dogfood September 2003 [1]

Sonntag, 07. September 2003

[00h31] Sport_TV -- Eigentlich, eigentlich wollte ich keine Querverweise auf allesaussersport bringen, aber, aber gerade die Freunde fern der Heimat sollten sich zum Thema "Völler vs. ARD" informieren: "Herr Ober, drei Weizen bitte!"

Samstag, 06. September 2003

[10h56] TV -- 4h. Vier Stunden habe ich "24" gegeben. Was übrig bleibt ist verhaltene Begeisterung über die Multiscreen-Szenen. Womit auch schon das aufgeführt wird, was mir am besten an "24" gefallen hat.
"24" ist eine Krimiserie, die in 24 Folgen ein riesiges Komplott rund um die geplante Ermordung eines schwarzen Präsidentschaftskandidaten abhandelt. "24" gibt sich ein strengen formalen Rahmen: jede Folge zeigt in Quasi-Echtzeit jeweils eine Stunde des ein und desselben Tages.
Es ist genau dieser formale Rahmen, der der Serie für meinen Geschmack den Knockout gibt. Denn das Konstrukt bedingt das 23 Folgen lang Weltverschwörungstheorien aufgebaut werden müssen. Daher werden in den nächsten Folgen wohl auch noch Ehefrauen, Haustiere und Kinder in den Fokus der Verdächtigung rücken, ohne dass es die Story wirklich vorwärts treibt.
Und "großes Komplott" alleine, reicht mir nicht, davon habe ich genug. Man nehme z.B. die Comic-Serie "100 Bullets", die mit einem ähnlich starren formalen Rahmen startet (geheimnisvoller Agent übergibt wildfremden Menschen eine nicht-registrierte Waffe, 100 Schuß Munition und belastendes Material gegen einen Bekannten), aber es verstanden hat in den richtigen Augenblicken Variationen des Themas, Andeutung von Verschwörung und gar Loslösung vom Format zu betreiben. Vorallen: dies gibt der Serie Platz und Flexibilität um Charaktere auszubilden.
"24" erinnert mich hingegen vom Sterilitätsfaktor stark an "CSI" (obwohl Grissom nun wirklich das Zeug zum Unikat hätte). Viel Spektakel, aber recht wenig dahinter. Vor lauter Tempo haben die Personen keine Zeit Profil zu zeigen. Bauer, Myers, Gayes, die Namen rauschen an einem vorbei. Die eine Dunkelhaarige arbeitet gegen die andere, die aber trotz außerehelichem Verhältnis nicht mit der anderen Dunkelhaarigen die die Ehefrau ist, zu verwechseln ist.
Die Personen bleiben eindimensional, man kann keine emotionale Bindung mit ihnen herstellen. Folglich geht es einem ziemlich am Arsch vorbei, ob in der zweiten Folge der Chef erschossen wird, oder ein Stück Kartoffeln fällt in Bayern um. All das ganze Gehetze wirkt belanglos und austauschbar.
"24" war mal ein nettes formales Experiment, aber den Boohay um die Serie kann ich nicht verstehen.

Freitag, 05. September 2003

[23h42] Sport_Web -- dogfood worldwide enterprises präsentiert: nachdem in dreijähriger Arbeit erfolgreich wichtige Schlüsselwörter des deutschen Sprachschatzes durch dogfood in Google okkupiert worden sind, gilt es die nächste Bastion einzunehmen: das deutsche Sport-Feuilleton. Frei nach dem Credo "becoming german opinionleader in sport". Hinfort mit den Rockenhäusern, Hägeles und Gottschalk-Pits. Hier kommt:
allesaussersport.de
Natürlich ist die Site noch nicht fertig (übliches Webdesigner-blablabla), aber frei nach der Stepanovic'schen Maxime "Muss I mal werfe'" findet die beste Websitegestaltung durch die Wirklichkeit statt. Anders formuliert: hätte ich gewartet bis ich zufrieden gewesen wäre, wäre es vielleicht was für den Beginn der NFL-Saison 2004 geworden...
Wo soll es mit allesaussersport hingehen? Ich mache keinen Hehl daraus, dass mir Sportsfrog als Vorbild dient.
Nachdem PREMIERE nun endlich grünes Licht für den Vertrag mit der NFL gegeben hat, steht ein umfangreiches Sportwochenende bevor: EM-Quali Fußball, Basketball-EM und Boxen. Im Mittelpunkt wird aber die NFL stehen, die in Form vieler Einträge pünktlich zur Saisonbeginn, gewürdigt wird.
[18h26] Nicht gerade meiner Laune zuträglich, war eine Info die heute bekommen habe, wobei die betroffene Person ziemlich down klang. Das Schenkungskommando Pahl war deswegen heute unterwegs und hat, quasi als Kollateralschaden an sich selbst, 1kg saure Fruchtgummis für sich und seinen grippösen Hals im "Bärentreff" gekauft.
Leider sind die "sauren Fruchtgummis" nicht sauer, sondern nur "konsens-sauer", also das was auch "Haribo" und "Katjes" an "sauer" durchgehen lassen würden. Aber nichts wovor mein innerer Schweinehund auch nur ansatzweise zurückschrecken würde. Nichts was meine Gesichtsmuskeln auch nur im Ansatz über Zuckungen nachdenken lassen würde. Nichts was Bläschen auf meiner Zunge bilden lassen würde.
Ansonsten hoffe ich, dass die Post "E+1" einhält und das "Anti-Depressiva" morgen ankommt.
[18h04] WebDev -- Dem kleinen Web-Nazi der ich bin, dem hat man bislang noch nicht erklären können, wozu man seine Site in XHTML umsetzen sollte, abgesehen von akademischen Zwecken. Die Verteidiger von XHTML kommen dann mit ihren Standardantworten an, die sich aber auf Nachfrage als "Second-Hand-Argumente" erweisen, die sie irgendwo sich angelesen, aber nicht verstanden haben. Frage ich z.B. nach, wo denn konkret XHTML als Grundvoraussetzungen für "Accessibility" beschrieben wird, gibt es ein Staubwölkchen und die XHTML-Kohorten waren nie mehr gesehen... um dann einige Tage später an anderer Stelle die gleiche Flachargumentation von sich zu geben.
Einen sehr langen Text gibt es nun von Evan Goer auf MezzoBlue, der es auf den Punkt bringt:
For me, the benefits are just too low. I don't have a strong technical reason to switch to XHTML, and so I'm sticking with the technology that meets my needs today: HTML 4.01 Strict. Don't get me wrong: I respect those brave souls out there, the trailblazers. I'm just not one of them. If I wait patiently, the "must-have" XHTML applications will arrive eventually (along with the toolsets to deploy them). This game's only just started.
[11h36] Passend zum in Bälde anstehendem Schottland-Spiel fühle ich mich wie der Berti-Vogts unter den Webdesigner. Zumindest hat das was ich insebsondere heute vormittag etwas terrierhaftes. Sauer werden, sich irgendwo in etwas verbeißen und das Problem mit dem "Brute force"-Ansatz plattmachen.
Chris fragte mich vor ein paar Tagen, warum ich "nur" einen Basic-Account bei w3w genommen habe. Ich habe ihm geantwortet: "weil ich nicht mehr brauche". Hmm. Ich glaube ein Grund für das Problem mit dem ich mich gerade herumgeplagt habe, liegt u.a. darin, dass ich keine eigene IP-Adresse für den Server habe. Vielleicht sollte ich aufrüsten...
[08h52] Das frühe Zu-Bett-Gehen war vielleicht eine Vorahnung von "Things-to-come". Mit den Schluckbeschwerden und dem kratzigen Hals besitze ich heute Morgen alle Merkmale dafür, dass mich irgend jemand in den letzten Tagen mit einem bazillösen Infektionskörper versorgt hat und straight Richtung Erkältung schickt.

Donnerstag, 04. September 2003

[20h50] Heute nicht viele Einträge, da ich zum einen sehr konzentriert arbeite und zum anderen heute abend in mittelschwere Depressionen verfalle.
Heute nacht beginnt die diesjährige NFL-Saison und PREMIERE hat es nicht gebacken bekommen, den quasi unterschriftsreifen Vertrag mit der NFL zu unterschreiben. Folge: kurzfristig wurde die für heute nacht angesetzte Übertragung abgeblasen.
Ich mache jetzt Kampftrinken mit mir, michselbst und ich und kippe mir zwei Gläschen Cidre hinter die Binde, ehe ich mich hinlege um meinen Rausch auszuschlafen. Sollte mir morgen zufällig in Ottensen oder sonstwo wieder ein jungdynamischer PREMIERE-Vertreter über den Weg laufen, werde ich an ihm die Rektaleinfuhr von Klemmbrettern ausprobieren.

Mittwoch, 03. September 2003

[20h07] Apple -- Cancom ist einer der bekanntesten bzw. größten Apple-Händler. Seit einigen Jahren hat man einen paneuropäischen Expansionskurs gefahren und in diesem Jahr versucht man andere Wege zu beschreiten und das Image als billiger Kistenschieber (zumindest bei Hardware) abzulegen und sich als windows-lastiges Systemhaus zu positionieren.
Der Weg scheint direkt gegen die Wand zu führen. Cancom wackelt bedenklich und in den Kommentaren zu einen Artikel bei Computerpartner liefern sich Cancom-Mitarbeiter, Konkurrenten, Lieferanten und Kunden ein Blutbad (Quelle: DotComTod).
[20h06] dogfood -- Wer das jetzt liest, ist bereits auf dem neuen Server. Tach.

Dienstag, 02. September 2003

[23h22] Die französische Regierung gab heute die vorläufige Zahl von 11.435 Opfer der Hitzewelle im August bekannt. Am morgigen Mittwoch werden in Paris im Beisein des Bürgermeisters 66 Opfer begraben, von denen bislang keine Verwandte feststellbar waren.
Elftausend Tote, das sind Dimensionen die man ansonsten nur von Erdbeben in Drittweltländern kennt. Mitten in Europa, mitten in einem schönen Sommer.
[21h29] Software -- Infoworld und Microsoft Watch bringen heute eine Meldung bezüglich der demnächst zu erwartenden Updates diverser Adobe-Software.
Demnach wird Ende September Adobe das "Creative Suite"-Bundle ankündigen. In einer Standard-Ausgabe wird es Photoshop CS (8), Illustrator CS (11) und InDesign CS (3) enthalten. Wenn man zu den angegebenen US-Preisen die Mehrwertsteuer und "Europa-Verarschungsgebühr" hinzurechnet, wird man bei über 1.500,- EUR landen. Für 300,- bis 400,- EUR gibt es die "Premium Edition" die zusätzlich Acrobat 6 Professional und Golive CS (7) enthalten wird.
Wenn man sie die Preise der einzelnen Produkte anschaut, werden diese von Adobe auf geradezu unverschämter Weise heraufgesetzt.
Wenn man die Informationen von "Microsoft Watch" und "Think Secret" hinzuzieht, werden die Neuerungen eher mit der Lupe zu suchen sein. Am ehesten wird man beim Illustrator fündig werden, der mit einigen 3D-Funktionen aufgebohrt wird. Auch für Viel-Benutzer von InDesign könnte was dabei sein. Photoshop CS scheint kein Pflicht-Upgrade zu werden. Das "CS" steht für "Creative Suite" und soll nicht nur ein schickes Kürzel sein, sondern die Produkte auch in einen besseren Workflow integrieren.
Re: Handbücher. Adobe macht es Macromedia nicht nur in Sachen Preissteigerung nach, sondern auch bei den Handbüchern, die nur noch im PDF-Format vorliegen werden. Begleitend zu der Software sollen im relaunchten und dann passwortgeschützen AdobeStudio Tutorials und anderes Material zu finden sein. Der Relaunch ist zumindest bereits angekündigt.
ExtremeTech weiß zu berichten, dass nach erfolgreichen Tests in Australien die "Product-Activation" auch für die "Creative Suite" kommen wird. Zumindest in dieser Version aber nur für die Windows-Variante der Suite. Der Mac wird noch einmal verschont (siehe auch das entsprechende Adobe-FAQ).
Sollte Adobe nicht noch ein Karniggel aus dem Zylinder zaubern, wird bei der "Creative Suite" das gleiche schale Gefühl einsetzen wie beim Macromedia Studio MX 2004. Ausgerechnet zu einem zeitpunkt an dem heerscharen von Freelancer und Agenturen jeden Euro drei bis vier mal umdrehen, drehen Adobe und Macromedia wie Drogendealer an den Daumenschrauben und bieten zu hohen und höheren Preisen Upgrades für Bundles an, bei denen allenfalls nur ein Teil der Produkte eine adäquate Verbesserung erfahren haben.
Für die höheren Preise bekommt der User nicht nur eher schwachbrüstige Verbesserungen, sondern auch noch Product-Activation, PDF-Handbücher und passwortgeschützte Websites aufs Brot geschmiert.
[20h54] Film -- Nachklapp zum gestrigen "Fluch der Karibik": die Filmkritik von Holger Römers in der FR hat mich ziemlich amüsiert, da sie die gleichen Details erwähnt, wie "Depp ist allerdings mit allerlei Accessoires und viel Mascara so flamboyant ausstaffiert worden, dass er auf jedem Tuntenball auffiele" (ich: "tuntig-stylish-cool"). Auch Römers ist die Szene mit der Hutfeder aufgefallen. Ich finde es faszinierend wie gleich mehreren Leuten dieses absolute unwichtige Detail abseits der Handlung mitbekommen haben. Oder um es mit den Worten Holger Römers auszudrücken: "Am schönsten ist schließlich, dass der Film auch mit winzigen Details ebenso freigiebig wie dezent umgeht".
[19h22] dogfood -- So, das FAX zum "Einverständnis der Umkonnektivierung" ist ausgedruckt und um 15h durchgefaxt. Per Telefon mich noch einmal beim alten Provider erkundigt ob nun ein KK-Antrag genehmigt werden würde ("Öh, sie rufen aber spät an, der Kollege ist schon weg. Moment, ich gehe mal zum FAX", Tatzeit 17h), dann beim neuen Provider per eMail grünes Licht für das Stellen eines neuen KK-Antrages gegeben.
Morgen, in der Regel zwischen 6 und 10h, wird die Umschaltung erfolgen. Sollte sich die Domain nicht schnell genug in den Routern DNS-Servern dieser Welt herumsprechen: http://64.33.123.84/~kaipahl/www/dogfood/dogfood.html
Filmplakat
Französisches Filmplakat
[01h15] Film -- Heute -- nein, gestern -- auf der Preview von -- verflucht, ich kann mir den Titel nicht merken -- "Fluch der Karibik", gewesen, jener Film der im Original den prägnanten Titel "Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pear" besitzt.
Ich mache an und für sich einen weiten Bogen um von Jerry Bruckenheimer produzierte Filme, aber über den Film hat man im Vorfelde eher positives gehört und die Karten habe ich gratis bei PREMIERE geschossen, war also ein Versuch wert.
Ich bin das erste Mal seit dem Umbau im UFA-Palast am Gänsemarkt gewesen. Das Ding ist kein Jota einladender geworden. Aber gut, geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul.
"Fluch der Karibik" ist ein Piratenfilm. Frau wird von Piraten entführt. Der frisch Verliebte bedient sich eines frisch gefangenen Piraten um die Verfolgung aufzunehmen. Die Sache wird dadurch kompliziert, dass die "bösen" Piraten keine gewöhnlichen Räuber sind...
Mehr braucht nicht gesagt werden, denn der Film will nur unterhalten und das tut er sehr effektiv. Die Handlung ist mit leichter Hand geführt, besitzt durch den ambivalenten und intriganten Johnny Depp hinreichend Doppelbödigkeit um nicht völlig linear dahinzuplätschern. Die Dialoge und Charaktere sind professionell gemacht. Kurz: man unterhält sich, man ist guter Laune und man lacht.
Filmplakat
Und wenn der Film darüberhinaus auch noch Eindruck schindet, dann ist es Johnny Depp zu verdanken, der den Piraten Jack Sparrow so hinreißend tuntig-stylish-cool gibt, dass es einem am Ende nach einem Dacapo verlangt. Die Chemie zwischen Depp und seinen Kollegen stimmt, ist nicht zu unterschätzen. Bloom und Depp geben das beste Buddy-Duo ab, was ich seit Jahren gesehen habe, kein Vergleich zu z.B. den Jackie-Chan-Filmen (Owen Wilson bzw. Chris Tucker). Aber was alleine Depp da hinlegt, ist nicht mehr zu toppen gewesen.
Gegen Ende des Films stehen Depp und Bloom auf der "Burg"-Zinne. Umzingelt von Soldaten stehen, stehen sie Rücken an Rücken, als der Kommandant Bloom anspricht. Beiläufig dreht sich Depp dabei um und kommt mit dem Gesicht gegen den Federhut von Bloom und kratzt sich die Nase. Eine absolute Petitesse, die nicht mit der Handlung zu tun hatte, die noch nicht mal im Fokus des Geschehens stand, da der Kommandant gerade mit Bloom sprach. Aber es sind diese Sperenzien, ja schon Manierismen, die Depp auch im Hintergrund, abseits der eigentlichen Aufmerksamkeit, durchführt, und die sein Spiel im Film zur Wonne machen.
Depp und der Film erinnern mit ihrer Unschuld an "Der rote Korsar" und Burt Lancaster (auch wenn Depp die körperliche Präsenz des halbnackten Lancaster angeht). In Schnitt (Geschwindigkeit) und Kameraführung (Nahaufnahmen, keine langen Totalen) aber auf die Sehgewohnheiten des 21ten Jahrhunderts getrimmt.
Das Spiel hat mir soviel Spaß gemacht, ich habe mir sofort eine Fortsetzung gewünscht. Na ja, sowohl Story als auch Titel bieten sich ja an, im nächsten Jahr unter "Pirates of the Caribbean II" fortgesetzt zu werden.
Doch, hat Spaß gemacht, sehr lässig das, 7 von 10 Punkten auf meiner Film-Liste.

Montag, 01. September 2003

[16h14] Web -- Scheißendreck. Ich möchte es einmal erleben, dass der Wechsel eines Webspace-Providers reibungslos über die Bühne geht. Wie vor 2 Jahren hat nun mein alter Provider, in diesem Falle NetDiscounter, meine "Einverständniserklärung" verschlampt, weswegen auf einem KK nicht reagiert wird...
Eine neue drucken und zufaxen kann ich hier zuhause nicht, da kein Drucker in der Wohnung. Ich verstehe sowas nicht. Alles überall Hi-tech, aber wenn der Kunde gehen will, dann bitte schön, alles auf Papier und alles so, dass man es verlegen kann...