dogfood Mai 2003 [2]

[19h30] Ein frühabendlicher Kundentermin ist auf morgen verschoben, und die Zeit kann genutzt werden, um nicht nur noch einen Kostenvoranschlag zu schreiben, sondern endlich den am Samstag gekauften Blumenkohl zu verarbeiten, der fünf Tage im Kühlschrank seinem Schicksal harrte.

Ich entfernte die äusseren grünen Blätter und wollte mich gerade dranmachen den Blumenkohl zu halbieren, als ich auf dem Holzbrett ein graues schleimiges Etwas kreuchen und fleuchen sah. Eine Schnecke, dem Blumenkohl entsprungen. Die kleinen schwarzen, schmierigen Punkte auf dem Blumenkohl bekamen nun auch eine andere Bedeutung als einfach nur "Dreck": die Schnecke hat wohl fünf Tage lang auf dem Blumenkohl gekackt was das Zeug hält!

Die Schnecke wurde schnurstracks ins kochende Wasser befördert. Man ist ja schließlich Halbfranzose und freut sich über jede Fleischbeilage, Frösche und Schleimzeug inklusive.

Nein, Scherz. Wackere zehn Minuten lang trieb ich die Schnecke auf ein Blatt zu, brachte das Blatt nach draussen und liess es 3 Meter in den Vorgarten der leeren Wohnung unter mir fallen. Möge der große Schneckengott über das weitere Schicksal dieses inkontigenten Wesens entscheiden.

Knapp zwei Minuten nach dem ich heute abend die Pflaster an den vom Buchsbaum lädierten Fingerkuppen (siehe Samstag) abgenommen habe, musste ich mir natürlich in den Finger schneiden. Weswegen das Blatt auf dem die Schnecke nach unten verfrachtet wurde, auch recht rötlich gefärbt war. Der Komplementärkontrast (Rot auf Grün) sollte das Blatt auch dem simpler gestrickten Spaziergänger ins Auge fallen lassen.

Unterdessen lacht sich Miss "Remouladen-Ei-Brötchen" über meine "Unbeholfenheit" schlapp. Aber wenn die Rübe schon ab ist, kommt es auf die eine oder andere Fingerkuppe auch nicht mehr an.

[11h47] Ich kann es nicht verstehen das Leute mit ihren eigenen Händen Gold wegschmeißen. Mit ihren eigenen Händen. Sie haben es in die Hand gedrückt bekommen und weggeschmissen. Es geht nicht rein in die Birne.

Passend dazu Pirkkas "Escape Module"-Mix, der sich alleine schon wegen der 8-Minuten-Version von Marvin Gayes "A Funky Space Reincarnation" den Download lohnt. Die Finnen, die haben drauf...

[10h22] Das Aufstehen war eine Qual und hat konsequenterweise auch erst im vierten Anlauf geklappt und auch erst zu einem Zeitpunkt da ich sonst bereits die Tasche packe.

Ein seltsam aktives Hirn heute morgen, dass über bestimmte Dinge bis zum Exzeß nachdenken will, während es die Koordination mit dem Körper verweigert. Immer wieder muss ich es nach sekundenlangen Starren mit einem "Beweg dich, du Sack!" in die Realität zurückrufen.

Heute ist die "lange" Streckenvariante angesagt, U-Bahn bis Feldstraße und dann fünfundzwanzig Minuten mit dem 3er-Bus. Es hat den Vorteil dass ich so auf dem Weg zur Arbeit Notizen zu einem Kostenvoranschlag machen kann.

An der Feldstraße -- HVV suckz -- dauert es wieder eine Ewigkeit bis der 3er endlich kommt. Ich blicke rüber zum Feldstraßenbunker, den Flutlichtmasten vom Millerntor und dem sich dahinter hochstreckenden ockerfarbenen Hochhaus. An dem Hochhaus ist eine riesige Pauli-Totenkopf-Flagge befestigt. Ich habe erst gestern am Rande mitgekriegt, dass Mainz gegen Ahlen verloren hat, was in Konsequenz die Nicht-Abstiegshoffnungen von Pauli auf ein theoretischem Minimum zusammenschrumpfen lässt und ganz gut zur meiner melancholischen Stimmung passt.

Das Angebot ist schnell geschrieben, der Tee schnell gemacht, aber das Hirn ist immer noch träge. Die Kopfhörer sind aufgesetzt, und als Henrikkis "Pick up the pieces"-Mix in den House-Teil übergeht, wird die Lautstärke aufgedreht.

Ob mein Kopf noch auf dem Hals ist, weiß ich nicht. Ich weiß es wirklich nicht.

[09h29] Film -- Gestern gab es auf PREMIERE "Fast and Furious". Bitte? Meine Herren?! Was ist das für ein Film gewesen? In der ersten halben Stunde stand ich nur noch mit offenen Mund da und rief im Sekundenabstand "Fuck", "Scheiße" und "Meine Fresse!?".

Ich bin ja einiges in Sachen Actionfilmen gewohnt, aber hier kam ich nur noch mit fremder Hilfe aus dem Sofa, so hat es mich reingepresst.

"Fast and Furious" ist ein testeronhaltiger Autorennfilm. Ein blondgelockter Jüngling versucht sich als Undercover-Agent in eine Gruppe um Vin Diesel zu schleusen, die ihre Autos hochzüchten und damit illegale Rennen fahren.

Der Film stellt mit Sicherheit keine intellektuelle Überforderung da, aber das was er will, macht er perfekt. Selten ein Film gesehen, der so viel Gefühl für Speed zeigt. Grandiose, quietschbunte, artifizielle Optik, bei der man nie weiß was am Computer nachbearbeitet wurde oder wo mit Bluescreen gearbeitet wurde. Im Gegensatz zu den ganzen miesen Bruckenheimer-Produktionen vernachlässigt der Film die Story nicht. Hier wird nicht eine dürftige Idee auf 105 Minuten ausgewalzt. Neben dem Hauptplot als Klammer, gibt es einige Subplots, die sich überkreuzen, verschwinden und wieder auftauchen. Zudem ein feines Gefühl für den Unterschied zwischen Klischees die zum "Style" beitragen und langweilige Stereotypen.

Bah, ich habe meinen Puls nach Filmende nicht gemessen, aber ich glaube ich habe eine halbe Stunde gebraucht um wieder zum Ruhepuls zurückzukommen.

Fette acht von zehn Lachgaszylinder in meiner Filmliste.

[09h28] Kann mir jemand mal sagen, wieso man immer dann so beschissen viel zu tun hat, wenn man eigentlich viele Rechnungen schreiben müsste? Und zwar dringend müsste!?

[10h13] Einer der Gründe warum ich mit dem 20er-Bus bis nach Altona durchfahre statt bereits Holstenstraße umzusteigen: man kann länger arbeiten. Und diese zehn Minuten waren es die mir die benötigte Idee gaben. Rick, der Reporter. Illus für ein Konzept einer Marketingagentur.

[09h32] Web -- Der vierte und letzte Teil der frei erhältlichen Animatrix-Episoden ist nun geschaltet: "Second Renaissance - Part 2"

Ich denke das werden die letzten Worte sein, die ich in dne nächsten Wochen und Monaten zum Thema "Matrix" verlieren werde, da mir der ganze Hype der auch in den Weblogs reingetragen wird, mir jetzt schon derart auf die Nüsse geht...

[09h30] Har Har, vom Finanzamt die Mitteilung über die Umsatzsteuer-Erklärung 2001 bekommen. Super! Ich bekomme Geld zurück! FünfEuroZwoundachtzig!

[09h04] Musique du jour: heute morgen um dings nach sieben lief auf FM4 wieder Radioheads "There There" und plötzlich habe ich am frühen Morgen einen Tripper auf Sonic Youth bekommen. Die 90er-CD "Goo!" war dann auch relativ schnell im CD-Regal geortet. Trotzdem geht mir "There There" nicht aus dem Kopf.

Immerhin kommen die dieswöchige "Prime Cuts" von FM4 (eine Art "CD der Woche") von der neuen CD von Goldfrapp. Bin gespannt.

[20h21] Danke der Nachfrage, Laune bessert sich weil ich für heute den schwersten Brocken Arbeit hinter mir habe. Apropos Arbeit: wo ich so vor mich hin sinniere über verschiedene Brillengestelle...

Gestern mittag, im Bus vom Baumarkt, 40cm-Topf in der Linken, 30l-Granulat-Sack in der Rechten, die häßlichste Brille zu einer eh nicht gerade gut aussehenden Frau gesehen... Boah, war das furchtbar...

Die Frau sah aus wie eine Russin die zu viele US-Filme gesehen hat, und daher "weltmännisch", also US-amerikanisch, rüberkommen wollte, aber dann doch nur superbillig aussah. Um die fünfzig Jahre alt, kurze, wasserstoffperoxid-blonde Haare. Ein Gesicht wie ein Ballon, mit kleinem, runden Kinn und dadrunter nochmal ein weiteres, schwabeliges Kinn, weil die gute Frau einfach f-e-t-t war. "Fett" nicht wie in "oops, vier Kilo zuviel", sondern "fett" wie in "aber eben war doch noch eine Schwarzwälder Kirschtorte auf dem Tisch?".

Die Lippen, wie konnte es anders sein, grellrot geschminkt, so wulstige Schmollmundlippen deren Hauptaufgaben das in Grund-und-Boden-Labern und Essen-Abgreifen ist.

Alles im Gesicht war irgendwie ballonartig. Kinn, Backen, Lippen, Nase... Irgendwie alles...

Aber das schärfste was diese im Ultramarin-blauen Kostüm steckende Frau an sich hatte, war diese Brille...

Es war eine dieser Brillen, wo es kein Brillenglas für jedes Auge gibt, sondern nur noch ein Kunstoffscheibe um die halbe Gesichtsleiste herum, mit einer Aussparung für die Nase, ähnlich wie Profi-Radfahrer. Diese Kunstoff-Ding war minimum zehn Zentimeter hoch und, passend zum Kostüm, hellblau eingefärbt. Das silberne Brillengestell hat die Kunststoff-Scheibe nicht, wie normal, oben gefasst, sondern unten, um dann in einem weitausladenden Bogen an denSeiten hoch zu den Ohrmuscheln zu laufen.

Ich weiß gar nicht wer mehr Drogen intus hatte: der Optiker, die Frau, der danebensitzende Ehemann der sie geehelicht hatte oder ich... Bahhh, es war so widerlich!

[17h25] Sentimentaler Sonntag. Pauli spielt wieder einmal nach Führung nur Unentschieden und düfte nur noch theoretische Chancen haben. Meine Laune ist etwas am Boden, ich spiele Coldplay und Coldplays Video "The Scientist" (REAL bei MTV oder QT im Apple Music Store) trifft meine Stimmung. Ich glaube ich sollte mich besser draussen in die Sonne setzen. Nee, Sonne hat sich auch schon verzogen...

[09h53] Auf FM4 läuft seit einigen Tagen Radioheads "There There" in der Playlist. So sehr ich mit Radiohead ansonsten weniger anfangen, da die nölende Stimme des Sängers mir schnell auf den Nerv geht, so ist "There There" eine wunderbare Nummer die es schafft Zärtlichkeit und Aggression in einer Nummer unterzubringen, was ich in letzter Zeit so nur von Pulp und Blur gehört habe.

[22h47] Operation Buchsbaum ist nun zu Ende. Ob die Umtopfung erfolgreich war, wird man in den nächsten Tagen und Wochen sehen, wenn das Sensibelchen Blattausfall oder eben nicht bekommt.

Das stundenlange "Abschrubben" der Erde vom betonharten Wurzelpaket hat allerdings Opfer gekostet. Plaster zieren drei Fingerkuppen, wo sich die Haut fast vollständig und in mehreren Schichten vom Nagelansatz losgelöst hat.

Immerhin ist das Badezimmer, das zeitweise wie ein Kurbad mit Moorpackung aussah, nun wieder sauber.

Ach ja. Um die nachfolgende Pointe geniessen zu können, sollte man vergegenwärtigen, daß ich Abi mit den leistungskursen Mathe und Physik hatte. Heute morgen, beim Einkauf, überlege ich wieviel Granulat ich brauche. Gucke in den neuen 40cm-Topf, schaue auf den 30l-Sack Granulat. Hmm. reicht nicht. Das Zeug also nach Hause geschleppt, und dann in den nahen "Budnikowski" (Drogerie) gegangen und noch mal zwei 7,5l-Säcke gekauft.

Heute, nach getaner Arbeit stelle ich fest, dass ich ca. 20l Granulat über habe, weil ich Trottel nicht bedacht habe, DAS JA NOCH WAS IN DEN TOPF REINKOMMT, DIESER FOLGLICH GAR NICHT GANZ MIT GRANULAT GEFÜLLT WERDEN MUSS!!! Womit das Thema PISA auch erschöpfend abgehandelt wäre.

[14h15] Passend zum Deutschlandstart von "Anger Management"("Die Wutprobe"). Nicholson gestern beim NBA-Spiel der Lakers gegen die Spurs.

[13h08] Web -- Lesestoff von heute, alles NY Times:

Einführender Artikel für die heute beginnenden NHL-Conference Finals (mit den Minnesota Wilds, dem "billigsten" Team der Liga): "A Mostly Unfamiliar Four"

Ein Exil-Koreaner gibt interessante Innenansichten aus einem sich ändernden Südkorea: "Korea's New Wave ".

Die NY Times über den am Donnerstag anlaufenden "Matrix: Reloaded": "'The Matrix' changed not only the way we look at movies, but movies themselves. 'The Matrix' cut us loose from the laws of physics in ways that no live-action film had ever done, exploding our ideas of time and space on screen." ("Bullet Time Again: The Wachowskis Reload")

Jerry Seinfeld schreibt sehr geschmackssicher über seine Lieblings-kino-Szenen: Auto-Verfolgungsjadgen. "There's also a brilliant scene of a mall being destroyed by the Bluesmobile. Audiences are never displeased to see massive, wanton destruction of private property. It's as if the moviemakers are saying, 'Look, we are clearly spending the money you gave us. As opposed to lining some lame movie stars' pockets and financing their dysfunctional relationships out of your view.'. " "Cool. Dumb. Daring. Love the Chase."

[09h17] WebDev -- Ein neuer Eintrag ins Weblog von David Dave Hyatt, dem Frontmann von Apples Safari-Browser, weist auf ein interessantes Problem hin, der Verwendung von GUI-Elementen ("Widgets") in Webseiten.

Die MacOS X-Widgets sind dummerweise derzeit nicht skalierbar und führen auf Webseiten deswegen zu Problemen. Aufgrund der Marktanteile des Explorers, müssen daher alle Widgets sich den Windows-Widgets anpassen, selbst wenn es zu suboptimalen User-Experiences führt.

Der Eintrag unterstreicht aber auch das was ich immer wieder gegenüber Kunden, Designern und Texter predige: haltet Layouts und Webseiten flexibel. Pixelgenaues Design führt zu enormen Mehraufwand. Als Reaktion bekomme ich dann zu hören: "Is' wurscht, der Explorer hat 80+x% Marktanteil" oder "Bau' das ganze als Grafik ein". Argumentationen wie "Marktanteile werden wechseln wenn AOL auf Netscape umsteigt" oder "das ist nicht medien-gerecht" oder "dann hat die Suchmaschine nix zu finden und indizieren", werden meistens weggewischt mit: "nächstes Jahr machen wir eh alles neu" oder "die Suchmaschine muss uns nicht finden".

Das Verständnis für das Medium "Web" sowohl bei den Kunden, als auch bei denen die es besser wissen sollten -- Designer, Designer-Magazine, Projekt-Manager, Agenturen -- hat sich im Laufe der letzten zweieinhalb Jahren, als mit Einführung von Netscape 6 die Standard-Problematik mit Vehemenz auf den Tisch kam, kaum verändert.

Shit, ich rede mich wieder in Rage... Wo sind meine Tabletten... Ich glaube ich gehe jetzt besser Töpfe kaufen, zur großen Buchsbaum-Umpflanz-Aktion..

[22h43] Die Katze auf dem viel zu kleinen Kissen wird vom Lärm aufgeweckt. Das Lied der Pipi Langstrumpf dröht durch die Wohnung. Schläfrig hebt sie den Kopf, die Augen nur halboffene Schlitze, die Pupillen trotzdem ganz klein. Sie gibt merkwürdige Geräusche von sich. Es fängt mit einer Art Schnurren an und setzt sich mit einer Art Knurren fort, das wohl ein Versuch ist die Stimmbänder zu dehnen und sich irgendwie wachzumachen. Doch die Augen fallen immer wieder zu, während der Kopf aufrecht verharrt. Der Schwanz rührt sich nicht. der ganze Körper atmet ruhig weiter, als ob er weiterschlafen würde.

Sie fängt wieder an zu schnurren, die Augen schließen sich, ein erster zaghafter Versuch im Liegen die Vorderpfoten auszustrecken. Ein letzter Versuch die Augen zu öffnen, das Schnurren scheint sich zu überschlagen und dann abzusterben. Die Augen fallen zu, der Kopf sinkt zu Boden. Die Katze gibt auf, und rollt sich auf dem kleinen Kissen wieder zusammen. Ein letzter Seufzer und es ist wieder Ruhe.

[16h38] Musik_Politics -- Habe ich bereits unlängst auf die Kollaboration von "Fettes Brot" und Bela B. in Form eines Protestliedes ("Tanzverbot") gegen den Hamburger Innensenator und kaum zurechnungsfähigen Rechtsaußen Barnabas Schill hingewiesen, kommt jetzt Nachschub in Form des Reggae-Samplers "Dancehallfieber 3" (bei Indigo) der unter der Woche auf FM4 recht präsent im Musikprogramm ist. Z.B. Nikitaman und "Einfach nur ein Lied".

Man weiß gar nicht auf was man mehr hinweisen soll. Auf den wachsenden Widerstand der Hamburger Kulturszene gegen Schill und die Kultursenatorin, oder auf diesen anscheinend wirklich exzellenten Sampler der eine sehr lebendige und hochklassige deutsche Dancehallszene zeigt.

Wer ein bißchen Schill-Kost haben will, kann das Interview im heutigen Hamburger Abendblatt nachlesen.

Ich kann bis heute nicht verstehen, wie die Stadt Hamburg sich durch Schill neue, blaue Polizeiuniformen aufschwatzen lassen kann, designt von Colani. Jenem Colani der sich nicht entblödet einst in "Titel, Thesen und Temperamente" Sprüche abzusondern über "Juden denen man das Genick brechen sollte" oder an anderer Stelle über geldgeile Juden zu schwafeln.

[09h00] Das steht nach einem Abstecher im Supermarkt heute morgen auf meinem Schreibtisch: Coca-Cola (the real thing, light sux), eine Packung Dextro Energen Cappuccino (ich habe eingekauft wie ein Weib: zuerst "Ihhhhh!" geschrien und es dann mit angewiderten Gesichtsausdruck in den Einkaufskorb gepackt), ein Mal Dextro Energen Normal, Dose Instantpulver Cappuccino und Frischeiwaffeln.

Und genauso fühle ich mich auch. Es sitzt nur noch eine sterbliche Hülle auf dem Stuhl, das Hirn so leer, als hätte jemand die ganze Nacht mit einem Strohhalm mich leergesogen. Und grinsen tue ich auch die ganze Zeit wie ein Idiot.

[21h05] Diesen Tag verdaddel ich mehr oder weniger sinnlos. Heute vormittag war ich zwei Stunden bei einer Freundin um abgeschmierte Software wieder zu installieren (Explorer sucks) und in einem Grafikprogramm schnell was zu zeigen.

Danach ins Büro getappert. Es war heiß, ich unkonzentriert und so plätscherte das was ich machen sollte, ganz zäh vor sich hin. Und am Ende des Tages stand die Erkenntnis wie ich die jene Illustrationen anlegen sollte. Eben nicht gleich via Grafiktablett im Rechner zeichnen, sondern doch vorher auf Papier gehen und, abphotographiert, großformatig in Photoshop "inken".

Ich bin müde, Aufmerksamkeitsspanne irgendwo im Sekundenbereich.

Das mag daran liegen, dass ich derzeit den Kopf nicht frei kriege von einigen Dingen, z.B. Projekte die ich mangels Entschlußfreude und Idee nicht nach vorne treiben kann. Da ist der gestrige Spike Lee-Film "25 Stunden" dass geringste Ding in meiner Birne, wobei es für den Film spricht, dass ich ihn nicht "ex und hopp" beiseite lege.

Ich fand es heute abend recht witzig festzustellen, dass Roger Ebert die gleichen zwei Filmpassagen herausragend fand. Und er bringt den Film schön auf den Punkt.

Am Ende steht das heutige Tagwerk: einer Freundin geholfen zu haben und ein "Großbrief" (180x280mm, 128g, 1€44) in die Post gegeben zu haben. Und vielleicht schaffe ich es auch eine Rechnung vorzubereiten...

[15h00] Sowas fällt einem auch nur ein, wenn es draussen heiß ist, und im Raum niemand Lust hat zu arbeiten. Anstatt als Film-Monster immer wieder irgendwelche "Alien"-Klons zu nehmen, wird es Zeit für ein Monster, welches "Ein"- und "Ausgang" tauscht. Die Nahrungsaufnahme geschieht "unten" rektal, und der Gegner wird bekämpft, indem er "oben" totgekotzt wird. Sozusagen ein "Rektalien".

Ja, ja, ich weiß... ich bin aber jung und brauche Geld...

[13h04] Manchmal schickt der liebe Herrgott eine Eingebung in das Funkhaus von FM4, und lässt dort Musik spielen, die die eigene Stimmung bestens wiedergeben.

[01h06] So, der Tag geht nun seinem Ende entgegen, der Sandmann klopft schon ans Fenster... Heute ein ebenso langes wie witziges Telefongespräch mit Solingen gehabt, irgendwo zwischen Holland und Spanien. Sollte man öfters mal machen, vor allem wenn Solingen die Gebühren zahlt und im Hintergrund hektisch in Stoßatmung eine "Lucky Strike" nach der anderen durchgezogen werden, während Kampfhunde über alte Omas herfallen und Quark sich bockig anstellt.

[00h36] Web -- Mann, Mann, Mann! Die "Süddeutsche" geht mir tierisch auf die Eier! Es ist jedes Jahr das Gleiche: irgendwer verbricht ein Redesign der Site und dabei wird das "Inhaltsverzeichnis" der Druckausgabe (also die Übersicht über alle Online-Artikel des Tages) "vergessen".

Zum dritten Mal in drei Jahres, dass dieses Inhaltsverzeichnis nach einem Redesign weg ist. Bislang hat es immer mehrere Wochen gedauert, bis man es bei der SZ oder der Webdesign-Firma gerafft hat, und das Inhaltsverzeichnis wieder zurückkehrte... Bei sowas frage ich mich ob die Webdesign-Firma wirklich auch die Websites benützen, die sie entwerfen? Hey, nett dass man sich registrieren lassen kann. Wäre aber nicht schlecht irgendwo anzugeben wozu man das machen sollte. Auf der Registrierungsseite steht da jedenfalls nix von...

[00h27] Software -- Alsoft hat endlich "Diskwarrior 3.0" veröffentlicht. Liebe Mac-Gemeinde, wenn ihr euch ein Tool für den Werkzeugkasten kaufen müsst, holt euch Diskwarrior, vergesst das Zeug von Symantec oder Doc Norton. Ich kenne keinen dem mit Diskwarrior geschadet wurde, ich kenne aber zwei Fälle in denen Nortons DiskDoctor Festplatten endgültig übern Jordan geschickt hat.

Noch ein Tipp: man sollte sich die CD holen, um diese als Start-CD zu verwenden. Da aber jede Start-CD auch spezielle Startdateien für neuere Macs benötigen, empfehle ich mit dem Kauf/Upgrade von DiskWarrior zu warten, bis ihr euren neuen Mac gekauft habt. Ich werde für meinen Teil mit dem Upgrade warten, bis ich im Herbst oder Winter einen der neuen PPC970-Macs geholt habe...

[00h16] Web -- Salam Pax, a.k.a. "Where is Raed" ist wieder zurück.