dogfood Juli 2004 [1]

Mittwoch, 07. Juli 2004

[13h14] Das George Clintons „Atomic Dog“ gerade im Radio gespielt wird, ist Rechtfertigung genug, um einen Blogeintrag zu schreiben.
[09h20] Web -- Der zweite Morgen hintereinander an dem mich knapp zwanzig Spam-Kommentare auf allesaussersport.de anlächeln. Enough. Heute vormittag wird in einem Gewaltakt auf Wordpress umgezogen (as ich eh für die nächten Wochen/Monate geplant hatte).
Das löschen von Kommentar-Spam ist in MovableType 2.x schlichtweg unerträglich. Gestern hat es mich inkl. der Rebuilds eine Dreiviertelstunde gekostet (aus irgendeinem Grund bekomme ich bei Rebuilds quer über alle Seiten einen Error-500, muss also alle Seiten einzelnd erstellen).
Molly Holzschlag hat gestern in einem Eintrag ihre Gründe erklärt, weswegen sie direkt nach dem Publizieren eines MovableType-Buches auf Wordpress wechselte. Ich nehme die Gründe 2 und 3 plus das nervige Rebuilden plus die Oberfläche von Wordpress.
Wordpress hat zwar auch nicht die ausgefeiltesten Anti-Spammaßnahmen, aber die Kommentare lassen sich wenigstens in einen Rutsch weglöschen.

Dienstag, 06. Juli 2004

[09h41] MacOS X_WebDev -- David Hyatt, Safari-Entwickler bei Apple mit einem neuen Posting zu Safari 2.0.
Es wird ein neues HTML-Element CANVAS geben. Dieses Element kann normal mit CSS und via DOM angesprochen werden. In diesem Element kann mit rudimentären 2D-Befehlen gezeichnet werden. So sind z.B. im Dashboard-Widget „Uhr“ die Zeiger implementiert.
Ich kann die Tragweite dieses neuen HTML-Elementes nicht abschätzen. Bei all dem „Anflanschen“ von neuen Elementen und Attributen, stellt sich mir die Frage, ob nicht teilweise besser der Weg einer SVG-Implementierung gegangen wäre.
Das IMG-Element wird um ein Attribut composite ergänzt, das ähnlich den Ebenen-Modi in Photoshop, die Darstellung des Bildes beeinflußt (Bild als Maske, Bild invertieren etc...)

Montag, 05. Juli 2004

[19h35] MacOS X -- Ein Mac-Entwickler, Frasier Speirs, fasst seine Eindrücke von MaxOS X Tiger aus User-Sicht zusammen.
Ein Nebeneffekt der im System implementierten Suchtechnologie Spotlight: Zusatzmodule und ähnliche müssen nicht mehr in speziell dafür vorgesehene Verzeichnisse gepackt werden, sondern können von Programmen eigenhändig gefunden werden: „If I write a plugin based app, I'm never going to have to require my users to put the plugins in ~/Library/Application Support. I'll just find the plugins with Spotlight
Für den „AppleScript-WizardAutomator sieht Speirs Kollateralnutzen:
What only becomes clear after a moment or two of thinking is that Automator completely changes the cost/benefit calculation for AppleScript. In the past, it was tricky to decide whether it was quicker to write a script to do something than it was to do the thing by hand. Automator radically changes that equation by massively reducing the time required to write a script [...]
Automator is both a juicy carrot and a large stick to persuade developers to make their apps scriptable. In the Tiger world, it's clear that non-scriptable applications will be second class citizens.
[18h37] Wenn ich vom Büro in den LIDL-Markt gehe, laufe ich die Juliusstraße gen Stresemannstraße runter. Knapp 50 Meter. Auf der anderen Seite der Stresemannstraße, die vierspurige Tempo-30-Verkehrsschneise inmitten der Altbauviertel von St.Pauli und Altona, geht die Juliusstraße als Bernstorffstraße weiter. Sie geht ein Stück bergab, zeigt ziemlich genau nach Süden. Würde man noch 20 Minuten weitergehen, sich durch St.Pauli, Reeperbahn und Hafenstraße schlagen, man käme ungefähr an der Elbe, Höhe Fischmarkt raus.
Das sieht man natürlich alles nicht von der Juliusstraße aus. Was man aber sieht, ist ein Stück keilförmiger Himmel, dort wo eine Altbaufassade sein sollte, aber nicht ist, weil die Straße und damit der Fluchtpunkt bergab gehen.
Manchmal sieht man in der Ferne Kräne, und ich frage mich, ob das irgendwelche Werftkräne oder nur ganz profane Neubauten sind.
Es ist nicht nur einfach ein Stück Himmel, sondern, im Wissen „da unten ist die Elbe“, auch ein Stück Meer, dass da automatisch ins Gesichtsfeld rückt, wenn ich die fünfzig Meter Juliusstraße gehe.
Wie um dieses Gefühl zu verstärken, waren dunkle Wolken zu sehen, drohend vom „Meer“ heraufziehen, wie in einem Franz Radziwill-Gemälde. Mein Stückchen Meer.
[18h25] Web -- Ein Kunde hat mich auf eine Website aufmerksam gemacht, den Online-Shop des Berliners Schokoladen-Fachgeschäftes In't Veld.
Die Site macht eigentlich nur einen Fehler: man kommt auf die Homepage (nicht die Startseite!) und weiß nicht welches inhaltliche Konfekt man nehmen soll. Man wird vom vielen Text erschlagen. Dies ist aber nur eine Petitesse. Die Site hat Persönlichkeit und Tonalität. Sowohl in Grafik als auch Text.
In't Veld? In't Veld? Der Name sagte mir etwas. Nein, die dicke Vera-Plauze heißt Int-Veen. Holger In't Veld ist Musikjournalist mit Veröffentlichungen u.a. in der SPEX gewesen.
[13h08] Es fühlt sich wie Hyperaktivität an. Den Schornsteigerfeger anrufen und fragen was für eine „Abgaswegeüberprüfung“ er nächsten Montag bei meiner Nachtspeicherheizung durchführen will, der Verleger will Antworten, bevor ich antworten kann, muß ich erst etwas testen, wozu ich Dateien vom Verleger brauche, Eintrag zum gestrigen Griechen-Spiel geschrieben, die Blogs!-Beteiligten müssen per Rundmail um Erlaubnis für die Verwendung von Blocksatz in ihren Texten gefragt werden, eine eMail-Adresse ist veraltet und bouncet zurück, Don fragen ob er die neue eMail-Adresse hat, Tour-de-France-Einträge sollten wenn möglich vor Ende der Etappe geschrieben sein, wieso habe ich kein Toastbrot mehr, sind schon wieder 47 Nachrichte in NetNewsWire eingelesen worden, wieso hat die eMail-Regel die Nachricht nicht in das Job-Verzeichnis eingelegt, für das Blogs!-Blog schnell was schreiben, „Superstitious“ lauter stellen, ans Telefon gehen, zum Briefkasten runterennen, es klingelt an der Tür...
So ungefähr bis hierhin. Nun gehe ich Toastbrot einkaufen. Habe aber keine Lust auch noch Rasierschaum zu kaufen. Mit Sicherheit wieder lange Schlange an der Kasse. Mittags-Rush-Hour.
[11h43] Blogs! Buch -- Seit gestern nachmittag Anflüge von Panik bekommen. Der Verlag hat eine erste Korrektur per eMail geschickt. Das grauenerregendste Problem sind die Schriften. Sinnigerweise wird bei einem Blog-Buch Internet-Typo verwendet, also die üblichen Verdächtigen „Georgia“, „Verdana“, „Arial“ etc...
Ich arbeite auf Macs, der Verlag auf Windows, man ahnt es: es kommt zu Problemen mit den Schriften. Obwohl TrueType und obwohl identische Schriftnamen, lassen sie sich nicht unter Windows austauschen. Sagt der Verlag.
OpenType, wie vom Verlag vorgeschlagen, ist kein Ausweg, da besagte Webschriften eben nirgends als OpenType vorliegen. Über 5.000 Fonts liegen inzwischen als OpenType vor, aber von den Microsoft-Webschriften keine Spur. Hmmmppf... Da Microsoft den Download der Web-Fonts seit 1-2Jahren von seinen Websites verbannt hat, gibt es auch nicht den Hauch von Hoffnung, dass sich da in Bälde was tut.
Einziger Ausweg und klitzerkleiner Lichtblick: Macs können Windows-Schriften verarbeiten. Daher kann man sich Windows-Geschmacksrichtung der Webfonts zuschicken lassen, packt sie in den „Fonts“-Ordner von InDesign und schmeißt im Gegenzug die Mac-Pendants aus den Systemverzeichnissen raus. Nun tauscht man in InDesign die Schriften aus.
Mal sehen ob es klappt. Optisch war kein Unterschied zu erkennen, die Umbrüche sind identisch. Der Verlag schaut sich die Test-Datei an und gibt Bescheid.

Samstag, 03. Juli 2004

[14h33] Der gestrige Tag war mitunter kurios, nicht wirklich spassig und erreichte seinen Tiefpunkt, als man mich gestern um kurz nach 17 Uhr mit voller Kanne gegen die Wand fahren liess.
Bei zwischenmenschlichen Beziehungen, sowohl privater wie auch, wie in diesem Fall, beruflicher Natur gibt es immer wieder den Punkt der den „Bruch“ darstellt. Man weiß: es wird nie mehr so sein, wie vorher. Ein eklatanter Bruch der das Vetrauen ruiniert. Ein Verhalten, bei dem man weiß: „auf euch kann ich mich nicht verlassen“.
Es ist der Punkt wo das blinde Vertrauen durch Mißtrauen und Hinterfragen ersetzt wird. Es ist der Punkt wo man nicht mehr automatisch „Ja“ sondern „Warum?“ sagt.
Was mich vermutlich am meisten ärgert, ist die „Ahnungslosigkeit“ der anderen Seite, die sich nicht bewusst ist, dass sie gestern einen Punkt überschritten haben und es kein Zurück mehr gibt. Es ist mehr als nur ein weiterer Beweis deren Unprofessionalität.
Ich glaube gestern wurde ein Countdown in Gang gesetzt. Vorerst nur leise im Hintergrund tickend.
[12h29] Jeffrey Zeldman schreibt in seinem RSS-Feed über Marlon Brando: „No actor since has possessed such talent and no actor ever threw so much talent away.“
Nein, er hat es nicht weggeworfen. Seine Qualität bestand darin sich sparsam einzusetzen. Er hatte es nicht nötig seinen Schädel in jede Kamera reinzuhalten, jeden ausgelegten roten Teppich zu betreten. Das unterscheidetet ihn von allen Stars heutiger Prägung.
In den letzten Jahren sind alle „Granden“ einer Schauspielergeneration gestorben. Zuletzt Peck, Lemmon, Matthau. Es scheinen nur noch Kirk Douglas und Paul Newman aus der großen Kino-Ära der Fünfziger und Sechsziger übrig geblieben zu sein. Wenn man sich ansieht was alles in den 70er, 80er und der jetztzeit nachgekommen ist, dann fallen einem allenfalls 2-3 Namen ein, die eine ähnliche Statur und Ausnahmeerscheinung waren.
Noch mehr Namen fallen einem ein, deren Gesicht angenutzt ist, der Auftritt nur noch ein Manierismus ist, allen voran Robert DeNiro.
Danke Marlon Brando für „Apocalypse Now“, den verfimten Höllentrip, danke für „Meuterei auf der Bounty“, dem Südseetraum und der Definition von „Style“. Danke für „Gräfin von Hongkong“, für einen ausgelassenen, komödiantischen Brando, danke für „On the Waterfront“, für einen rohen, naturalistischen Brando, danke für „The Freshman“, für einen minimalistischen Brando, danke für „Der Pate“, dieser Blaupause für alle Mafiosos.
(Danke für die Korrektur, WWWK)

Freitag, 02. Juli 2004

[17h37] Gerade wird berichtet das Marlon Brando, einer meiner Lieblingsschauspieler im Alter von 80 Jahren gestorben ist. Ich habe gerade einen längeren Artikel zu einem anderen Thema geschrieben und bin zu leer um dazu mehr zu sagen...
[13h45] Mac OS X Tiger -- Auf der WWDC wurde auch die systeminterne Suchtechnologie „Spotlight“ vorgestellt. Unbeantwortet blieben die Fragen nach der Umsetzung, ob zum Beispiel ein neues Dateisystem Einzug hält.
Was man sich u.a. durch Blogs zusammenreimen konnte: ein kleiner „daemon“ hängt im Hintergrund und indiziert alle Dateien während des laufenden Betriebs. Dabei verwendet er eine offene Plug-In-Architektur um verschiedene Dateiformate auswerten zu können (PDF, Word-doc etc,,,).
Im Kleingedruckten ist noch mehr zu lesen. So soll die in „Tiger“ integrierte SQLLite-Datenbank lt. eWeek dazu benützt werden um Daten und MetaDaten abzuspeichern („including Core Data, which will offer a built-in SQL database and metadata store“).
Laut einem Blog-Kommentar ist Core Data weitaus mehr als nur ein Wrapper für die Datenbank, worauf auch die Beschreibungen der WWDC-Sessions hindeuten.
Nimmt man diese Infos zusammen mit einem „Watergate“eksen-Kommentar eines Entwicklers namens „Dr_Turgeon“ („You are asking the right questions“ erinnert an Deep Throat), bekommt man ein schemenhaftes Bild von der darunter liegenden Technologie.
[12h33] Apple_WebDev -- In Bezugnahme auf meinen Eintrag von gestern bzgl. der Implementierung eines neuen Types für das input-Element für Suchfelder in Apples Safari, meldete sich bei mir Gerrit. Ich zitiere aus seiner eMail:
Das „aufjazzen“ der Formularelemente ist eine Implementation des Web Forms 2.0-Standards von whatwg.org, einer Standardisierungsinitiative von Mozilla, Opera & Apple, von der du bestimmt schon gehört hast. Schau mal auf den zweiten Screenshot. Siehst du den Slider-Control dort? <input type="range"> (whatwg.org/specs/web-forms/current-work/#range). Die speichelerzeugende Neuigkeit wurde folglich schon von Steve Jobs auf der WWDC-Keynote gezeigt... Hat nur niemand gemerkt. Das Safari-RSS-Interface ist also kein „natives GUI“ sondern eine Anwendung von XML, CSS & JS, inkl. Web Forms 2.0.
Ich unterstreiche noch einmal Kernaussage: „Das Safari-RSS-Interface ist eine Anwendung von XML, CSS & JS, inkl. Web Forms 2.0.“. Dies verdeutlicht den Quantensprung den Web-Applikationen mit anstehenden Standards annehmen können und paßt wie Faust aufs Auge in die Debatte um „Windows API vs. Web Applications
Dabei muss aber unterstrichen werden, dass WebForms 2.0 noch kein abgesegneter Standard ist, sondern vor kurzem erst die Phase des „Calls for Comments“ erreicht hat. Einer der Initiatoren ist der Opera-Mitarbeiter Ian Hixie, der eine vor einigen Tagen auch einen langen und lesenswerten Artikel zum Thema Windows API und Web Applications geschrieben hat: „ State of the WHAT“ (und dessen Erwähnung von Safari ich beim ersten Lesen übersehen habe, oder der Artikel wurde zwischenzeitlich aktualisiert)
Noch ein Punkt muss unterstrichen werden: was da „aufgejazzt“ wird ist nicht Apples Safari-Browser, sondern das im Betriebssystem verankerte „WebKit“ auf das Safari, aber auch Nicht-Apple-Anwendungen zugreifen.
Die eigentlich Ahnung wie groß sich da Änderungen andeuten, bekommt man erst, wenn man das ganze im Zusammenhang mit „Dashboard“ setzt. Von mir anfangs kleingeistig als „Konfabulator“-Killer eingeschätzt, ist es nichts anderes als eine Oberfläche für Browser-Anwendungen ohne Browser, plus der Möglichkeit auf einige Systemfunktionen mehr zuzugreifen.
Dashboard-Anwendungen sind nichts anderes als lokale Webseiten. Der Beweis wird bei Erik Veland angetreten, der die Dashboard-Applikationen von der Tiger-Preview-CD runtergekratzt und ins Web gestellt hat. Weil natürlich die aktuellen Browser in der Unterstützung der neuen Standards noch nicht so weit sind, bzw. die Anbindung an das Tiger-Betriebssystem fehlt, „funktioniert“ nur ein Teil der Anwendung. Das Adressbuch kann zum Beispiel noch keine Daten aus dem OS X-Adressbuch abfragen. Aber Taschenrechner und Kachel-Spiel funktionieren bereits in Safari (wo das Problem bei Mozilla konkret ist, weiß ich nicht).
David Hyatt, Safari-Entwickler, legt heuer zum dritten Mal nach und gibt eine detaillierte Beschreibung der Funktionsweise dieser kleinen „Widgets“ in Dashboard.
A Dashboard widget is a bundle that contains a principal HTML file and any supporting code that the widget requires (be it CSS, JS, images, or native code). A widget can add an optional interface to native code, written in Objective-C, that can be bound into JavaScript and made accessible from the HTML document's JS window object [...]
The „native code as a service accessible from JS“ model should be familiar to anyone who has used XPCOM with XUL. It's essentially the same idea. Extensions to the Firefox browser that contain native code can expose that native code to script as an XPCOM service, and then that object can be obtained from JS and have methods/properties invoked [...]
As for many of the animations, fades, slides, etc in the widgets themselves, they simply look so damn cool because of Safari's rich support for CSS3 used in conjunction with DHTML. Do you know what I talked about at WWDC? Image replacement. Sliding doors. Using opacity to create fade effects. CSS3 text truncation. Web standards. All of which are being used to full effect in Dashboard widgets. Our standards support has grown so rich and our engine has become so smooth at effects that people are constantly mistaking pure JS/DHTML/CSS stuff that people are doing for something fancier. I've heard „That's HTML?!“ several times in the past week.
[...] the new WebCore supports all of WinIE's drag events, and that's how drag and drop is done in the Dashboard.
Auch hier wiederhole ich noch einmal die Kernaussage: Animation und Aussehen der Widgets basieren auf CSS3, DHTML et al...!
Es gibt aber aus Sicherheitgründen einige wichtige Einschränkungen:
(1) The native plugin code must be owned by root. This means that in order for a Dashboard widget that contains one of these special types of plugins to execute that code, you have to enter a root account password (to chown the plugin code). This plugin code cannot execute, therefore, without the widget being „blessed“ just as an application that you might install on your system must be.
(2) This plugin will not be present in Safari or other WebKit applications, and is only accessible from Dashboard.
(3) The dashboard object is also exposed on the JS window object of the HTML document and has methods for „meta-functions“ that the Dashboard can execute.
Erst langsam ahne ich den vollen Umfang dessen, was Joel Spolsky da geschrieben hat.

Donnerstag, 01. Juli 2004

[14h38] Heute geht es rund. In den letzten fünf Stunden sind 13 Newsalerts bei mir per eMail reingeschneit...
[12h37] WebDev_MacOS X -- David Hyatt, Entwickler des Apple-Browsers „Safaripubliziert in seinem Weblog eine speichelerzeugende Neuigkeit.
Der Safari-Browser wird HTML-Formularfelder aufjazzen und um ein spezielles „Suchfeld“ erweitern. Dazu wird mit <input type="search"> ein neuer type eingeführt und um weitere Attribute und DOM-Event onsearch ergänzt.
Verwässerung des HTML/XHTML-Standards? Wenn korrekt von Webdesignern eingesetzt, nein, denn: The search control will also even degrade gracefully in other browsers, since they won't recognize the unknown type and so will just use a text field instead.
[11h31] Web -- Bin ich der Einzige der glaubt, dass das Redesign der LEBEN-Seiten auf der ZEIT-Website eher suboptimal ist?
Nachtrag: Warum „suboptimal“? Weil meine Scrollrad mich unnütz anlacht, sich mir die die Zusammenfassung von drei Spalten zu einer „Einheit“ nicht erschließt und der Sprung vom Zeilenende unten an den Zeilenanfang oben, nächste Spalte, als unangenehm empfinde.
Dies ist immer noch Internetz und nur weil es „Bildschirmseiten“ heißt, muss man dem Medium nicht mit Gewalt die papierne Seiten-Metapher aufoktroyieren.
[10h03] MacOS X -- Unser täglich WWDC gib uns. Mein Streifzug quer durch WWDC-Infos.
Dashbulator“ ist immer noch in aller Munde. Bei allem was inzwischen an Pro/Contra Konfabulator-Rip-Off diskutiert wird, Apple ist da sehenden Auges in ein unnötiges PR-Debakel gerannt, da sich recht simpel durch bessere Kommunikation oder Entlohnung der Konfabulator-Macher hätte vermeiden lassen.
Der dieser Stunde am meisten verlinkte Artikel ist die Replik von John Gruber/Daring Fireball auf die Rip-Off-Vorwürfe. Gruber hat faktisch recht, aber er unterschlägt dass eine Plattform sich entwicklerfreundlich zeigen muss. Dazu gehört mehr als entsprechende Technologien und Tools zur Verfügung zu stellen.
Neben der historischen Argumentation wider einem Rip-Off, punktet Gruber mit der technologischen, die ein großen Potential für Dashboard offenbaren
Thus, Dashboard is clearly an extension of Mac OS X system-level technologies: Web Kit for layout and scripting; Exposé for the Dashboard window layer; and Cocoa for advanced functionality. Dashboard is the result of advanced Mac OS X technology in action. [...]
[Apple] had something completely different in mind engineering-wise.
Eric Meyers Visionen von Dashboard zeigen warum es in der Tat Dashboard überlegen sein könnte:
So... with the skills I already possess, I can create my own Dashboard gadgets, as can thousands of similarly skilled designers? How cool is that? I'm already itching to get my hands on the Dashboard developer information, so I can find out what these things can do and how I can bend them to my will. As a trivial example, if I can get information via SOAP, and I can't imagine why I wouldn't, then I can use the weather data service I recently linkblogged to grab the current and next-seven-days' forecast for any location in the United States, not to mention present the resulting information in a really beautiful way via the Dashboard. [...]
In fact, Web services in general could get a huge boost from the Dashboard. Search gadgets for Amazon, Google, and any of a thousand other sources would be a snap. Infoaggregators, pulling in data from various sources into one place, would become very simple. Creating point-and-click editors for OS and application preferences should be trivial. You'd also have the ability to grab information about the machine itself (memory usage, disk usage, CPU activity, top listings, etc.) and present it in truly useful and beautiful ways. The possibilities are nearly endless, and my few fairly pedestrian ideas likely don't even begin to touch on what can be done by a really creative programmer.
Kottke sieht gar in MacOS X Tiger das erste „WebOS
RSS/Atom parsing will be built right into the OS. With Webcore, Dashboard, and Apache on OS X, the lines are blurring between apps and Web apps.
Laut ArsTechnica basiert Spotlight auf einen daemon (permanent im Hintergrund laufender Prozeß) im Kernel der automatisch sich verändernde Dateiinformationen abklappert. Anders als bei Sherlock wird also nicht einmal am Tag die gesamte Festplatte indiziert.
AppleInsider mit einer ausführlichen Preview von OS X Tiger inkl. Screenshots. Man sieht dass sich die Optik von Tiger nicht sehr von Panther unterscheidet, aber bei allem was die Suchfunktionalität angeht, die GUI flächiger und kantiger wirkt. Außerdem wird zur Akzentuierung ein neues, kräftiges „Windows XP“-Blau verwendet, das so gar nicht zum eher schlappen Aqua-Blau passen will.
Apple hat SDKs für Rendezvous auf Windows, Linux und Unix-Plattformen herausgegeben. Wozu? Wirklich nur um mehr Airport abzusetzen? Naaahh, never. Die haben da mit Sicherheit noch was im Köcher.
MacBidouille schlußfolgert aus den Mindestvoraussetzungen von OS X Tiger, dass die G3 Beige, Nicht-DV-iMacs und erste iBook-Generation „draussen“ bleiben müssen. Ich persönlich halte es für verfrüht neun Monate vor Erscheinungstermin anhand einer ersten Preview auf die Systemvoraussetzungen zu tippen.