dogfood September 2003 [3]

Sonntag, 21. September 2003

[22h48] Glückwunsch CSU und SPD! Unter 59% Wahlbeteiligung! Glückwunsch Medienlandschaft, dass ich diese Zahl nirgends auf der ersten Seite finde.
[20h32] Hey, McDonalds! Laßt euch keinen Scheiß einreden, mit den Salaten und so. Euer Problem hat weniger was mit der zu klein geratenen Salatbar oder eurem geringen Angebot an lecker Tofu-Burger und biologisch abbaubare Vollkorn-Apfeltaschen zu tun.
Schon eher läßt sich über geschmackliche Differenzen zu eurem Konkurrenten BurgerKing diskutieren. BurgerKing geht leider hier in Hamburg die Omnipräsenz ab, die man braucht, solange die Halbzeitpausen nicht auf fernsehgerechte 30 Minuten ausgebereitet werden.
Nein, MacDehs, was euer Problem ist: ihr beherrscht eure Basics immer weniger. Warum soll ich überhaupt noch zu euch gehen, wenn ich dann doch wieder fünf Minuten Schlange stehen muß (2 von 5 Kassen offen) und zehn Minuten warten muß bis die Hilfsarbeiter aus allen Herren Länder ihre Speis' in meine Papiertüte abgeliefert haben.
Und diese dann auch noch so in die Papiertüte packen, dass das Wort "Formfleisch" bei Betrachtung des rechtwinkelig gebogenen Hamburgers mit neuer Bedeutung gefüllt wird.
Wenn es so weiter geht, müßt ihr aufpassen daß euer neuer, eh lächerlich genug klingender Claim "I'm lovin' it" nicht zur Onanie wird.
[09h55] Der Tag quälte sich nicht minder schleppend aus der Dämmerung. Trüb, bedeckt, kühl. Nur der eine oder andere warme Windhauch lieferte die Ahnung eines warmen Sommertages. Jetzt, zwei Stunden später, auf dem Weg zum Kiosk und zu meinen Croissants, ist die Luft voll Wärme. Es ist nur der Wind der einem kühl umweht und ein bißchen frösteln lässt. Die Sonne, die vorher nur als Erhellung auf nach Osten gerichtete Häuserwände zu sehen war, dünstet langsam die Wolken aus, Sonnenstreifen sind auf den Straßen zu sehen, immer mehr Blau scheint durch die Wolken durch. Guten Morgen, Sonne, auch schon wach?
[08h51] Passend zum trägen Start eines Sonntag morgens, gibt es auf PREMIERE einen "Monumentalfilm", einen moderner Ausprägung: "Pearl Harbor". Also eines jener Produkte für die wir Bruckenheimer hassen gelernt haben (und nicht so recht an "Fluch der Karibik" glauben wollten).
"Pearl Harbor" ist sauber photographiert, die 40er-Jahre Kulisse sieht klasse aus und die Kampf- bzw. Flugszenen lassen dann doch desöfteren die Kinnlade runterklappen.
Meine Fresse, aber die Dialoge... es vergeht keine Minute, wo man sich nicht in den für solche Fälle neben dem Bett aufgestellten Eimer übergeben möchte.
[08h45] Wieso habe ich acht Stunden geschlafen und komme trotzdem nicht aus dem Bett? Ichbinnichtmüdeichbinnichtmüdeichbinnichtmüde...

Samstag, 20. September 2003

[22h29] WebDev -- Wg. untenstehender Frage ob es einen Trick gibt um zu erkennen ob eine Datei auf einem Webserver binär oder via ASCII hochgeladen wurde.
Martin Lormes hat mir einen Trick verraten. Mitunter kann nämlich die Dateigröße unterschiedlich sein. Beim Hochladen im ASCII-Modus bekommt die hochgeladene Datei Line-Breaks im Format des Webservers verpasst (Windows: CR, LF, Unix: LF, Mac: CR). In meinem Fall wurde das Perl-Modul unter Windows erstellt, also mit zwei Bytes an jedem Zeilenende (CR, LF). Wenn es binär auf einem Unix-Server hochgespielt wird, passiert nix. Wird es hingegen im Text-Modus hochgeladen, werden die Line-Breaks auf "LF" umgestellt, und die Datei wird kleiner, weil bei jedem Zeilenende ein Byte eingespart wird.
Jetzt spekuliere ich weiter: wenn man überprüfen will, ob insbesondere Script-Dateien korrekt hochgeladen wurden, so kann man diese direkt in einen Texteditor laden. Zeigt der Texteditor, beispielsweise BBEdit, Line-Breaks an, die zum Server-Betriebssystem passen, ist alles im grünen Bereich. Passen sie hingegen nicht, so sollte ein ASCII-Upload der Datei erfolgen, oder man kann sein Glück durch Umschaltung der Line-Breaks im Texteditor und dann Abspeichern auf dem Server versuchen.
Wieder was dazu gelernt, bzw. das was man früher "aus dem Bauch heraus" gemacht hat, endlich auch begriffen.
[20h45] FAAAHAACK! Beschwingten Schrittes eile ich nach getaner Arbeit und Ende der SixFeetUnder-Folge gen Lieblings-Vietnamesen um hurtig meine selbstgenehmigte Belohnung in Form von Hühnersuppe und Ente mit Reis zu holen. Doch das einzige was sich beim Vietnamesen regte, war ein aufgeklebter Zettel ander Tür: "Leider müssen wir ab 20.9. jeden Samstag geschlossen bleiben blablabla". Chinks, elende, das könnt ihr nicht mit mir machen!
Welch freudloser Abend...
[12h49] WebDev -- Nettes Tool für mich PERL-Anfänger: "PerlDiver". Listet diverse interne Variablen und Module der Perl-Installation auf dem Server auf..
BTW: wenn irgendein Experte in Sachen PERL/Server/FTP dieses liest: gibt es irgendeine Möglichkeit "von außen" zu erkennen, ob eine Datei binär oder als Text auf den Server "geuploadet" wurde, außer dem dumpfen Verdacht und dem sicherheitshalber nochmaligen Aufspielen der Datei im "text-mode"?
[11h22] Nu isses soweit gewesen. Meine anläßlich der Fußball-WM abgeschlossene Verlängerung des PREMIERE-Abos ist abgelaufen. All-inclusive für 28,-EUR (exklusive den PPV-Kanälen). Die schönen Zeiten sind vorbei.
Der von PREMIERE zur Verlängerung angebotene "Treue-Tarif" sieht für das gleiche Geld nur noch das SPORT und MOVIE-Paket vor, nicht mehr die PLUS-Kanäle, bei denen sich dann durchaus das eine oder andere Interessante versteckte. Sei es PREMIERE-SERIE die bis vor zwei Wochen diverse Staffeln von E.R. durchgenudelt haben, PREMIERE-KRIMI mit Wiederholungen von Fitz oder "Kommissar Sperling". Ab und zu ein MGM-Film im Zweikanalton oder eine interessante Doku, oder auch "Classica" den Klassik-Kanal. Ganz zu schweigen von "Music-Choice", den diversen "Music-only"-Radiokanälen.
Als "treuer Abonnent" darf man sich für die 28,-EUR auch noch einen Plus-Kanal gratis aussuchen. Das Problem am Plus-Paket: die interessanten Sachen sind auf zillionen von verschiedenen Kanälen verteilt, während ein einziger Kanal für sich kaum interessant ist. Den besten Kanal, "Studio Universal" hat PREMIERE bzw. Universal sinnigerweise vor zwei Monaten zugunsten des neuen "SciFi"-Kanals gekickt, der derzeit die siebenhunderste Wiederholung minderwertiger C- und D-Klasse-Ware anbietet, wie "Andromeda", "Stargate", "Kampfstern Galactica" oder gar die 70er-Jahre "Hulk"-Trickfilme.
Na ja, dann blieb ich eben bei "13th Street" hängen.
Beim Verlängerungsvorgang recht unschön, war der Umstand dass PREMIERE in den Formularen nie den Paketpreis anzeigte, und standhaft dadrauf beharrte, dass ich "Beate-Uhse.TV", den PREMIERE-Körpersaftkanal, abonniert hätte und freudig erregt weiterabonnieren würde wollen. Letzteres war angesichts des Programmes nicht wirklich eine angedachte Variante.
"CARMEN SWINGT IN ERFURT", "Aber hallo! Es kann nur an der Angst der Männer liegen, sich die Finger zu verbrennen. Warum sonst hat die mega-heiße Brigitta noch nicht ihren Traum-Typen kennen gelernt? Keine Sorge, Männer, Brigitta wird euch sicher die Wunden lecken. Traut Euch!Mona und ihre Girls live und persönlich unter 0190 808903 (1,86 € /Min, BUTV) ", "Pleasurecraft - Raumschiff der Lüste", "Erotik-Star: Beate-Uhse.TV sucht die Poppp-Stars 2003", "Hände hoch und Hosen runter!", "Those Were the Gays, My Friend"
[09h28] Natürlich viel zu spät zum Einkaufen aufgewacht. Ich werde mich jetzt nicht mehr in die Menschenmassen werfen... Entweder nutze ich die Halbzeitpause um Viertel nach Vier um meinen halbstündigen Supermarktbesuch in der halben Zeit zu absolvieren oder ich "riskiere" es ein Wochenende mit einem Minimum an Fressalien und Kaltgetränken zu verbringen... Hmmm. Oder ich geh bei irgendeinem Türken einkaufen. Die haben aber keinen jungen Gouda, Grundnahrungsmittel hier im Hause. Oder ich gehe zum Vietnamesen... Fällt mir ein, ich habe die Football-Saison noch nicht adäquat mit einem Besuch bei BurgerKing geehrt... Oh Gott, Fragen über Fragen. Ich möchte mich am Samstag morgen nicht entscheiden müssen...
Ich steig' erstmal für 'ne Stunde in die Wanne.
[02h00] Software -- Was mir gerade einfällt: ich habe diese Woche bei jemanden das neue Toast 6 in Aktion gesehen. Toast ist der Quasi-Standard zum Brennen auf dem Mac.
Die Person hatte Toast 6 auf einem G4-400 laufen. Die GUI wurde von Roxio mit aller Schnickschnack versehen und das wirkt sich verherrend auf die Performance der GUI aus. Wenn man das Fenster verschiebt, gerät alles ins Stocken, das Fenster folgt nur zögerlich und ruckartig der Maus. Sehr, sehr peinlich, denn der Mehrwert der GUI erschließt sich mir nicht, zu mal die Art und Weise wie Toast 6 die Drawers verwendet, eher ein Mißbrauch darstellen, ganz zu schweigen davon, dass Apple selber derzeit dazu tendiert die finger von den Drawers zu lassen.
Die neue Funktionalität dürfte nur einen kleinen Kundenkreis interessieren (vorallen: flexibleres Encodieren von Material und besserer Support von DVD+R) und selten ein Produkt gesehen, bei dem das Upgraden so unattraktiv gemacht wurde. Die US-Version kann für 100US$ erworben werden. Einen direkten Upgrade-Preis gibt es nicht. Wer upgradet muss zuerst die 100US$ löhnen und kann dann gegen Einsendung eines Coupons 20US$ zurückerhalten. Das Ganze güldet nur, wenn das Einsenden binnen 30Tage nach Kauf von Toast 6 geschieht, ferner muss man den Barcode von Toast 6 beifügen sowie eine s/w-Kopie der Toast5-CD oder das herausgerissene Titelblatt des Toast5-Handbuches einsenden. Ferner ist eine Stuhlprobe abzugeben.
Mal sehen wie europäische Kunden behandelt werden.
[01h30] Die Woche begann mit einem sich lange abzeichnenden Verlust eines Kunden (der gemäß der Maxime "wo das Gras grüner ist" handelte) und ging schleppend weiter, weil ich mir mehrere blutige Nasen bei programmierteschnischen Problemen, daraus resultierenden Sackgassen und Workarounds holte.
Doch schau an, jetzt zum Wochen-Ende hin, haben sich vier kleinere bis mittelgroße Jobs angekündigt.
Ich bin heute recht müde gewesen, aber nach einem kleinen Nickerchen heute abend und einer Tasse Grünen Tee, komme ich heute abend gut voran, und so sitze ich, FM4-Electro-Musik im Hintergrund laufend, vor der offenen Balkontür noch am Rechner und bastle, durchaus noch mit Energie beseelt, an Kostenschätzungen und Konzepten.

Freitag, 19. September 2003

[22h37] Politics -- Wesley Clark, die nächste. Diesmal aus Sicht des NYTimes-Beinahe-Chefredakteur Bob Herbert: "Snapping to Attention"
Über die Kandidatur Clarks ist ja schon seit langem spekuliert worden. Ich hätte nicht gedacht dass er es machen würde. Und ich hätte noch weniger gedacht dass er so gut ankommt, zumindest bei dem "liberalen" Teil der veröffentlichten Meinung. Clark kenne ich nur aus seinen Auftritten als Analyst und Experte u.a. bei CNN. Er macht einen genauso integren wie sturzlangweiligen Eindruck. Das sind erst einmal nicht die schlechtesten menschlichen Eigenschaften. Aber nicht gerade für eine Kandidatur erfolgsversprechend.
Auf der anderen Seite: warum nicht. Bereits der Kandidatur von Howard Dean wurden keine Chancen gegeben. Und nun müssen die arrivierten Lieberman, Edwards, Gephardt, Kerry et al. dem Dean hinterherlaufen.
Wer den US-Wahlkampf beobachten will, dem sein "Watchblog" nahegelegt, ein kollaboratives Weblog, welches tagesaktuell die Demokraten, Republikaner und "Unabhängigen" bloggt.
[22h05] Tech -- Bei all dem Boohay um Windows-Sicherheitslücken, Viren, Würmern und ähnlichen Geschichten, stellt sich mir als Mac OS X-User die Frage: wie sicher ist mein System wirklich. Stellt alleine der geringe Marktanteil ein Schutz vor diesem virulenten Dreck dar? Ganz auf die qua pawlowschen Reflex von Mac- und Linux-Jüngern propagierte, scheinbar gott- bzw. jobsgegebene Überlegenheit möchte ich mich nicht verlassen.
In dem dieswöchigen Vorwort zur Circuits-Beilage der NYTimes, kann David Pogue inhaltsreicheres anbieten. Ich zitiere in größerem Umfang, damit es der Nachwelt auch nach dem Verschwinden des Vorwortes ins NYT-Bezahlarchiv erhalten bleibt.
Windows comes with five of its ports open; Mac OS X comes with all of them shut and locked. (Ports are back-door channels to the Internet: one for instant-messaging, one for Windows XP's remote-control feature and so on.) These ports are precisely what permitted viruses like Blaster to infiltrate millions of PC's. Microsoft says that it won't have an opportunity to close these ports until the next version of Windows, which is a couple of years away.
When a program tries to install itself in Mac OS X or Linux, a dialog box interrupts your work and asks you permission for that installation -- in fact, requires your account password. Windows XP goes ahead and installs it, potentially without your awareness.
Administrator accounts in Windows (and therefore viruses that exploit it) have access to all areas of the operating system. In Mac OS X, even an administrator can't touch the files that drive the operating system itself. A Mac OS X virus (if there were such a thing) could theoretically wipe out all of your files, but wouldn't be able to access anyone else's stuff -- and couldn't touch the operating system itself.
No Macintosh e-mail program automatically runs scripts that come attached to incoming messages, as Microsoft Outlook does.

Aktuelles Cover
[10h07] Media -- Der Economist ist heute mit feinem Cover rausgekommen, in Anspielung auf die fehlgeschlagenen WTO-Verhandlungen im mexikanischen Cancun.
Auf so einer Hinfahrt zum Büro mit U3 und dem 3er kriege ich eine c't komplett "durchgelesen", meistens, aber immer seltener, mit 1-2 Artikel zum späteren "genauen" Lesen.
Vom Economist habe ich fünf Seiten geschafft (u.a. einem exzellenten Leitartikel zu Schweden und dem Zustand der EU-Politik (in voller Länge auch im Internet))... Ich sollte mir wirklich das Abo holen...
[10h00] TV -- Wenn man ehrlich ist, muss man nach dem gestrigen Fernsehabend nachträglich Herbert Feuerstein zum Meister der langen Fernsehsendung erklären. Seine 8- und 10stündigen Dauersendungen einst auf West3, fand ich jedenfalls amüsanter als Schmidts Rheinfahrt gestern (Achtung Zeitungsredakteure, damit die Fernsehkritik zum Amüsement der Leser wird, verwenden sie super-originelle Wortspiele wie "Rheinfall" oder "Schiffbruch")
(Nachtrag: Rheinfall 1, Schiffbruch 0)

Donnerstag, 18. September 2003

[16h52] Web -- In der "Circuit"-Beilage der Donnerstags-NYTimes ist heute eine Diskussion mit 13jährigen Schülern erschienen "Is it Wrong to Share Your Music?", die sich als Zustandsbeschreibung interessant liest.
All Gesetzgebung dieser Welt wird nicht greifen, wenn es der Musikindustrie nicht gelingt, seine Klientel vom Mehrwert des "Kaufes" zu überzeugen. Der Angriffspunkte gibt es mehrere. Wenn zum Beispiel das vermeidlich künstlerische Produkt "Musik" nur noch das Produkt von Meinungsforschung, Einschaltquoten und Marketingkampagnen ist. Wenn die Kunden das Gefühl haben, dass die via Charts, Heavy-Rotation und Formatierung propagierte Musik nichts mit ihrer Wahrnehmung von "ppulärer" Musik zu tun hat. Wenn Konzerttickets inzwischen schon die 100,- EUR-Grenze kratzen, muss man als Kunde im Ernst noch mal 'n Euro für ein MP3 abdrücken? Ist die Frage der Darreichungsform von Musik wirklich nur noch eine Frage des Dateiformates?
Auf all diese Fragen hört man von der Musikindustrie als Antwort nur den großen Knüppel "Anti-Kopier-Gesetze" schwingen. Dass nun plötzliche Aufpoppen von offiziösen Musikportalen zum Bezahl-Download von MP3s ist angesichts der Lieblosigkeit und des engen Fokus auf die Dienstleistung "Download" keine Antwort, sondern nur eine Problemverlagerung. Das Potential Internet, die Verknüpfung von Inhalten und Dienstleistungen via Medium Internet, wird nicht ausgenutzt, die Platten-Marketeers haben ihre Scheuklappen immer noch auf.
Das zur Musikindustrie gesagte, gilt sinngemäß für sämtliche Content-Produzenten, die noch keine Antwort auf die Frage mit dem Umgang des Internets gefunden haben. Sei es die Filmindustrie, Zeitschriften- und Buchverlage, Fernsehen, Radio, Softwareindustrie. Ein Sektor nach dem anderen, wird in den gleichen Zustand der hilflosen Jammerei verfallen, wie aktuell die Plattenbranche.
Das kann der Internetbranche nicht egal sein, denn solange diese großen Wirtschaftszweige so phantasielos mit dem Internet umgehen, wird das Internet auch weiter in seinen jetzigen Zustand verharren. Vom allseits proagierten "Internet-Tempo" ist nichts zu merken. Und die immer rigideren Gesetze verringern auch den Spielraum für kleine Unternehmen, die versuchen aus einer Nische heraus was zu reißen.
[16h38] Putzigster Ausdruck des Tages: (muss evtl. 2-3 gelesen werden bevor er verstanden wird) "The former soon-to-be ex-governor of California".
Aus der Einleitung von Frau Dowds aktueller Kolumne u.a. in der New York Times "Gray in Pink" Die Kolumne liest sich nicht uninteressant, allerdings kann ich als Außenstehender nicht beurteilen inwieweit die Beschreibung der "demokratischen" Gemütslage zutreffend ist. Wenn sie es ist, dann haben wir bis zu den US-Wahlen im November 2004 unterhaltsame Zeiten vor uns.
[08h44] Eigentlich wollte ich die Geschichte erzählen, wie ich neulich mit Sean Penn in Cafe saß und stundenlang pro und contra "websafe colors" diskutierte. Er saß lässig mit seiner großen verspiegelten Sonnenbrille, wie man sie vielleicht aus "Colors" wieder erkennen würde. Ich erwähnte nebenbei, dass ich morgen früh ein Meeting mit Dennis Hooper hätte, um das Design der Website für den neuen Film von Jo-El und Etan Cohn zu besprechen. Ich berichtete wie Hopper beim letzten Mal fast ausgeflippt wäre, weil ich weder Kirsch- noch Johannisbeer-Marmelade im Haus hatte. Penn grinste, nahm eine Serviette, schrieb in Großbuchstaben "FUCK YOU!" und übergab mir den Zettel mit der Bitte ihn morgen Hopper zu überreichen.
Ja, eigentlich wollte ich diese Story erzählen, aber die großartige Geschichte von Don kommt dann doch wesentlich besser: "Buckley, Jeff (tot) & Moby (lebend)"

Mittwoch, 17. September 2003

[23h33] Re: "Kekse machen fett". "Ligne Claire" schreibt mir anknüpfend an den Essensvorgang:
Nicht zu verachten aber auch das sonnenbeschienene, halbleere Glas mit Multivitaminsaft, an dessen Rand eingetrocknete Flüssigkeitsreste kleben. Nur echt mit dem Pillendöschen daneben.
Richtig. Ich höre alte Zivildienstschule raus. Natürlich bleiben auch von anderen Säften diese etwas brockigen, sämigen Reste am Glas kleben. Aber der Multivitaminsaft, der spielt in einer anderen Liga. Sythetik pur. Die fiesen klebrigen Tropfen auf dem Tisch, gepaart mit diesem unglaublich künstlichen Geruch der sich dann intensivst in den Räumlichkeiten verbreitet. Der Multivitaminsaft, die Mutter aller Fruchtsäfte, in Wahrheit ein Hybrid aus Duftbäumchen und Sekundenkleber.
Mir persönlich ist ja noch eine andere Flüssigkeit im Gedächnis haften geblieben. Das Mineralwasserglas mit den merkwürdigen weißen Schwebeteilchen. Das nach dem Essen immer für das schnelle Zwischendurch-Putzen der Dritten Zähne benützt wurde.
[19h30] WebDev_Software -- Langsam treffen die ersten User-Berichte zu Macromedias Studio MX2004 ein.
Flash MX 2004 kommt eher positiv weg, insbesondere die beschleunigte Benutzeroberfläche unter MacOS X, allerdings neigt die Flash-Gemeinde zum "Jubelpersertum"
Da klingt das Ganze bzgl. Dreamweaver MX2004 schon wesentlich kritischer. Auf Macintouch wird von vielen die unglaublich geringe Geschwindigkeit beim Tippen moniert. Diese Erfahrung scheint man bzgl. der OS X-Version auf der Dreamweaver-Mailingliste bei BlueWorld eher zu teilen (auch wenn es Gegenstimmen gibt). Wenn das so zutrifft, wäre das ein Punkt der mich erstaunt, da just dieser Bereich schon in der Vorgängerversion suboptimal. Das was Fabrice Pascal zu Dreamweaver zu schreiben scheint, klingt ebenfalls nicht verheißungsvoll.
[19h29] Der Eintrag über Kastanien muss leider wegen eines akuten Sommervorfalls auf einen späteren termin verschoben werden.
[09h54] Ich muss der deutschen Jugend Abbitte leisten. Ich dachte eine Horde von Grundschülern im Bus wäre in der Nervigkeitsskala schon der maximale Ausschlag.
Gestern nachmittag wurden die Kinder locker von einer Horde aufgekratzter Senioren geschlagen. Mit dem Primat des Alters wurden erst einmal alle Plätze gekapert, der Grundgeräuschpegel entsprechend hoch.
Wo die Kids sich erst in ohrendröhnenden Lautstärken hochschaukeln müssen, fackeln die Senioren nicht lange und steigen schon bei zirka 100dB ein. Die Umwelt wird durch die Waffe der "Repetition" mürbe gemacht. Wird am Ende des Busses ein mäßig witziger Schwank gemacht ("Vorsicht, Kekse machen fett! BRUHAHARHARHAR!"), rollt in den nächsten Minuten der Witz durch den Bus. Die Urheberin fängt damit an, dass sie die Witzischkeit durch drei oder viermaliges Wiederholen betont und in die anwensenden Hirne penetriert ("Vorsicht, Kekse machen fett! BRUHAHARHARHAR!"). Damit niemandem im Bus dieses köstliche Bonmot entgeht, wird es von der alten Dame in der Sitzreihe davor nochmals aufgesagt ("Vorsicht, Kekse machen fett! BRUHAHARHARHAR!"). So arbeitet sich die Gute Laune durch den Bus und ist zehn Minuten später auch vorne angekommen ("Vorsicht, Kekse machen fett! BRUHAHARHARHAR!").
Um sich zu vergewissern dass diese Altersheim-Humor-Granate auch wirklich vorne angekommen ist, schickt noch einmal eine Art "Witze-Ping" aus, und bringt den Spruch noch einmal an ("Vorsicht, Kekse machen fett! BRUHAHARHARHAR!"). Anhand der Reaktionen (umdrehen, Dritte-Zähne grinsen einen an) kann die Urheberin abschätzen, ob die Pointe schon vorher diese Stelle im Bus passierte. Passiert der Satz binnen drei Minuten noch einmal den Bus, jedesmal durch "BRUHAHARHARHARHAR!" akklamiert, kann davon ausgegangen werden, dass diese gerontologische Humorbombe überall auf bekanntes Terrain traf.
Immer wieder werden solche verbale "Pings" losgelassen. Irgendwas wird gesagt, nicht immer was witziges ("Vorsicht, Kekse machen fett! BRUHAHARHARHAR!"), als ob man ein Lebenszeichen von sich geben wollte und von den anderen eine Reaktion als Bestätigung erwartet, dass man noch unter den Lebenden und Wahrgenommenen weilt. Das Zuschwallen als Existenzbeweis.
Dann wird schnell mal ausgerufen: "Wo sind die Schmidts? Sind die Schmidts im Bus? Ich sehe sie nicht! Die Schmidts sind nicht da! Wir haben die Schmidts vergessen!". Wieder quält sich dieser "Ping" durch den Bus, bis von vorne die Beruhigung zurückwalzt: "Die Schmidts sind vorne."
Im Alter sind die kleinen Freuden groß. Anscheinend als eine willkommene Abwechslung zum sonstigen Fraß aus Santa-Fu-Gefängnisbrot und diarrhöe-fördernden Milram-Diät-Fruchtquark, werden kleine Balsen-Schoko-Butterkekse herumgereicht. Jeder Keks ein Hochgenuss an dem eine Viertelstunde gelutscht, gesaugt, gebissen und gekaut wird. Wie ein Wiederkäuer wird die wohl inzwischen breiige Masse immer wieder von der einen Backe in die anderen gewälzt, in der Hoffnung dass das eine oder andere Geschmacksatom an den Mundschleimhäuten und der pelzigen Zunge hängenbleibt.
Ist der Keks den Weg alles irdischen gegangen und hat sich Richtung Darm verabschiedet, wird mit der Zunge jede noch so kleine Unebenheit der Zähne nach letzten Keksbrocken abgetastet. So scheinen die Stunden ins Land zu ziehen. Einig Bus, einig Keksland.
Sollte ich einmal so weit sein, bitte erschießt mich. Obwohl, meine Hoffnung ist ja, dass ich aus der Wahrnehmung meiner Umwelt ausfaden werde, bevor es mich dann auch biologisch hinrafft, Der eigene Tod als lautloser "Plopp".
[09h52] Auch das gibt es noch 2003: Kunden die binnen 7 Tage nach Erhalt der Rechnung zahlen. Wow! Danke Kunde. Meine Schritte sind seit Aufschlagen des Geldes auf mein Konto, gestern mittag, um einiges beschwingter geworden.

Dienstag, 16. September 2003


Neues ARD-Logo
[21h25] Medien_Design -- Nach der oberpeinlichen neuen McDonalds-Kampagne der nächste Tiefschlag: Redesign des ARD-Logos. Heute vorgestellt, ab 27.September im Programm. Wenn ich die Formulierung des Pressetextes richtig deute, ist es eine hausinterne "Weiterentwicklung" des derzeitigen On-Air-Auftrittes welches seinerzeit DMC Wien/Hamburg gestaltet haben.
Sorry, aber ich mag die Versalien (der FF TheSerif?) überhaupt nicht. Dieses Goudy-like "D"! Shudder! Zudem beißen sich Schrift, dünner Kreis und die klobige Eins.
Es schummelt sich auch am Grundproblem vorbei, dass Otto Normalverbraucher nicht zwischen "ARD" (dem Verbund) und "Das Erste" (dem ersten Fernsehprogramm) unterscheiden kann. Es wird noch komplizierter! Die Koordinatorin Regina Tamm lobt die Idee mit der Eins im Kreis, weil dieses als Corporate Identity für einzelnen Bestandteile zum ARD-Verbund benützt werden kann. Nochmals zum Mitschreiben: Es ist die "Eins" die die Zugehörigkeit zur ARD signalisiert. Nicht eine Zeichenfolge "ARD", sondern die Eins!
[13h06] Das Fatale wenn man auf zwei Rechnern gleichzeitig arbeitet (sozusagen Server-Client-Konfiguration): man braucht mitunter schon mal zwei Stunden ehe man merkt, dass eine Zusatzmodul-Installation nicht funktioniert, weil man die ganze Zeit in den Client-Verzeichnissen rumfuchtelt, mit dem Browser aber die Webseiten von den Server-Verzeichnissen abgreift...
[10h29] Apple -- Seit einer halben Stunde läuft die Keynote von Steve Jobs auf der MacWorld in Paris. Ich lese auf drei Websites und einem IRC-Channel mit. Im folgenden, immer aktualisiert, die Infos.
Neue PowerBooks: 17"-PowerBook, G4-1,33GHz, max. 2GB RAM, Radeon-Mobility 9600, FW800, USB2, Airport Extreme, BlueTooth, SuperDrive für 3000,-EUR netto?.
15"-PowerBook: ebenfalls im Alu-Look. Tastaturbeleuchtung. G4-1.25GHz, max. 2GB RAM, Radeon-Mobility 9600, DVI, FW800, USB2, Airport Extreme, Bluetooth, SuperDrive: 2.500,-EUR (netto?). Eine kleine Variante (G4-1GHz, ComboDrive (CD-R + DVD) statt SuperDrive (CD-R + DVD-R)) für 2.000,- EUR (netto?)
12"-PowerBooks: G4-1GHz, max. 1,25GB RAM, DVI, GeForce FX5200, USB2. 1.600,- EUR für ComboDrive-Version, 1.800,- für SuperDrive-Version
PowerBooks ab sofort erhätlich
Apple Bluetooth-Maus und Bluetooth-Tastatur. Jeweils 79,- EUR. Erhältlich in 2 Wochen.
Die Präsentation von Steve Jobs zeigt Effekte die man von Keynote 1 nicht kennt. Keynote 2.0?
iPod ein Riesenerfolg ...yaddayaddaydaa... G5 ein Riesenerfolg ...yaddayadda... Jaguar ein Riesenerfolg... ...yaddayaddayaddayadda...
Panther (OS X 10.3) wird lang und breit vorgestellt. "Preview" soll pfeilschnell sein, Anzeige von 1600 Seiten PDF in 20 Sek. gegenüber 72 beim Acrobat Reader.
"Panther" wird weiterhin für "Ende des Jahres" angekündigt, also nix mit Ende September.
Um Steve Jobs selber, wird dieses Jahr in Paris mehr aufheben als sonst gemacht, gibt Fernseh- und Radiointerviews.
[02h45] Late Night Beobachtungen.
Es wird Herbst. Heute Nacht feierlich die erste Kastanie des Jahres weggekickt.
Man läuft zum Eppendorfer Marktplatz, auf der anderen Seite hat der "Celtic Pub" noch offen, 3-4 Personen sind noch drin. Es wird laut Klavier gespielt, klassische Musik. Aus dem "Celtic Pub". Nachts um Viertel nach Zwei. In der Nacht von Montag auf Dienstag.
Der Döner-Imbiß auf dem Marktplatz macht gerade zu. Zwanzig Meter weiter daneben, an der Bushaltestelle schwankt ein Mann, bei dem man nicht sicher ist, ob er schwankt weil er besoffen ist, oder weil er unbeholfen mit den in Mayonnaise ertränkten, lapprigen Pommes im Pappschälchen kämpft.
Dort wo an der Ecke zur Erikastraße ein Ledersofa-Geschäft war, ist ein neuer Laden mit einer, ähem, etwas speziellen, oder kleinen Zielgruppe. Das "Svea" Kachelöfen verkauft, kann ich noch nachvollziehen. Interressiert vielleicht, sagen wir, 5% aller Deutschen. Dass der Laden schwedische Kachelöfen verkauft, macht es spezieller und dürfte die potentielle Zielgruppe auf 1% reduziert haben. Dass der Laden aber antike schwedische Kachelöfen anbietet... Ich meine, wie häufig haben wir in unserem mehrere Jahrzehnten langen Leben schon gefragt: "Mensch, einen antiken schwedischen Kachelofen tät ich jetzt missen?" Eben. Die meisten dürften wohl bislang gedacht haben, die Schweden haben früher ihre Elche abgefackelt, um es mollig warm in ihrer Erdhöhle zu haben.
Draußen fährt unterdessen ein PKW, hält alle zehn Meter. Der Fahrer springt aus der Tür, rennt mit einer gerollten Zeitung in der Hand zur Haustür, schmeißt die Zeitung auf den Treppenabsatz, rennnt zurück, steigt ins Auto, düst los, tritt nach zehn Meter in die Bremsen, reißt die Fahrertür auf, rennt mit einer gerollten Zeitung zur Haustür etc... Nicht jede Arbeit scheint mir wirklich befriedigend zu sein. Dann schon lieber antike schwedische Kachelöfen verkaufen, oder in einem Irish Pub Gershwin spielen.

Montag, 15. September 2003

[13h36] WebDev -- Zeldman klärt über den trouble rund um Browser-PlugIns und dem Eolas-Patent auf: "IE, Flash, and patents: here comes trouble"
Zeldman schreibt von ersten Plänen das problematische Patent zu umgehen, z.B. mit einem PopUp-Fenster. Aber wenn alle Stricke reißen und z.B. die Revision abschlägig beschieden wird, wird es ohne Lizenzgebühren an Eolas keine reibungslose "Experience" mit PlugIns geben. Mit entsprechenden Konsequenzen für Macromedia, Real, Microsoft und Apple.
Douglas Bowman/StopDesign.com hat einen einführenden Artikel zum Thema relativer und absoluter Positionierung in CSS geschrieben: "Making the Absolute, Relative "
Er erklärt dabei ein CSS-Feature, was ich so auch erst vor 1-2 Monaten bewusst wahrgenommen und eingesetzt habe. Die Positionierung mittels CSS wird insbesondere von WYSIWYG-Tools dahingehend vergewaltigt, als dass sog. "Layer" auf der HTML-Seite via Koordinaten "absolut", als von der linken oberen Browser-Ecke ausgehend, positioniert werden.
Diese Positionierung hat aber nicht automatisch relativ zur Browserecke stattzufinden. In den CSS-Specs heißt es zu dem Thema vielmehr: "gemessen vom Nullpunkt den 'beinhaltenden' Blocks". Will sagen: wenn ich ein großes DIV#page habe, das mittels margin: 0 auto; horizontal im Browser zentriert ist, dann kann ich ein DIV#page DIV#kopfleiste haben, dessen position:absolute; top:0; left:0; sich nicht auf die Browserecke, sondern auf die linke obere Ecke von DIV#page bezieht. Alles was innerhalb von DIV#page absolut positioniert ist, bewegt sich mit der relativen Positionierung von DIV#page mit!
[09h11] Ich hasse einige soziale Reflexe eigentlich wie die Pest. Zum Beispiel das allgemeine Aufatmen am Freitag "Wochenende!". Oder die montägliche schlechte Laune, verbunden mit Sätzen wie "I hate mondays" oder artverwandtes.
Eigentlich.
So langsam könnte ich mir das angewöhnen. In letzter Zeit lasse ich mit schöner Regelmäßigkeit montags meine Computertasche fallen oder trete in Hundescheiße.
Heute nehme ich einen recht frühen Bus, fünf nach Acht. Was passiert an der nächsten Haltestelle: eine Horde Grundschüler macht Klassenausflug, entert den Bus und strömt in den hinteren Busteil wo ich mich in die Ecke hingequetscht habe und eigentlich über die zu erledigenden Arbeit sinnieren wollte.
Während alle fünfzig Meter irgenein Kiosk mit der ausgelegten Bildzeitung und der Headline über Susan Stahnkes Nackphotos im Playboy vorbeirauschen, toben die Kinder sich aus. Quetschen sich zu viert auf eine Zweier-Bank und mit acht Leuten auf das was ich von der Rückbank lasse. Sie nölhen über Kinderheime ("Da kommt man nie mehr raus. Oder wenn, dann nur mit viel Glück"), Frauen ("Da! Da! Guck! Schnäälll! Die Frau hat einen Gipsarm!"), Männer ("Siehst du den Typen da? Der hat eine Waffe! Da guckt eine Waffe raus! Ach nee, ich habe das mit einem Handy verwechselt"), Hamburg ("Da ist ein Schild mit 'Stadion'! Wir fahrn zum 'Volksparkstadion'!"), Hamburg ("Da ist ein Schild mit 'Fischmarkt'! Wir fahrn zum Fischmarkt! Goil!") und Hamburg ("Wir fahrn mit dem Bus auf der Autobahn! Auf der Autobahn mit dem Bus! Und dann durch den Elbtunnel! Krass! Elbtunnel und Autobahn!")
Jeder mit der hohen Kinderstimme und impertinenten Lautstärke ausgeschriehener rammt sich in meinen Kopf. Man will gehört werden und schreit noch ein Stückchen lauter als der Vorredner. Insbesondere den Mädchen ist die Erregung anzumerken, falls ihnen nicht bereits beim ersten Wort zugehört wird. Sie setzen dann noch 2, 3 weitere Male an, jedes Mal ein bißchen am Lautstärkeregler gedreht, um die Sicherheit zu haben auch wirklich von allen Mitschülern und dem restlichen Bus gehört zu werden ("Diese Jacke habe ich aahauch!")
Wieviele Kinder kriege ich eigentlich in meinem Mikrowellenherd rein?