dogfood Oktober 2004 [1]

Donnerstag, 07. Oktober 2004

[14h20] Warnung vor dem Installieren von XCode 1.5. Die Installation von 100MB hört sich harmlos an, aber der Rechner (PB G4-800) ist knapp 60-90min mit optimieren u.ä. beschäftigt. Und zwar wirklich beschäftigt.
[13h03] Software — Hola, habe ich verpasst? Ich bin gerade auf im Developer-Bereich bei Apple und stelle fest, dass Apple dort eine Testversion von WebObjects zum Download zur Verfügung hält. Wohlgemerkt: auch für die Leute die sich gratis bei der „Developer Connection“ haben registrieren lassen.
[08h26] Games — Am Dienstag konnte ich nur eine Stunde lang die Tutorials spielen, gestern immerhin zwei Stunden lang die erste Kampagne von Railroad Tycoon 3, frisch für den Mac erschienen.
Ich brauche für das Spielen immer etwas länger. Eisenbahn-Aficionado der ich bin, wird bei mir die Spielgeschindigkeit selten über die dritte von sechs Stufen („Slow“) geschaltet.
Und wie ist nun Railroad Tycoon 3 (RRT3)?
RRT ist eines meiner persönlichen Kultspiele, Klassiker des Genres, neben Civilization (was macht der Sid Meier eigentlich gerade? Schraubt an Pirates! herum). Diese Spiele begleiten mich nun schon 13 Jahre (RRT1 kam 1991 raus) quer durch verschiedene Plattformen (Amiga, PC, Mac, Dreamcast). Obwohl sie sich gut verkauften, waren es nie Franchises die derart gemolken wurde, wie The Sims. Drei RRT-Spiele und 2 oder 3 Expansion-Sets über einen Zeitraum von 14 Jahren sprechen Bände.

Sieht als Standbild nicht schick aus.
Man meint, zumindest bei einer 32MB-Grafikkarte, jeden Pixel auf der
Textur zu erkennen. In Bewegung sieht es aber fett aus, wenn man
den Schienenstrang noch bis zum Horizonten nachblicken kann.
Grafik — Am auffälligsten ist die neue 3D-Engine. RRT 1 war Anfang der 90er-Jahre noch gute alte, flache VGA-Grafik. Eine simplifizierte, abstrahierte, halbwegs isometrische Draufsicht. RRT 2, 1998 erschienen und nicht mehr von Sid Meier produziert, wartete mit einer zeitgemäßen Grafik auf. Sogenanntes 2.5D, also Pseudo-3D in vier ausschließlich isometrischen Blickwinkeln. Aber dafür hochauflösend und sehr detailliert.
Mit RRT 3 hält nun echtes 3D Einzug. Man kann in alle Richtungen stufenlos zoomen. Nicht unähnlich WarCraft III verändert sich mit der Höhe des Betrachters auch der Kamerawinkel. Je näher man ranzoomt, desto flacher der Kamerawinkel. Eine übersichtliche Draufsicht gibt es nur aus großer „Höhe“. Und mit der neuen Engine komme ich auch an den Schmerzgrenzen meiner Macs. Mein G4-400 macht mangels 32MB-Grafikkarte schlapp und mein Powerbook G4-800 keucht beim Spielen derart aus allen Ventillationsschlitzen, dass ich fürchte dass es sich in den Holztisch einbrennt.
Daher habe ich vieles an grafischen Details heruntergeschaltet. Beim ersten Anblick sieht es beeindruckend aus. Das wirklich stufenlose Zoomen von der Draufsicht auf eine Deutschlandkarte bis runter zu einem Haus wo man jede einzelne verbaute Holzplanke nachzählen könnte, sieht schon geil aus. Das ganze wird garniert mit Tag/Nachtwechsel (ein Tag scheint ein Bilanzjahr zu sein), auf- und untergehendem Mond und Sonne sowie vereinzelten Regenschauern.

Sieht so eine Großstadt aus?
Aber, zumindest so wie ich die Grafik runtergefahren habe: wenn man sich daran gewöhnt hat, sieht es nicht mehr so prickelnd aus. Die Fahrten aus Lokperspektive ähneln in der Grafikqualität „A-Train IV“ auf der Playstation 1, das nun auch schon sechs, acht Jahre oder so auf dem Buckel hat. Nicht unähnlich RRT2 sieht „Stadt“ eben nicht nach Stadt aus, sondern nach einer Ansammlung von zehn Häusern. Im Sinne des Spiels ist das maßstabsgerecht, im Sinne der Optik... na ja. Ich bin gespannt wie die Geschichte auf einem fetten Rechnersystem aussieht. Die offiziellen Screenshots lassen zwar keinen Quantensprung vermuten, aber 3D-Engines haben es an sich, auf „Stills“ nicht gut auszusehen.

Nahtloses Zoomen von der Übersichtskarte
bis runter zu den Baumwipfeln
Es gibt aber ein anderes, finsteres Problem dass mit der neuen Engine einhergeht. Das Spiel wird unübersichtlich. Die Zeiten sind vorbei, wo man sich einfach mit Cursortasten vorwärts bewegen kann. Die Steuerung an drei Bewegungsachsen entlang ist nicht simpel, zumal die mittlere Maustaste bei mir vom Spiel nicht erkannt wird. Für das Spiel aber fataler: die einzelnen Gebäude sind aus der Distanz nicht mehr auszumachen, die unterschiedlichen Industriegebäude sind zu Gunsten des optischen Realismus alle schlammgrau oder beige und damit nicht mehr per Augenschein zu unterscheiden. Stattdessen muss man mit der Maus drüberfahren um in der Statuszeile den Gebäudetypen angezeigt zu bekommen. Hier hätte man sich zumindest einen Anzeigemodus gewünscht, der wie früher in den RRT-Spielen, die Gebäudetypen zur Kennzeichnung farblich unterschieden hätte.
Auf der anderen Seite ist auch viel Liebe zum Detail zu erkennen. Für das Spiel sinnlose Gebäude wie Wohnhäuser, Kaufhäuser oder Schulen zeigen bei Doppelklick witzige Kommentare.
Immerhin, das muss man der Grafik lassen: sie ruckelt nicht. Mir geht aber darüberhinaus tierisch auf den Sack, dass das „Chrome“, also die Bedienungsoberfläche mit Listen, Buttons u.ä. noch größer und verschwenderischer mit dem Platz umgeht, inzwischen mehr als ein Drittel des Bildschirmes einnimmt und trotzdem z.B. nicht mehr als 4 Züge gelistet werden. Die Zugliste läßt sich zur Anzeige weiterer Züge ausklappen und das „Chrome“ nimmt dann sogar Dreiviertel des Screens ein.
Gameplay — Die Grundprinzipien scheinen unverändert. Schienennetz aufbauen, Waren, Güter, Personen und Post transportieren, Kredit aufnehmen oder Aktien ausgeben, Aktien der Konkurrenz kaufen etc...
Und doch hat sich ein Detail verändert, dessen vollen Auswirkung man erst im Spiel spürt und der den Charakter des Spiels verändert.
Das Wirtschaftsmodell in RRT war bislang simpel: eine Ware wurde von A nach B transportiert. Die Einnahmen richteten sich nach Ware, Entfernung und Dauer des Transportes. Wobei der Faktor „Dauer des Transportes“ je nach Warentyp unterschiedlich ins Gewicht fiel. Bei Kohlen war es wumpe ob der Transport einen Monat oder ein Jahr dauerte, während z.B. ein Lebensmitteltransport sehr schnell wertlos wurde. Der einzige weitere Faktor der noch mit einfloß: konnte der Bahnhof etwas mit der Ware anfangen? Ein Transport von 8 Waggons Lebensmittel in einen Dorfbahnhof war sinnlos, da dass Dorf zur Abnahme nicht groß genug war.
RRT3 hat nun sinistrerweise „Angebot und Nachfrage“ eingeführt. D.h. der Grundpreis einer Ware ist dynamisch. Ein Viehtransport in eine Gegend mit Viehfarmen zu schicken macht wirtschaftlich keinen Sinn mehr.
In RRT3 können diese Preise auf mannigfaltiger Art und Weise abgefragt werden, da hat man sich wirklich Mühe gegeben. Man kann eine Farbeebene über die Landschaft legen und anhand der Farben hochpreisige Regionen erkennen und per Mausrollover den genauen Preis in jedem Quadrat erfahren. In den Bahnhöfen kann man sich eine Liste mit den aktuellen Preisen bestimmter Waren in anderen Bahnhöfen anzeigen lassen, gleichzeitig werden in der Landschaft kleine Preisfähnchen eingezeichnet.
Das Problem ist aber, dass der Preis zu dynamisch ist und sich sehr schnell verändert. Meine Erfahrung nach einem Spiel: es macht im Gegensatz zu früher i.d.R. keinen Sinn mehr, Güterzüge mit einer festen Zusammenstellung fahren zu lassen. Stattdessen empfielt es sich den „Wizard“ in Anspruch zu nehmen und Züge nach dem Motto „Warte bis 1-3 Fracht-Waggons voll sind und fahre dann los“ zu beladen.
Und genau das schmeckt mir nicht. Einerseits führt man ein neues Spielelement ein, andererseits macht man dadurch das Spiel so unkontrollierbar, dass man einen Computer-Assistenten anflanschen muss, der einem nun die Zusammenstellung der Züge abnimmt. Mit meinem aus RRT1 und RRT2 gewohnten „Mikro-Management“ ist RRT3 nicht mehr zu handlen.
Das Problem wird dadurch verschärft, dass die Bahnhöfe keine festen Einzugsbereiche mehr haben und nun auch Waren außerhalb des angezeigten Einzugsbereich verarbeitet werden können (Begründung: „Attraktivität des Bahnhofes“).
Weggefallen ist auch die Möglichkeit Lagerhäuser an Bahnhöfe anzubauen. Dadurch ist es z.B. nicht mehr möglich mit Zug A Vieh von Hamburg nach Hannover zu bringen und Zug B dieses Vieh von Hannover nach München weiter transportieren zu lassen.
Verpackung — Die Verpackung sieht mit dem Prägedruck auf dem Karton schick aus. Die Handbücher sind mir zu dürftig geraten, es sind leider eben nicht alle Optionen oder Features erklärt. Negativ kreidet ich aber dem Spiel den Kopierschutz an: das Spiel kommt, keine Neuigkeit in der Spielebranche, mit zwei CDs an. Auch dies keine Neuigkeit: das Spiel verlangt beim Start dass die zweite CD eingelegt wird. Bislang war es aber auf dem Mac möglich von der 2ten CD sich auf Festplatte ein Image zu ziehen, das Image dann als Volume zu mounten und so dem Spiel das Vorhandensein der zweiten CD vorzutäuschen. Das ersparte das Rumgeschleppe von CDs. Und genau dieser Trick hat bei mir bei RRT3 nicht mehr funktioniert. Eine „Kopierschutz-Idiotie“ auf Kosten des zahlenden Users, danke.
Unterm Strich — ich weiß noch nicht wie meine Bilanz von RRT3 ausfallen wird. Mal sehen was die Langzeit-Motivation macht. Für RRT3 spricht alleine schon die Tatsache, dass es leider keine OS X-Version von RRT2 gibt (ich habe zumindest kein derartiges Update gefunden).

Mittwoch, 06. Oktober 2004

[16h48] Software — Gebrauchswert für PHP- und OSXler: PHP Function Index
[15h52] Software — Langerwartet und nu isser raus, der sagenumwobene BBEdit-Killer „TextMate“. Ich habe es nur mal schnell angeklickt, mir die Menüs angesehen.
Ein sehr interessantes Konzept und Dinge wie das „folding“ von Funktionen die ich schon auf dem Amiga gehabt hatte, aber immer noch nicht in BBEdit eingeflossen sind. Es sieht mir nicht umfangreich genug für meine Bedürfnisse aus und mir ist das Ding nach vier Minuten oder so, das erste Mal abgekachelt. Aber interessant genug um es weiter zu beobachten.
[15h25] Radio — Interessanter Nachmittag auf BBC Five Live. Simon Mayo sendet, wie bereits die ganze Woche, live aus Texas. Heute von einer Highschool einer Militärbasis in Fort Dingenskirchen. Zumindest ein Elternteil der über 2000 Schüler ist derzeit im Irak stationiert und Mayo fragt Lehrer, Schulgeistlichen und Militärpersonal wie mit dieser Situation umgegangen wird.
Es ist interessant aus „erster Hand“ zu hören, wie man sich in den USA mit Auslandseinsätzen arrangiert hat. Als vor einigen Monaten die „Graduation“ stattfand, wurde diese via Satellit live zu bestimmte Einheiten in den Irak ausgestrahlt. Es ist Usus, dass die Kids 1x am Tag mit der WebCam mit ihren Eltern sprechen. EMail-Kontakt ist sowieso normal etc...
Auffällig ist auch die „ideologische Blase“ (mir fällt kein besserer Eindruck ein) in der die Schule und die Kleinstadt leben. Simon Mayo fragte die einzelnen Personen wieder und wieder wie es denn mit dem Umgang mit kritischen Gedanken der Schüler oder mit negativen Nachrichten der Medien oder der Soldaten stehen würde?
Unisono sagen die Interviewpartner, dass sie natürliche kritische Gedanken nicht abwürgen würden, aber es gäbe diese nicht. Die „Community-Tageszeitung“ berichtet, dass sie noch nicht einen einzigen Brief eines Irak-Soldaten bekommen hätte, der beschreiben würde, dass „drüben“ irgendwas schiefgehen würde. Die Lehrer negieren, dass die Schüler den Irak-Feldzug irgendwie hinterfragen würden.
[10h46] Politics — In der heutigen Nacht fand die 90minütige Diskussion zwischen den Vizepräsidentschafts-Kandidaten Cheney und Edwards statt. Audio-Stream inkl. Analysen gibt es via NPR: NPR: Vice-Presidential Debate
Nach allem was ich an Zusammenfassung bei der BBC gehört habe, ging es verbal etwas härter zur Sache.

Montag, 04. Oktober 2004

[21h16] Stille Post 2004: Notizblog bloggt dass Jeff Jarvis bloggt dass editorsweblog.org bloggt dass das ECJ meldet dass „De Internetjournalist“ schreibt...
Da kann es dann auch mal passieren, das aus einer Kaufzeitung eine Gratiszeitung wird, aus einer Drittel Seite eine ganze Seite gemacht wird und aus dem Macher Nico Wilfer „een enthousiaste Duitse weblogger op zijn blog MyBlog.de“ wird.
[20h22] Das Timing ergab es zufällig: auf der Rückfahrt vom Kunden konnte ich den Regionalexpress nach Hamburg nehmen, statt in der Regionalbahn an jeder Gieskanne anzuhalten.
Und mit einmal kam Fernweh auf. Das Sitzen im Großraumwagen, das Klappern der Sitze, die Fahrgeräusche des Zuges, der Sound der Schienen und Weichen, das leichte Quietschen in Kurven, das mal mehr, mal weniger sanfte Rütteln.
Und mit einem Mal verspürte ich unbändige Lust regelmäßig so irgendwo hin zu fahren. In den Feierabend oder ins Wochenende hinein. Ich spürte von der Zugfahrt etwas warmes, wohliges ausgehend.
Weit vor dem Hauptbahnhof wurde der Zug langsamer, das Rütteln und das Quietschen heftiger. Was mir noch nie aufgefallen war, ich aber nun durch die Zugfenster in den langgezogenen Kurven merkte: wie die Schienen förmlich in die Erde hineintauchen um im Hauptbahnhof zu enden (der Hamburger Hauptbahnhof ist ein „Durchgangsbahnhof“, dessen Fußgängerebenen ebenerdig mit den Straßen sind, dessen Gleise ergo unterirdisch sind)
[20h15] Ein überraschend Mac-lastiger Tag. Heute nachmittag (früh) bin ich zu Kunden rausgefahren. Nach der Präsentation fing plötzlich eine Mac-Fachsimpelei an. Von mir nicht angestossener, aber bestätigter Grundtenor: die Menschheit ist reif für den „switch“, dank Viren, Würmer und Microsoft-Pomadigkeit.
Heute nachmittag (spät) zurück ins Büro geeilt, türkisch Kekse und Trauben als Mittagsessen eingeführt und den nächsten Menschen empfangen. Kunde wäre übertrieben, eher „professioneller Meinungsaustausch“. Auch hier: am Ende Mac-Fachsimpelei. Von mir nicht angestossener, aber bestätigter Grundtenor: die Menschheit ist reif für den „switch“, dank Viren, Würmer und Microsoft-Pomadigkeit.
Einmal ist Unfall, aber zweimal ist Trend. Und dreimal wäre Gewissheit.
[20h10] Der Große Gedankenleser bei wirres.net hat wieder zugeschlagen und dasselbe niedergeschrieben, was ich heute morgen im Bad dachte, als das Zitat im Radio kam.

Sonntag, 03. Oktober 2004

[10h49] Experiment zum Sonntag. Ich habe seit gestern auf dem Balkon eine Meise zu Besuch, die etwas ... na ja ... merkwürdig ist.
Die versucht nämlich permanent durch die Glasscheibe der Balkontür zu fliegen. Nicht gravierend, mit voll Karacho, also kein Grund eine Tierschützerstaffel in den Itzehoer Weg zu schicken.
Ich habe keine Ahnung was die Meise dazu treibt. Sie nimmt ein Korn vom Balkonboden auf und steigt dann in einer Art „parabelförmigen“ Kurve hoch, fliegt immer steiler immer langsamer, sieht fast wie ein Kolibri aus, ehe sie die Scheibe touchiert und sich fast wie von der Scheibe abstossend, mit Schwung in den Baum reinfliegt. Das ganze gibt es auch in der Variante nicht vom Balkonboden aus, sondern vom Balkongeländer aus.
Ich habe keine Ahnung was die Meise dazu treibt. Hinter der Scheibe und schon gar nicht in der Höhe, ist nichts was attraktiv für eine Meise sein könnte. Es könnte allenfalls sein, dass sie in der Scheibe die Spiegelung des Baumes sieht (der sich halt in Wirklichkeit hinter der Meise befindet). Aber alleine gestern hat sie locker 15-20mal die Scheibe touchiert und heute morgen auch wieder.
Mal sehen was sie bei halboffener Balkontür macht: in die Wohnung reinfliegen oder ohne Spiegelung raffen wohin sie zu fliegen hat...

Samstag, 02. Oktober 2004

[12h34] Games — Irgendwann in der Ära des 64ers tauchte eine putzige Softwarefirma mit frischen Ideen und originellem Logo auf. Ein Dreieck, ein Quadrat und Kreis: Electronic Arts. Die Firma genoß einen ziemlich guten Ruf
Zwanzig Jahre später ist Electronic Arts (EA) eine abgwichste Firma geworden, in dem die Buchhalter und eine gnadenlose Hire & Fire-Mentalität regieren. Innovationen sind woanders zu suchen. Franchises wie „The Sims“ oder die ganzen Sportserien werden ausgelutscht bis jenseits des Erträglichen. Weiteres Opfer: der Qualitätsmaßstab.
Electronic Arts ist mit einem großen Ego ausgestattet und so gab es einen großen Clash als Microsoft mit großem Boohay die X-Box mit Online-Spielfähigkeiten pushen wollte. Dazu sollten die Spiele, z.B. die namhaften EA Sports-Spiele auf Microsoft-Servern laufen. EA hatte was dagegen EA-Properties auf Microsoft-Servern laufen lassen und somit Redmond die Kontrolle über EA-Kundendaten u.ä. zu geben.
2-3 Jahre später sieht die Welt anders aus, es gab heuer ein großes Geschmuse und das Versprechen auch die X-Box-Versionen von EA-Spielen mit Onlinefähigkeiten auszurüsten. Microsoft hatte nachgegeben, EA durfte die Spieleserver bei sich installieren.
Burnout 3 ist eines der ersten Spiele von EA für XBox Live und das Internet ist voll mit unzufriedenen Leuten die sich über „Downtime“ und Crashes der XBox beschweren (siehe Guardian). Kein guter Start für das eigene System. Und irgendwie hat man EA auch die Pest an den Hals gewünscht... Unterdessen musste das stark beworbene Spiel „Tiger Woods 2005“ (läuft bei PREMIERE SPORT in der Werbung in „heavy rotation“) wegen eines schweren Bugs (englische PAL/PS2-Version) von EA zurückgepfiffen werden (Guardian, Gamebiz).

Freitag, 01. Oktober 2004

[16h23] Kinners, wie die Zeit vergeht, unter anderem mit Spackkram wie „warum funktioniert der frisch installierte Firefox nicht?“ um dann eine halbe Stunde später, nachdem man alles an Preferences gestufft und woanders hingepackt hat, im Web die Erklärung zu finden: seit Mitte Juni, seit Firefox 0.9 oder so, sind bei einigen Usern Firefox und CodeTeks VirtualDesktop 3.x nicht miteinander kompatibel.
Abhilfe 1: das System irgendwie so umstellen, das Firefox vor VirtualDesktop gestartet wird. Abhilfe 2: Zurück zu Mozilla. Abhilfe 3: sich schimmelig warten, bis CodeTek oder Mozilla.org sich mal des Problemes annehmen statt fingerpointing zu betreiben.
So, ich muss jetzt erstmal Bookmarks importieren und dreieinhalbtausend Mozilla-Extensions installieren gehen...
[14h46] Software — Cyberport auf die eMail-Anfrage, ob es für Microsofts VirtualPC eine „grace period“ gibt (jetzt die Version 6.1 kaufen und in 14Tagen gg. Versandkosten die bereits angekündigte Version 7 nachgeschickt bekommen): Da es ein Microsoft-Produkt sei, sei damit nicht zu rechnen, es eher untypisch für diese Produktschiene wäre.
Ohne Kommentar
[09h41] Auf dem Vormittagsprogramm steht heute die USAmerikanische Präsidentschafts-Debatte. Der Audio-Stream von NPR flutscht angenehm durch den REALPlayer, wohingegen der Video-Stream von C-SPAN alle zwei Minuten für eine Minute stockt.
Vor lauter renitenter Weltbösewichter kommen die beiden Kandidaten immer wieder mit den Namen von Osama Bin Hussein und Saddam Laden durcheinander, äh, umgekehrt.
[09h33] dogfood — Kleinere, unauffällige Veränderung: dogfood ist ab heute XHTML-Transitional. Nach außen hin sollte sich nichts geändert haben, in den Innereien musste ich auch nicht herumwühlen, drei <br>s, ein <img> und diverse <meta>s mussten abgeändert werden... Die Änderung gilt wohlgemerkt nur für diese dogfood-Seiten und vorerst nicht für andere Bereiche dieser Site.