handys anzusteuern, kaum Grenzen gesetzt.
Übrigens die Installation von Romeo: Software runterladen, starten. Unter "Options" das Handy auswählen. Auf dem T610 erscheint nun unter "Verbindungen" -> "Zubehör" der "Romeo" als Gerät. Anwählen. Nun erscheint auf dem Handy eine Liste der ansteuerbaren Software.
[08h39] Es ist ziemlich warm, 19 Grad, aber, erstmals seit längerer Zeit, ein nasser Morgen. Die Nacht habe ich bei geschlossenen Fenstern geschlafen. Seit Freitag ist in Hamburg die offizielle Hundert-Jahre-Geburtstagsfeier von Harley-Davidson im Gange, entsprechend knattern Motorräder durch die Gegend, jenseits aller vom TÜV auferlegten Lärmbestimmungen.

Freitag, 25. Juli 2003

[19h59] Heute habe ich mir mal wieder "The Economist" gegönnt, der diese Woche mit der Kelly-Blair-BBC-Affäre aufmacht.
In den letzten Tagen war es nicht uninterressant die deutsche Rezeption zu beobachten... Worum geht es? Der Economist bringt es in drei Sätzen auf den Punkt.
The row in Britain over the government's alleged "sexing-up" of intelligence on Iraq's supposed weapons of mass destruction spun out of control. David Kelly, a defence ministry adviser exposed as a source for the BBC's allegation, committed suicide. The press savaged Tony Blair and his chief spin doctor, Alastair Campbell -- and the BBC .
Mehr auch im Guardian auf einer Sonderseite.
Anfang der Woche war es vorallen die Süddeutsche Zeitung die auf die Affäre ansprang. Es fällt seit geraumer Zeit auf, dass die SZ inzwischen viele Agenturberichte übernimmt, oder nicht von "vor Ort" berichtet sondern von der "Homebase" in München berichtet. Im Falle dieser britschen Affäre war es vorallen Hans Leyendecker der die Schlagzahl angab, mit einem Artikel auf der Medienseite (kann leider mangels Permalink nicht verlinkt werden). Nun ist Hans Leyendecker einer der besten deutschen Rechercheure und investigativen Journalisten, aber seine Meriten als Medienredakteur oder Kenner der britischen Polit-Szene sind mir unbekannt. Für einen nicht besonders gekennzeichneten Artikel, war Leyendeckers Bericht nicht nur sehr polemisch sondern darüber hinaus auch tendenziös.
Leyendecker zielte auf die Rolle der BBC und ihres Reporters Gilligan ab, und wie diese mit ihrem Verhalten den Informatenschutz untergraben haben. Leyendecker untergräbt aber seine gute Absicht durch eine einseitige Schreibe. Der immense, von der Regierung ausgeübte, Druck wird außer Acht gelassen. Der Umstand, dass die BBC den Namen Kellys erst nach seinem Tod in Absprache mit seinen Verwandten bekanntgab, wird im vorletzten Absatz versteckt. Der versuch Gilligans und der BBC einige falsche Fährten auszulegen? Unerwähnt.
Mit "Die fragwürdigen Trümpfe der BBC" hat sich SPIEGEL Online bei mir endgültig aus der Liste der seriösen Medien verabschiedet. Matthias Gebauer, das Impressum weist ihn als "Berlin"-Redakteur von SPIEGEL-Online aus, packt in einen großen Topf einige Zutaten und mischt das ganze zusammen, Hauptsache es gibt einen knalligen Artikel. Bekanntmachung des Namen Kellys durch die BBC erst nach Absprache mit den Verwandten? Kommt bei Gebauer gar nicht erst vor.
Die Ferndiagnose Leyendeckers und Gebauers Gilligan habe zuviel verraten, ist so auf der britischen Insel nicht unumstritten. Der Guardian berichtet in "The leak, the name. Who is to blame?" dass die britische Regierung die Publizierung des Namens Kelly forcierte. Die BBC hatte bis Anfang des Monats hinreichend "Nebelwerfer" plaziert, die eine eindeutige Identifizierung Kellys unmöglich machten (so wurde er von der BBC ursprünglich als "Geheimdienst-Beamter" bezeichnet). Es war am 30.6. Kelly der von sich aus seinen Vorgesetzten offenbarte. Laut Guardian normalerweise ein Vorgang der innerhalb der Dienststelle bleibt. In diesem Fall hat es aber wohl Grünes Licht von Downing Street gegeben, den Namen öffentlich zu streuen.
Es ist richtig das Verhalten der BBC in dieser Affäre zu hinterfragen. Hat Andrew Gilligan ohne Not zuviel über seinen Informaten preisgegeben? Hat die BBC einen grundsätzlichen Fehler im Umgang mit Informanten gemacht? Hätte der Name des Informanten auch nach seinem Tod überhaupt bekanntgegeben werden dürfen? Leyendecker sagt nein. Was ist aber wenn just der Name der Wahrheitsfindung dienen? All das sind Fragen die gestellt werden dürfen.
Aber die Eile mit der Journalisten und Reporter fernab von London versuchen eine Grundatzdebatte anzureißen, ohne dass auf die lokalen Gegebenheiten eingegangen wird, dreht mir den Magen um. Reporter vor Ort, wie z.B. Emily Bell/Guardian sehen das anders.
Die BBC agiert nicht im luftleeren Raum, ist ihres Zeichens massiven Druck ausgesetzt. Regierungsmitglieder die Nebenkriegsschauplätze eröffnen und wegen unwesentlichen Vorkommnissen die Gebührendebatte eröffnen, die Murdoch-Medien die nun eine Chance wittern einen ungeliebten Rivalen loszuwerden.
Auch Jürgen Krönig schreibt in der aktuellen ZEIT zum Thema. Krönig ist dann endlich auch ein "Mann vor Ort", langjähriger London-Korrespondent für ZEIT und ARD. Sein Bericht zeichnet sich dadurch aus, dass er wirklich versucht alle Facetten der Affäre zu beschreiben. Aber auch bei ihm vermischen sich Fakten mit Meinung und Wertung. Damit macht er sich just jenem Vergehen schuldig, das er der BBC vorwirft. Als Beispiel sei Krönigs Behauptung genannt, der parlamentarische Ausschuß für Außenpolitik hätte Kelly und die Regierung ent- und die BBC belastet. Auch hier liegt der Fall komplizierter. Lt. NY Times sagte Kelly im Zusammenhang mit dem Ausschuß: "many dark actors playing games"
Wenn man die Details dieser Affäre betrachtet, die in Gänze so nur den britischen Medien und nicht der Redakteursschreibe in Hamburg, Berlin, Köln oder München zu entnehmen ist, ahnt man die Ausmaße die die Affäre noch annehmen kann. Als erstes könnte Blairs "Spin-Doctor" Alastair Campbell kippen. Wenn aber herauskommt das auch Verteidigungsminister Hoon und Blair selber ihr Go gegeben haben um den Namen zu streuen, sind auch diese gefährdet.
Ein letztes Wort zu SPIEGEL Online, eine der am meisten gelesenen Online-Publikationen Deutschlands. Wäre ich Redakteur bei der Printausgabe des SPIEGELs, würde ich mir Sorgen machen um die Reputation des Blattes. SPIEGEL Online präsentiert sich als ein Sud aus Artikel des Printmagazins, eigens abgestellten Online-Redakteure die Artikel zeichnen und irgendwelchen umgeschriebenen Agenturberichten. Dabei geht es in der Qualität kunterbunt durcheinander, alles unter dem Label "SPIEGEL Online" vereint. Wenn man sich im weiten Bloggerland umschaut, ist dem gemeinen Leser alles egal, weil wo das Label SPIEGEL prangt, wird's schon wahr und sauber sein. Die Rezeption von SPIEGEL-Online-Artikel ist damit um einige Größenordnung naiver als die z.B. der BILD-Zeitung, was erstere eher gefährlicher macht.
[17h09] Cool, heute macht der Dom wieder auf. Dann kann ich, unter Inkaufnahme eines Umweges, auf dem Weg von der Arbeit immer frische Apfel-/Kirsch/Marzipan-Taschen ziehen, oder frisches Schmalzgebäck.
[17h01] Software -- Ein Stück mehr Information zum DRM-/Activation-System welches Macromedia zukünftig in seinen Produkten verwenden will. Macromedia setzt Macrovisions SafeCast ein, welches unlängst bei Intuits TurboTax derart floppte, dass Intuit ankündigte den DRM-Bestandteil wieder entfernen zu wollen. Macromedia wird allerdings eine stark angepasste ("und daher flexiblere", O-Ton Macromedia) Version verwenden. Geblieben soll aber die Eigenart von SafeCast sein, Daten auf Spur 0 der Festplatte zu schreiben. Es soll diese Eigenart sein, die einige um die Stabilität ihrer Kisten befürchten läßt.
Mehr Infos in einem Thread in den Support-Foren von Macromedia und einem Artikel bei ExtremeTech.
[15h26] Ich habe diese Woche die, sogar für meine Maßstäbe, intensive ÖPNV-Nutzung meinerseits dazu genutzt um das Telefonverzeichnis aufzuräumen, ich erwähnte es bereits.
Einige der gelöschten Personen rufen weniger, andere mehr Erinnerungen hervor.
Da wäre z.B. Werner aus Frankfurt, mit dem ich und meine alte Bürogemeinschaft kurz nach Start zu tun hatten, also roundabout 1998/1999.
Klaus ist es gelungen einen seiner Print-Kunden von einem Redesign der Website zu überzeugen. Ich und Andrea haben dann auch entsprechend die Site produziert. Ein paar Monate später gab es im Unternehmen größere Änderungen. Der Firmengründer wollte sich aus dem Alltagsgeschäft zurückziehen. An seiner statt holte man aus einer Frankfurter Consulting-Firma einen Manager.
Wir haben seinerzeit Bauklötze gestaunt, denn wir haben die Powerpoint-Präsentation gesehen, mit dem sich der Manager präsentiert hat. "Ärmel-hochkrempeln"-Gewäsch, das schon damals extrem hohl wirkte. Gestaunt haben wir auch, als wir das Gehalt hörten: ein mittlerer sechstelliger DM-Betrag.
Sehr bald zeichneten sich zwei Dinge ab: der neue Geschäftsführer wollte in einer anderen Liga spielen. Nicht Bundesliga, sondern "global player", ein Witz angesichts der Konkurrenz in dem Marktsegment. Zu diesem Zwecke installierte er eine Frankfurter Seilschaft. Zuerst kam ein freiberuflicher Marketing/Consulting-Mensch, eben angesprochener Werner. Er drängte sich zwischen uns und dem Kunden und wir verloren den direkten Kontakt mit dem Kunden. Einige Wochen später brachte Werner eine Frankfurter Designagentur ins Spiel, die uns dann schnell rauskickte.
Werner hat sich mit seinem ersten Auftritt in unsere drei Hirne eingebrannt. Er kam, ganz der geschäftige Business-Mensch, hurtig aus Frankfurt angeflogen. Eine seltsame Mischung aus proprer Hülle (schwarzer Anzug) und innerer Schnoddrigkeit. Der Typ von Mensch, der Wert auf korrekten Auftritt legt, aber wenn es die Situation zulässt (es also bei Cocktail-Schnittchen legerer zugeht) auch gerne damit angibt, die blonde Tippse auf dem Kopierer genagelt zu haben. Genau. Er würde vom "nageln" sprechen und dabei grinsen.
Er war 40-50 Jahre alt, hatte graues Haar welches ebenso lang wie schütter war. Ein Drei-Tage-Bart der irgendwie cool, rauh oder "latin" wirken sollte, aber doch nur auf spärlichen Bartwuchs hinwies. Werner war mit einem Unterbiß ausgestattet, daß man schon Heu und Hafer holen wollte. Und dann die Fleischkugel namens "Bauch" die sich unter seinem Polohemd abzeichnete.
Für das erste Treffen in unserem Büro hatten wir in der Feinkostabteilung des Supermarktes belegte Brötchen geordert. Querbeet: Lachs, Krabben, Salami, Käse usw, usf. Werner aß aber nur die Fleischsalat-Brötchen. Mann von Welt. Mann mit Anzug. Und doch nur Fleischsalat-Brötchen. Ich weiß nicht, ob ich es mir inzwischen einbilde, aber ich meine, er hätte auch permanent irgendwelche Fleischsalat-Remouladen-Bröckchen am Drei-Tage-Bart hängen gehabt. Jedenfalls war er bei uns fortan nur noch "Fleischsalat"-Werner.
Schöne Metapher für das Unternehmen. Mit der Frankfurter Seilschaft bekam die Firma nicht Lachs oder Krabben, sondern nur Fleischsalat. Wie man Deutschlands führendem Anbieter für exitorientierte Unternehmensmeldungen entnehmen kann, verschied das Unternehmen im Juni 2002. Ein "Scherbenhaufen" sozusagen ;-)
[14h59] Faustregeln des alltäglichen Lebens, No. 1038 -- Keine Bücher bei Amazon bestellen, wenn am Empfang aushilfsweise die gutaussehende Auszubildende mit den Buchhändler-Eltern in Husum sitzt. In der darauffolgenden Diskussion verliert man mindestens 50 Karma-Punkte. Nur der Hinweis dass es sich um ausländische Bücher handelt und Amazon häufiger Gummibärchen-Probepackungen beilegt, bewahrt vor dem Verlust von 25 weiteren Punkten.
[11h58] Web -- PlasticParticles.de ist das erfrischendste Konzept an Web-Shop was ich seit langem gesehen habe. Falls jemand Geld über hat: bitte alle Produkte für mich kaufen. (Link by Jan)
[11h35] Web -- Bullet-Time? Rechnerfarmen für das Rendering der SloMo-Szenen in Matrix? Den elektrischen Krempel braucht der gemeine Schlitzi nicht, den er hat genügend Manpower... "PingPong Matrix" (Links bei Jan und TheCreature, thx)
[11h03] Web_Software_Browser -- Man mag sich darüber streiten inwieweit Mozilla als Browser für Otto Normalverbraucher zu "fett", zu umfangreich, zu "geekig" geraten ist. Zumindest für den Connaisseur gibt es aber eine Reihe von sinnvollen Erweiterungen, viele davon auf der Site mozdev.org abgelegt.
Zwei meiner Favoriten habe ich schon häufiger hier erwähnt. Die "pnhtoolbar" gibt dem Webdesigner einige nützliche Tools an der Hand (sei es in Form einiger bookmarklets-ähnlicher Funktionen, sei es durch Quick-Links auf Specs u.ä.). Weiteres von mir gerne verwendete Tool, ist die "DevEdge Multibar", eine Seitenleiste die eine kurze Übersicht über HTML-, CSS- und DOM-Properties gibt, inkl. entsprechenden Link auf die Specs im Netz.
Der Alex hat sich nun bei mir unter der Woche gemeldet und mich gebeten auf "sein" Projekt zu verlinken.
Die "Googlebar" ist ein als Leiste installiertes Interface für die Google-Suche. Statt also erst auf die Google-Site surfen zu müssen, lassen sich hier in einem Eingabefeld die Suchwörter direkt eingeben, bzw. wie man z.B. an den Screenshots erkennen kann, auch zahlreiche andere Features von Google direkt aufrufen, u.a. die Übersetzung der im Browser angezeigten Seite.
Ich hatte das Ding seinerzeit mal installiert gehabt und ist für Leute die oft und häufig die Google-Features benützen, ein großartiges Tool. Für Leute wie mich, die meistens nur nach Stichwörtern suchen, reicht die Integration von Google in den gängigen Browsern aus und die Toolbar ist "too much". Für Safari gibt es ja das Suchfeld oben rechts, und Mozilla/Netscpae lassen sich mit entsprechenden Voreinstellungen in den Preferences soweit bringen, dass Suchwörter einfach ins URL-Feld eingegeben werden können und die Suchanfrage direkt zu Google geschickt wird. Für mich reicht das völlig aus.
Wer aber Gefallen an der GoogleBar gefunden hat, sollte ein Blick auf das Projekt von Alex werfen. "GoogleBarL10N" stellt lokalisierte Versionen der GoogleBar zur Verfügung, u.a. in Deutsch.
[09h57] Nach einem letzten Kundentermin gestern abend um halb elf, endlich wieder ein Tag komplett zur meiner freien Verfügung. Keine Termine, keine Projekte die gemacht werden müssen. Liegengelassene eMails und dogfood-Einträge nachholen. On y va.
Playin': Coldplay "God Put a Smile Upon Your Face"

Donnerstag, 24. Juli 2003

[15h26] Gestern hieß es noch auf Nord Drei im Rahmen einer hochpolitischen Sondersendung der Aktuell-Redaktion "Der Norden im Hitzehoch", jetzt pisst es aus allen Kübeln.

Mittwoch, 23. Juli 2003

[22h57] T610 -- Meine Lieblingsfunktion meines SonyEricsson T610: der Wecker. Mein furchtbarer Grundig-Radio-Wecker ist weggeschmissen. So unbrauchbar die meisten Klingeltöne für das Teil sind, der voreingestellte Alarmsound für den Wecker ist das angenehmste Weckerklingeln was ich bis dato gehört habe. Aufmunternd, aber nicht durch Mark und Bein gehend. Wer meine allergene Reaktionen auf Morning-Show-Moderatoren kennt, ahnt was ich bei den gängigen 08/15-Wecktönen durchmache. Selbst auf Guantanamo wird man schonender geweckt als durch einen durchschnittlichen Wecker. Und ich will abends nicht großartig irgendwelche Sounds auswählen. T610: Weckzeit ist in fünf Sekunden eingegeben, kein Gefuchtel mit "Std"- und "Min"-Knöpfen.
Gestern einen Bluetooth-USB-Adapter gekauft. Die Installation auf dem Mac ist ein Witz. Anstecken, Updates von Bluetooth und iSync installieren. Geht. Handy wird entdeckt, Daten können ausgetauscht werden, Dateien können von und aufs Handy gepackt werden.
Es gab eine Schwierigkeit mit den Kontakten. Ich konnte nicht eruieren woran es lag: bei einer ganzen Reihe von Kontakten im (Mac-)Adressbuch waren Vor- und Nachname zusammen im Nachnamenfeld eingegeben. Möglicherweise ist es Resultat eines Massenimportes aus Entourage ins Adressbuch hinein. Als ich das, mit Hilfe von Connie, ausgebügelt hatte, war das Überspielen auf das Handy kein Problem und die Kontakte tauchten fein säuberlich nach Nachnamen sortiert auf.
[22h44] Auch wenn es mit langer Hose bei 26+x Grad im Schatten war, so war es dann doch ein gutes Kundenmeeting auf dem ich Screendesign präsentiert habe. Letzte Woche habe ich den Zuschlag für das Projekt bekommen. Es wird weniger eine "repräsentative" Website, sondern mehr eine informationelle, bzw. "Dienstleister"-Website.
Daher lag mein Augenmerk nicht auf Eyecandy. Ich habe gut und gerne 15 verschiedene Navigationsleisten ent- und verworfen, mich "trichterförmig" auf zwei Varianten eingependelt und erst diese dann im Inhaltsbereich ausgestaltet.
Der Kunde konnte sich noch nicht für eine Variante entscheiden, aber es sind konkrete und akzeptable Verbesserungsvorschläge gekommen. Kunde, der diesmal, für mich überraschend, mit vier Mann angetreten ist, will noch 1-2 Tage Bedenkzeit um dann zu sagen wie es mit den Varianten weiter geht.
Ende letzte Woche ist überraschenderweise ein anderer kleiner Job reingekommen und der bis morgen im Verlaufe des Tages fertiggemacht werden muß. Es geht um Illustrationen die in Zusammenhang mit dem Formel-1-Rennen von Silverstone stehen. Das Rennen konnte ich, da ich am Wochenende andernweitig beschäftigt war, erst am Montag in der Wiederholung sehen. Sujet wurde gestern festgeklopft, erster interner Aufriß heute in meinen langen Fahrten, allererste Zeichnungen heute abend. Werde wohl den Wecker auf 5 Uhr morgens stellen, um das Ding morgen früh in ein eingermaßen vorzeigbares Stadium zu bekommen.
... und dann Donnerstag abend erschöpft ins Bett plumpsen...
[21h51] Web -- Bei dotcomtod gefunden: Die URL der Firma PowerGen aus Italien. Stellt Batterieladegeräte her. Humoresker Kollateralschaden.
[11h19] Funny man, me. Da wird Adobes Illustrator 10 von mir seit anderthalb/zwei Jahren recht intensiv genutzt und erst heute bemerke ich daß es für ein von mir seit Jahr und Tag (sogar in einem von mir geschriebenen PAGE-Hint) angejammertes Align/Distribute-Problem schon längst eine Palette gibt. Die allerdings explizit aufgeklappt werden muss... Mehr darüber demnächst, wenn ich mehr Zeit habe (Bruhahaha!)
[09h00] Ich habe gestern nachmittag einen Bluetooth-Adapter gekauft, um Daten zwischen Powerbook und T610-Handy zu übertragen. Heute morgen auf der Busfahrt dann das Telefonbuch auf dem Handy freigeschaufelt.
Von zirka 300 Einträgen habe ich ungefähr dreißig aus dem Telefonbuch wg. Insolvenz oder Entlassung gekickt.
[07h46] Fuck. Wieder einer jener 25+-Grad-Tage mit Kundentermin, an denen ich keine Shorts tragen kann.

Dienstag, 22. Juli 2003

[22h15] Sport_NBA -- Man kann sich a la Kobe Bryant eine Klage wg. sexueller Nötigung aufhalsen. Man kann den Sommer aber auch anders verbringen.
[21h41] Mein persönliches Buch Hamburger Fahrkartenkontrolleure ist um ein Kapitel reicher. In der S-Bahn steigen Holstenstraße zwei Kontrolleure ein, einer hinten, einer bei mir vorne. Diesmal gar nicht großartig getarnt, sondern im weißen Hemd irgendeines Wachdienstes.
Der Kontrolleur bei mir, war sozusagen das Sicherheitsdienst-Pendant des "Meister Propper"-Busfahrers im letzten Sommer. Ein Schwarzer mit runden Kopf, kompakt wie ein Halfback. Kein Beret oder andernweitige Mütze, aber ein strahlendweißes Hemd, drei Knöpfe weit aufgeknöpft und auf seiner Brust springt ein goldener Anhänger umher, mit einer Art stilisierter Adler, mich an die "Super Eagles" aus Nigeria erinnernd.
Innerhalb einer Minuten hatte er alleine in meiner Ecke sechs Schwarzfahrer (4 russische Rucksacktouris, ein deutscher Designer/Architekt, eine mittelalte Frau aus dem Balkan). Er war eine unglaublich angenehme Mischung aus Coolness und Lockerheit. "Hey Mann, warum macht ihr die Scheiße" in der genau richtigen Tonlage rübergebracht, mahnend, aber nicht zu ernst, mit einem Pfiff zwischen den Zähnen seinen Kollegen für die bevorstehende Massenabfertigung herbeigepfiffen, an der nächsten Station seine Schäfchen rausgeschickt. Er konnte es wohl selber nicht fassen, sechs auf einem Haufen. Alles sehr, sehr slick. Best Kontrolleur ever. Meine zwei Minuten Blaxploitation heute. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, trotz des Arschloch-Jobs.