dogfood September 2003 [4]

Dienstag, 30. September 2003

[14h12] Media_Design -- Vor zwei Wochen zeigte die ARD, hier in dogfood nicht unerwähnt, einen Relaunch diverser ARD-Logos. Dabei hielt der mit Abstand grausamster Schnitt der Thesis, die "TheAntiqua", Einzug in die ARD-CI. Nicht minder schlimm: der Versuch die ARD (nicht "Das Erste"!) über einer hochgestellten Eins im Kreis zu einer Familie zusammenzufassen.
Seit dieser Woche prangt der "Einser-Pickel" oben links auf dem Bildschirm und auf der Website sieht man auch die Gnadenlosigkeit mit der man den "Einser-Nippel" an jedes Sender-Logo draufklatscht. Eine Gnadenlosigkeit die anscheinend beim Logo von Radio Bremen in Ratlosigkeit mündet.
Mehr über das neue Corporate-Design des Ersten -- äh -- der ARD auf einer Minisite der ARD: "ARD-Corporate-Design"

Der "Einser-Nippel" und die Sender-Logos
[13h53] Media -- Kriminalprolizei! Sofort Drogenrazzia in Unterföhring, bei PREMIERE machen! Wie nun diverse Medien melden (u.a. Netzeitung) benennt PREMIERE sein kostenpflichtiges Programmheft nach diversen einstweiligen Verfügungen von "TV komplett" über "TV PREMIERE komplett" in "TV Kofler" um. Kofler = Cheffe von PREMIERE.
Der ursprüngliche Name "TV komplett" wurde von den programmzeitschriften-Konkurrenten gerichtlich aus dem Verkehr gezogen, da nicht alle Sender in dem Heft vertreten seien und der Begriff "komplett" irreführend sei. PREMIERE wiederum argumentiert, dass man nur Sender mit einem Marktanteil von weniger als 0,1% ausgelassen hätte.
Alle PREMIERE-Abonnenten bekommen die ersten zwei Hefte zugestellt. Ich habe mich gewundert warum man eigentlich nicht wirklich so konsequent ist und 2-4 weitere Seiten spendiert, um wirkliche alle Programme abzubilden? Das Verkaufsargument man wäre die erste Zeitschrift mit derartig vielen Sendern, ist ziemlich für die Gülle. Zum einen fehlen durchaus essentielle Programme wie CNN und BBC News, zum anderen sind von einem Großteil der Sender nur die Programme der Prime-Time zwischen 18h und 24h drin. Und die Produktionsdauer ist so groß, dass man sich nicht in der Lage sah, die Übertragungszeit des Länderspiels Deutschland - Island anzugeben.
[10h14] Medien -- Plant jemand ein Bombenanschlag auf das Hamburger Abendblatt? Laut Internet-Ausgabe, macht der Hamburg-Teil heute mit Artikeln wie "Hamburger Staatswein bringt es auf 80 Öchsle" und "Treffpunkt Ohlsdorf" auf. Und diese Güteklasse an Artikeln ist kein Einzelfall. Wenn die Stadt auch nur halb so verwest wäre wie die Redakteure im Abendblatt, man müsste auswandern.
[01h59] Den ganzen Abend über die spannende Frage was eher passieren wird. Werde ich zuerst mit der Arbeit durch sein und mich des Kaputzenpullis, Mütze und der Socken entledigen können um unter die Decke zu schlüpfen, oder wird die Nachtspeicher anspringen.
Die Nachtspeicherheizung hat mit zirka einer Stunde Vorsprung gewonnen, sie setzte gegen 1 uhr ein.
Macht, abzüglich Essen, An- und Abfahrt, vierzehnstündiger Arbeitstag.
Ich bin müde, aber soviel Selbstkontrolle habe ich doch noch, um nicht anzufangen hier so loszuholzen wie mir eigentlich nach ist. Stattdessen gibt es nochmal zwanzig Minuten laute Musik auf die Ohren.
'Nacht.

Montag, 29. September 2003

[15h33] Sound -- Gändehautlied des Tages: "Take me over" von McKay. Bahhh! Brauche ich in Endlosschleife!
[10h23] Es ist einer jener Morgen. Für einen Montagmorgen erwacht das Bewusstsein überraschend sanft. Als erstes wird die Dunkelheit registriert. Ist es noch so früh? Dann dringen die Regengeräusche ans Ohr und man ahnt warum es so dunkel ist. Ein Auge wird vorsichtig geöffnet, versucht die um neunzig Grad gekippte Uhrzeit zu entziffern. Kurz nach acht. Es ist also nicht die frühe Uhrzeit, sondern das beschissene Wetter draussen.
Eigentlich ein Wetter bei dem man sich weigern sollte, einen Schritt vor die Tür zu setzen. Ich würde außerdem anderthalb Stunden Arbeitszeit gewinnen.
Letztendlich hat das Pflichtbewusstsein gesiegt und der Morgen lief dann wie gewohnt ab. Viertel vor Zehn dann im Büro aufgeschlagen, wo ich verzweifelt versuche mich wach zu kriegen. Ich meine richtig wach. Im Sinne von geistig anwesend.
PS: Keine Diskussionen über Sport. Das wird erst heute abend nachgeholt.

Sonntag, 28. September 2003

[13h05] Vereinzelt sind mir in letzter Zeit Beschwerden zu Ohren gekommen, ich würde neuerdings so wenig in dogfood schreiben.
Nun, solche Wochen hat es schon immer gegeben. Sie spiegeln entweder Unlust, Depression oder gute Auftragslage wieder. Außerdem solltet ihr froh sein, dass ich euch nicht mehr mit dem Sportzeug zumülle, welches ja nun seit geraumer Zeit ausgelagert wurde (wo ich aber zugegebenermaßen noch keinen eigenen Stil entwickelt habe).
Aber um den Wunsch nach mehr Content gerecht zu werde, hier die Geschehenisse von Sonntag morgen, dreizehn Uhr: ich habe meinen Wohnzimmertisch von "vor dem Schlafsofa" zum Fenster hingeschoben, wo ich nun mit Blick auf die Straße hinaus arbeiten werde.
Spannend, was? Nächster Eintrag: wie ich im Bad ein Furunkel auf meinem Oberschenkel ausgequetscht habe. dogfood, wo der Thrill zuhause ist.

Samstag, 27. September 2003

[11h41] Eine Frage der Geisteshaltung
Wer wissen will wie es um das Ego von Macromedia-Angestellte und ihren Produkten bestellt ist, kann sich ja mal anschauen was die Herren so in Newsgroups reinschreiben. Für diese Angestellte ist Software-Raubkopierei nichts anderes als Terrorismus. Die Frage wieviele Menschenleben denn Studio MX2004 wert ist, bleibt unbeantwortet.
[10h44] Schönste Headline des Tages: "Honk if You Hate Foie Gras" in der NYTimes.
[08h48] Aus dem Buch "Kai und sein Supermarkt" -- Frauen sind tough. Wie anders ist der Anblick jener Frau zu erklären, die mir auf dem Weg zum Supermarkt begegnet. Sie führt ihren kleinen Köter spazieren. Mit dicker Pseudo-Leopardenfelljacke und Minirock. Ein Rock so mini, dass man erstmal auf 2 Meter Beine zu starren glaubt, ehe Millimeter vor dem vermuteten Slip der Minirock ansetzt. Wohlgemerkt: heute morgen, acht Uhr, bei zehn Grad Außentemperatur! Tough! Sehr tough. Das bringt die Lebenserfahrung. Ich schätze die Frau war zwischen fünfzig und sechzig Jahre alt.
Ich habe derzeit keine große Lust zu kochen und seit einigen Wochen auch keine Lust großartig einzukaufen. Sieht man meinem Einkaufswagen auch an. Reduzierung auf die notwendigsten Standards.
An der Kasse ht man neue Displays aufgestellt, die dem Kunden eine Liste der gekauften Sachen zeigen. Oben rechts prangt ein Logo: ein in einem Einkaufswagen sitzender Pinguin. Linux-Kassensysteme?
Nun gibt es auch in meinem "Sky"-Markt Weihnachtsfressalien zu kaufen. Leser dieses Blogs mit größeren Beharrungskräften, kennen meine Einstellung aus den Vorjahren: ich halte Christstollen, Spekulatius und Zimtsterne für Grundnahrungsmittel, daher können die, wenn es nach mir geht, den Weihnachtskrempel gar nicht früh genug in die Supermärkte schieben.
Heuer mache ich aber sowohl in meinem "Sky"-Markt, als auch im "Intermarché" nahe meines Büros, die interessante Feststellung dass es keine Christstollen gibt. Das übliche Verkaufsdisplay mit den diversen Sorten Bahlsen-Stollen habe ich nur in einem Safeway-Markt gesehen.
Ich ahne was passiert ist. Ich bin jedes Jahr extrem angepisst, dass es Bahlsen nicht packt von den Stollen-Standards mit Marzipan und "ohne alles" genügend Stollen zu produzieren. Die sind meistens nach einem Monat weg, während die anderen Teile mit teilweise abstrusesten Zusammenstellung ("Bratapfel", "Haselnuß", "Mohn", "Rum", "Trüffel-Nuß", "Orange-Marzipan") noch bis in den Dezember wie Blei im Display liegen bleiben und auch trotz Preisreduzierungen, sich nicht verkaufen. Bahlsen hat "Angebot und Nachfrage" ausgehebelt, es kümmert sich offensichtlich einen Scheißdreck um die Nachfrage.
Wenn nun einige Supermärkte überhaupt keine Bahlsen-Stollen ins Programm mehr aufnehmen, hat Bahlsen vielleicht versucht diese Märkte durch Mindestabnahmen zu knebeln. "Für zwei Marzipan-Stollen muss jeweils ein Stollen von allen anderen Sorten genommen werden". Das hat man zwei Jahre lang mitgemacht und nun sagen sich die Märkte vielleicht: "Keinen Bock, machen wir nicht mit".

Freitag, 26. September 2003

[20h29] Fuck, ich bin heute wieder bei Lehmanns gewesen. Um dringend benötigte Bücher zu kaufen. 8,3cm O'Reilly-Bücher. Ungefähr 1 Euro pro Millimeter Dicke. Und zum zweiten Mal binnen einer Woche, bin ich ungeschoren an diesem Brocken von Buch vorbeigelaufen, die 2te Auflage eines Standardwerkes welches ich seit fünf Jahren benütze. Müsste eigentlich die neue Auflage kaufen, wg. der aktualisierten Browser-Angaben, XHTML, CSS-2 und, und, und... Ich kenne mich. Ein drittes Mal werde ich es nicht schaffen.
Ich bin in Sachen "Perl" jetzt gut gerüstet. Das praxisorientierte "Perl for Web Site Management" liest sich so rund wie ein Tutorial, eignet sich aber nicht zum Nachschlagen. Dafür greife ich zu "Perl in a Nutshell", inkl. Vorstellung zahlreicher Perl-Module. Das "Perl Cookbook" ist ein Mittelweg zwischen beide Bücher. Gut zum Nachschlagen, aber ausführlicher (bzw. weniger kompakt) wie "Perl in a Nutshell". Man kann sich schnell in ein Problemgebiet einlesen. Die "Dreieinigkeit" wird durch das kleine "Perl Pocket Reference" ergänzt, wenn man nicht immer 3kg Fachbücher mit sich rumschleppen will. Die "Perl Pocket Reference" ist eines der wenigen brauchbaren Pocket Reference von O'Reilly. Aus irgendeinem Grund schaffen die es nicht, diese Dinge effizient zu strukturieren.
[17h53] Design -- Apples Logo bekommt einen neuen Anstrich. Vorbei die monochromen Zeiten. In Anspielung auf das "Panther"-Design (MacOS X 10.3) wird das Apple-Logo nun verchromt auftreten. AppleInsider mit dem Bild, WIRED mit dem Text.
Aus der Abteilung "was für'n Kraut raucht man eigentlich bei Nokia": Nokia 7600 und Nokia Medaillon Link bei Frownload.
Aus der Abteilung "hat es noch nicht mal für schlechtes Kraut gereicht?": der iPod-Klon von Dell (via NSLog())
[17h31] Der Sommer hat es in sich und die "Guten" dieser Welt rafft es dahin wie die Fliegen. Aktueller Todesfall: Robert Palmer ist 54jährig in Paris an Herzinfarkt gestorben (BBC News). Die Jüngeren werden Herrn Palmer durch eher einfältigeren/-gängigeren Pop-Rock kennen (Markenzeichen: Anzug, Hemd, Krawatten und viele wippende Brüste links, rechts, vor und hinter Herrn Palmer).
Aber dies konnte sein grandioses Frühwerk "Sneakin Sally Through The Alley" nicht beschmutzen. Funkier und lässig groovender hat ein Weißer davor und danach nie mehr R'n'B gemacht. Ich würde gerne sagen von wann die Platte ist, aber auf der hülle ist kein Datum und die Platte selber liegt irgendwoanders im Stapel rum, was ein ziemlich gutes Zeichen dafür ist, dass ich die Platte recht häufig gehört habe.
Besser ich schaue die nächsten Tage nicht auf die BILD um Headlines von den Geistestoten Bohlen und Anders zu lesen...
[11h17] Software -- Koyak spielt mir einen Link zu einem Test im "Digital Media Designer"/"Creative Mac" von Macromedia Fireworks MX2004 zu. Selten dass man in solchen Medien solche Verisse findet, wie Nagel über FW MX2004.
But what does Fireworks MX 2004 have to distinguish itself from its predecessor, Fireworks MX? Not a whole lot. It's still basically the same program, just a little more fine-tuned (or out of tune, in some cases), and with a few minor features and potentially major features that seem to have been still in development when Macromedia decided it was time to release the MX 2004 family. [...]
But of the improvements in Fireworks MX 2004 announced by Macromedia, none was more exciting to me than the reported performance increase of up to 85 percent, including performance improvements when working with larger images (something Fireworks has sorely needed for a long time). But I was quite disappointed when this turned out to be not even close to the case, at least not on the Macintosh platform. On large images, Fireworks is still a drag. [...]
Nevertheless, I'm disturbed by this release in its context as an upgrade from Fireworks MX for the simple fact that it does not in any respect seem to qualify as a full version change. And it's even more disturbing when you consider that there hasn't been a free incremental update for Fireworks since version 4.0.2 back in February 2001. This is an unfortunate trend with Macromedia, which, even when issues are brought to the company's attention, delays bug fixes or even fails entirely to release bug fixes until they can be incorporated into a paid update. [...]
But there really is nothing truly compelling in Fireworks MX 2004. Dashed lines, contour gradients and new filter effects are great, but they're a 0.2 update at best. So this new release feels more like a license renewal fee than an actual software upgrade. [...]
it's becoming increasingly difficult to recommend Macromedia software without the qualification that you might as well wait for the next upgrade because, more likely than not, you're going to have to pay for that one as well. [...]
As an upgrade from Fireworks MX with the current pricing structure, it's a Don't Buy. [...]
Soweit David Nagel, mit einem Test, den man in solcher Schärfe selten hört.
[00h54] Der Zufall wollte es: heute einen kleinen kulinarischen Türkentag eingelegt. Von Piyale gab es die Geflügelcreme-Suppe ("Shell-Life: 2years"). Feiste Tütensuppe. Das Zeug wird in kaltem Wasser eingerührt, das Wasser dann zum Kochen gebracht. Fünf, sechs, acht Minuten tut sich nichts, regt sich nichts. Aber wehe man dreht dem Topf einmal den Rücken zu, dann macht es auch schon "Sprzztbrzzzzkkrrzzzsprttzz", die halbe geflügelte Cremesuppe ist aus dem Topf gehüpft, verteilt sich über den Herd und tropft sämig-zäh von der Kante runter auf die Kacheln. Wie gut dass ich meine Küche doch nicht am Wochenende saubergemacht habe. So konnte ich relativ relaxt zusehen, wie sich in Sekundenschnelle eine Haut über der Suppe zog. Naja, so'ne Haut ist bei Pudding so ziemlich das leckerste, aber einer Suppe? Brrr...
Auch wenn die weitere Zubereitung (kontrolliertes köcheln ohne weitere Küchenbodenkacheln mit Suppe zu benetzen) unfallfrei geschah, so war die Suppe auch später noch ein sinistres Erlebnis.
Sie schmeckte etwas wässrig. Aber das wirkliche Desaster zeigte sich erst mit fallendem Suppenspiegel im Teller. Es schwommen auf dem Boden "Brocken" herum. Ich dachte zuerst es waren nicht aufgelöste Tütensuppenbestandteile. Weit gefehlt. Es war sozusagen das geflügeligste an der Suppe: widerlich weiche Speckfettbrocken, wie ich sie in dieser Ekeligkeit nur von Sonnen-Bassermann-Erbseneintöpfen kenne (die ich aber u.a. deswegen seit Jahren nicht mehr esse).
Danach "Cola Turka" getrunken. Geht geschmacklich eher in die Afri-Cola-Richtung, aber wesentlich wässriger. Die Cola Turka wurde übrigens in diesem Sommer mit viel Boohay in den USA eingeführt, u.a. mit drei Werbespots mit Chevy Chase. Zwei davon sind im Internet und, naja, sagen wir, doof. Chevy Chase halt. Der Max Schautzer der US-Komik. "Times Square", "Family" (jeweils Windows-Media-Player). Siehe auch Artikel von AdAge
Schließlich noch Fladenbrot und lecker Lamm-Salami.

Donnerstag, 25. September 2003

[20h09] TV -- Das Öffentlich-rechtliche Fernsehen ist nicht dann am grausamsten, wenn es mich mal wieder aus seiner avisierten Zielgruppe ausschließt, Stichwort "Volksmusiksendungen", sondern wenn es als quasi-Kommerzsender daherkommt. Wenn z.B. die Radioprogramme genauso formatiert daherkommen, wie die kommerzielle Kacke vom Speersort oder aus Isernhagen.
Es ist entsetzlich zu sehen wie diese Attitüde sich durch die Redaktionen frißt. Und seit ich gestern nach dem Fußball drei Minuten zu lange im ZDF hängengeblieben bin, weiß ich, dass es nun auch die dortige Wissenschaftsredaktion dahingerafft hat.
Als Kind hatte ich immer enorme Ehrfurcht vor Hoimar v. Ditfurth und seinem "Assi" Volker Arzt. Heute regiert das "Knopp", frei nach Guido Knopp, dem Chefdramaturg etlicher ZDF-Dritte-Reich-Dokus. Die Knoppisierung sieht so aus: ein Sprecher spricht mit dramatischen Tremolo, man sieht eine Großaufnahme einer Moskito-Mücke. Dramatische Musik erklingt. Während das Moskito schlüpft, hört man ein lautes, nachvertontes, schleimiges Schmatzen. Die Stimme nimmt an Dramatik zu, spricht von Blutsaugern, von Krankheitsübertragungen. Dazu in grellem Orange die Schrift: "Moskitos -- die neue Gefahr"
Dadrunter ging es wohl nicht mehr...
[15h04] Software -- Mike Chambers meldet eine Public Beta von Macromedia Central.
Der Download funktioniert bei mir leider nur auf einem von beiden Rechnern. Ich bin überrascht, dass sich Macromedias Central im Grunde genommen als nichts anderes als eine Flash-Version von Sherlock bzw. Watson entpuppt. Nur mit einer Oberfläche die anscheinend jeder der ein "Applet" zur Verfügung stellt, sich selbst aus den Fingern saugen kann und entsprechend "überraschend" zu bedienen ist.
Mal sehen was die Flash-Community noch daraus macht. Aber wenn ein Wetterticker und ein "Moviefinder" das Resultat der großen Macromedia-Vision eines Flash-Desktops ist...
[14h56] Software -- Macromedia Studio MX2004 revisited.
Macromedia gebührt Lob für ein neues Support-Dokument, das sich "Emerging Issues" nennt. In diesen Dokumenten sollen mögliche Probleme aufgeführt werden, die gehäuft an den Support gemeldet worden sind und "under further investigation" sind, also derzeit untersucht werden. Beispiel: Dreamweaver MX2004 -- Emerging Issues, Fireworks MX 2004 und Flash MX2004.
Dafür bezieht Macromedia derzeit an anderer Stelle richtig Prügel. Hielt ich bislang die Flash-Community für ein Haufen kritikloser MM-Borgs, bringt Flash MX2004 eine andere Seite zum Vorschein. Mike Chambers von Macromedia hat in seinem Blog die Frage gestellt "What do you think of Flash 2004?"
Zusammenfassung der Wortmeldungen von mitunter recht namhaften Flash-Aktivisten: Flash MX2004 schmiert auf zahlreichen Plattformen recht häufig ab, Performance läßt zu wünschen übrige, spärliche Doku sei beschämend und GUI wäre nicht so gelungen.
Performance. While not nearly as bad as DW, Flash (and Fireworks) do slow down to a crawl after a few hours of working with them. [...]
Documentation. It's obvious to almost everyone that management had a day in mind for the release of MX 2004, and even though they weren't ready, they were released. The fact that the documentation wasn't ready simply undercores this point, and makes MM look real bad. [...]
Unstable as in.. *poof* bye-bye flashMX2004 on my screen.. [...]
this release has made me SERIOUSLY consider how the government might step in to regulate the software industry... like putting ratings for stability. [...]
agonizingly slow AS editor scrolling (about 3 fps on my 500MHz G4, 6 fps on my dual 1 GHz G4) [...]
However, I'm discovering that the learning curve is much steeper than with past upgrades. This of course is amplified by the missing documentation and lack of sample files mentioned above. [...]
all in all i like quite some features, but the overall impression so far is that 2004 was developed in a hurry. [...]
I can't believe they released it with so many bugs, and very little documentation and support. It's clearly a beta release the corporate heads pushed out the door way too early. There's no real explaination or direction on the way the technology is going. [...]
I'm 31 years old and I can honestly say that I've spent more time in front of a screen working in Flash3, Flash4, Flash5 and FlashMX than I have spent driving my car(sad life?). This release has so many TOTALLY bloated features that I have a hard time finding the steering wheel. Of course with any new software release there is a learning curve, but this.....man, this is just OVERKILL. [...]
Most of the DRK components have disappeared. We all understand that the architecture of the DRK components differ from the V2 components and that they are incompatible with Flash MX 2004. However, it is unacceptable not to replace them with Flash MX 2004 compatible ones. [...]
Deteriorated support for Flash Remoting and Coldfusion integration. The Flash Remoting connector, that was part of the Firefly components has been removed. This is not only a step backwards in development time and application speed, but it also signals a confusing message. The end of Flash Remoting? With the introduction of Royale in sight, the end of Coldfusion as Macromedia's premier application server? [...]
lack of good code examples. When DRK 3 was released, it was mentioned that all new components would be accompanied by fla-examples for each and every method of the component. This was true, and a great improvement compared to DRK1 and 2. With DRK 4 and Flash MX 2004 all examples are gone. [...]. Put the action where the mouth was and reintroduce a very good habit. By the way this will dramatically reduce the Flashcoders list when it comes to Flash MX 2004. [...]
User Interface - Frustrating. I thought Flash MX had a few quirks, but 2004 is ridiculous. [...]
Most Existing v.5 & MX6 workspace bugs still there. [...]
Wasted valuable screen real-estate on pointless interface shadows, highlights and curves which cause... [...]
If I was MM, I wouild consider who is driving such upgrade thinking...they may be forgetting that the vast majority of Flash developers are just that, not Java developers, not full time RIA developers. MM may have lost sight (just a bit!) of what made Flash so popular with developers in the first place... [...]
Major discrepancy between what the Flash development team thinks what Flash users want and what we really want. This explains the removing of lots of features Flashers depend on in their daily work and adding stuff nobody cares about (e.g. behaviors panel). Furthermore, stability and good documentation are the most important elements of a professional tool. A new version should contribute to the efficiency of our workflow instead of being a source of frustration and stress. In short, there is a big gap between the expectations of the community and the realizations of the Flash development team, despite the input of a bunch of Team Macromedia members. [...]
I could go on, but these days I have to allow an extra hour each day for unnecessary FlashMX2004 related time wasting nonsense, so I'll end it here with this... [...]
Der fairnesshalber sei erwähnt, dass viele einzelne Elemente der Flash-Technologie loben. ActionScript 2 wird geradezu gefeiert. Trotz der zahlreichen Kritik, wollen viele das Update mitmachen. Aber angesichts der bislang herrschenden Ruhe im Bloggerlande, bin ich überrascht über diesen plötzlichen "Backlash".
[14h49] Uhhhh, es wundern sich einige bereits über das Fehlen von Updates an dieser Stelle...
Das kommt u.a. daher dass ich in dieser Woche sehr konzentriert an Jobs gewerkelt habe. Außergewöhnlich konzentriert. Nur Radiosendungen ohne Moderation gehört, keine RSS-Feeds gelesen. Wäre nicht iChat gewesen, ich wäre glatt als 9-to-5-Autist durchgegangen.
Zu Hause dann immer todmüde angekommen, und meistens im Verlaufe des frühen abends für eine halbe Stunde, Stunde weggeknickt (gestern z.B. zweite Halbzeit Hertha).
Mit anderen Worten: irgendwie gerade nicht den Kopf für's Bloggen. Kommt immer mal wieder vor.

Mittwoch, 24. September 2003

[09h52] Web_Medien -- Seit heute nach zwei Uhr der Aufmacher im BBC World-Service: die Schließung der MSN-Chaträume außerhalb Amerikas. Geeeez. Dann muß ja wirklich wenig auf dieser Welt passiert sein...

Dienstag, 23. September 2003

[14h39] Media -- Tibor hat mich gestern auf eine Portalsite für Audio- und Videostreams von Fernseh- und Radiostationen hingewiesen: TV4all.
Ein kurzer Test zeigte dass die Liste und Links mit Skepsis zu geniessen sind. Es gab Links die ins Leere führten (ZDF Infokanal), es gab Streams die als Live ausgegeben worden sind, die aber in Wahrheit 5-Minuten-Endlosschleifen sind (BBC News 24). Die Radiosender von Radio France sind allesamt unverlinkt, etc...
Aber wer will, kann anhand der Liste sich mal an den Streams aus aller Herren Länder versuchen.
[12h28] WebDev -- Ahh, wieder umschmeichelt das wohlige Gefühl einen essentiellen Schritt bei der MT-Anpassung vorwärts gekommen zu sein, mein Herz. Heute: in nur zwei Stunden den Code für das Abspeichern von Subkategorien eingebaut. Next Step morgen: Bilder-Upload.
Zeug zum Lesen: O'Reilly "Five Habits for Successful Regular Expressions"
John Gruber/MacWorld: BBedit Version Control (mit CVS)

Montag, 22. September 2003

[21h18] WebDev -- Geeks beim "Schaufensterbummel": man zieht durch die Informatikabteilungen einschlägig bekannter Buchhandlungen und zeigt sich gegenseitig Bücher. Und teilweise bleiben die so an den Fingern kleben, dass man sie glatt kaufen muss, tststs...
Heute also der große Computerbuchhandlungstest. Das Ranking ist ja seit knapp einem Jahr durcheinandergewirbelt, weil der Titelverteidiger "Boysen + Maasch" die Filiale an der Hermannsstr. wg. Abriß geschloßen hat und nun mehr als Wurmfortsatz in einem Eckchen in der ersten Etage in der Thalia-Buchhandlung/Spitalerstr. vor sich hindümpelt.
Boysen + Maasch, Große Bleichen (gegenüber Hanseviertel/Schacht + Westerich): im Untergeschoß wartet eine etwas längere Regalwand auf den IT-interessierten Fachliteraturkäufer. Das Angebot ist in der Qualität etwas überdurchschnittlich. Keine Billigbücher und eine minimale Auswahl an englischsprachiger Literatur. Unterm Strich: solide und ohne Überraschungen.
Thalia, Große Bleichen. Nur ein Eckchen und trotzdem eine desaströse Auswahl. So gut wie keine englischsprachige Literatur, dafür viel deutsches "jumping-on-the-bandwagon"-Zeug und Billigware für den Webdesigner der mit Excel an seiner Site bastelt. Ein Highlight aus dem dortigen Angebot: "erotic arts mit photoshop" aus dem Franzis-Verlag. Hui, was habe ich über das Buch und das Verständnis von Erotik gelacht... Dann schon lieber Doc Baumann mit seinen Motorradschlampen. Kollateralschaden: was für Autoren haben Leser von "erotic arts mit photoshop" bei Amazon gekauft? Wolf Schneider, Joanne K. Rowling und Günter Grass. Sic!
Boysen + Maasch, Spitalerstr. (1ter Stock Thalia). Kein Vergleich zum alten Laden in der Hermannstraße. Zirka 7-8 Regalwände sind nun mit Büchern gefüllt. Mac-Software scheint komplett rausgeflogen zu sein. Einige Themen waren recht dünn ausgestattet, z.B. HTML und Webdesign und Design im allgemeinen. Zwar war ein größeres Angebot von englischsprachigen Büchern vorhanden, aber kein Vergleich mit dem alten Sortiment. Boysen + Maasch, ein Schatten seiner selbst.
JF Lehmanns, Kurze Mühren. Der neue Titelträger, und zwar mit großem Abstand. Wenn es denn noch ein Manko gibt, dann die schwache Auswahl an Webdesign. Aber der Rest, Linux, MacOS X, PHP, Perl, XML, HTML etc..., erstklassig. Sehr große Auswahl an englischsprachigen Büchern, umfangreiches O'Reilly-Angebot.
[13h58] WebDev -- Yes! Soeben für ein Projekt einen ganz, ganz großen Brocken aus dem Weg geräumt!
Es hat mit der Anpassung der MovableType-Oberfläche für einen Kunden zu tun. MovableType ist eine Weblog-Software die sich als "CMS-light"-Software verwenden läßt. MovableType hat den Vorteil dass es von Seiten der HTML-Templates recht einfach und flexibel gehalten ist und es eine lebendige, sympathische Community gibt.
Die HTML-Templates, also dass was MT auf dem Webserver ausspuckt, sind denn dann auch recht schnell angepaßt. Schwieriger wird es schon mit der Anpassung der Administrationsoberfläche für den Kunden. Der Einbau von Bildern, die Formatierung von Text und das Setzen der Kategorien (mehrere gleichzeitig) sind bei MovableType nicht so ausgeführt, dass ich es Kunden zumuten möchte. Also muss Hand angelegt werden, an MovableType...
Was mir erst in den letzten Tagen aufging, ist die Komplexität von MT, bzw. welche Mechanismen da überhaupt greifen.
Auf Anhieb sieht es simpel aus: Text wird via Perl in eine mySQL-Datenbank eingegeben und via Perl anhand eines HTML-Templates, garniert mit MT-spezifischen Tags, als HTML-Seite auf dem Webserver erzeugt.
Richtig interessant wird es aber wenn auch noch die MT-Oberfläche dazukommt. Diese ist ebenfalls aus HTML-Templates aufgebaut, verwendet aber als Template-System das Perl-Modul HTML::Template.
Der ganze Perl-Kram von MT ist in zwei Bereiche gegliedert: "extlib" mit Open-Source-Modulen wie eben HTML::Template und den MT-eigenen Modulen in "lib". Die MT-Module sind dabei bis zum Abwinken objektorientiert aufgebaut. Wenn man versucht nachzuvollziehen, was auf Perl-Seite beim Generieren der MT-Oberfläche passiert, geht es 4-5 Klassen und Wrapper tief in die Module. Und da soll man herausfinden, wo man seinen Code einsetzen kann...
Bei der Initialisierung (sprich beim Login) von MT wird das Grundgerüst von MT in $app geladen und gestartet (in MT::App und MT::App::CMS). Die URL wird ausgelesen und entsprechend der Auswertung die adäquate Funktion gestartet. So wird bei "__mode=view" die Methode $app->edit_object (MT::App::CMS) angesteuert. Dieser "View"-Modus erstellt die MT-Oberfläche für die Eingabe u.a. von neuen Einträgen oder Modifikation alter Einträge.
Jedes relevante Datum der Einträge wird dabei in einem Array ($param) mit einem Namen abgespeichert ($param{category_is_titelseite} = 1;). Dieses Array wird dann an HTML::Template übergeben und dort werden die Werte aus dem Array in die entsprechenden Tags des HTML-Templates eingesetzt (<TMPL_IF NAME="CATEGORY_IS_TITELSEITE">checked</TMPL_IF>).
Jetzt liege mein Kopf auf dem Tisch, Zunge hängt mir heraus, aber ich lächel glückselig.
Mein Respekt vor MT ist gewachsen, und ich muß grinsen wenn ich an die frischgebackenen Ich-AGler-Webdesigner denke, die, gerade mit einem "Perl für Anfänger"-Buch bewaffnet, kein Problem sehen, "mal eben" ein CMS auf die Beine zu stellen.
[10h42] Wundert mich immer noch, dass der Schrecken über 59% Wahlbeteiligung sich medial derart in Grenzen hält. Da ist man sogar in Kalifornien schneller: Siebenviertel mit der "Kleinen Klimaanlagenehre"
[10h39] Es ist überhaupt nicht meinem Schlaf und Arbeitsmoral förderlich, wenn nun schon zum zweiten Mal im Folge die NFL und PREMIERE geschmacksicher als zweites Football-Spiel am Sonntag aus gerechnet imer dasjenige aussuchen, welches am längsten dauert, diesmal sogar mit Verlängerung... Vorbei die Zeiten als die Spiele noch in drei Stunden durchgehetzt wurden. Nun muss man schon froh sein wenn die vier Stunden-Marke nicht gesprengt wird...
So hilft nur Kappe aufsetzen, House-Geblubber ohne Moderation starten und den Kampf gegen sinistre PERL-Module aufnehmen. if ($0 =~ m!(.*[/\\])!) { $MT_DIR = $1; } else { $MT_DIR = './';} und so Zeuch. </angeb>